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Aus Liebe zu Gott

Offenbarung vom 14. Mai 2017


 

Die Ansprache Gottes an den Menschen bzw. durch den Menschen vollzieht sich, wie alles in der Schöpfung, nach unumstößlichen, geistigen Gesetzmäßigkeiten. Die unterschiedlichen Schwerpunkte und Betrachtungsweisen in den Offenbarungen ergeben sich durch die göttli­chen Grundaspekte der Ordnung, des Willens, der Weisheit, des Ernstes, der Geduld, der Lie­be und der Barmherzigkeit, entsprechend auch der geistigen Mentalität desjenigen, der das Offenbarungswort aufnimmt. In und über allem aber wirkt die Liebe als Träger aller Offen­barungen, ohne die ein echtes Gotteswort nicht möglich ist.


 

 

Göttliche Offenbarung


 

Meine geliebten Söhne und Töchter, etwas wirklich zu verstehen, etwas in der Tiefe des Herzens so zu verankern, daß es als Grundlage für das Verhalten im Alltag dienen kann, ist etwas anderes, als sich Wissen anzueignen, das lediglich in den Gehirnzellen gespeichert ist; das zwar jederzeit abgerufen wer­den kann, das aber wenig oder keinen Einfluß auf das Tun und Lassen, auf die Charakterbildung, auf ein zielgerichtetes Leben im Sinne Meiner Gebote hat.

Mir, eurem himmlischen Vater, aber ist daran gelegen, daß ihr euch auf den Weg in eure ewige Hei­mat macht, indem ihr Zusammenhänge erkennt und aus diesen Erkenntnissen heraus die entsprechenden Entscheidungen trefft. Um aber Zusammenhänge erfassen zu können, bedarf es in einem weitaus größe­ren Maße der Herzensbildung und des guten Willen als eines geschliffenen Intellekts, der euch nur allzu­oft und allzuschnell in die Sackgassen eures Egos führt. Die Herzenslogik, die Ich euch lehre, ist das In­strument, das euch dabei hilft, eigenständig und eigenverantwortlich zu denken, zu entscheiden und zu leben.

Für Meine Menschenkinder ist es eines der größten Hindernisse, an Mich zu glauben und ihren Le­bensweg an Meiner Hand zu gehen, wenn sie mit Blick auf ihr persönliches Leben oder auf das, was in eurer Welt geschieht, feststellen, daß kaum irgendwo die helfende Hand eines liebenden Gottes zu er­kennen ist. Daraus wird gefolgert, daß es entweder einen Gott nicht geben kann, oder daß Er nicht die Liebe ist, oder daß Er Seine Schöpfung nicht „unter Kontrolle“ hat. Dieser Eindruck entsteht verstärkt in eurer Zeit, in der Chaos, Unruhen und Unfrieden rasant zunehmen.

Doch wahrlich, Ich sage euch, falscher kann eine Annahme, eine Schlußfolgerung nicht sein! Wer solcherart denkt, wer Zweifel und Unglaube in seinem Denken und Herzen trägt und alles Geistig-Göttli­che ablehnt, dem fehlt bei seinen Überlegungen ein, das entscheidende Mosaiksteinchen, das – an der richtigen Stelle eingesetzt und unvoreingenommen betrachtet – das Bild völlig anders erscheinen läßt. Derjenige bezieht in seine Betrachtung des Geschehens, das trotz allen gegenteiligen Anscheins ei­nem absolut reibungslos arbeitenden Uhrwerk gleicht, das zentrale Rädchen namens „Ursache und Wir­kung“ nicht mit ein.

Er kann es vielfach gar nicht mit einbeziehen, weil die Kräfte der Finsternis dieses Rädchen aus Mei­ner Liebelehre entfernt haben. Zwar ist es als „Was der Mensch sät, das wird er ernten“ in eurer Schrift noch enthalten, aber der wahre Sinn wird nicht gelehrt; er ist den Menschen daher auch nicht bekannt, und dieses Unwissen macht sie zu geistig Blinden, die verständnislos umherirren und überall anstoßen. Wer nach Licht ruft und um Aufklärung bittet, der erhält mit der Antwort, „in diese Geheimnisse Gottes kann der Mensch nicht eindringen“, eine kleine, flackernde Kerze angeboten, die die geistige Dunkel­heit aber nicht erhellt, und deren Flamme schon beim ersten leichten Windhauch erlischt.

