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Aus Liebe zu Gott

Offenbarung vom 11. Juli 2015


 

Die Ansprache Gottes an den Menschen bzw. durch den Menschen vollzieht sich, wie alles in der Schöpfung, nach unumstößlichen, geistigen Gesetzmäßigkeiten. Die unterschiedlichen Schwerpunkte und Betrachtungsweisen in den Offenbarungen ergeben sich durch die göttli­chen Grundaspekte der Ordnung, des Willens, der Weisheit, des Ernstes, der Geduld, der Lie­be und der Barmherzigkeit, entsprechend auch der geistigen Mentalität desjenigen, der das Offenbarungswort aufnimmt. In und über allem aber wirkt die Liebe als Träger aller Offen­barungen, ohne die ein echtes Gotteswort nicht möglich ist.



 

 

Göttliche Offenbarung

 

 

Meine geliebten Brüder und Schwestern, Ich, Jesus Christus, die Liebe im Vater, erhebe Mein Wort, um euer Augenmerk erneut auf etwas zu richten, das ihr zwar alle schon kennt, das bei all seiner Einfachheit aber dennoch so komplex ist, daß es immer wieder einer neuen Betrachtungsweise bedarf, die euch wei­tere Hintergründe und Zusammenhänge erkennen läßt. Ich spreche von der allumfassenden, göttlichen Liebe.

Das Prinzip, auf dem die gesamte Schöpfung aufgebaut ist, ist Liebe; das Gesetz, das bis ins kleinste Detail hinein den fehlerfreien Ablauf innerhalb der Schöpfung sicherstellt, ist Liebe; und so ist auch der Weg, der einen jeden zurück an das Herz seines himmlischen Vaters bringen wird, nichts anderes als Liebe. Wer die Liebe lebt bzw. sich seinen Möglichkeiten und Kräften gemäß darum bemüht, der wird – mit absoluter Sicherheit, weil es das Gesetz so vorsieht – wieder in seine ewige Heimat zurückfinden! Entsprechend dem Wort, das Ich euch schon wiederholt gab: liebe – und sonst nichts!

Wenn es also nur dieses Bemühens bedarf, wenn es also „so einfach“ ist, um den Himmel wieder in sich erstehen zu lassen, warum ist dies in der Praxis eures Alltags dann so schwer?

Eine unkomplizierte Lehre in die Tat umzusetzen bedeutet nicht automatisch, daß dies auch problem­los und mühelos erfolgen muß. Es heißt aber auch nicht, daß dieser Weg nicht erfolgreich beschritten werden kann. Den Wanderer auf diesem Weg erwarten viele Schwierigkeiten, mit denen er zwangsläufig konfrontiert wird. Zwar sind es Schwierigkeiten, die von außen auf ihn zukommen, die aber – und hier schimmert schon die Lösung durch – schlußendlich immer etwas mit ihm selbst, mit seinem Inneren zu tun haben. Daher ist auch bei ihm selbst der Ansatzpunkt zu suchen und zu finden, der es möglich macht, um zielgerichtet und von Erfolg gekrönt Stein für Stein aus dem Weg zu räumen – mit Meiner göttlich-brüderlichen Hilfe.

Diese Meine Hilfe bestand und besteht unter anderem darin, im Wort umfassend über das Gesetz von Saat und Ernte aufzuklären, das von den Amtskirchen falsch interpretiert und gelehrt wird, und dement­sprechend auch im Verhalten der Menschen wenig Widerhall findet. Dennoch sind es immer mehr, die nicht mehr an den sogenannten Zufall glauben, sondern ahnen, daß es gewisse Regeln geben muß, auf denen die Schöpfung aufgebaut ist, und die in der Schöpfung wirken.

