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Aus Liebe zu Gott

Treffen vom 10. Januar 2009 in Würzburg


 

Die Ansprache Gottes an den Menschen bzw. durch den Menschen vollzieht sich, wie alles in der Schöpfung, nach unumstößlichen, geistigen Gesetzmäßigkeiten. Die unterschiedlichen Schwerpunkte und Betrachtungsweisen in den Offenbarungen ergeben sich durch die göttli­chen Grundaspekte der Ordnung, des Willens, der Weisheit, des Ernstes, der Geduld, der Lie­be und der Barmherzigkeit, entsprechend auch der geistigen Mentalität desjenigen, der das Offenbarungswort aufnimmt. In und über allem aber wirkt die Liebe als Träger aller Offen­barungen, ohne die ein echtes Gotteswort nicht möglich ist.


 

 

Göttliche Offenbarung (als Antwort auf ein Gebet)

 

Meine geliebten Söhne und Töchter, Ich antworte auf euer Gebet, und Ich richte dabei euer Augenmerk auf einen Aspekt, den ihr zwar kennt, aber den auch ihr ab und zu vergeßt.

Es ist gut und richtig, daß ihr für die Kinder und Jugendlichen betet, daß ihr ihnen eure Liebeenergie schickt und Mich bittet, sie in Meine Liebe einzuschließen. Doch dies ist – wie ihr es ausdrücken würdet – nur die eine Seite der Me­daille. Wenn ihr euren Blick weitet und ein wenig tiefer schaut, dann werdet ihr erkennen, daß die Ge­genseite diese Situation von langer Hand vorbereitet hat, die sich jetzt weltweit abzeichnet, ganz beson­ders im Hinblick auf die Heranwachsenden. Denn wenn eine Generation nicht mehr in der Lage ist, der nächsten Vorbild zu sein, so fehlt der folgenden Generation Entscheidendes.

Wie soll die zweite Generation die dritte erziehen nach Werten, die ihr selbst nicht mehr bekannt sind? Und wenn sie ihr bekannt sind: die sie nicht lebt? Eure ganze wirtschaftliche, politische, kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung zielte und zielt darauf ab, der Jugend diese Werte erst gar nicht mehr nahezubringen.

Dies geschah unter anderem durch materiellen Wohlstand, aber auch dadurch, daß die Eltern – oft aus Gründen der Berufstätigkeit – nicht mehr die genügende Zeit für ihre Kinder hatten. Und so konnten die Kinder sehr leicht den Versuchungen der verschiedenen Arten des Vergnügens und der Ablenkung anheimfallen, die die Finsternis ihnen als Ersatz für die fehlende Liebe und Erziehung des Elternhauses angeboten hat.

Inzwischen merken viele Menschen, in welche Richtung das Schiff fährt, aber nicht viele erkennen die Lösung. Mich zu bitten, Meinen gefährdeten Kindern zu helfen, ist – wie schon gesagt – die eine Seite. Die andere, Meine Geliebten, betrifft euch, und sie ist weitaus schwerer umzusetzen, als lediglich eine Bitte an Mich zu formulieren; denn ihr müßt verstärkt in die Vorbildrolle hineinwachsen, die den Kindern fehlt. Wenn die Kinder und Jugendlichen in der Gesellschaft, der Politik, der Wirtschaft, im El­ternhaus – wo auch immer – nicht mehr die nötigen Vorbilder finden, nach welchen Maßstäben sollen sie ihr Leben ausrichten?

Ihr also müßt dort, wo Ich euch hingestellt habe, diese Aufgaben übernehmen, die andere nicht mehr übernehmen können, nämlich: der nächsten Generation die Werte zu vermitteln, die Ich euch vor 2000 Jahren vorgelebt habe. Dies ist der einzige Weg – ein sicher nicht einfacher Weg –, Meine verführten Kinder zum Nachdenken zu bringen. Es ist für euch eine schöne, aber auch schwere Aufgabe. Und wenn ihr Mich darum bittet, euch Meine Kraft zuzustrahlen, damit ihr diese Aufgabe bewältigen könnt, so wird dies geschehen. Amen.