Die Herzenslogik geht davon aus, daß Ich ohne Wenn und Aber die Liebe Bin! Auf diesem ewig-unerschütterlichen Fundament läßt sich ein Denken, ein Bewußtsein aufbauen, das alle Fragen beantwort­et – vorausgesetzt, daß ihr, wie das Wort schon sagt, auf dem Weg der „Logik“ bleibt, auch wenn sich daraus Antworten ergeben, die bisher so noch nicht bedacht wurden.

Ich Bin die höchste Intelligenz der unendlichen Schöpfung – was ihr zwar hören und lesen, aber nicht erfassen könnt. Ich Bin! Es darf daher davon ausgegangen werden, daß Ich nicht willkürlich hier so und dort anders handle, jetzt so und zu anderen Zeiten gegenteilig rede. Meine Schöpfung ist auf Grundprin­zipien aufgebaut, auf ewig gültigen Gesetzmäßigkeiten, die das Uhrwerk Meiner Schöpfung ohne jegli­chen Makel auf ewig fehlerfrei arbeiten lassen. Wie könnte es auch anders sein, wenn schon jedes kleine Gemeinwesen – von großen Städten und Staaten ganz abgesehen – eine Ordnung braucht, um das Mit­einander zu regeln.

Mein Gesetz ist gegründet in Meiner Liebe, Mein Gesetz ist Liebe. Alles was lebt – im Materiellen, im Feinstofflichen und in der höchsten Schwingung der Himmel – ist in dieses Gesetz eingebunden. Al­les. Alles ist aus Liebe ins Leben gerufen worden, alles trägt Meine ewige Liebe in sich. Auch du. Sollte Ich, der Ich die Allmacht Bin und alle Möglichkeiten habe, nicht in der Lage sein, das auch zu erhal­ten, was Ich geschaffen habe bzw. das zu Mir zurückzuholen, was sich von Mir entfernt hat?

Das Gesetz von Saat und Ernte wird von euren Kirchenoberen so ausgelegt, daß nach dem Tod des Körpers der Seele das widerfährt, was der Mensch im Laufe seines Lebens in sie, seine Seele, hinein­gelegt hat. Dann er­lebt er das Fegefeuer, die Hölle oder den Himmel und irgendwann einmal ein Gericht – dem Ich vor­sitzen soll –, das über das weitere Schicksal der Seele entscheidet. So entstand die Irrlehre eines einma­ligen Le­bens; die Wahrheit über die Möglichkeit erneuter Inkarnationen wurde und wird da­mit unterdrückt. Für die Überlegung, wann ein Mensch denn das gesät hat, was er in diesem Le­ben an Unschönem erntet, bleibt bei dieser Auslegung kein Platz. Damit fehlt auch jede Antwort auf entspre­chende Fragen, so daß Ich vielen in ihrer Unwissenheit als eine ungerechte Instanz erscheine, an die zu glauben sich nicht lohnt; erst recht lohnt es sich nicht, mit ihr – mit Mir – zu leben.

Die Herzenslogik, so ihr denn dieser folgt, muß euch sagen, daß es so nicht sein kann!

Ich verliere keines Meiner Kinder, Ich bestrafe keines Meiner Kinder, Ich ängstige keines Meiner Kinder. Ich drohe nicht, Ich zwinge nicht, Ich verbiete nicht. Ich setze kein Kind unter Druck, Ich halte es nicht „klein und unterwürfig“, nur damit es aus falsch verstandenem Gehorsam Meine Gesetze be­folgt.

Ich habe ein anderes Erziehungsprinzip. Mein Gesetz ermöglicht einem jeden, zu tun und zu lassen, was er möchte; sei es im Himmel, in den Astralbereichen oder auf der Materie. Denn ein jeder hat den absolut freien Willen. Mein Gesetz ermöglicht aber auch Mir, jeden Menschen und jede Seele über kurz oder lang dazu zu bewegen, sich wieder auf den Heimweg zu machen, und zwar aufgrund eigener und freier Entschei­dung – schlußendlich aus Liebe zu seinem wahren Zuhause: aus Liebe zu Mir.

Wie Ich dies bewerkstellige, möchte Ich mit euch herausarbeiten, damit diese Wahrheit, wie anfangs gesagt, in eure Herzen fällt. Nur so wird sie zu einem unerschütterlichen Fundament eures Vertrauens zu Mir.

