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Aus Liebe zu Gott

Offenbarung vom 31. Januar 2023


 

Die Ansprache Gottes an den Menschen bzw. durch den Menschen vollzieht sich, wie alles in der Schöpfung, nach unumstößlichen, geistigen Gesetzmäßigkeiten. Die unterschiedlichen Schwerpunkte und Betrachtungsweisen in den Offenbarungen ergeben sich durch die göttli­chen Grundaspekte der Ordnung, des Willens, der Weisheit, des Ernstes, der Geduld, der Lie­be und der Barmherzigkeit, entsprechend auch der geistigen Mentalität desjenigen, der das Offenbarungswort aufnimmt. In und über allem aber wirkt die Liebe als Träger aller Offen­barungen, ohne die ein echtes Gotteswort nicht möglich ist.

 

 

 

Göttliche Offenbarung

 

 

Meine Geliebten, Ich stelle Meine heutige Offenbarung unter das Wort „Ich Bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Keiner kommt zum Vater denn durch Mich‟.

Ich Bin der alleinige Schöpfer all dessen, was war, was ist und was sein wird! Ich Bin die Quelle allen Lebens! Und Ich Bin die Liebe. Lasst diese Worte tief in euch hineinfallen. Versucht, soweit euch dies schon möglich ist, zu verstehen, was es damit auf sich hat, wenn ihr diese Tatsache allem Geschehen zugrunde legt; vor allem aber den vielen Ereignissen, den geraden und krummen Wegstrecken und den unzähligen Situationen eures Lebens, denen ihr oftmals mit Staunen, oft aber auch mit Zweifeln und Unverständnis gegenüberstandet und nach wie vor -steht.

Da Ich aus Meiner Liebe schöpfe, trägt alles Geschaffene auch Meine Liebe in sich. Das ist eine Aussage, die Ihr nicht zum ersten Mal hört, die aber die allerwenigsten von euch in ihrer kaum vorstellbaren Größe und Tiefe und letztlich in ihrer Konsequenz auch nur annähernd erfassen können.

Weil Ich die Liebe Bin, gab Ich einem jeden Meiner Kinder den freien Willen als das schönste und größte Geschenk mit in sein ewiges Dasein. Und Ich werde diesen freien Willen niemals, unter keinen Umständen antasten! Das müsste bei denjenigen unter euch, die sich noch die Gabe des Mitdenkens und Weiterdenkens bewahrt haben, die Frage aufwerfen, wie Ich es denn sichergestellt habe, dass der Missbrauch des freien Willens der ursprünglichen Harmonie nicht irreparable Schäden zufügt, die schließlich zur Zerstörung führen müssten oder ein dauerhaftes Chaos hervorrufen würden.

 

*

 

 

Die meisten von euch betrachten eure Erde und mit ihr das materielle Universum als den Mittelpunkt Meiner Schöpfung. Sie werden vielleicht überrascht sein – und auch hier wiederhole Ich Mich –, dass es nie Meine Absicht war, eine materielle Schöpfung ins Leben zu rufen. Sie ist die Folge des Aufstands und schließlich Abfalls eines Teils der geistigen Wesen der Himmel. Hätte es dieses „Sich-gegen-Meinen-Willen-stellen‟ nicht gegeben, gäbe es auch keine außerhimmlischen Bereiche und auch keine Materie. Und auch nicht den Menschen, denn dann wäret ihr alle noch Engel ...

Die Wesen der Himmel leben in absolutem Einklang mit Meinen Gesetzen, deren Grundlage die Liebe ist. Da sie sich mit ihrem freien Willen bei all ihrem Denken und Handeln und ihren Entscheidungen innerhalb der ewigen Gesetzmäßigkeiten bewegen, kann keine „kritische‟ Situation entstehen; zumal alle um den vor Äonen erfolgten Abfall ihrer geistigen Geschwister wissen. Eine große Anzahl eurer himmlischen Brüder und Schwestern sind daran beteiligt, die in der Tiefe, in der Abgeschiedenheit und im Dunkeln Lebenden in die Himmel zurückzuholen, auch diejenigen, die sich in nicht so entfernten und lichtarmen Zonen, dennoch aber außerhalb der Himmel befinden.

Dort, wo die Gesetze der Liebe beachtet werden, gibt es also keinerlei Grund, in irgendeiner Weise über das „Was wäre, wenn …‟ nachzudenken oder gar entsprechend zu handeln. Wo und wenn dies jedoch nicht geschieht – also eine Handlung vollzogen wird, die nicht Meiner Liebe entspricht –, seid ihr sehr schnell dabei, Mir ein menschliches Verhalten zu unterstellen, obwohl Ich als Gott ohne Anfang und Ende Bin, während der Mensch als Folge des Engelsturzes erst sehr viel später auf den Plan getreten ist.

