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Klare Begriffsbestimmungen: Geist, Seele und Mensch

 

 

Immer wieder tauchen Fragen nach der Begriffsbestimmung von Geist, Seele und Mensch auf. Es kursieren die unterschiedlichsten, sich zum Teil widersprechende Auffassungen, die mehr Verwirrung stiften als Aufklärung geben. Geist wird mit Verstand gleichgesetzt oder verwechselt, Seele mit Psyche oder Bewußtsein und dergleichen mehr.

Die nachfolgende Unterscheidung soll Suchenden eine Hilfe sein. Sie erhebt keinen dogmatischen Anspruch, weil jeder die Freiheit hat, sich für die Sicht zu entscheiden, die seiner Anschauung am ehesten entspricht, und die seiner Meinung nach die verständlichste und logischste ist.

 

 

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Für diejenigen, die nicht mehr als einen groben Überblick brauchen, zuerst die Kurzfassung:

 

Geistwesen = reines Geschöpf aus Gott; Heimat: Himmel; kann aus unterschiedlichen Gründen die Himmel verlassen.

Seele = ein Geistwesen, das die außerhimmlischen Bereiche, die durch den Fall entstanden sind, betreten hat. Damit ist eine Reduzierung seiner hohen, energetischen Schwingung verbunden. Belastungen legen sich gleich Hüllen um das Geistwesen, es beginnt, sich zu „verschatten“. Die Gesamtheit der Seelenhüllen ist die Seele; darin eingeschlossen das Geistwesen, das ‒ da jetzt durch die Seelenverschattung verkleinert ‒ auch als Geistfunke bezeichnet wird.

Mensch = entschließt sich eine Seele zu inkarnieren, tritt sie bei der Geburt in einen menschlichen Körper ein, verbindet sich dort mit diesem und verläßt ihn wieder nach dem sogenannten Tod. Ihrem Zustand (Schwingung) entsprechend geht sie in die Bereiche, von denen sie angezogen wird. Sie stellt nach wie vor die Umhüllung oder Ummantelung des Geistwesens dar. Mit der geistigen Weiterentwicklung der Seele lichten sich die Seelenhüllen, das Geistwesen tritt mehr und mehr hervor, bis es schließlich wieder zur reinen Liebe geworden ist, so daß es die Himmel wieder betreten kann.

 

 

 

Für diejenigen, die mehr wissen möchten, die ausführlichere Beschreibung:

 

 

Geistwesen/Geist


Die Schöpfung war in ihrem Urzustand rein-geistig, höchstes Bewußtsein (Liebe) und ihre Geschöpfe waren die Engel. Außer dieser rein-geistigen Schöpfung war nichts. Diese „Bewohner“ der Himmel ‒ also die Engel ‒ werden auch als Geistwesen bezeichnet, im Gegensatz zu „Geistern“, womit die Seelen in den Astralbereichen gemeint sind. Der Begriff „Geist“ steht für etwas Unpersönliches, „Geistwesen“ für ein Geschöpf.

Die Geistwesen haben eine Individualität, also eine, einem jeden eigene, unverwechselbare Persönlichkeit. Diese wird u.a. bestimmt durch ihre geistige „Himmelsheimat“ (sieben Grundebenen = Ordnung, Wille, Weisheit, Ernst, Geduld, Liebe und Barmherzigkeit, wobei jede Ebene wiederum in der anderen enthalten ist). Die Zugehörigkeit zu einer dieser Grundebenen drückt sich in der Mentalität des Geistwesens aus.

Das wird verständlich, wenn man weiß, daß z. B. der Cherub des göttlichen Willens Michael ist, der der Auflehnung eines Teils der Engel gegen Gott ein „Bis hierher und nicht weiter“ entgegensetzte. In Maria, der Mutter Jesu, war Pura, der Seraph der göttlichen Barmherzigkeit inkarniert. Michael und Pura, zwei aufgrund ihrer unterschiedlichen himmlischen Mentalität „völlig verschiedene Charaktere“ (wie wir sagen würden) mit ihrem Wesen entsprechenden Aufgaben.

Ausgelöst durch den Fall, auch Engelsturz genannt, der seine Ursache in der Auflehnung gegen Gott hatte, bildeten sich außerhimmlische Bereiche, die nicht mehr die gleich hohe Schwingung aufwiesen und aufweisen wie die Himmel. Der tiefste und am stärksten verdichtete Punkt der Fall-Bereiche ist die Materie. Wer sie betritt, betritt den Herrschaftsbereich der Finsternis. Was nicht gleichzeitig bedeutet, den Negativ-Kräften hilf- und schutzlos ausgeliefert zu sein. Schon allein das Wissen darum kann eine große Hilfe sein, weil es uns wachsamer sein läßt.