 

 

*

 

 

Wenn ihr dem zuvor Gesagten zustimmt, dann laßt uns gedanklich den nächsten Schritt tun: Zeit und Raum sind entstanden durch den Fall. Ich und Meine geistige Schöpfung leben in der Ewigkeit. Das be­deutet gleichzeitig, daß alles, was geschaffen wurde und noch wird – denn „zu schöpfen“ ist ein Prozeß, der kein Ende kennt – ewiges Leben in sich trägt, sich also niemals auflösen kann. Also trägst auch du die Unsterblichkeit in dir.

Das bedeutet nicht, daß die äußere Hülle – der menschliche Körper, den ein geistiges Wesen für die Dauer einer Inkarnation annimmt – ebenfalls unsterblich ist. Das Äußere unterliegt, wie alles Materielle, dem Verfall, das in ihm inkarnierte Geistwesen dagegen nicht. Es wird nach Auflösung seines Körpers und seiner diversen Seelenhüllen wieder zu dem, was es war und auf immer sein wird, nämlich strahlen­des, machtvolles und herrliches Licht und Bewußtsein, Geist aus Meinem Geist: Mein Kind, das Ich un­endlich liebe!

Dieses himmlische Wesen verliert bei seiner Inkarnation das Wissen und die Erinnerung an seinen Ursprung und an seine wahre Größe und Kraft. Doch da Mein Licht in jedem Geschöpf brennt – Mein Licht ist dein Leben, ohne Mein Licht wärest du nicht –, besteht auch eine ewige, unzerstörbare Verbin­dung zwischen Mir und dir, ganz gleich, wie weit sich ein Kind von Mir entfernt. Meine Liebeenergie-Fl­amme im Menschen reduziert sich allerdings, wenn der Mensch trotz besseren Empfindens und Wis­sens uneinsichtig bleibt und seinem eigenen Gesetz in seinem Leben den Vorrang gibt. Erlöschen aber kann Mein Licht nicht, denn das würde bedeuten, daß Ich Mein Kind verlieren würde. Und Ich ver­liere nicht, was Ich liebe.

Ich sehe dich zwar auch als das Menschenkind, das du zur Zeit bist, aber Mein Hauptaugenmerk gilt dem wunderschönen, geistigen Wesen, das in dir ist – das du bist! –, und das sich ein materielles Kleid angelegt hat, meist nur für die Dauer von einigen Jahrzehnten. Da nicht der Mensch in den Himmel zu­rückkehren wird, sondern sein Geist, geht es darum, alle Hilfen zu geben und die besten Voraussetzun­gen zu schaffen, damit die Rückkehr des geistigen Wesens möglich wird.

Die Seele des Menschen ist das feinstoffliche Bindeglied zwischen dem materiellen Körper und dem Geist. So, wie der Körper die Seele umhüllt, umhüllt die Seele den unsterblichen, unbelastbaren und vollkommenen Geist. Das ist in etwa vergleichbar mit einer Kirsche: Haut = Körper, Fruchtfleisch = Seele, Kern = Geist. Der Geist ist für die Dauer der Inkarnation an den Körper und die Seele gebunden.

Jede Veränderung hin zum Guten, Positiven und Liebevollen hat Auswirkungen auf die Struktur der Seele, ihre Schwingung, ihren feinstofflichen Zustand. Umgekehrt gilt dies genauso für alles Egois­tische, Negative und Lieblose.

Nach der Loslösung der Seele vom Körper – ein Vorgang, den ihr in Unkenntnis „Tod“ nennt – wechselt diese lediglich „die Seiten“. Sie durchschreitet das für eure Augen nicht sichtbare Tor zwischen der materiellen und feinstofflichen Welt, die ihren künftigen Lebensraum darstellt. Aber es ist nicht irgend jemand oder irgend etwas, der oder das jetzt eine neue Heimat findet: Das bist du! Du hast ledig­lich deine materielle Umhüllung abgelegt und betrittst nun, als ein Geistwesen feinstofflicher Art, eine andere Welt. Welche das sein wird, ist geregelt durch Mein Gesetz der Anziehung. Dein neues Zuhause entspricht deinem alten, inneren Zuhause, also deinem Seelenzustand. Es entspricht dem, was du zu Leb­zeiten empfunden, gedacht, gesprochen und getan oder nicht getan hast. Du befindest dich in deiner Welt. Fehler ausgeschlossen.

