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Aus Liebe zu Gott

Offenbarung vom 12. Mai 2015


 

Die Ansprache Gottes an den Menschen bzw. durch den Menschen vollzieht sich, wie alles in der Schöpfung, nach unumstößlichen, geistigen Gesetzmäßigkeiten. Die unterschiedlichen Schwerpunkte und Betrachtungsweisen in den Offenbarungen ergeben sich durch die göttli­chen Grundaspekte der Ordnung, des Willens, der Weisheit, des Ernstes, der Geduld, der Lie­be und der Barmherzigkeit, entsprechend auch der geistigen Mentalität desjenigen, der das Offenbarungswort aufnimmt. In und über allem aber wirkt die Liebe als Träger aller Offen­barungen, ohne die ein echtes Gotteswort nicht möglich ist.


 

 

 

Göttliche Offenbarung


 

Meine geliebten Söhne und Töchter, unter Meinen Menschenkindern herrscht eine Unwissenheit immensen Ausmaßes über das, was ihr völlig unzureichend mit dem Begriff „Barmherzigkeit“ verbindet. Es ist nicht entscheidend für euren Weg zu Mir, ob ihr sie als Wesenheit oder Eigenschaft bezeichnet, ob ihr das Wort „Gnade“ dafür verwendet oder einen anderen Ausdruck wählt. Ich Bin die Barmherzigkeit, so wie Ich alles Bin, weil außer Mir nichts ist!

Das in seiner Bedeutung, in seiner Tiefe und Größe zu verstehen – zumindest annähernd, das heißt so­weit es euch möglich ist –, kann nicht nur entscheidend sein für euren Heimweg zu Mir, es   i s t    ent­scheidend; denn das Wissen um Meine Barmherzigkeit und ihre Einbeziehung in euer Verhalten Mir ge­genüber verändert das wenig aufbauende Bild des „Ich bin ein armer Sünder“, das viele aufgrund ihrer religiösen Erziehung von sich noch haben. Diese Korrektur, wenn ihr sie wirklich verinnerlicht, wird euch vor euch selbst als „Himmelstürmer“ erscheinen lassen, die voller Mut, Vertrauen und mit neuem Schwung darangehen, ihr Leben zu verändern.

Nichts in Meiner gesamten Schöpfung ist dem Zufall überlassen, weil alles auf der Grundlage Mei­ner geistig-göttlichen Gesetze geordnet ist. Wer dies anerkennt, auch wenn er Hintergründe und Einzel­heiten kaum wird erkennen können, der schafft sich damit ein ehernes Fundament für seinen Glauben an Meine fehlerfrei wirkende Allmacht, die nicht ein einziges – und sei es noch so winziges – Geschehen sich selbst überläßt. Mein Heiliger Wille ist der Garant dafür, daß das, was Ich geschaffen habe, von Mir dau­erhaft mit Leben erfüllt wird, daß es von Mir begleitet, auf ewig geliebt und, so es gefallen ist, in die Ein­heit zurückgeführt wird.

Zu diesem perfekt arbeitenden Schöpfungs-Uhrwerk gehört auch Meine Barmherzigkeit, die nicht, wie so mancher annimmt, nach undurchschaubaren Regelabläufen bei dem einen wirksam wird und bei dem anderen nicht. Würde diese falsche Vermutung stimmen, so wäre Willkür am Platz, die jenem et­was gibt, was sie einem anderen verweigert. Eure Herzenslogik kann euch helfen, den Fehler in einer solchen Betrachtungsweise zu erkennen. Wenn Ich aber Meine Barmherzigkeit nicht willkürlich aus­schütte, dann muß sie – grundsätzlich – bei    a l l e n Anwendung finden, sofern durch ein entsprechendes Verhalten zuvor „die Weichen ge­stellt“ worden sind. Das ist die Not­wendigkeit, die Mein Gesetz vorsieht. Diese Voraussetzung, die mancher von euch als Einschränkung empfinden wird, ist bedingt durch den freien Willen, der jedem gegeben ist.