Das Gesetz von Ursache und Wirkung kann nicht mehr einfach abgetan werden; allein der Zustand eurer Erde spiegelt euch, daß es unmittelbare Zusammenhänge zwischen einem Verhalten und seinen Folgen gibt. Das ist ein universelles Prinzip, das eure Philosophen und Wissenschaftler längst entdeckt haben. Daß man nicht immer gleich von den Wirkungen auf die Ursachen schließen kann, bedeutet ja nicht, daß es diese Ursachen nicht gibt. Vielfach will der Mensch sie nicht sehen, oder er kann sie tat­sächlich nicht erkennen, weil sie in der Vergangenheit gesetzt worden sind, die ihm nicht zugänglich ist. Das gilt nicht nur für das sich im Materiellen ausdrückende Negative, es gilt in gleichem Maße für das Geis­tige, und zwar sowohl für den Menschen persönlich als auch für Gesellschaften, Kulturen, Völker.

Aber die Erkenntnis, daß auch im Leben des Menschen alles auf dem Verursacher-Prinzip beruht, ist nur die eine Seite der Medaille. Es ist eine wichtige; es ist eine, die eine nachhaltige Veränderung bewir­ken kann, wenn sie denn nicht nur als Theorie akzeptiert wird, sondern die Praxis des täglichen Lebens, den Umgang mit dem Nächsten beeinflußt.

Nicht minder wichtig ist die andere Medaillenseite: Das Wissen darum, daß es eine ununterbrochene Beeinflussung durch Gegensatzkräfte gibt, die sich das Prin­zip der Anziehung zunutze machen, um in die Seelen der Menschen und deren Unterbewußtsein einzu­strahlen; die das Gesetz von Saat und Ernte für ihre Zwecke nutzen, um negative Saat in die Seelen der Menschen einzubringen bzw. dort vorhande­ne Saat zu verstärken mit dem Ziel, eine für den Menschen abträgliche Ernte einzubringen. Davon leben diese Kräfte, die durchaus nicht abstrakt, sondern überaus wirklichkeitsnah sind.

Dieses „Verführen zur Sünde“, wie es sich umgangssprachlich darstellt, wird von der Finsternis mit Erfolg praktiziert, und zwar schon so lange, wie es Menschen gibt. Und es wird so lange weitergeführt, wie sich die – noch – unaufgeklärte, nicht zur Veränderung bereite Menschheit verführen läßt. Wenn sie beginnt, auf ihrem Weg umzukehren, fällt sie als Energielieferant für die dämonischen Gegensatzkräfte und ihren Anhang weg, die sich auf diese Weise – wenn auch erst in nicht zu benennenden Zeiträumen – schließlich auch besinnen und ihre Macht, die ihnen ausschließlich von Menschen und Seelen verliehen wird, werden aufgeben müssen. Denn auch sie werde Ich heimholen, weil sie Söhne und Töchter der Himmel sind, und weil der Himmel nichts von dem verliert, was er geschaffen hat.

Jeder, der auf der Materie lebt, hat noch mehr oder weniger an seinen Seelenbelastungen zu tragen, an seinen „Schatten“. Erst dann, wenn er einst wieder seine ursprüngliche, himmlische Heimat betritt, hat er wieder zur Vollkommenheit eines göttlichen Kindes gefunden. Zuvor aber – besonders auf eurer Erde, aber auch in den unteren Astralbereichen – stellt er für die Dunkelheit ein Objekt dar, das es anzug­reifen, in seiner Entwicklung zu hindern und nach Möglichkeit ans Negative zu binden gilt. Wenn eine Bindung auch nicht bei allen Menschen aufgrund der in ihnen erwachten Geistigkeit erfolgen kann, so unterliegt doch jeder mit unterschiedlichem Grad ihren Beeinflussungen und Beeinträchtigungen.

