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Aus Liebe zu Gott

Offenbarung vom 14. Juni 2015


 

Die Ansprache Gottes an den Menschen bzw. durch den Menschen vollzieht sich, wie alles in der Schöpfung, nach unumstößlichen, geistigen Gesetzmäßigkeiten. Die unterschiedlichen Schwerpunkte und Betrachtungsweisen in den Offenbarungen ergeben sich durch die göttli­chen Grundaspekte der Ordnung, des Willens, der Weisheit, des Ernstes, der Geduld, der Lie­be und der Barmherzigkeit, entsprechend auch der geistigen Mentalität desjenigen, der das Offenbarungswort aufnimmt. In und über allem aber wirkt die Liebe als Träger aller Offen­barungen, ohne die ein echtes Gotteswort nicht möglich ist.

 


 

 

Göttliche Offenbarung

 

 

Meine geliebten Brüder und Schwestern, als Ich vor rund zweitausend Jahren dem jüdischen Volk Meine Lehre verkündete, mußte Ich Mich dem Bewußtsein der Menschen, Meinen Zuhörern, anpassen. Das ist heute nicht anders. Daraus zu schließen, der Geist Gottes habe den Menschen nicht mehr zu sagen als das, was Er bisher geoffenbart hat, ist ein verhängnisvoller Trugschluß, dem diejenigen erliegen, die glauben, mit ihrer eingeengten, menschlichen Sicht die unbegrenzten Möglichkeiten des ewigen, zeitlosen Geistes beurteilen zu können.

Wissen, Erkenntnisse und Weisheit in ungeahnter Fülle liegen bereits in jeder Seele und jedem Menschen und werden sich ihnen nach und nach erschließen, so sie den Weg des Inneren Christentums gehen, den Weg der gelebten Liebe. Die Bezeichnung „Inneres“ weist schon darauf hin, daß es auch ein äußeres Christentum gibt, das vergleichbar ist mit der passiven Mitgliedschaft in einer Vereinigung.

Am Beispiel des „Glaubens“ läßt sich leicht herausarbeiten, wo die Unterschiede liegen; und auf diese Weise kann jeder selbst erkennen – so er mag –, ob er die Beziehung zu Mir, ob er das Leben mit Mir ernsthaft anstrebt oder bereits gestaltet. „Ich glaube an Gott“ ist eine Äußerung, oft nicht mehr als eine Floskel, die überall und immer wieder auf der Welt gebraucht wird. Sie ist und bleibt dann eine Worthülse, wenn ihr nicht die Konsequenz, die diese Aussage beinhaltet, im persönlichen Verhalten folgt.

Der Glaube an Mich beinhaltet auch die Anerkennung Meines Willens, auch wenn der Mensch mit dem, was ihm das Leben vorsetzt, und was er als Meinen Willen zu erkennen glaubt, sehr oft nicht einverstanden ist. Dennoch ist beides untrennbar miteinander verbunden. Unzählige Male wird täglich auf der Welt das VATER UNSER und damit „Dein Wille geschehe“ gebetet, in den allermeisten Fällen, ohne um die tiefe Bedeutung dieses Wortes zu wissen oder auf sie achten. Wer macht sich Gedanken über das, was er dort ausspricht?

Der Mensch bittet Mich darum, daß Mein Wille geschehen möge. Wahrlich, Ich sage euch, Mein Wille geschieht ohnehin, seit Ewigkeiten und in Ewigkeiten, denn nichts steht über Meinem Willen. Allerdings ist es möglich, durch ein ungesetzmäßiges Verhalten im Eigenwillen Meinen Willen kurzzeitig zu unterlaufen, aber auch ein solches Tun steht nicht außerhalb Meiner göttlichen Gesetzmäßigkeit, sondern ist und bleibt in Meinen Willen eingebunden. Er setzt lediglich das Gesetz von Ursache und Wirkung in Kraft, das aus Meiner Liebe ist und Meinem Willen unterliegt.