Ihr kennt in der Regel nur eine Möglichkeit, auf einen Gesetzesverstoß zu reagieren: mit Verboten, Verurteilungen und Strafen. Ich habe einen anderen Weg gewählt, weil eure Maßnahmen nicht in Mein Liebesverständnis passen; der den Verursacher also nicht „zur Rechenschaft‟ zieht, wie ihr dies versteht. Der aber trotzdem mit absoluter Präzision und fehlerfrei dafür sorgt, dass jede Schuld erkannt und wiedergutgemacht und auf diese Weise der ursprüngliche Zustand der Harmonie, des Friedens und der geschwisterlichen Einheit wieder hergestellt wird:

Mein Gesetz von Ursache und Wirkung – auch Saat und Ernte genannt – stellt sicher, dass die Folgen einer Missachtung Meines Liebesgebotes den Verursacher früher oder später selbst treffen, denn sie sind von ihm in die Welt gesetzt worden und damit als Energie mit ihm verbunden; wobei die Zeit keine Rolle spielt. Solange eine negative Energie besteht, die sich niemals von alleine wieder auflöst, ist „die Sache noch nicht aus der Welt‟, wie ihr es formulieren würdet. Auch nicht nach vielen tausend Jahren oder gar Äonen und egal, wie viele Inkarnationen in der Zwischenzeit erfolgten; denn das durch sein liebloses Handeln entstandene negative Potenzial hat sich regelrecht in seinen Seelenkörper ‟eingegraben‟ – durch seine eigenen Entscheidungen.

Dieses Prinzip ist ein Teil Meiner göttlichen Gerechtigkeit. Es sorgt einerseits dafür, dass der Verursacher schließlich zur Einsicht kommt, wobei es seinem freien Willen unterliegt, wann er diesen Prozess zulässt; und andererseits, dass die Waage der Einheit, des Gleichklangs und der Harmonie, die durch eine falsche Handlung aus dem Gleichgewicht geraten ist, wieder ins Lot kommt.

Ich habe euch hier mit wenigen Worten einen Grundsatz Meiner Liebe beschrieben, der sich für den einen oder anderen dramatisch anhört. Er ist es auch, wenn man die großen und größten Dimensionen betrachtet, beispielsweise die Auflehnung der Engel unter Führung Sadhanas und den anschließenden Fall.

Er wirkt aber auch, weitaus weniger dramatisch, in den vielen kleinen und oft unbeachteten Bereichen eures Lebens; er wirkt in allem was ihr fühlt, denkt, redet und tut. Dabei wird es sich in den weitaus meisten Fällen um nichts Weltbewegendes handeln, was aber nicht heißt, dass auch weniger Weltbewegendes – zum Beispiel Dinge, die euer Verhalten in eurem Alltag, in Ehe und Partnerschaft, im Beruf, eurem Nächsten gegenüber und so weiter betreffen – von diesem Prinzip ausgeschlossen sind. Oder andersherum ausgedrückt:

Alles, was im Geiste Meiner Liebe geschieht, die Ich euch durch Jesus von Nazareth im Detail nahegebracht habe, hat Freude, Erfüllung, Seelenfrieden, Gesundheit und vieles mehr zur Folge; während ein Verhalten, das – oftmals von euch unbemerkt – nicht den Geist Meiner Liebe in sich trägt, den Zustrom Meiner Liebes-Lebens-Energie mehr oder weniger stark beeinflusst, was manchmal sofort, meistens aber erst nach und nach eine Beeinträchtigung eurer Lebensqualität mit sich bringt.

Es gibt also einen direkten Zusammenhang zwischen eurem Denken und Handeln und dem, was sich im Verlaufe eures Lebens im Inneren und Äußeren ausdrückt. Wobei – das betone Ich, damit es nicht zu falschen und vorschnellen Schlussfolgerungen kommt – dieses Prinzip viele Varianten hat und niemals schwarz-weiß gesehen werden darf. Schon allein eine Inkarnation bringt vielerlei Risiken und Gefahren, kritische Situationen und überraschende Wendungen in eurem Leben mit sich, die sich für euch nicht so ohne weiteres einordnen oder erklären lassen. Dabei spielt der satanische Einfluss, dem ihr alle auf der Materie unterliegt, eine große Rolle.

Aber dennoch gilt: Es gibt keinen Zufall, weil nichts außerhalb Meines Gesetzes, Meiner Ordnung, geregelt wird. Und ihr solltet stets überaus wachsam sein, um nicht aufgrund oberflächlicher Betrachtungen vorschnell zu einem Urteil oder gar zu einer Verurteilung zu kommen, in Schuldgefühle oder Resignation zu verfallen oder zu schnell wieder zur Tagesordnung überzugehen.

 

 

*

 

 

Ich habe Meine Kinder nie alleine gelassen. Durch die alten Propheten habe Ich sie ermahnt und daran erinnert, dass Ich ihr Herr und Gott Bin. Meine Ansprachen waren dabei jeweils dem Bewusstsein der Menschen und ihrer seelisch-geistigen Entwicklung angepasst. Die Befolgung Meiner Gebote hätte verhindert, dass es zu einer Abwärtsentwicklung im Verhältnis zu Mir und Meinen Menschenkindern gekommen wäre.