In der Bibel ist das Fall-Geschehen an nur wenigen Stellen mit nur wenigen Worten erwähnt. Dabei ist das Wissen um den Engelsturz entscheidend dafür, daß wir begreifen, woher wir kommen, warum wir hier sind, und wohin wir gehen.

 

 

Seele

 

Wenn ein Geistwesen die Himmel verlassen muß (sei es, wie vor Äonen, durch den Fall und die damit ausgelöste Abstoßung bedingt) oder freiwillig verläßt (sei es, um außerhalb selbstlos zu wirken), so reduziert sich automatisch seine Schwingung; sie paßt sich den energetischen Gegebenheiten der neuen Ebene(n) an ‒ entsprechend dem geistigen Gesetz „Gleiches zieht Gleiches an, Ungleiches stößt sich ab“ (s. auch Offenbarung vom September 2010).

Bei den Wesen aus dem Fall war dies eine zwangsläufige Folge ihres Handelns gegen die Liebe, bei den anderen geschah bzw. geschieht die Aufnahme nichtgöttlich-gesetzmäßiger Eigenschaften aus freien Stücken heraus. Zwiebelschalen ähnlich legt sich dabei Seelenhülle um Seelenhülle um das reine Geistwesen bzw. seinen reinen Geistkörper, der dadurch in seiner Strahlkraft eingeschränkt wird.

Je tiefer das Geistwesen in niedrigere Bereiche geht, um so mehr Hüllen legen sich um seinen Geistkörper. Die Gesamtheit der angenommenen Seelenhüllen wird als Seele bezeichnet.

Die Seele ist also ein feinstoffliches Gebilde, welches das „reduzierte“ Geistwesen als Kern in sich trägt. Da das Geistwesen nun in die Seelenhüllen = Seele eingeschlossen ist, spricht man auch vom Geistfunken. Diesen Geistfunken, seine ewig bestehende, nicht vernichtbare Göttlichkeit, hat jedes Wesen in sich, auch die Dämonen; bei diesen allerdings ist er auf ein Minimum reduziert, und zwar ausschließlich durch ihr eigenes Fehlverhalten. Ohne diese Verbindung zu Gott, über die die erhaltende Lebens-Liebe-Kraft einem jeden ununterbrochen zufließt, wäre kein Wesen ‒ sei es in den Himmeln, den außerhimmlischen, feinstofflichen Bereichen oder auf der Materie ‒ lebensfähig.

Die Seele hat ebenso ihre Persönlichkeit. Diese wird bestimmt durch die Persönlichkeit des Geistwesens ‒ umhüllt im Kern der Seele ‒ und diejenigen Eigenschaften, die sich aufgrund des „Abstiegs“ in tiefere Bereiche nun in den Hüllen der Seele befinden. Dies sind die Belastungen (Machtstreben, Lieblosigkeit, Gewalt, Haß usw.), die sie aufgenommen hat, die es in den Himmeln nicht gibt.

Das galt im übrigen auch für die Seele von Jesus, in dem der Liebe-Aspekt Gottes inkarniert war. Auch Er mußte Belastungen auf sich nehmen ‒ und sie überwinden, wie Er es uns vorgelebt hat. Gott setzt Seine Gesetze ‒ auch wenn es um Ihn selbst geht ‒ nie außer Kraft. Bestände diese Notwendigkeit, dann wären Seine Gesetze nicht vollkommen.

 

 

Mensch

 

Nicht jedes reine Geistwesen, das die Himmel verläßt, tut dies, um auf der Erde zu inkarnieren. Inkarnieren (lat.) = ins Fleisch gehen, sich verkörpern. Es kann auch z. B. als geistiger Lehrer in den Astralbereichen ‒ so werden die feinstofflichen Bereiche bezeichnet, die schwingungsmäßig der Erde nahe sind ‒ tätig sein. In einem solchen Fall gilt das zuvor Geschilderte, das heißt die freiwillige Aufnahme von Belastungen, nicht, sondern das Geistwesen reduziert lediglich seine Schwingung, seine Strahlkraft, um in niedrig schwingenden Ebenen leben und lehren zu können. Es kann jederzeit in die reinen Himmel zurück.

Will es jedoch inkarnieren, gilt das zuvor Geschilderte, also die Aufnahme von Belastungen. Es tritt daher bei der Geburt bzw. in den Wochen danach eine mehr oder weniger belastete Seele mit dem ihr innewohnenden Geistfunken ‒ die Reduzierung des reinen Geistwesens ‒ in den Menschen ein.