Wenn ihr also betet „Dein Wille geschehe“, dann verbindet doch einmal damit die Vorstellung, die nur ein klein wenig anders formuliert ist, es aber „in sich hat“. Gebt ihr die Bedeutung, ja drückt damit den Wunsch aus: „Dein Wille geschehe an mir“. Und dann spürt in euch hinein, was für Empfindungen in euch aufsteigen, vorausgesetzt, eure Bitte, euer Wunsch an Mich kommt aus einem hingebungsvollen Herzen und entspricht einer tiefen Liebe. Was empfindet ihr? Freude darüber, daß ihr Mir ohne Wenn und Aber euer Leben in die Hand gegeben habt? Verspürt ihr schon die Freiheit, die auf euch wartet? Macht sich schon das Wissen breit, daß jetzt alles nur noch gut werden kann? Oder kommen Ängste in euch hoch, was nun wohl geschehen wird? Was Ich euch nehmen oder künftig verweigern werde? Welche Wege Ich euch schicken werde, die möglicherweise euren eigenen Ideen entgegenstehen?

Allein dieses kleine Gedankenspiel, bestehend aus den Worten „Glaube“ und „Wille“, kann euch einiges über euch selbst sagen. Es kann euch darüber Auskunft geben, ob ihr schon mit dem Inneren Christus lebt oder noch einem äußeren Christentum den Vorzug gebt. Oder vielleicht gerade dabei seid, Meine Liebe in euch zu entdecken, sich ihr zu nähern und beginnt, euch in unsere Liebebeziehung mehr und mehr hineinzufinden.

Wer die erwähnte VATER UNSER-Bitte nicht nur mit den Lippen formuliert, sondern sie, wie zuvor vorgeschlagen, mit dem Herzen laut oder leise ausspricht und vor allem so empfindet, den nehme Ich an die Hand, auf dessen Lebensschiff übernehme Ich als Lotse das Kommando. Und Ich sage euch – für den einen oder anderen als hilfreiche Wiederholung –, daß damit die göttliche Liebe „an Bord“ gekommen ist! Kann es für einen Christen etwas Wünschenswerteres und Erstrebenswerteres geben als die Tatsache, daß sein Leben nun nicht mehr den unberechenbaren Widrigkeiten des Schicksals ausgeliefert ist, weil Ich – der große Weichensteller – künftig das Sagen habe?

Ich sorge dann dafür, daß ihr auf das Gleis kommt, das euch in die von Mir vorgesehene Richtung bringt. Es ist die gleiche Richtung, in die auch eure Seele fahren möchte, die mit großer Wahrscheinlichkeit schon seit langem einen Kampf gegen ihren Menschen führt; die sich dabei unglücklich und unfrei fühlt, trägt sie doch die Sehnsucht in sich, sich mehr und mehr zum Licht hin entwickeln zu wollen.

Eure Ängste, daß Ich euch etwas nehmen werde, was ihr Mir nicht freiwillig gebt, sind völlig unbegründet, denn der freie Wille des Menschen ist Mir unter allen Umständen heilig. Was ihr also noch behalten möchtet, weil sich euer Mensch so daran gewöhnt hat – obwohl er schon weiß, daß er es irgendwann doch einmal lassen wird –, das lasse auch Ich euch. Aber Ich werde euch dabei helfen, durch eine innere Veränderung nach und nach andere Prioritäten in eurem Leben zu setzen. Und was ihr dann als „Ersatz“ dafür bekommt, ist unvergleichlich wertvoller als das, was ihr in Unkenntnis noch halten wolltet. So arbeitet die Liebe in euch.

Meinen Willen an euch geschehen zu lassen läuft schlußendlich auf die von Mir schon oft angesprochene Hingabe hinaus. Habt ihr Mir euer Ja gegeben, dann wird im Geistigen vieles vorbereitet; auch deshalb bezeichne Ich Mich als den „großen Weichensteller“. Ich kann und werde euch dann als der göttliche Bruder an eurer Seite schrittweise – so, wie es eurem Vermögen, eurem Willen und den Umständen, in denen ihr lebt, entspricht – an die Aufgaben heranführen, die es noch zu bewältigen gilt. Dabei braucht ihr nicht zu befürchten, daß ihr den richtigen Zeitpunkt verpaßt oder das, was zu tun ist, nicht erkennt. Fanatismus oder hektisches Suchen im Äußeren, um nun auch ganz schnell eurer erklärten Bereitschaft Taten folgen zu lassen, wären völlig fehl am Platz. Das würde euch nur schaden und euch auf der Stelle treten lassen, wenn nicht gar zurückwerfen.