Wer sich bemüht hat, die Liebe zu leben, findet eine Wohnstatt vor, die schon sehr licht ist, und die die Schönheit und Freiheit der Himmel ahnen läßt. Aber es gibt auch andere Welten, die eher kalt und dunkel sind. Dazwischen liegen zahlreiche Abstufungen; jeder findet dorthin, wohin ihn sein Inneres zieht.

Die Situation der meisten Menschen ähnelt der des verlorenen Sohnes in dem Beispiel, das Ich euch als Jesus von Nazareth gab. Auch sie werden sich irgendwann entschließen, heimkehren zu wollen. Wie rasch eine solche Entscheidung getroffen und wie schnell der Heimweg dann angetreten wird, unterliegt der Willensfreiheit des Menschen.

Mein Wunsch ist es, möglichst bald alle Meine Kinder wieder in Meine Arme schließen zu können. Dies ist aber nur möglich, wenn eine entsprechende seelische Entwick­lung eingeleitet wurde, was dazu führt, daß eine Seele nach Loslösung von ihrem Körper in höhere Be­reiche gelangt. Von dort aus kann sie sich dann weiterentwickeln, ohne noch einmal den Weg über ein erneutes Erdenleben oder eventuell auch mehrere antreten zu müssen. Je eher also ein Prozeß der seelischen Entwicklung eingeleitet und an­gegangen wird, um so eher beginnt die Heimreise. Um so eher erfüllt sich deine in dir noch schlummern­de oder schon erwachte Sehnsucht, wieder bei Mir sein zu können.

Nach diesen Erläuterungen wird es euch nicht schwerfallen, das nächste „Logik-Mosaiksteinchen“ in das sich langsam abzeichnende Gesamtbild einzubauen.

 

 

*

 

 

Ich sehe euer ewiges Leben, entsprechend handle Ich. Ihr seht in der Regel nur ein Leben, oftmals auch nur einen Augenblick, besonders dann, wenn er für euch ein Geschehen enthält, mit dem ihr nicht ge­rechnet habt, oder das euch aus eurer Harmonie fallen läßt. Aber selbst dann, wenn ihr um die Rein­kar­nation wißt und um eure Unsterblichkeit, fällt es euch nicht immer leicht, das richtig einzuordnen, was das Schicksal euch vorsetzt; und es rechtzeitig als richtig einzuordnen, bevor es sich in euren Ge­danken als eine scheinbare Willkür Meinerseits oder als etwas völlig Unpassendes – um nicht zu sagen Unge­rech­tes – festsetzt, euch unsicher macht oder euch zweifeln läßt.

Meine geliebten Söhne und Töchter, solche Situationen entstehen, wenn und weil ihr die Zusammen­hänge in den meisten Fällen nicht seht oder kennt – obwohl ihr sie manchmal schon erkennen könntet, wenn ihr ehrlich zu euch selbst wärt. Und sie machen es euch dann schwer, wenn es noch nicht zu eurer tiefsten Überzeugung geworden ist: Gott macht keinen Fehler!

Mein heutiges Wort soll euch dazu verhelfen, diese innere Einstellung so fest in euch zu verankern, daß ihr den Stürmen des Lebens, die euch immer wieder umtoben werden, standhalten könnt. Das aber nicht nur deshalb, weil Ich es euch sage, sondern weil ihr die Wahrheit darin erkannt habt. Die gelebte Wahrheit macht euch stark und frei.

Ich sprach davon, daß Mein Gesetz es Mir ermöglicht, jeden Menschen und jede Seele dazu zu bewe­gen, sich wieder auf den Heimweg zu machen, und zwar unter Beibehaltung des freien Willens. Wie würdet ihr, wenn ihr als Vater oder Mutter eine solche Aufgabe gestellt bekommt, vorgehen? Wie wür­det ihr eure Kinder – ein entsprechendes Alter und eine entsprechende Reife vorausgesetzt – zur Einsicht und zu einem rechten Handeln erziehen, ohne je etwas zu verbieten, zu drohen oder zu strafen?