 

 

Göttliche Offenbarung

 

Ich erhebe noch einmal Mein Wort zu einem Thema, das in vielen eurer Gebete mitschwingt, und das euch immer und immer wieder beschäftigt. Es betrifft den freien Willen. Ohne ein rechtes Verständnis aber dieses freien Willens bleibt manches für euch unbegreiflich, weil ihr oft nur auf die Oberfläche schaut, und es euch noch nicht immer gelingt, ein wenig tiefer oder hinter die Kulisse zu blicken.

So will Ich eure Einsicht dafür vertiefen, damit ihr diesen Dreh- und Angelpunkt besser versteht und richtig einordnen könnt, was Meinen Kindern auf dieser Erde geschieht, und warum dies geschieht.

Ihr wißt, daß Ich all Meinen Geschöpfen als schönstes Geschenk den freien Willen gegeben habe, den Ich niemals – also unter keinen Umständen – antasten werde, was immer auch Mein Kind damit tut.

Ihr seid Bewohner der rein-geistigen Himmel, die eure Heimat sind, und ihr seid nur vorübergehend hier. Ihr habt dieses Geschenk des freien Willens, weil es fest in eurem Wesen verankert ist, mitgenom­men in eure Inkarnationen. Und auch, wenn es euch oftmals so scheint, als wäret ihr ein Spielball des Schicksals, so hat sich an der Tatsache des freien Willens, den ihr habt, doch nichts geändert.

Wenn ihr auf Erden betet, dann schließt ihr sehr oft eure Gebete mit den Worten ab: „Dein Wille ge­schehe“. Ich stelle einen Vergleich an zu dem, wie ihr euch, als ihr noch in eurer geistigen Heimat wart, verhalten habt, und wie es auch eure Brüder und Schwestern dort tun. Kein geistiges Wesen wird Veran­lassung dazu sehen zu beten: „Dein Wille geschehe“. Warum nicht? Weil es im Gesetz Meiner Liebe lebt, und weil dieses Gesetz Mein Wille ist. Kein Engel wird – bildlich gesprochen – seinen Kopf beu­gen und sagen: „Vater, es soll aber nicht nach Meinem Willen gehen, sondern nach Deinem“, weil er in dem Lichte des ewigen Gesetzes lebt, weil er Teil des Gesetzes ist.

Keiner eurer geistigen, himmlischen Geschwister wird sich also auch nur einen Gedanken darüber machen, ob es sich dem Willen des Vaters beugen oder diesen Willen erfüllen soll oder nicht. Es lebt in der Herrlichkeit, und es gibt kein anderes Leben als die Erfüllung des Liebegesetzes.

Heißt das aber nun, daß Meine Kinder im Himmel keinen freien Willen mehr haben? Ihr könnt euch diese Frage leicht selbst beantworten. Denn würde dies so sein, dann würde es gleichzeitig bedeuten, daß Ich ihnen ihren freien Willen wieder genommen hätte. Und daß dies nicht der Fall ist, das wißt ihr. Nun erinnere Ich euch daran, daß die ganze Kraft der Himmel in euch liegt und nur darauf wartet, von euch durch euer Ja freigesetzt zu werden. Euer Ja bedeutet: Ihr habt Mich als euren Gott und Schöpfer erkannt, und ihr seid bereit, in Meine Gesetze hineinzufinden und diese nach und nach zu leben.

Wenn ihr eure Gebete abschließt mit den Worten „Dein Wille geschehe“, so ist dies natürlich richtig. Versteht mich deshalb also nicht falsch, Meine Geliebten, aber es ist – auf die Dauer gesehen und mit Blick auf euren Wunsch, zu Mir heimzukehren – noch nicht alles für ein Kind, das sich ernsthaft nach seinem wahren Zuhause sehnt.