Ich habe viele Möglichkeiten: Ich rufe euch zum Beispiel in eurem Inneren, wenn Mir dies aufgrund eurer Hingabefähigkeit und Liebe schon gelingt. In jedem Fall aber erreiche Ich euch! Und sei es durch Menschen, Impulse des täglichen Lebens, durch die sogenannten „Zufälle“ und vieles mehr. Die Frage ist also nicht, ob   I c h   euch rufe, sondern   ob   i h r    e u c h   r u f e n   l a ß t. Das ist euer Anteil; damit ist die Hand gemeint, die sich Mir mit einem freiwilligen Ja entgegenstreckt.

 

 

*

 

 

Wer mit dem Wort „Dein Wille geschehe an mir“ mehr und mehr einiggeht, in dem wird es schließlich zur festen Überzeugung werden, daß alles, was in seinem Leben geschieht, gut und richtig ist. Zwar kann es bis dahin ein langer Prozeß sein, aber für einen Christen, in dem Erkenntnis und Weisheit aufgebrochen sind, ist dies keine grundsätzliche Frage mehr. Dies setzt allerdings voraus, daß er nicht nur Wissen angehäuft hat, sondern daß dieses Wissen in ihm fest verankert und somit zu einem Teil seiner engen und liebenden Beziehung zu Mir geworden ist.

Es erfordert schon eine gehörige Portion an Vertrauen, daß ein Mensch sagen kann: „Alles ist gut für mich, was aus der Hand meines Vaters kommt“. Doch kann auch dieses Beispiel dafür herhalten, mit der Herzenslogik, die Ich euch lehre, zu ergründen, was es mit der Richtigkeit dieser Aussage auf sich hat. Und ob es Aufschluß darüber geben kann, inwieweit der einzelne Mein seit langem gegebenes Offenbarungswort schon verinnerlicht hat.

In wenigen Sätzen zur Erinnerung: Der Mensch besteht aus Geist, Seele und Körper. Der Geist ist das ewige, unzerstörbare, unvergängliche Leben aus Gott in ihm. So ist er geschaffen, und so wird er einst wieder sein. Die Seele mit ihren verschiedenen Hüllen hat sich beim Verlassen der himmlischen Bereiche um den reinen Geist gelegt und stellt sich als ein mehr oder weniger lichter Energiekörper dar. Bei der Geburt tritt die Seele in den Menschen ein und verläßt diesen wieder beim sogenannten „Tod“. Sie geht dann, dem Gesetz der Anziehung gemäß, in   d i e   feinstofflichen Bereiche, die ihrem eigenen Zustand gleichen. Dort geht das Lernen und die Erweiterung ihres Bewußtseins ähnlich vonstatten, wie dies auf der Erde war bzw. auf der Erde hätte angestrebt werden sollen. Falls der Wunsch der Seele besteht, ihren Lernprozeß zu „beschleunigen“, hat sie die Möglichkeit, erneut zu inkarnieren: Ein Mensch wird geboren, der in sich eine – seine – Seele trägt, in der nach wie vor der ewige Geist – die Kindschaft Gottes – lebt. Wenn sich der Mensch um ein Leben in Sinne der Gottes- und Nächstenliebe bemüht, lichtet sich seine Seele, ihre Strukturen werden feiner und reiner, und sie geht, wenn sie die Erde wieder verläßt, in helle, hochschwingende Bereiche, von denen aus eine Weiterentwicklung bis zum Wiedereintritt in die Himmel möglich ist, ohne daß noch einmal eine Inkarnation notwendig wird.