Es sind also die Fehler und Schwächen im Menschen, auf die die Angriffe gerichtet werden. Das, was es der Gegenseite so leichtmacht, ist die völlige Unwissenheit darüber, daß es Meine und eure Gegen­spieler tatsächlich gibt, und zwar in der Realität eures Lebens – in jedem Augenblick eures Tages, bei all eurem Denken, Reden und Tun. Das sollte euch jedoch nicht erschrecken, denn es gibt auch Meine Realität und die all der guten und lichten Kräfte, die ebenso um euch sind, um euch zu helfen, euch bei­zustehen. Und das Licht ist und bleibt in alle Ewigkeit die stärkere Kraft.

 

 

*

 

 

Die Wurzel eines menschlichen Verhaltens, das gegen die Liebe gerichtet ist, liegt demnach nicht allein in einem früheren Denken und Tun, sondern sie liegt tiefer: In dem unablässigen Bestreben niederer Kräfte, den Menschen immer wieder anzustacheln, seine Gewohnheiten beizubehalten, seine Sicht der Dinge mit allen Mitteln zu vertreten, sein Ego zu stärken, seinen Vorteil zu suchen und sich durchzuset­zen. Ein Mensch, der aufgrund seiner schon mangelnden Seelenstärke diesem Weg folgt, weiß nicht, daß er tiefer und tiefer in den Sumpf gezogen wird. Die durch ihn immer wieder neu gesetzten Ursachen be­stimmen zwar sein Schicksal, das aber wird auf einer für euch unsichtbaren Ebene von Kräften vorberei­tet, die die Mit­tel der Lüge, der leeren Versprechungen, der Täuschung und der Angstmacherei einset­zen.

Meine Geliebten, wer sein Herz geöffnet hat, der erkennt schon an diesen wenigen Worten, daß in Wirklichkeit alles völlig anders ist, als es scheint. Ihr blickt immer nur auf die Oberfläche, wenige schauen in die Tiefe. Die Oberfläche aber wird entweder geschönt oder dort, wo dies nicht mehr mög­lich ist – weil die Dinge anfangen, sich zu überschlagen –, als ein Produkt menschlicher Unzulänglich­keit dargestellt, von Zufällen gestaltet, die hinzunehmen man gezwungen ist.

Es kann also hilfreich sein, sich ein Wissen darüber anzueignen oder zumindest ein Gespür für das zu entwickeln, was zwar im Schafspelz daherkommt, in Wirklichkeit aber einen Wolf darstellt, der keine lauteren Absichten verfolgt. Das soll und darf nicht geschehen mit dem Ziel, den- oder diejenigen zu verurteilen oder zu bekämpfen, sondern es darf ausschließlich dem Zweck dienen, die aufgestellten Fal­len mit oft unvorhersehbarer Langzeitwirkung zu erkennen; und sie zu meiden und ihnen, soweit schon möglich, ein klares, aber liebevolles Nein entgegenzusetzen.

Die Notwendigkeit, die Geister unterscheiden zu lernen, ist in eurer Zeit wichtiger denn je. Wie nie zuvor drängen Ideologien und Lehren in eure Welt, die nicht die selbstlose und bedingungslose Liebe zur Grundlage haben. An ihrer Sprache könnt ihr sie kaum noch oder nicht mehr unterscheiden, denn sie gehen mit den Begriffen Frieden, Liebe, Stille, Harmonie, Höherentwicklung und Gerechtigkeit so selbstverständlich um, daß es den Anschein hat, als wollten sie die Menschen auf einen guten Weg füh­ren; zumal auch der Name Gott und Jesus kein Tabu mehr für sie darstellen.

Sie kommen damit der Sehnsucht vieler Menschen entgegen, die diese Werte suchen, dies aber au­ßerhalb des etablierten Christentums anstreben, weil sie dort keine zufriedenstellenden Antworten auf ihre brennenden Fragen erhalten; oder weil sie – oftmals auch in früheren Leben – viel Leid und Un­recht durch ihre Obrigkeiten erdulden mußten, die vorgaben, in Meinem Auftrag zu handeln, die jedoch Meinen Namen mißbrauchten.