 

 

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Ihr bezeichnet eure Zeit zu Recht als schnelllebig. Aber sie ist es nicht nur im Äußeren; auch im Geisti­gen hat sich etwas verändert: Was früher oftmals als verborgene Schuld über längere Zeiträume uner­kannt blieb, kommt heutzutage wesentlich rascher an die Oberfläche. Es wird durch das Gesetz von Ur­sache und Wirkung „hochgespült“; zum einen, um es als Ungesetzmäßigkeit schneller offenbar werden zu lassen – eure Medien beispielsweise kommen mit den entsprechenden Meldungen nicht mehr nach –, und zum anderen, um den Einsichtigen die Möglichkeit zu geben, das ohne großen Zeitverlust korrigie­ren und wiedergutmachen zu können, was zuvor als Verstoß gegen das Liebegebot verursacht wurde. Das gilt nicht nur im Großen, es gilt ebenso im Kleinen, was heißt: Auch in eurem persönlichen Bereich kommt vieles in Bewegung. Manchmal geschieht dies viel schneller und anscheinend wahllos eingelei­tet, als ihr es für möglich gehalten habt.

Die Möglichkeit, ein falsches Verhalten in der Vergangenheit und dessen Folgen zu erkennen, zu be­reuen und, sofern möglich, aus der Welt zu schaffen, wird den Einsichtigen und Willigen als Handrei­chung des Himmels geboten, als Chance, sich von Seelenschuld unterschiedlichster Art zu befreien. Ohne Meine Barmherzigkeit wäre ein solcher Schuldenschnitt, sei er teilweise oder vollständig, nicht möglich. Ihr wäret, sofern lediglich die Gerechtigkeit das Sagen hätte, so lange Schuldner, bis auf Heller und Pfen­nig beglichen wäre, was sich zuvor an Last angesammelt hat. Dann erst wäre euer Konto wie­der ausgegli­chen, und der Gerechtigkeit wäre Genüge getan.

Doch, wahrlich, Ich sage euch: Ich Bin kein Buchhalter! Ich Bin ein Gott der Liebe, des Verstehens, der Vergebung – und der Barmherzigkeit. Ich Bin ein Vater, der Seinen Kindern uneingeschränkt jegli­che Hilfe anbietet, die sie benötigen. Ich warte mit Meinem Angebot nicht, bis die Waagschalen eures Lebens wieder den Gleichstand erreicht haben. Ich biete euch hier und jetzt und immerdar die Möglich­keit an, Meine Barmherzigkeit zu erfahren; eine Barmherzigkeit, die in ihrem Ausmaß jenseits jeder menschli­chen Vorstellung liegt; eine Barmherzigkeit, die Meine Zuneigung zu Meinen Geschöpfen in ihrer schönsten, erhabensten und edelsten Form darstellt, als alles übertreffende Krönung Meiner göttli­chen Liebe.

Um euch dies zu verdeutlichen, werde Ich euch die Unterschiede zwischen Meiner Gerechtigkeit, Meiner Liebe und Meiner Barmherzigkeit aufzeigen und damit die Fragen beantworten, die so mancher von euch schon seit langem auf dem Herzen hat.

Die Tatsache, daß Ich eine Verfehlung nicht bestrafe, daß aber im Sinne der Gerechtigkeit ein Aus­gleich für ein begangenes Unrecht erforderlich ist, legt den zwingenden Schluß nahe, daß es eine In­stanz geben muß, die diesen Ausgleich herbeiführt. Dies geschieht durch das Gesetz von Saat und Ernte, das über alle Grenzen von Raum und Zeit hinweg wirkt, und zwar fehlerfrei. Zwar ist dieses Gesetz, und wie es arbeitet, den meisten Menschen unbekannt – wenn überhaupt, kennen sie es nur dem Namen nach, be­ziehen es aber nicht auf die Geschehnisse in ihrem Leben – und kann deshalb auch nicht als das steuern­de, ausgleichende und regulierende Element angesehen werden. Und selbst dort, wo man es kennt, wird es nicht als ein Instrument Meiner Liebe akzeptiert. Dabei gründet es in Meiner Liebe; denn gäbe es die Möglichkeit nicht, die Wirkungen selbst gesetzter Ursachen am eigenen Leib, im eigenen Leben zu erfahr­en, wäre auch kein Ausgleich möglich. Ohne diesen Ausgleich wären – als einzige Al­ternative – die Folgen, die eine Vielzahl von Glaubensrichtungen als Irrlehren verkünden: Bestrafung durch Mich bis hin zur ewigen Verdammung.