Mein Bestreben, der Ich als Jesus Christus die Liebe im Vater Bin, ist es, jede Seele – sei sie nun gefallen oder aus freien Stücken ausgegangen – in die ewige Heimat zurückzuführen, und zwar nicht irgendwann, sondern nach Möglichkeit so rasch wie möglich. Zwar gibt es im Geistigen keine Zeit in eurem Sinne, aber Ich möchte jeder Seele und jedem Menschen einen oftmals langen Weg, nicht selten einen Leidensweg, ersparen. Denn Ich liebe alle. Ich liebe alle, ohne Ausnahme, mit der gleichen brüderlichen Innigkeit, Herzlichkeit und Wärme.

Die Erde ist die Schule, die die Seelen besuchen, um dort zu lernen. Was soll gelernt werden? Alle die menschlichen Schwachheiten und Unzulänglichkeiten, die im Laufe eines Lebens dem Menschen bewußt werden, sollen in Festigkeit und Stärken im Sinne der Liebe umgewandelt werden. Wird dieser Lernprozeß freiwillig, vielleicht sogar freudig angegangen, stehen dem Menschen alle Kräfte der Himmel zur Seite. Werden die Lernaufgaben dagegen nicht erkannt oder bewußt ignoriert, dann tritt das Gesetz von Ursache und Wirkung auf den Plan, nicht um den Menschen zu ärgern oder gar zu züchtigen, sondern um ihn dazu zu bewegen, sein Verhalten zu überdenken und zu ändern.

Wer diese Zusammenhänge kennt, der weiß auch darum, daß seine irdische Inkarnation nur ein „Zwischenspiel“ ist, daß seine menschliche Hülle nur eine zeitlich begrenzte Erscheinungsform darstellt, die lediglich die Aufgabe hat, der Seele – dem wichtigeren Teil – eine vorübergehende Wohnung zu bieten. Denn die Seele ist das, was übrig bleibt. Ihr Zustand, ihre Entwicklung bestimmen das künftige Leben im Jenseits, sobald der Körper abgelegt ist.

Das Ziel eines jeden Menschen sollte es daher sein, sich so zu verhalten, daß sich seine Seele von ihren Verschattungen nach und nach befreit, so daß sie mit jeder erfolgreich bewältigten Aufgabe gemäß dem Gebot der Gottes- und Nächstenliebe höherschwingt. Auf diese Weise gewinnt sie an Kraft und Ausstrahlung und entwickelt Schritt für Schritt die in ihr angelegten göttlichen Eigenschaften von der Ordnung bis hin zur Barmherzigkeit.

Alles, was nun im Laufe eines Lebens auf einen Menschen zukommt, sind Lernaufgaben, die für das Wohl seiner Seele bestimmt sind, und, wenn er sie erkennt und annimmt, nicht selten auch dem Wohl des Menschen dienen. Ohne diese Lernaufgaben – seien sie nun durch das Gesetz von Ursache und Wirkung in des Menschen Leben getreten oder von ihm angenommen worden in der Erkenntnis, daß sie eine Hilfe aus dem Geiste darstellen – ist ein Vorwärtsschreiten im Sinne einer Nach-und-nach-Vervollkommnung nicht möglich.

Bemüht eure Herzenslogik, Meine geliebten Brüder und Schwestern: Wenn ihr zugrundelegt, daß die göttliche Allmacht keinen Fehler macht, und daß sie in ihrer Liebe in erster Linie die Entwicklung der Seele im Auge hat – wie kann dann jemals auf einen Menschen etwas zukommen, das nicht gut und richtig für ihn wäre? Menschen ohne geistiges Wissen, ohne die Kenntnis dieser Zusammenhänge verstehen ihr Leben nicht; nicht selten klagen sie Gott an für das, was ihnen widerfährt.

Wie aber sieht es mit denen aus, die um diese Dinge wissen? Wissen alleine reicht nicht aus, um an einen gnädigen und gütigen Vater zu glauben und Ihm bedingungslos zu vertrauen. Dazu bedarf es mehr. Es braucht die Verinnerlichung – die mehr ist als nur zu glauben –, daß es eine fehlerfreie, göttliche Führung gibt, deren Liebe dir und dir und dir, die allen ohne irgendeine Einschränkung gilt.