Hier hat sich für die Gegensatzkräfte ein Markt aufgetan, den sie nur allzugern bedient. Ihren Ver­sprechungen und Vorgaben erliegen und folgen nicht selten auch diejenigen, die Mich zwar kennen, die aber noch nicht die innige Verbindung zu Mir, ihrem Bruder Jesus Christus, oder zu ihrem himmlischen Vater aufgebaut haben; die somit noch dabei sind, die Gabe der Unterscheidung zu entwickeln.

Die Wege, die die Finsternis denen bereitet hat, die ihren Worten Glauben schenken, sind so zahl­reich wie der sprichwörtliche „Sand am Meer“. Ihre Raffinesse ist, wie Ich euch schon oft sagte, ausge­klügelt und übersteigt euer Vorstellungsvermögen. Dabei muß es nicht immer um Halb- oder Unwahr­heiten gehen; viel effektiver ist es, die Wahrheit nur um eine winzige Kleinigkeit zu verdrehen, sozusa­gen „mit der Wahrheit zu lügen“ und somit die zu beeindrucken, die das gefährliche „Spiel“ noch nicht durchschauen; die in ihrem Inneren noch nicht ausreichend gefestigt sind; die den Inneren Chris­tus in sich noch nicht gefunden haben; die erst dabei sind, die Liebe in sich zur Grundlage ihres Den­kens und Handelns zu machen.

Wahrlich, Ich sage euch, seit ewig langen Zeiten bedienen sich die Dunkelkräfte aus ihrer gesicher­ten, weil für die Menschen unsichtbaren Position heraus der Schwächen im Menschen, die als Folge frü­herer Verstöße gegen das Liebegebot in ihrer Seele vorhanden sind. Die Menschen stellen für sie die Quelle dar, aus der sie sich nach Belieben bedienen, sofern die Menschen dies zulassen.

Diese Schwächen müssen nicht unbedingt gravierende Charakterfehler sein; es reichen auch ein we­nig Fanatismus, Ehrgeiz, Unversöhnlichkeit, Nachlässigkeit, Oberflächlichkeit, Rechthaberei, Mißgunst und vieles, vieles mehr, wobei es jeweils das Ziel ist, aus einer Glut eine kleine Flamme und daraus eine große werden zu lassen. So entsteht – zumeist vom Menschen selbst unbemerkt – ein neues Verhalten, das die Grundlage für weitere Verstrickungen und seelische Schädigungen darstellen kann; zumindest dann, wenn der Mensch nicht anfängt, sich und sein Verhalten rechtzeitig zu hinterfragen, die Einfluß­nahme negativer Kräfte zu erkennen und sich gegen diese Fremdsteuerung zu entscheiden.

Damit das Gesagte für euch verständlicher wird, gebe Ich euch ein Bild:

Es stehen sich zwei Lager gegenüber, auf der einen Seite eine unübersehbare Schar dunkler Gestal­ten, auf der anderen Seite unzählige Wesen des Lichtes, an deren Spitze Ich, Jesus Christus, stehe. Da­zwischen, zumeist unwissend, hilflos und geschwächt: die Menschheit. Viele unter den Menschen strah­len bereits ein Licht aus, andere tragen Dunkelgrau oder Schwarz, die Mehrzahl aber steht ein­fach ab­wartend da. Beide Lager sind nicht untätig, beide schicken ihre Boten zu den Menschen, beide haben völlig verschiedene Absichten.