Ich könnte überspitzt sagen: „Mein Wille wird ohnehin geschehen.“ Wenn ihr diese, Meine Worte richtig versteht, so wird euch klar, daß innerhalb Meiner unendlichen Schöpfung nichts außerhalb Mei­nes Willens geschehen kann, weil es nichts außerhalb Meiner Schöpfung gibt. Gäbe es ein Außerhalb oder eine Kraft, die Meinen Willen sozusagen „aushebeln“ könnte, so wäre Ich nicht der, der Ich Bin.

Auf der Materie könnt ihr zwar für eine Zeitlang euren Eigenwillen leben, aber ihr glaubt nicht im Ernst, daß ihr euch damit außerhalb des Gesetzes stellen könnt. Ihr bleibt in Mein ewiges Liebegesetz eingebunden, und über kurz oder lang wird sich an jedem Mein Wille erfüllen, der lautet: „Ich habe dich, Mein Kind, zurückgeholt in Meine Arme, weil Ich dich unendlich liebe.“ Dies ist Mein Wille, und er wird sich vollziehen, auch dann, wenn der Mensch in seiner Verblendung meint, er könnte für ein paar Jahre seines Lebens Gott spielen.

Wenn du, Mein Kind, geistig erwachst und in Liebe auf Mich zugehst, wirst du irgendwann – sei es in Empfindungen, Gedanken oder Worten – eine andere Formulierung wählen, die lautet: „Vater, ich las­se Deinen Willen in   f r e i e r   Entscheidung in meinem Leben zu; ja, ich wünsche mir, daß er sich an mir erfüllt.“ Das bedeutet: „Ich möchte, ich bin bereit, daß Du, Vater, derjenige bist, der das Schiff Mei­nes Lebens lenkt“, und es drückt aus: „Ich entziehe mich nicht durch eigenes Handeln, durch eigene Vorstellungen dem, was Du mit mir vorhast.“ Es heißt gleichzeitig, daß du dich dem Gesetz der Liebe hingibst, auch wenn du nicht weißt, wohin die Reise deines Lebens geht. Aber das weißt du ja ohnehin nicht, egal, ob du mit Mir oder ohne Mich lebst.

Spürt ihr den Unterschied in einer solchen inneren Haltung im Gegensatz zu einem oft leicht dahin­gesprochenen „Dein Wille geschehe“, das zudem den Menschen allzuleicht dazu verführen kann, in eine passive Rolle zu schlüpfen? In eine Rolle, in der er gar nicht erkennt, was auch er möglicherweise dazu beitragen kann oder sollte, daß Mein Liebegesetz sich erfüllt?

Wessen Wunsch es ist, daß sich Mein Wille an ihm erfüllen möge, der lebt mit Mir, der wächst mehr und mehr in Mein Gesetz hinein; er kennt Meinen Willen und erfüllt ihn. Es geht dann nicht mehr dar­um, daß Mein Wille in der Schöpfung geschieht, es geht nicht mehr darum, daß du ergeben dein Haupt senkst und resigniert sagst: „Also gut, dann soll Dein Wille eben geschehen“, sondern dann geht es dar­um, daß du in der Erkenntnis unserer gemeinsamen Liebe Meinen Willen erfüllst und dich damit hinein­begibst in Mein großes Liebegesetz, daß du selbst zu Meinem Gesetz, soweit es dir möglich ist, wirst.

Es bedeutet   n i c h t , daß du deinen Willen aufgibst, denn du brauchst deine Freiheit für diese Ent­scheidung, aber du machst dann in deinem Leben Meinen Willen zu deinem, und auf diese Weise wird er durch dein Handeln im Äußeren sichtbar. Oder – als Beispiel – lebst du nicht Meinen Willen, wenn du in der Erkenntnis eines Unrechts hingehst und deinem Nächsten die Hand reichst? Handelst du so, dann erfüllst du Meinen Willen.