Kannst du dich schon als ein geistiges Wesen erkennen, das nur Gast auf Erden ist? Kannst du aus dieser Sicht schon einordnen, was für einen Wert das hat, was auf dich, auf deinen Mensch zukommt? Wenn dir dies gelingt, wenn du dich in erster Linie als ein unsterbliches Wesen siehst, als ein von Gott geliebtes Geschöpf, dann wirst du auch dem folgen können, was Ich dir soeben nahegebracht habe. Dann wirst du auch sagen können: „Alles ist gut“, weil es der Stärkung und Entwicklung deines wahren Wesens dient; auch wenn es dazu möglicherweise noch einiger Übung bedarf, bis dies tief in dir verankert ist. Ich helfe dir dabei, wenn du Mich darum bittest.

Kannst du dies trotz geistigen Wissens noch nicht so annehmen, so bietet dir das Gesagte eine Möglichkeit zur Selbsterkenntnis. Möchtest du es in freier Entscheidung aber gerne zu deinem Empfinden und Denken machen, so komm ebenfalls zu Mir. Dann „arbeiten“ wir gemeinsam an dieser Aufgabe.

 

 

*

 

 

Zur Entwicklung von Seele und Mensch gehört auch, daß diejenigen, die Mir in der Tat – und nicht nur dem Worte nach – nachfolgen, in ein eigenständiges Denken und Handeln hineinwachsen; daß sie in Eigenverantwortung erkennen können und entscheiden lernen, ob etwas Meinen ewigen Gesetzmäßigkeiten entspricht oder nicht.

Es ist seit jeher üblich – weil einfacher –, sich an geistige oder politische Obrigkeiten und Führer zu wenden, um Gewißheit bei strittigen Fragen zu bekommen. Dabei mißt man die Richtigkeit oder Gültigkeit ihrer Antworten oder Argumentationen nicht daran, ob sie aus einem Bewußtsein kommen, das durch eine Nachfolge in Meinem Geiste gewachsen ist, sondern an ihrem Intellekt, ihrem Studium, ihren Titeln, ihrer Weltgewandtheit, ihrem Redevermögen. Nicht selten aber ist die Grundlage des Denkens eurer Oberen die Anpassung an den Zeitgeist oder an das Verhalten anderer, womit sie denjenigen, auf deren Zustimmung sie angewiesen sind, entgegenkommen. Oder sie beharren auf Dogmen, Lehrmeinungen und Grundsätzen, die sie nicht bereit sind zu hinterfragen, und das aus Angst, ihre Machtstrukturen würden zu bröckeln beginnen. Was ohnehin der Fall ist.

Aber auch allzuschnell wird die Möglichkeit erwogen, doch bei der geistigen Welt – bei Gott, Jesus Christus, Engeln und im bedenklichsten Fall bei sogenannten Meistern – um eine Antwort nachzusuchen. Der Himmel gibt denen, die sich redlich mühen, alle Hilfen zur Erkenntnis, was nicht bedeutet, daß der Fragende gleich eine klare Antwort bekommt, die dann in etwa so lautet: „Tu dies oder das, oder laß es bleibenoder „Dies ist richtig, und das ist falsch“.

Warum das so ist, liegt für denjenigen, der eigenverantwortlich um seine innere Entwicklung bemüht ist, auf der Hand. Einerseits: Wer vorschnell Entscheidungen kritiklos anderen überläßt, läuft Gefahr, in eine Richtung geführt zu werden, die mit göttlichen Gesetzmäßigkeiten nicht vereinbar ist; die aber kaum hinterfragt wird, weil sowohl der Frager als auch der Antwortgeber um Meine Gesetzmäßigkeiten nicht wissen bzw. sie ihren Entscheidungen nicht zugrundelegen. Andererseits: Das eigene Ringen, das Bemühen, mit Meiner Hilfe im Inneren Antworten zu finden, wird oftmals vorschnell unterbunden. Was nicht bedeutet, daß kein gegenseitiger Austausch stattfinden soll; daß keine Hilfe beim Nächsten erbeten werden darf; oder auch mal ein direktes Wort aus dem Geiste möglich ist oder angebracht sein kann.

