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Ephides: nach wie vor aktuell und vielen unserer Leser auch schon sehr vertraut. Er gab seine Gedichte und Texte voller Weisheiten in den Jahren 1933 –1966 aus dem Jenseits durch an sein Dual, die Pianistin Hella Zahrada. Die folgenden könnten kaum besser in unsere Zeit passen.

 

 

 

Die Erde bebt in Fieberschauern

wie ihr!

Die Elemente warten, lauern,

Dämonen, die in dunklen Tiefen,

im Fels, im Sumpf, in Feuern schliefen,

gebannt seit undenklichen Zeiten,

und die zum Aufstieg sich bereiten

wie ihr.

 

 

Die neue Zeit hat angefangen

in euch!

An alle ist der Ruf ergangen –

vom Bösen scheiden sich die Guten.

Auch die in eurer Seele ruhten,

die Widersprüche, Härten, Gluten,

die Wunden brechen auf und bluten

in euch.

 

 

Der Zeitenwender eurer Welten

ist hier!

Die Sterne, die Sein Haupt erhellten,

kann Er in Seinen Händen halten.

Er löst, Er bindet die Gewalten,

Er sucht und findet die Erwählten,

und die zu Seinem Volke zählten

sind hier.

 

 

 

*  *  *

 

 

Es gibt nur einen Schutz, und das ist der göttliche Schutz; und es gibt nur eine Hilfe, und das ist die Hilfe von oben. Habt ihr die, dann seid ihr geborgen. Wehrlos ausgeliefert den Niedrigkeiten der Erde, den Widerständen, den Hass- und Neidwellen, die jene über die Erde gießen, die arme, verirrte Kinder sind, wäre jeder, wenn nicht der schützende Mantel der göttlichen Hilfe ihn umhüllen würde. Und nur, wenn zur Lehre und zum Reifen einem Gotteskind Leides getan werden soll, wird der hüllende Mantel entfernt. Aber ein anderer, ein Krönungsmantel wird ihm umgelegt, dass er ertragen kann, was ihm widerfährt, dass er lernen kann die Lehre des Leides, dass er als Sieger hervorgehen kann.

Wisst ihr dies, dann könnt ihr ruhig sein, wo immer ihr steht. Wenn ihr das Rechte wollt und das Rechte tut, wird euch die rechte Hilfe zu jeder Zeit werden.

 

 

 

*   *  *

 

 

 

Ich war wie alle: hörig und ergeben

der Gunst des Zufalls, die mich trug und schob.

Bedenkenlos erbaute ich mein Leben

auf schwankem Grund, auf meiner Freunde Lob,

der Feinde Neid. – Bis beides jäh zerstob.

 

 

Denn es geschah – im Wachen oder Träumen –,

dass einer flammenäugig vor mir stand.

Der mahnte mich: „Wie lang willst du noch säumen?

Mit einer Weisung sandt‘ ich dich ins Land!“

Der Mahner sprach’s und wandte sich und schwand.

 

 

Da klärte sich der Seele trüber Spiegel,

aus Schleiern stieg der Himmelsheimat Pracht;

da löst‘ ich des geheimen Auftrags Siegel

und ward entflammt von Gottes ew’ger Macht.

Hier muss ich Künder sein, bis es vollbracht!

 

 

aus „Ephides – Ein Dichter des Transzendenten‟

Bürger-Verlag, Hardthausen