Wer Mich liebt, wird früher oder später den Wunsch verspüren, in diese tiefe Innigkeit hineinzu­wachsen. Das ist es, was Ich als Hingabe bezeichne. Diese Hingabe, Meine geliebten Kinder, birgt aber für den einen oder anderen noch viele Fragezeichen in sich. Ist es doch so, als würdest du Mir einen Blanco-Scheck geben ohne zu wissen, welche Summe Ich eintrage. Mit deiner ehrlichen Hingabe ver­traust du Mir blind, und hier liegt das Problem für manchen von euch: Du weißt nicht, was auf dich zu­kommen wird, und sollst dennoch ein bedingungsloses Ja sagen. Kannst du dies schon, Mein Sohn, Meine Tochter?

Ich stelle dir eine Frage, die du – wenn du willst – in deinem Inneren beantworten magst: „Weißt du, was mit einem solchen blindlings gesprochenen Ja künftig in deinem Leben geschieht? Weißt du, was dann auf dich zukommt?“ Denke nach. – Pause –.

Wenn du in deinem Inneren geantwortet hast: „Vater, ich weiß es nicht“, so war deine Antwort rich­tig, aber es war nur die eine Hälfte einer richtigen Antwort. Die andere lautet: „Was immer es ist, Vater, ich weiß, daß es gut ist für mich.“

Kannst du dies schon, Mein Kind? Möchtest du hineinwachsen in dieses Vertrauen, das nicht mehr fragt und nicht mehr zweifelt? Wenn du es willst, dann gib Mir in einer stillen Stunde dein Ja. Gib Mir deinen Blanco-Scheck, und Ich, die Liebe, unterschreibe ihn.

Was kann dir passieren? Du kannst nicht im Ernst glauben, daß anschließend Unglück, Krankheit, Nöte und vieles mehr auf dich zukommen. Es mag allerdings sein, daß deine Lebenspläne nicht mit den Meinen übereinstimmen. Was machst du dann? Du hast das Recht, aufgrund deines freien Willens nein zu sagen, doch Meine Liebe zu dir wird sich dadurch nicht um einen Deut verringern. Aber du kannst an deiner Antwort erkennen, wie ernst es dir schon mit deiner Hingabe ist.

Um sich jemandem hinzugeben, bedarf es einer sehr großen Liebe. Bedeutet Hingabe nicht, ganz für den anderen da zu sein? Das zu tun, was gut ist für ihn? Ihn nicht zu enttäuschen, ihn nicht zu verletzen? Heißt es nicht, innig mit ihm zu leben?

Hingabe setzt Liebe voraus, und Liebe, Meine Söhne und Töchter, will gelebt und gepflegt sein.

Ich habe euch oft gesagt, daß Mir euer Bemühen reicht; aber Ich erkläre euch etwas, damit es dort keine Mißverständnisse gibt. Ich meine damit ein ehrliches Bemühen, das aus einem großen Herzen kommt, aus eurer Sehnsucht, und bei dem all eure Kräfte mobilisiert und gebündelt werden. Ich meine nicht ein „Bemühen“, das in Wirklichkeit keines ist, und mit dem ihr euch und andere manchmal täuscht, bewußt oder unbewußt. Wenn ihr mit dem rechten Bemühen, der hingebungsvollen Einstellung an eure täglichen Arbeiten geht, dann seid ihr in der Erfüllung Meines Gesetzes. Ihr erfüllt es dann in dem Maße, wie es euch aufgrund eurer momentanen Entwicklung möglich ist.

Das ist bereits Erfüllung, die – Ich wiederhole Mich – allerdings ein ernsthaftes Bemühen voraus­setzt.

Aber in diesem, eurem Bemühen Bin Ich die Kraft, die euch Schritt für Schritt auf eurem Weg führt, die euch Mut macht, die euch aufrichtet, die euch ins Licht führt – dorthin, wo ihr in der Erfüllung Mei­nes Willens, Meiner Liebe, freiwillig lebt.

Mein Sohn, Meine Tochter, stimmt dein Herz Mir bei dem, was Ich dir soeben gesagt habe, zu, dann kann es für dich, wenn du die intensive Nähe zu Mir verspüren möchtest, doch nur eine Frage geben: „Vater, wie kann ich meine noch kleine Liebe zu Dir zu einer Flamme werden lassen?“Amen.