Die dunkle Seite lockt mit Lichtern, Tand, kurzzeitigen Vergnügungen, mit Versprechungen aller Art, Schönheit, Reichtum, Macht und vielem mehr. Ihre Vertreter bewegen sich zwischen den Menschen, bieten an, machen manchmal auch Angst, wenden sich an ihre dunkelgrauen und schwarzen Vasallen und si­chern sich deren Unterstützung; in erster Linie aber sind sie daran interessiert, möglichst viele aus der großen Masse der Unentschlossenen zu beeinflussen. Das ist für sie relativ einfach, denn sie erkenn­en an der Ausstrahlung eines jeden einzelnen, wo dessen Schwachstellen sind, die ihnen dann als An­satzpunkte dienen. Dort setzen sie an, wobei sie auch diejenigen, die schon strahlen, zu verführen su­chen. So verstärken sie bei denen, die dies zulassen, deren Folgen früherer Verfehlungen und schaffen damit die Grundlage für neue Verstrickungen. Nicht selten lähmen sie die Menschen auch, indem sie im­mer wieder in noch vorhandene Minderwertigkeits- und Schuldgefühle hineingehen. Das bringt zwar nicht unbedingt eine dauerhafte Verschlechterung, aber immerhin eine Stagnation, die aus ihrer Sicht auch nicht zu unterschätzen ist.

Die lichte Seite lockt zwar auch, aber auf eine völlig andere, offene und ehrliche Art. Sie weiß um das göttliche Leben in jedem, sie spricht die in der Seele liegende Sehnsucht an, sie macht Mut, spendet Zuspruch und Trost, sie bietet ihre Hilfe ohne Bedingungen an, sie klärt auf, sie redet die Wahrheit, sie zeichnet das Bild der Freiheit, das auf jeden wartet, sie läßt den Menschen den freien Willen, sich zu entscheiden. Sie unter­bindet das Tun der Dunklen nicht, weil auch diese den freien Willen haben. Aber deren Einflüsterungen setzt sie die Kraft der Liebe entgegen, sie spricht das Gewissen an. Und zu je­dem, der Mich ruft, gehe Ich, lege ihm Meine Hand auf das Haupt und stärke ihn, der Ich ihm Bruder Bin, durch Meinen göttli­chen Segen.

Wenn es auch nur ein Bild ist, so macht es doch die Situation deutlich, in der sich die Menschheit be­findet. Auch du, Mein Bruder, und auch du, Meine Schwester, bist unter denen, um die sich beide Lager unablässig bemühen.

Das ist die Situation, solange der Mensch auf Erden weilt. Legt er seinen Körper ab und geht als See­le ins Jenseits, werden sich auch dort die lichten und die dunklen Kräfte um ihn bemühen. Ihr Erfolg oder Mißerfolg hängt davon ab, welcher Richtung er schon zu Lebzeiten gefolgt ist.

 

 

*

 

 

Ich will euch eine Freude machen, indem Ich zu euch über eure Seele spreche. Die Seele beinhaltet den göttlichen Lebensfunken in euch. Es ist eure Göttlichkeit, denn ihr alle seid Kinder des einen Vaters, der die Liebe ist. Diese Liebe hat Er in jeden gelegt. Er hat euch ausgestattet mit einer für euch noch unvor­stellbaren Machtfülle, mit einer unerschöpflichen Kraft, so daß ihr, wenn ihr wieder zurück in die Hei­mat gefunden habt, in der Lage seid, als Mitgestalter des unendlichen Universums tätig zu werden. Euer Tun ist, da es aus der ewigen Liebe kommt, innerhalb eurer schon entwickelten Fähigkeiten grenzenlos. Und wenn Ich von Herrlichkeit und Schönheit spreche, überfordere Ich schon wieder eure Phantasie. Denn euer menschliches Denken reicht nicht aus, um auch nur annähernd eure innere Freiheit, eure Grö­ße, eure Demut, eure Liebe zu beschreiben.

Wenn ihr in einer stillen Minute in euer Inneres hineinspürt, wenn es euch gelingt, euch tief abzusen­ken, dann bekommt ihr eine ganz schwache, eine ganz leise Ahnung davon, was es bedeutet, ein Sohn, eine Tochter des Allerhöchsten zu sein. Dann blitzt vielleicht am Horizont eures Bewußtseins ein Verste­hen davon auf, daß auch die Vollmacht – richtig verstanden und in Demut erkannt und angenom­men – in euch liegt, als ein vollkommenes Geschöpf Gottes Seinen Namen zu vertreten und in Seinem Geist zu handeln.