Um Meinen Kindern, falls sie dauerhaft uneinsichtig sind und permanent gegen das Liebegebot ver­stoßen, das Schicksal einer zwar gerechten, aber harten „Abrechnung“ durch das Karmagesetz – nach dem Prinzip „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ – zu ersparen, trat und tritt Meine bedingungs- und selbst­lose Liebe auf den Plan. Sie steht dem Einsichtigen zur Seite und ermöglicht es ihm, die selbstver­schuldeten Wirkungen mit Mir im Sinne der Liebe zu „bearbeiten“ und auf diese Weise vieles abzumil­dern oder aufzulösen. Das kann auch schon im Vorfeld geschehen, bevor also Wirkungen überhaupt ein­treten, oder es geschieht während des Ausgleich-Prozesses, was dann eine wesentliche Erleichterung des Schicksalhaften bedeutet, weil Mein Kind so weniger und leichter zu tragen hat. Und es beschert dem heimkehrwilligen Sohn, der heimkehrbereiten Tochter gleichzeitig die Erfahrung einer oft grenzenlosen Erleichterung, verbunden mit einer tiefen Dankbarkeit.

Denn dafür Bin Ich als Jesus von Nazareth in die Welt gekommen, um die Liebe zu lehren, sie vorzu­leben und sie in Form einer stärkenden, zusätzlichen Energie in euer Herz zu legen. Dort Bin Ich, dort warte Ich auf einen jeden mit ausgestreckten Händen, um ihm Führer, Helfer und Retter sein zu können. Was Ich brauche ist lediglich euer Wunsch, frei von euren Altlasten zu werden, und die Absicht, künf­tig anders zu leben als bisher. Wenn die Selbsterkenntnis, die Reue und die Entscheidung von euch mit­gebracht und in eine Waagschale gelegt werden, dann lege Ich in die andere Meine göttlich-brüderliche Lie­be, die weitaus schwerer wiegt als das, was ihr Mir gebt.

Im Verlaufe eurer oft zahlreichen Leben hat sich bei jedem von euch Zahlreiches angesammelt, was eure Seele belastet. Vieles wurde bereits abgetragen, vieles wiedergutgemacht, vieles wurde auf der Ha­ben-Seite eingebracht, und vieles konntet ihr als erfolgreiches Lernen verbuchen; immer wieder aber wurde auch die Soll-Seite belastet, es gab Rückschläge, Enttäuschungen, Wiederholungsfehler durch alte Gewohnheiten und manches mehr. So stellt euer momentaner Seelenzustand, der sich auch mehr oder weniger deutlich im Äußeren ausdrückt, eine Mischung aus Gutem und weniger Gutem, aus alten, aber noch wirksamen Belastungen und aus aktuell erworbener Bürde dar.

Manches, das sich als Fehler und Schwäche bemerkbar macht, könnt ihr bei ehrlichem Hinschauen als solches erkennen. Dies gelingt euch um so besser, je größer eure Bereitschaft zur Erkenntnis ist, und oft auch deshalb, wenn und weil sich unerfreuliche Auswirkungen in eurem Leben zeigen. Was aber ist mit dem, das sich eurem Zugriff und eurem Verstehen entzieht, weil es – vielleicht schon eine ganze Weile – in eurer Seele verborgen liegt? In diese Tiefe könnt ihr nicht vordringen; auch keinem anderen Menschen ist dies möglich. Zwar speist auch ihr selbst eure Seele, ihr kräftigt oder schwächt sie durch entsprechen­des Tun und Lassen; aber eine grundsätzliche, wirksame Veränderung, die eurer Seele einen regelrechten Schub gibt, die sie in der Kürze der Zeit leichter und lichter macht, die ihr Auftrieb gibt und sie für den Heimweg vorbereitet – ein solcher Eingriff ist weder durch einen anderen Menschen möglich noch durch euch selbst, das heißt durch eigene Anstrengung. In eurer Seele kann nur eine Kraft etwas verändern: die Kraft des Christus, die göttliche Liebe und ihre Krönung, die Barmherzigkeit.