Der Mensch bringt also einen Teil seiner Persönlichkeit, die ihn künftig ausmacht (seine Schwächen, aber auch seine Stärken) bereits mit und wird hier durch Eltern, Umwelt, Partner usw. zusätzlich geprägt. Keine Seele betritt „taufrisch wie eine Rose“ die Materie, sondern sie hat eine ‒ ihre ‒ Vergangenheit.

Das Ziel des Menschen ist es (richtiger: sollte es sein), durch die gelebte Liebe die Belastungen seiner Seele mehr und mehr aufzulösen, wodurch diese immer strahlender wird; das heißt, die entsprechenden Seelenhüllen lösen sich nach und nach auf, und das reine Geistwesen in der Seele beginnt mehr und mehr zu strahlen, was sich auch im Menschen bzw. durch seine Art bemerkbar macht.

Der Zustand der Seele einschließlich des darin eingeschlossenen Geistfunkens ist beim sogenannten „Tod“ eines Menschen also geprägt von dem, was der Mensch im Verlaufe seines Lebens durch gute Saat in seinen Seelenhüllen an Positivem aufgebaut hat bzw. durch schlechte in seinen Seelenhüllen verstärkt oder erst hineingebracht hat. Entsprechend der Schwingung der Seele, die diese bei der Loslösung vom Körper aufweist, geht sie in die ihr gemäßen Seelenbereiche. Das können die untersten Astralbereiche sein oder schon die hellen und lichten Bereiche nahe der Himmel. Der Sprung, direkt von der Materie zurück in die ewige Heimat, die rein-geistigen Himmel, wird wohl eher die seltene Ausnahme sein.

Auch die Seele, die den Menschen verläßt, hat also ihre Persönlichkeit: bestehend aus a) der Persönlichkeit des Geistwesens, b) den Belastungen, die die Seele bei ihrer Inkarnation in den Menschen mitgebracht hat, und c) den Eigenschaften, die der Mensch zu Lebzeiten entwickelt hat, und die in seine Seele eingeflossen sind. Dabei gilt: Sowohl die Seele wirkt von „innen“ auf den Menschen ein, was bedeutet, daß die Schwächen und Stärken des Seelenkörpers das menschliche Verhalten beeinflussen; und umgekehrt, daß der Mensch durch sein Denken und Tun wiederum seinen Seelenzustand prägt.

In den jenseitigen Welten kann/wird die Seele daran arbeiten, weiter dem Licht, ihrer wahren Heimat, zuzustreben. Dabei lösen sich die noch vorhandenen Seelenhüllen auf, das reine Geistwesen tritt in den Vordergrund, bis es wieder die hohe Schwingung erreicht hat, die ihm einst eigen war und die es ihm ermöglicht, die Himmel wieder zu betreten. In diesem Fall hat sich der Kreislauf geschlossen, der „verlorene Sohn“ ist wieder heimgekehrt.

Anders ausgedrückt: Wer in den Himmel eintreten will, muß den Himmel in sich tragen. Denn: Gleiches zieht Gleiches an.

Die Seele kann sich in den jenseitigen Ebenen aber auch entscheiden, erneut zur Inkarnation zu gehen ‒ mit dem Risiko, das für alle gilt: nämlich am Ende des menschlichen Lebens, bei ihrem Übergang in feinstoffliche Bereiche, „schlechter“ da zu stehen als zuvor, wenn sie z.B. durch ein entsprechendes Handeln Seelenschuld auf sich geladen hat.

Aus dem Geschilderten wird klar, daß es außer der gelebten Liebe ‒ in ihrer höchsten Form selbstlos und bedingungslos dienend ‒ keine Möglichkeit gibt, den Schwingungszustand der Seele dauerhaft zu erhöhen, das Geistwesen in uns erstarken und erstrahlen zu lassen. Der Intellekt, das Studieren und Forschen, spirituelle Techniken zur Erhöhung der Energieaufnahme und anderes sind als "Ersatzhandlungen" anstelle des Bemühens, die Liebe zu leben, bestenfalls überflüssig, schlimmstenfalls störend bis hinderlich und in vielen Fällen destruktiv.

Das Ziel der Rückführung ist erreicht, wenn die Rückkehr aller gefallenen Wesen abgeschlossen ist, und es dann außer den rein-geistigen, himmlischen Bereichen auf Ewigkeit nichts mehr anderes geben wird.