Ihr kennt die Antwort, wenn es euch auch manchmal nicht leicht fällt, die erforderliche Konsequenz bei der Anwendung dieser Erziehungsmethode an den Tag zu legen. Ich bringe diese Konsequenz auf, aber sie ist Menschen und Seelen nur deshalb eine Hilfe, weil sie gleichzeitig mit Meiner bedingungs- und selbstlosen Liebe einhergeht. Die Antwort lautet: Der Verursacher muß „am eigenen Leib“ erfahren, welche Auswirkungen sein Tun auf andere, auf sein Umfeld, auch auf sich selbst hat. Nur so ist gewähr­leistet, daß er aus freien Stücken schließlich ein anderes Verhalten an den Tag legt. Wann? Das bleibt seinem freien Willen überlassen.

Wenn dieses Beispiel auch, wie so manch andere, nicht völlig zu übertragen ist auf das, was Meine Liebe für Meine Kinder vorsieht, so erklärt es doch das Wirkungsprinzip: Was du säst, das wirst du ern­ten! Die Ernte – sofern eine Erkenntnis verweigert und eine Verhaltensänderung abgelehnt wird –, zuzu­lassen in dem Wissen, daß sich schließlich alles zum Guten wenden wird, ist Liebe. Denn es bewegt den­jenigen, der sich im Moment mit seinem Tun noch außerhalb Meines Gesetzes bewegt, dazu, einsichtig zu werden und eine Charakteränderung herbeizuführen, die ihn reifer, verständiger, toleranter, nachsich­tiger, umgänglicher und vieles mehr macht. Kurz: eine Veränderung einzuleiten, die ihn der Liebe, die Ich als Jesus lehrte und vorlebte, ein kleines oder großes Stück näherbringt. Er ist ein „besserer“ Mensch geworden; seine Seele atmet freier und der Weg, der noch vor Mensch und Seele liegt, weist deutlich leichtere und lichtere Strecken auf.

Vergeßt dabei nicht: Ich sehe auf euer ewiges Leben. Ich lege nicht, wie ihr es macht, den Schwer­punkt auf das eine, jetzige Leben. Ich sehe das Große und Ganze. Alles, was eurer seelischen Entwick­lung dient – wobei Ich aber das Heil und Wohl des Menschen nicht aus den Augen lasse – wird von Mir unterstützt. Und nicht nur das: Weil Ich der große Weichensteller Bin, leite Ich zum gegebenen Zeit­punkt das ein, was für die Entwicklung der Seele wichtig ist; auch dann, wenn es gegen die momentanen Vorstellungen, Wünsche und Ziele des Menschen steht. Denn nicht der Mensch kommt zu Mir zurück, sondern sein geistiges Wesen.

Ihr sagt oft so leicht, daß die Erde eine Lebensschule ist. Ihr habt recht, aber seid ihr auch bereit, die­sen Gedanken zu Ende zu denken und euch mit dem zu beschäftigen, was sich daraus ergibt? Ihr geht, so eure Inkarnation mit eurem Schutzgeist vorbereitet ist, und ihr seinen Empfehlungen folgt, mit dem Wunsch zur Erde, in dem neuen Leben das lernen zu wollen, was euch noch fehlt oder noch nicht so gut gelingt. Dazu gehört auch, daß ihr mit den Menschen zusammentrefft, mit denen euch etwas im Positi­ven, aber auch Negativen verbindet.

Gerade in Familien und engen Freundeskreisen finden sich oft Menschen zusammen, die miteinander und aneinander lernen sollen. Das erklärt das oft unterschiedliche Bewußtsein; denn in den meisten Fäl­len wird nur dadurch etwas gelernt, daß man sich selbst und sein Verhalten am und im anderen erkennt, daß man sich an ihm „reibt“. Ihr seht: Alles ist darauf ausgerichtet, einen seelischen Entwicklungsprozeß einzuleiten, den der Mensch auf Erden vollziehen soll, damit seine Seele im Jenseits die noch vor ihr lie­gende Wegstrecke mit weniger Mühe bewältigt, um möglichst bald in den Himmeln wieder begrüßt wer­den zu können.

Diese irdischen Lernprozesse sind nicht immer leicht zu akzeptieren und zu meistern, denn es kommt auf die Größe der Lernaufgabe an – was von der mitgebrachten Seelenschuld abhängt –, auf die Einsicht des Menschen und seine Bereitschaft, das Leben überhaupt als Schule anzusehen. Zu den Lernaufgaben kann auch gehören, das wiedergutzumachen, was in Vorleben verursacht wurde; oder das abzutragen oder zu ertragen, was auf eine andere Art nicht umgewandelt und erlöst werden kann. Ein großes Thema für viele von euch ist es, Bindung aller Art zu lösen. Mehr oder weniger habt ihr euch alle gebunden oder binden lassen. Aggressionen und Haß binden euch ebenso an andere Menschen wie Unselbständigkeit oder die Weigerung, Verantwortung zu übernehmen. Aber auch „Liebe“ kann eine Bindung sein, wenn sie abhängig macht oder besitzergreifend ist.