Ich sprach davon, daß Ich kein Buchhalter Bin. Wenn also keine detaillierte Aufrechnung erforder­lich ist, um eine gravierende Veränderung herbeizuführen, was ist es dann? Was braucht es, um Mir wirklich nahezukommen, um Meine Barmherzigkeit, die jenseits jeglicher Auflistung liegt – und sei diese noch so korrekt und gerecht –, erfahren zu können?

Die Lösung ist so folgerichtig wie einfach. Viele von euch kennen Mein Wort: „Wer dem Gesetz dient, dem dient das Gesetz.“ Folglich wird derjenige von Meiner Liebe geführt, der dem Gesetz der Lie­be dient. Und er wird darüber hinaus in dem Maße Meine Barmherzigkeit erfahren, wie er sein ehrli­ches Bemühen in seine Hingabe an Mich einbettet.

Hingabe an Mich, den Schöpfer, dessen Gesetz Liebe ist!

Ob sie sich als Folge eines ehrlichen, von Herzen kommenden Bemühens ergibt, oder ob sie, in Wor­te gefaßt oder nicht, die bewußte Entscheidung des Menschen ausdrückt, das spielt nicht die entschei­dende Rolle. Sie drückt in jedem Fall den Wunsch aus, mehr und mehr in Mir aufgehen zu wollen, was gleich­zeitig bedeutet, sein Ego, sein Verlangen, seine Vorstellungen, seine eigenen Ideen davon, wie das Le­ben auszusehen hat, mehr und mehr in den Hintergrund zu stellen. In einer stillen Stunde eine solche Ent­scheidung zu treffen, die möglicherweise immer wieder mal erneuert werden muß, stellt etwas Be­sonders im Leben eines Menschen dar. Es ist eine Art Höhepunkt; ihn anzustreben, setzt eine große Lie­be und ein tiefes Vertrauen voraus. Aber: Es lohnt sich!

Doch es gibt noch eine weitere Form der Hingabe, die – selbst für denjenigen, der sie vollzieht – auf den ersten Blick nicht als solche zu erkennen ist: Es ist die aus der Erkenntnis der Schuld geborene Reue, das Wissen um das eigene Versagen oder das angerichtete Unheil, das tiefe, schmerzliche Bedau­ern über das, was geschehen ist, die tränenreiche Aufgabe aller Widerstände gegen Mich. Wenn diese Einsicht verbunden ist mit dem Wunsch, wiedergutmachen zu wollen, was gutzumachen ist, werde Ich Mich nicht von Meinem Kind abwenden – und sei seine Schuld noch so groß. Ich Bin die Barmherzig­keit!

Ihr seht also, Meine geliebten Söhne und Töchter, es gibt viele Möglichkeiten, Meinem Herzen im­mer näherzukommen. Sie alle sprechen nicht nur Meine Liebe, sondern auch Meine Barmherzigkeit an, auf die ein jeder angewiesen ist. Denn es ist keinem Menschen möglich, seine Belastungen nacheinan­der Punkt für Punkt abzuarbeiten. Das geht schon aus dem Grunde nicht, weil ihr das, was ihr aus frühe­ren Leben mit in dieses Leben bringt, nicht kennt, auch wenn es sich jetzt auf verschiedene Weise Aus­druck verschafft.

 

 

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Viele Meiner Menschenkinder sehen sich in der Rolle des armseligen Sünders, dem die Kraft und die Möglichkeiten fehlen, eine Veränderung herbeizuführen. Sie hoffen auf Meine Gnade, sie suchen Hilfe im Gebet, in der Erfüllung ihrer religiösen Pflichten und vielem mehr. Auf die Idee, ihre Situation da­durch verändern zu können, indem sie selbst etwas tun, indem sie ihr Leben überdenken und ihm eine neue Richtung geben, können sie nicht kommen, weil man sie so etwas nicht gelehrt hat. Sie hören von Meiner Liebe und Barmherzigkeit und hoffen darauf, daß Ich ihnen gnädig Bin, wenn ihre Seele beim so­genannten Tod das Jenseits betritt. Ich Bin ihnen gnädig, in jedem Fall, aber Meine Gnade könnte in viel größerem Maße an ihnen wirksam werden, wenn sie schon zu Lebzeiten einige Weichen gestellt hät­ten.

