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Ob Brunnen, Sänger oder Glocke – die Quelle ist alles

 

 

Vor kurzem bin ich auf ein wunderschönes Gedicht gestoßen: „Der alte Brunnen spen­det leise ...“. Eigentlich wollte ich es an dieser Stelle veröffentlichen und in Vergleich setzen zu zwei anderen Gedichten, aber wegen un­klarer Urheber-Rechtslage und um keinen Fehler im welt­lich-rechtlichen Sinne zu machen ver­zichte ich auf die Wiederga­be des Textes. Als Ver­fasser wird Artur Kleemann, Berlin-Köpenick, genannt; die Text­rechte liegen lt. Recherchen beim Schäfer-Verlag Plauen i.V., Engelsbrand, der das Ge­dicht als Postkarte vertreibt. Wer mag, findet den Text ohne großes Suchen im Inter­net.

 

Die Nähe zur Kernaussage von „Der alte Brunnen ...“ – daß nämlich nur selbstlos weitergegeben wird, was von höchster Stelle empfangen wird –, findet sich unüberseh­bar in den beiden folgen­den Gedichten:

 

 

 

 

 

Der Sänger der Sehnsucht

 

 

Ich kann nur Sänger meiner Sehnsucht sein,

die Stimme nur der Sterne und der Ferne ...

Ich schenk des Lebensliedes goldnen Wein

in eure leeren Herzenskelche ein,

daß ich daran das Glück des Gebens lerne.

 

 

Ich bin nur hoher Liebe Klang und Laut,

ich schenk den Wein nur, den ich selbst bekam.

Im Weinberg über mir wird er gebaut,

gepflegt, gekeltert und mir anvertraut.

Nehmt ihn so freudig an, wie ich ihn nahm!

 

 

Auch richtig Nehmen will erlernet sein.

Wir sind das Echo nur vom ew’gen Chor,

doch Dank und Demut heben uns empor,

und durch der Sehnsucht hochgewölbtes Tor

gehn wir zum Weinberg unsres Vaters ein.

 

Ephides, Bürger-Verlag

 

 

 

 

An den Glockenspieler

 

 

Ungezählte Freiheitsglocken schwingen

unerkannt im weiten Erdenrund.

Hörst du, wie sie leise rufend klingen

und gemeinsam diese Weise singen?

Wie sie dir die eine Wahrheit bringen,

unverfälscht aus ihres Meisters Mund?

 

 

Nur der Meister kann die Glocken spielen,

keine Glocke tönt aus sich allein.

Eine jede aber dient den vielen,

die sie ruft aus ihres Treibens Mühlen,

deren Blick sie lenkt zu gleichen Zielen:

himmelwärts - und doch in sich hinein.

 

unbekannter (?) Verfasser

 

 

 

 

Einfach nur zum Nachdenken – vielleicht in einer stillen Stunde ...