Bei all den bewußten oder unbewußten Bestrebungen des Lernens, auch wenn dies oft als solches nicht erkannt wird, Bin Ich derjenige, der auf vielfältige Weise die nötige Stärke verleiht und euch hilf­reich zur Seite steht. Inwieweit Mir das möglich ist, hängt von der Willigkeit des Menschen ab, aus dem Erkannten die richtigen Schlüsse für ein künftiges, anderes Verhalten zu ziehen. Mein Gesetz führt dem Menschen ja nicht nur seine Lernaufgabe zu; es ist in gleichem Maße auch bestrebt, bei deren Bewälti­gung mitzuwirken. Denn nur eine Aufgabe, die gelöst wurde, bringt euch Meinem Herzen näher; wobei Meine Barmherzigkeit dann und dort wirksam wird, wo Ich den guten Willen sehe, auch wenn der Mensch aufgrund verschiedener Umstände diesen nicht mehr in gewünschtem Maße in die Tat umsetzen kann.

Nicht jede Seele ist bereit, ihre Inkarnation mit ihrem Schutzgeist vorzubereiten. Viele uneinsichtige Seelen tendieren wieder zur Erde, weil sie aufgrund ihrer Schwingung von dort noch stark angezogen werden, und diese Seelen ihre früheren, negativen Eigenschaften nach wie vor leben wollen. Solche In­karnationen sind nicht in Meinem Willen, doch Ich akzeptiere die Entscheidungen. Aber Mein Gesetz konfrontiert diese Seelen – und wahrlich, Ich sage euch, es ist eine unüberschaubar große Zahl – wäh­rend ihrer Inkarnation mit den Wirkungen ihrer zuvor gesetzten Ursachen. Dies geschieht nicht aus Ver­geltung oder Strafe, wie man es Mir vielfach andichtet, sondern einzig und allein zu dem Zweck, die Seelen zur Selbsterkenntnis zu führen.

 

 

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Viele von euch wissen, daß keine Energie verlorengeht. Man kann sie umwandeln, aber nicht vernichten. Sie löst sich auch nicht von alleine in nichts auf. Damit habt ihr einen Baustein in der Hand, der vielen zum Verständnis fehlt. Nun nehmt hinzu, daß alles Energie ist, und so wird es euch nicht schwerfallen, einen weiteren gedanklichen Schritt zu vollziehen:

Wenn alles unauslöschliche Energie ist, und zudem das Gesetz der Anziehung präzise wirkt, so be­steht zwischen dem Verursacher und dem, was seine Handlungsweise hervorgebracht hat, eine unsicht­bare, aber dennoch äußerst reale Beziehung, die auch nicht durch den sogenannten Tod aufgelöst wird. „Urheber und Produkt“ bilden eine energetische Gemeinschaft, und das Produkt wirkt so lange auf ihren „Schöpfer“ ein, bis es durch Meine Liebe und Barmherzigkeit umgewandelt wird und seinen Einfluß verliert. Das erfordert die freie Entscheidung des Verursachers, dem die Selbsterkenntnis, die Reue und das Anstreben der Wiedergutmachung vorausgehen muß. Ansonsten würde Ich ihn zwingen, was Ich niemals tue; Ich bewege ihn höchstens durch seine Lebensumstände und sein Schicksal dazu, über seine Situation und eine Umkehr nachzudenken.

Es ist euch allen schon passiert, daß ihr, wenn ihr von Niedertracht und Gräueltaten hört, gedacht habt, daß Ähnliches oder Gleiches dem oder den Tätern widerfahren sollte. Kaum einer von euch kann sich von dieser Reaktion – menschlich zwar verständlich, aber dennoch nicht im Gesetz – freisprechen. Wie geht es nun weiter? Alles vergessen, alles ausgelöscht, nur weil die Zeit und das Vergessen darüber hinweggegangen sind? Schließlich erfolgt nach Jahren, Jahrzehnten, Jahrhunderten oder auch Jahrtau­senden des Lebens im Jenseits eine erneute Inkarnation des Täters oder der Täter. Welche Restschuld noch vorhanden und zu tragen ist, hängt von der Einsicht ab, Schuld auf sich geladen zu haben. Besteht eine solche Einsicht nicht, wird das Gesetz der Anziehung dafür sorgen, daß die Ernte ganz oder teilwei­se im neuen Leben für den Verursacher sichtbar und spürbar wird.