Ich will daher den Blick aller, die sich noch nicht als starke und strahlende Söhne und Töchter Mei­ner Liebe erkennen, auf den Weg richten, der es ihnen möglich macht, ihr Ziel mit weniger Mühen und Küm­mernis zu erreichen. Und all denjenigen, die Mich schon kennen, die aber noch nicht die Größe Meiner Barmherzigkeit in Meine Hilfe mit einbezogen haben, will Ich eine Möglichkeit aufzeigen, mit Freude an die tägliche, Innere Arbeit zu gehen; und das in dem Wissen, daß Mir nichts unmöglich ist, und daß Mein Beistand, Mein Verständnis und Meine Vergebung unendlich weit über ihr Vorstellungs­vermögen hin­ausgehen.

Ich gebe euch ein Bild:

Betrachtet eine Situation, in der die Eltern ihr Kind zur Rede stellen, weil es – nachweislich – etwas angerichtet hat. Wird die Tat zunächst bestritten oder schließlich, unter dem Druck der Beweise, doch zu­gegeben, und fehlt, bei gleichzeitiger Trotzhaltung, die Einsicht des Kindes, wird es zu einer wie im­mer gearteten Erziehungsmaßnahme kommen.

Zeigt das Kind Bedauern, vielleicht sogar Zerknirschtheit, und ist es bereit, den Schaden wieder gutzum­achen, werden die Eltern ihm dazu Gelegenheit geben. Und die Sache ist aus der Welt.

Tut dem Kind sein Verhalten von Herzen leid, kommt es eventuell gar – weil es eine größere Sache war – zu einer tiefen Erschütterung, zu Weinen, Tränen und schließlich zur Bitte um Vergebung, dann kommt bei Eltern, die ihr Kind lieben, die Barmherzigkeit ins Spiel. Dann ist es gut möglich, daß der Schaden nicht einmal vom kindlichen Taschengeld beglichen werden muß.

Keiner kann wirklich glauben, daß Meine Barmherzigkeit die der Eltern nicht um ein Vielfaches über­steigt. Was aber bedeutet diese Tatsache für Meine Kinder?

Wenn ein Kind erkennen läßt – und dieses Erkennen wird nicht an schön gesetzten Worten gemessen –, daß es eine Änderung in seinem Verhalten anstrebt, weil sein bisheriges Benehmen in einigen Punk­ten nicht Meinem Liebegebot entsprach, dann werde Ich ihm Gelegenheit geben, ein neues Verhalten zu praktizieren. Ich werde ihm eine neue Chance geben – und zwar immer wieder, wenn es sein muß –, da­mit es sich darin üben kann, die vorgenommenen Vorsätze auch in die Tat umzusetzen. Je nachdem, um welche Aufgabe, um welchen freiwillig übernommenen Auftrag es sich handelt, statte Ich Mein Kind mit besonderen Kräften und einem besonderen Beistand aus. Dies kann sowohl vor einer neuen Inkarna­tion geschehen als auch zu Lebzeiten, sofern sich innerhalb seines jetzigen Lebens ein wirklicher Wan­del durch eine grundlegende Entscheidung vollzieht.

Das bedeutet aber auch, daß Ich Altlasten aus der Vergangenheit reduziere oder weitgehend aufhebe, sofern möglich und nötig. Keiner kann mit der nötigen Willenskraft und Ernsthaftigkeit neue Aufgaben bewältigen, wenn er noch mit gravierenden Fehlern und Schwächen aus zurückliegender Zeit belastet ist. Ich werde euch nicht auf den Weg in die Freiheit schicken und euch gleichzeitig in Fesseln halten!

Wenn Ich sehe, daß ein Menschenkind aus Liebe zu Mir ernsthaft eine Veränderung in seinem Leben anstrebt, dann schaffe Ich die Voraussetzungen dafür, daß sein Bemühen nicht oder nicht zu sehr beein­trächtigt wird bei seiner Arbeit, den noch vor ihm liegenden Lebensabschnitt mit seinen Lernaufgaben zu bewältigen. Was bedeutet: Ich räume alle oder viele der von ihm selbst hingelegten Steine aus dem Weg.