Dies seid ihr! Dies ist das Zentrum eurer Seele, die als Bindeglied zwischen Geist und Mensch ihre Auf­gabe erfüllt. Jedes Wesen, das die reinen Himmel verläßt, legt um seinen „Kern“, seinen Geistleib, die sogenannten Seelenhüllen, in ihrer Gesamtheit „Seele“ genannt. Jede Seele hat ihre ureige­ne, ganz individuelle Persönlichkeit. Entschließt sie sich, zu inkarnieren, benötigt sie einen Körper aus Fleisch und Blut, in den sie bei der Geburt eintritt, und den sie am Lebensende wieder verläßt. Der Kör­per dient also nur vorübergehend der Seele als „Fahrzeug“.

Die Seele sucht sich, so die Inkarnation mit Hilfe ihres Schutzengels unter dem Gesichtspunkt des Lernens und Liebens gut vorbereitet wurde, die zu ihr passenden Umstände auf der Erde aus, und damit auch ihren menschlichen Körper. Dann geht sie durch das Land des Vergessens, was dazu führt, daß der Mensch sich für das einzig Wichtige hält, denn schließlich ist er es, der fühlt, denkt, spricht und handelt. Um die Seele weiß er nicht, sie lebt weitgehend unerkannt im „Hintergrund“. Dabei war sie der Anlaß, daß der Mensch überhaupt ins Leben kam, denn ohne die Entscheidung der Seele zur Inkarnation gäbe es den Menschen nicht.

Die Seele führt sozusagen ein Schattendasein, zumindest insofern, als sie nicht sichtbar auf den Plan tritt. Sie ist darauf angewiesen, daß der Mensch das ausführt, was sie sich vor der Inkarnation vorge­nommen hat; daß der Mensch die Ziele anstrebt, die die Seele in ihren Entwicklungsplan geschrieben hat. Und so bemüht sie sich ununterbrochen, ihre Vorstellungen in den Menschen einfließen zu lassen. Der wiederum hat im Laufe der Jahre ein Eigenleben entwickelt, mit seinen Ideen, Gewohnheiten und Verhaltensweisen. Die müssen nicht unbedingt mit den Wünschen der Seele übereinstimmen und mit der Richtung, die sie gerne einschlagen möchte.

Wird die Nicht-Übereinstimmung groß und größer, dann hat die Seele verschiedene Möglichkeiten, sich beim Menschen zu melden und ihm zu verstehen zu geben, daß er bitte etwas ändern möge, weil sonst die Gefahr besteht, daß das vorgenommene Ziel verfehlt wird.

Mensch und Seele bilden also für die Erdenzeit eine untrennbare Einheit, die aus einem geistigen und einem materiellen Teil besteht. Einerseits läßt der seelische Teil seine Impulse in den materiellen Teil einfließen – wobei die Seele jegliche Hilfe aus den Himmeln bekommt –, anderers­eits prägt der materi­elle Teil den Zustand des seelischen. Schlägt sich der Mensch im Verlaufe seines Lebens mehr und mehr auf die Seite des lichten Lagers, so hat dies entscheidenden Einfluß auf seinen seelischen Zu­stand oder anders ausgedrückt: auf das feinstoffliche Wesen, das nach dem sogenannten Tod den ver­weslichen, nun nicht mehr benötigten Körper verläßt – und das er selbst ist! Tendiert der Mensch mehr ins Lager der Gegenseite, geschieht Gleiches, nur mit negativen Ergebnissen. Bleibt er „neutral“, dann hat die Seele nichts gewonnen und nichts verloren; sie wird sich – irgendwann – für eine neue Erdenrun­de entscheid­en und einen neuen Körper suchen. Denn die Sehnsucht in ihr läßt ihr auf Dauer keine Ruhe.