Wer sich dagegen bemüht, die 10 Gebote, das Gesetz der Gottes- und Nächstenliebe und die Bergpredigt zum Maßstab seiner eigenen Antworten zu machen, der wird an der Auseinandersetzung mit entsprechenden Fragen innerlich wachsen, weil sein Blick immer klarer wird für die vielen Fallen, die die Finsternis aufgestellt hat; und in die immer mehr Menschen hineingeraten, weil sie das Denken anderen überlassen.

Ich führe euch seit Monaten in das ein, was Ich „Herzenslogik“ nenne. Damit habt ihr ein Instrument an die Hand bekommen, das euch hilft, auch dort Antworten zu finden, wo sie augenscheinlich nicht zu finden sind, weil die anstehenden Fragen in dieser Ausführlichkeit und Deutlichkeit noch nicht behandelt worden sind. Ich betone diesen Punkt so nachdrücklich, weil ihr in der Zukunft immer mehr und immer öfter darauf angewiesen sein werdet, euren „gottgegebenen Verstand“ in Verbindung mit einem tieferschauenden Herzen zu benutzen.

Aktuell schlägt die Frage, ob Menschen gleichen Geschlechts heiraten dürfen oder nicht, nicht nur in eurem Land hohe Wellen. Soll man dies befürworten oder nicht? Ist daran etwas „sündhaft“ oder nicht? – falls diese Frage überhaupt gestellt wird. Viele Menschen wüßten gerne, was Ich dazu sage. Und darum schneide Ich diesen Punkt an, obwohl Ich weiß, daß Meine Antwort sie nicht voll zufriedenstellen wird. Denn sie werden nach wie vor auf ihr eigenes Empfinden, Denken und Verhalten verwiesen.

Vorab und grundsätzlich: Es ist nicht im Gesetz Gottes, über einen anderen Menschen zu urteilen oder ihn für das, was er tut, zu verurteilen. Was aber andererseits nicht bedeutet, nur deshalb alles als „dem Gesetz Gottes entsprechend“ anzusehen, weil darüber kein Urteil gefällt werden darf. Ich erinnere euch an eine Offenbarung, in der es darum ging, „zu sehen und dennoch zu lieben.“ „Ich“, so sprach Ich, „sehe und höre zwar alles, aber Ich verurteile nichts. Ich liebe bedingungslos.“

Heißt das nun aber, daß ihr bei aller Liebe nicht unterscheiden könnt oder dürft, ob ein solches Verhalten Meinem Gesetz entspricht oder nicht? Daß ihr den Verstand ausschalten und alles als richtig und im Sinne Meiner göttlichen Gesetze akzeptieren müßt? Damit würdet ihr den Gegensatzkräften Türen und Tore öffnen, so daß sie ihr Gedankengut raffiniert in kleinsten Dosen unters Volk bringen könnten. Was sie, nicht nur jetzt, sondern schon seit tausenden von Jahren, versuchen. Nicht ohne Erfolg.

Bemüht euer Herzensdenken und überlegt: Die Schöpfung ist auf der Dualität aufgebaut, was bedeutet, daß es ein gebendes und ein empfangendes Prinzip gibt, auch als schaffendes und bewahrendes bezeichnet. Beide ergänzen sich auf eine so vollkommene Weise, die euch Menschen nicht bekannt ist. Beide sind eigenständig, aber gemeinsam bilden sie „eine Flamme vor Gottes Thron“. Ohne die Dualität gäbe es die Schöpfung nicht, es gäbe kein Wachstum, keine ununterbrochene Evolution, weil die Zelle, die dies bewirkt, nicht vorhanden wäre.