In welchem Umfang das geschehen kann, hängt von der Veränderungsbereitschaft, dem guten Willen und der Liebe des Kindes zu Mir ab. Je inniger der Wunsch ist, um so intensiver kann Meine stärkende Liebeenergie fließen. Und sollte – je nach Verhalten in der Vergangenheit – die Reue notwendig sein, wird sich dies gravierend auf das Wirksamwerden Meiner Barmherzigkeit auswirken.

Sehe Ich die aus dem Herzen kommende Umkehr, dann gleicht Meine Barmherzigkeit einem großen Besen, der die Seelenlandschaft eines jeden zu Mir Strebenden vollkommen oder weitge­hend von dem befreit, was ihn auf seinem künftigen Weg behindern würde.

Es muß daher niemand Angst haben, immerzu an dem gemessen zu werden, was er als Sünder ein­mal getan hat. Denn Ich Bin kein Buchhalter!

Mit diesem Wissen, daß entsprechend des Grades eurer Hingabe Meine Barmherzigkeit an und in euch wirksam werden kann, solltet ihr folgendes überdenken:

Die Seele ist der Brunnquell, aus der ihr eure Lebenskraft schöpft. Alles, was euch an Unpäßlichkei­ten und Unwohlsein im Äußeren widerfährt, hat seinen tieferen Grund im Inneren, in eurer Seele. Ein Ener­giemangel kann immer nur erkannt werden an den physischen und psychischen Auswirkungen. Sie deu­ten darauf hin, daß eine Beeinträchtigung – gleich welcher Art – im seelischen Bereich vorliegt; was euch aber nicht herunterziehen oder entmutigen soll, denn schließlich lebt ihr auf der Materie und seid unun­terbrochen vielen Einflüssen ausgesetzt. Es soll euch lediglich Zusammenhänge verdeutlichen; denn wenn der Grund für eine äußere Störung im Seelischen begründet ist, dann ist auch dort der An­satzpunkt für eine Korrektur zu suchen und zu finden.

Eine Veränderung in der Seele vorzunehmen – und zwar eine Veränderung, die als einzige dauerhaft eine Stärkung oder Heilung verspricht – ist aber, wie erwähnt, nur Mir möglich. Wenn eine tiefe Hin­wendung zu Mir und ein Verhalten, das sich mehr und mehr an Meinem Liebegebot orientiert, Meine Barm­herzigkeit „aktiviert“ und als Folge eine Durchlichtung eurer Seele und die Aufhebung früherer Bindun­gen und Belastungen mit sich bringt, dann kann der einzig wahre und richtige Weg nur der Weg einer noch liebevolleren, ernsthafteren und innigeren Beziehung zu Mir sein.

Das bedeutet nicht, der Welt den Rücken zuzukehren, auch nicht, die Suche nach Hilfen im Äußeren zu unterlassen. Aber es könnte heißen, den Schwerpunkt eurer Anstrengungen verstärkt auf das Seeli­sche zu legen, weil der Stärkung eurer Seele auch – wenn auch nicht immer sofort und in dem von euch er­sehnten Maße – eine Harmonisierung von Körper und Psyche folgt. Wenn euch dann Meine Barmher­zigkeit einhüllt, ist so manches für immer „aus der Welt“, was euch zuvor Beschwerden verursacht hat. Euer Brunnquell beginnt dann wieder in dem Maße zu sprudeln, das Ich für euch vorgesehen habe.

 

 

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Laßt euch Meine Worte Trost und Ansporn sein. Schöpft daraus den Mut, einen Neubeginn anzustreben, sofern dies nötig sein sollte. Freut euch, wenn ihr einen entsprechenden Entschluß faßt, auf die vor euch liegende Zeit, die unsere gemeinsame Zeit sein wird. Die Schatten der Vergangenheit laßt ihr auf diese Weise hinter euch. Sie werden kleiner und kleiner, Zuversicht und Lebensfreude werden eure Begleiter sein – und natürlich Ich, der Ich als die Liebe in euch wohne, der Ich neben euch gehe auf allen Wegen. Ich Bin der, den ihr in dieser Stunde als die Barmherzigkeit erkannt habt – die Ich schon immer war und immer sein werde. Amen