Wenn ihr euch darum bemüht, in die Stille zu finden, so horcht auch einmal in euch selbst hinein. Mit ein wenig Übung kann es gelingen, Empfindungen wahrzunehmen, die aus eurer Seele in euer Bewußt­sein steigen. Ihr werdet so nach und nach die Liebe erfahren, die eure Seele in sich trägt, eine Liebe, die auch ihrem Menschen gilt; und die euch Vorbild sein kann, euch selbst noch mehr zu lieben. Die euch signalisieren möchte, daß sie sich über die Anstrengungen freut, die ihr Mensch unternimmt; daß sie sich auch deshalb freut, weil sie dadurch mehr an Leichtigkeit und Strahlkraft gewonnen hat, die sie ger­ne in ihr menschliches Gefährt einstrahlt.

Je nach Lebenslage mag es auch sein, daß ihr eine gewisse Traurigkeit eurer Seele verspürt, die so gerne verstärkt Schritte auf das Licht zu machen möchte, die ihr Menschen aber nur zögerlich umsetzt. Das könnte euch Ansporn sein, über euch nachzudenken und Entscheidungen zu treffen, so daß die vor­handene Traurigkeit durch Freude ersetzt werden kann. Und euch daran zu erinnern, wer ihr in Wirk­lichkeit seid, welches hehre, göttliche Geist­wesen in eurem materiellen Leib für ein paar Jahrzehnte sein vorübergehendes Zuhause gefunden hat.

 

 

*

 

 

Das Bild der beiden Lager drückt das ununterbrochene Bemühen aus, auf die Menschen einzuwirken. Auch wenn sich die Auswirkungen früher oder später im Äußeren zeigen, so spiegeln sie doch nur auf der Oberfläche wider, was sich zuvor im Hintergrund, im Untergrund – das heißt im Inneren des Men­schen – vollzogen hat. Im Inneren wird der Mensch von den Kräften des Himmels aufgebaut und voran­gebracht, im Inneren wird er aber auch von den zerstörerischen Kräften bis zur Hilflosigkeit ge­schwächt. Damit erreichen diese Kräfte dann schließlich auch im Äußeren ihr Ziel, das ihnen wiederum dazu dient, andere Menschen in ihren Bann zu ziehen, zu manipulieren und – auch langfristig – eine Be­wegung durch Infiltration auf ein Ziel hinsteuern zu lassen, das nicht göttlichem Willen entspricht.

So beispielsweise geschehen im Urchristentum, das schon nach wenigen Jahrzehnten von einem Geist beherrscht wurde, der die Nachfolger Jesu langsam aber sicher vom Kurs abbrachte; bis sich dann nach zwei Jahrhunderten der prophetische Gottesgeist zurückzog, weil der lebendige Geist ersetzt wor­den war durch falsch verstandenen Missionseifer, durch eine von Menschen aufgebaute und gelenkte Hierarchie und ein äußeres Glaubensge­bäude. Die Veränderungen wurden im Inneren der Menschen ein­geleitet – ohne deren bewußtes Wollen und Wissen, dafür mit einer falschen Logik, die sich des Verstan­des bediente, die aber das Herz, die brennende Liebe zu Gott, außer acht ließ.

Ich kläre euch über all die Dinge auf, damit ihr nicht in die gleichen Fallen lauft, nicht die gleichen Fehler macht. Wer darangeht, seine Achtsamkeit zu schulen, wer das, was ihm täglich begegnet, durch den Filter seines sich weitenden Bewußtseins laufen läßt, der muß die gefährliche Lage erkennen, in die sich die Welt gebracht hat, indem sie sich dem Lager der Dunkelheit zugewandt hat. Die Gefahr, die an vielen Ecken und Enden immer offensichtlicher wird, offenbart dem, der seine Augen und Ohren geöff­net hat, das Wirken einer unsichtbaren, finsteren Macht. Spart bei dem, was ihr kritisch betrachtet, kei­nen Bereich – sei er politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich oder religiös – aus, denn auch das Böse macht vor keinem Bereich halt. Es wartet auch oder gerade da auf Unvorsichtige, wo man es am we­nigsten vermutet.