Um es direkt und unmißverständlich auszudrücken: Im Himmel gibt es keine gleichgeschlechtliche Dualität! Für eine irdische Inkarnation kann dies unter Umständen eine Option sein, die alleinig der Entscheidung des einzelnen, seiner Vergangenheit und seiner Lernaufgabe unterliegt. Wenn das der Fall ist, geschieht dies zwar innerhalb Meines allumfassenden Gesetzes, ist aber nicht die Norm, sondern bedingt durch ganz persönliche, individuelle Voraussetzungen. Wer daraus ableitet, eine solche Vereinigung sei gottgewollt – zugelassen ja, wenn es die besonderen Umstände erfordern – oder sie gar zu einer allgemein gültigen Regel macht, kann sich nicht auf Mein Gesetz berufen.

Die Schlußfolgerung daraus ist nicht schwer zu ziehen: Außerhalb der rein-geistigen Bereiche werden solche Gemeinschaften zwar gepflegt, ob sie jedoch vor Meinem ewig gültigen Gesetz Bestand haben, könnt ihr nun in Eigenverantwortung selbst entscheiden. Von euren Politikern könnt ihr eine kompetente Beantwortung der Frage, ob ja oder nein, nicht erwarten.

Daß sie auch in diesem Punkt dazu tendieren, sich dem Zeitgeist zu unterwerfen, darf euch nicht verwundern. Der Zeitgeist, hinter dem Mein und euer Widersacher agiert, versucht ununterbrochen, auf allen Gebieten ein neues Denken und neue Verhaltensweisen einzuführen, was dann – nach einer gewissen Zeit der Eingewöhnung – zu einer allgemein akzeptierten Tatsache wird, weil sie inzwischen gang und gäbe geworden ist. Darauf baut dann die nächste, häufig kaum wahrnehmbare Verdrehung Meines Gesetzes auf, die all jene gutheißen, die – obwohl sie sich oftmals Christen nennen – von der inneren Wahrheit, vom Inneren Christentum weit entfernt sind. Und damit auch von Erkenntnis, Einsicht und Weisheit. Denn ein Christ, also ein Mensch, der sich bemüht, Meinem Beispiel in seinem Leben zu folgen, orientiert sich an Meinen Geboten, an Meiner Liebelehre. Das bedeutet, daß er nicht heuchlerisch taktiert, nicht lügt, keine Intrigen spinnt, keine faulen Kompromisse um des eigenen Vorteils willen eingeht und vieles mehr. Ein Christ – wenn er diese Bezeichnung für sich in Anspruch nimmt – erfüllt Meinen Willen, zumindest bemüht er sich nach Kräften darum.

Bewahrt euch eure innere Klarheit. So ihr wollt, prüft eure Obrigkeiten und diejenigen, die weltliche Gesetze erlassen und damit weitreichende Entscheidungen treffen, daran, ob sie mit ihrem Tun und Lassen auf dem Boden Meiner Lehre stehen. Aber tut dies erst, nachdem ihr euch zuvor selbst geprüft habt …! Und unterlaßt es, andere abzuwerten, nur weil sie noch nicht in der Lage sind, Mein Gesetz besser verstehen und befolgen zu können!

Fragt euch im Zweifelsfall – vor allem, wenn es um euer eigenes Verhalten geht –, wie Jesus von Nazareth gehandelt hätte. Sicher wird es euch nicht immer gelingen, ebenso zu handeln, aber ihr habt dann zumindest einen Maßstab, an dem ihr euch ausrichten könnt. Je öfter euch dies gelingt, um so inniger wird unsere Beziehung werden. Aber um so deutlicher werdet ihr auch erkennen, daß wahres Christsein kein Sonntagsspaziergang ist, bei dem man nur netten Menschen begegnet und sich freundlich grüßt. Das Innere Christentum fordert den ganzen Menschen, es umfaßt und verändert ihn grundlegend.

Und es huldigt nicht dem Zeitgeist, sondern orientiert sich einzig und allein an den unumstößlichen Gesetzen Meiner alles einschließenden Liebe.

Ich segne alle Meine Brüder und Schwestern, besonders diejenigen, die diese Meine Worte lesen, auf daß sie sie in ihrem Herzen bewegen und bewahren. Amen.