Erfolgt auch in dem neuen Erdenleben keine charakterliche Veränderung, wird sich das Rad weiter­drehen, und zwar so lange, bis – irgendwann – Erkenntnis und Umkehr erfolgen. Würde Meine Liebe ei­ner solchen Seele nicht die Möglichkeit einer Inkarnation bieten, so wäre sie, ohne Zeitgefühl und ohne die Möglichkeit, ihren Zustand verändern zu können, an ihren jenseitigen Platz, ihre Vergangenheit, ihre Bilder, ihre Schuldgefühle und möglicherweise an ihre Schmerzen gebunden.

So aber greift Meine Liebe ein, indem die Seele die Chance erhält, sich Schritt für Schritt aus dem selbstgeschaffenen Tal der Tränen emporzuarbeiten. Dabei gibt ihr Meine göttliche Liebe die entschei­dende Kraft und ist ihr Hilfe, ohne die ihr eine Befreiung nicht gelingen kann.

 

 

*

 

 

Ich bringe das Gesagte auf einen einfachen Nenner: Ein Zeitraum der Gottferne wird von Mir korri­giert durch einen irgendwann darauffolgenden Zeitraum der Erkenntnis. Wenn ihr euch diese Wahrheit zu eigen macht, wird sie eure Ansicht über Meine scheinbare Ungerechtigkeit in tiefes Ver­ständnis wandeln. Ihr erarbeitet euch so ein Fundament, das euer Vertrauen wachsen läßt und euch im Inneren stark macht.

Der Fall, den ihr auch Engelsturz nennt, hat ein derart gewaltiges Ausmaß, daß es noch viele Äonen dauern wird, bis alles, was die Himmel einst im Eigenwillen verlassen hat, wieder in die Himmel zurück­gekehrt ist. Er hat für euch viele nicht erkennbare Folgen, die ihr in einigen wenigen Aspekten eures Le­bens aber immer wieder bemerkt. Dennoch ist dies kein Grund zur Resignation, auch nicht, sich deshalb schwere Gedanken zu machen.

Die Liebe ist die stärkste Kraft, sie wird siegen und alles heimholen. Daran erinnert euch, wenn ihr in die Welt schaut, wenn ihr auf ein Szenario blickt, das euch ängstigt oder zweifeln läßt. Alles, was die ewige Heimat einst verlassen hat und noch nicht wieder daheim ist, ist dennoch auf dem Rückweg. Ihr könnt durch euer Bemühen dazu beitragen, daß es von Tag zu Tag auf eurem Planeten lichter wird, auch wenn es im Äußeren diesen Anschein – noch – nicht hat. Durch euer Leben könnt und sollt ihr Zeugnis davon geben, daß Mein göttliches Erziehungsprinzip reine Liebe ist, wenn und weil ihr dies selbst erfah­ren habt, und zwar nicht nur durch unerwartete Schicksalsschläge, sondern durch deren Bewältigung mit Meiner Hilfe. Und daß darin kein Platz ist für Ungerechtigkeit und Willkür, auch dann nicht, wenn dem Men­schen Unbill oder Unwillkommenes widerfährt.

Mit dem Wissen um die Reinkarnation lösen sich alle Zweifel auf, und alle Fragen beantworten sich von selbst. An dem Herausnehmen des so wichtigen Zahnrädchens von Ursache und Wirkung erkennt ihr aber auch, wie äußerst geschickt die Finsternis vorgeht; in vielen Fällen, ohne daß etwas bemerkt wird. Seid wachsam.

Ich segne euch, Meine großen und starken Söhne und Töchter. Ich Bin und bleibe bei euch in jeder Situation eures Lebens. Ich Bin euch mit Meiner Kraft und Meinem Beistand besonders nahe, wenn ihr Mich darum bittet – aus freien Stücken heraus, weil die Liebe zu Mir in euch wächst, und nicht aus der Angst heraus, ansonsten „als Sünder“ Meiner Liebe nicht würdig zu sein.

Amen