Meine Geliebten, macht euch das Wissen, das Ich euch bringe, zu eigen. Schaut aber nicht ängstlich auf das, was vorbereitet wird und seine ersten Wirkungen zeitigt, sondern nehmt Meine Worte zum An­laß, vor allem in euren persönlichen Bereich hineinzuschauen. Dort könnt ihr etwas ändern, dort habt ihr die Entscheidungshoheit.

Doch nicht nur negative Veränderungen werden vorbereitet, ohne daß die Mensch­heit und auch der einzelne dies bemerken. Wahrlich, Ich sage euch, unter euch sind unzählige Meiner Boten, eure Ge­schwister aus dem Licht, die angetreten sind, das Gute zu verstärken. Ich habe sie bereits in ihrem Inne­ren berührt oder angespro­chen oder werde dies zum geeigneten Zeitpunkt tun. Sie werden um die Ge­setzmäßigkeiten wissen, die es ihnen erleichtern, sehenden Auges durch die Welt zu gehen. Und sie wer­den wissen, daß es nur ein „Gegenmittel“ – ein einziges – gibt, das die Bemühungen der Gegenseite zu­nichte machen und ihre Kraft brechen kann und wird: die Macht der Liebe, im Alltag umgesetzt durch Menschen, die das Innere Licht gesucht und gefunden haben, nämlich Christus im Menschen.

Für denjenigen, der Mich liebt, der Mich um Hilfe bittet, und der bereit ist, an Meiner Hand durch sein Leben zu gehen, behält das zu Anfang Gesagte – daß nämlich eine unkomplizierte Lehre umzuset­zen nicht bedeutet, daß dies auch problem­los und mühelos erfolgen muß – zwar seine Gültigkeit, aber es verliert seine Schwere, seine Freudlosigkeit.

Ich stehe an der Spitze der Streiter, die für das Licht kämpfen, Ich, die unbezwingbare Liebe im Va­ter. Doch Ich gehe allen Streitern im Sichtbaren und Unsichtbaren nicht nur voraus, Ich Bin auch im gleichen Augenblick an deiner Seite, wenn du Mich rufst. Ich biete dir, so du dies möchtest, Meinen starken Arm an; und wenn in dir der Wunsch erwacht, dich ebenfalls – wie bereits viele andere – an Mei­ne Seite zu stellen, dann statte Ich dich mit dem Schwert der Liebe und dem Schild der Weisheit aus.

Wenn du dich in der Vergangenheit den Versprechungen der Finsternis geöffnet hast – vielleicht ohne daß dir dies bewußt war, weil du zu den vielen gehört hast, die ihre Schliche und Tricks nicht durch­schauten –, so muß dies kein Grund sein, ein Gefangener dieser Kräfte zu bleiben. Keiner hat Anspruch auf dich, keiner wird dich halten können, wenn du ins Licht willst. Ich strecke dir Meine Hand entge­gen, Ich löse die Fesseln, mit denen man dich gebunden hat, Ich öffne dir das Tor, das in die Freiheit führt. Meine Liebe und dein Ja sind ein unschlagbares Team.

Das sagt dir dein göttlicher Bruder Jesus Christus, der dich, der alle befreien will und wird, der die Macht der Finsternis brechen und schließlich auch den letzten der Widersacher auf den Heimweg führen wird, weil auch der irgendwann zur Einsicht kommen und Meine Hilfe annehmen wird.

Seid gesegnet, Meine Brüder und Schwestern; seid bestärkt in eurer Wachsamkeit und eurer Weit­sicht, und seid eingehüllt in die grenzenlose Liebe eures himmlischen Vaters. Amen.