Sadhana – die sich inzwischen Luzifer (1) nannte – und ihr Gefolge hatten, nachdem sie erkennen mussten, dass sie keine eigene Schöpfung aufbauen konnten, ein neues Ziel: die Seelen daran zu hindern, zu Mir und damit in die Einheit zurückzufinden. Das gelang in zunehmendem Maße, sodass Ich die Notwendigkeit sah, mit einer Hilfe einzugreifen, die es einerseits allen Willigen ermöglichte, die Heimkehr zu Mir anzutreten, und die andererseits dem teuflischen Vorhaben ein Ende setzte:

Ich selbst, das heißt der Aspekt Meiner Liebe, betrat die Erde, indem Ich in den Menschen Jesus von Nazareth inkarnierte, was einer entsprechenden Vorbereitung unter Mithilfe unzähliger Getreuer bedurfte.

Ich brachte allen Seelen und Menschen bei Meinem körperlichen Ableben den sogenannten „Christusfunken‟, der als geistige Energie in der Nähe des Herzens zu finden ist. Er ist neben Meiner „unpersönlichen‟ Lebenskraft, die jeden auf ewig erhält, ein zusätzliches Kraftpotenzial, von dem allerdings die wenigsten Menschen wissen und daher auch wenig Gebrauch machen.

Durch diesen Christusfunken Bin Ich für jeden von euch Bruder geworden, jederzeit direkt und unmittelbar ansprechbar, also ohne „Umwege‟. Ich lebe zwar schon immer in euch – sonst gäbe es euch nicht –, aber seit Golgatha Bin Ich für jeden „greifbar‟ geworden. Ein Gedanke der Liebe, ein kurzes „Sich-nach-innen-Wenden‟, ein kleines Dankeschön, eine Erinnerung an Mich und daran, dass du Mein Kind bist, eine ehrliche Bitte, auch ein Stoßseufzer, der aus einem offenen Herzen kommt – und schon bist du bei Mir (2). Im gleichen Augenblick! Ich Bin dir wahrhaftig näher als deine Arme und Beine.

Dies kann kein anderer von sich sagen. Denn eine andere Kraft als Meine lebt nicht in dir! Alles andere kommt von „außen‟, was zu beachten besonders dann wichtig wird, wenn dir Angebote gemacht und Lehren aufgetischt werden, die dir versprechen, dich ohne eigenes Dazutun, ohne Innere Arbeit zu einem glücklicheren Menschen machen und dir innere Freiheit schenken zu können.

Ich Bin auch deshalb in die Welt gekommen, um die Menschen wissen zu lassen, dass sie keine Geschöpfe der Erde, sondern Geschöpfe der Himmel sind, und dass sie eine unsterbliche Seele haben, die den sogenannten Tod überdauert und in jenseitigen, feinstofflichen Welten weiterlebt. Damit lebt das geistige Wesen weiter – also du selbst –, während die für eine Inkarnation benötigte materielle Hülle wieder der Erde zurückgegeben wird.

Alle Seelen außerhalb der Himmel, seien sie inkarniert oder nicht, haben das gleiche Ziel, ob sie dies wissen oder wollen oder nicht: wieder heimzukehren und zurück in Meine Arme zu finden; denn Ich verliere nicht, was Ich einmal geschaffen habe. Sie haben also noch einen Weg vor sich, der kurz oder lang sein kann, je nachdem, wie weit sich der oder die Einzelne entwickelt hat. Den Maßstab für diese Entwicklung setzt ausschließlich die Liebe.

Diese Liebe habe Ich als Jesus von Nazareth gelehrt und vorgelebt. Ich habe damit den Weg aufgezeichnet und Bin ihn bis zum bitteren Ende gegangen. Insofern Bin Ich für alle, die sich entschließen, es Mir gleichzutun und damit in Meine Nachfolge einzutreten, der Weg. Wobei Ich noch einmal, und wenn es sein muss immer wieder betone, dass es keinen anderen Weg als den der gelebten Liebe gibt. Ihr wisst, dass Mir euer Bemühen reicht. Und dass alles andere nur schmückendes Beiwerk ist, das im besten Fall dazu beitragen kann, euer Inneres zu stärken und eure Schritte zu erleichtern. Sie erfordern, wenn ihr es ernst meint, nämlich euren „ganzen Menschen‟. Sie beginnen mit der Selbsterkenntnis, der – je nach Schwere des Verstoßes – die Reue folgt, dann die Entscheidung und schließlich die Umsetzung.

Weil kein anderer Weg zurück in die ewige Heimat führt, egal auch, was man euch ansonsten lehrt oder schmackhaft macht, ist dies die einzige, unumstößliche Wahrheit, die für alle gilt. Es ist Meine Wahrheit, euch vorgelebt in Jesus Christus und so lange gültig, bis auch der letzte Heimkehrer wieder in die Himmel zurückgefunden hat. Dann bedarf es keiner Entwicklung mehr zur Liebe hin, weil dann alle wieder zur reinen, selbstlosen Liebe geworden sind.

Dann spätestens, Meine Geliebten, erfährt jedes Wesen, was es bedeutet zu leben – erfährt es wieder, denn das Wissen darum war ja nur verschüttet und nicht verloren. Es erfährt Leben in einer grenzenlosen Freiheit, im Licht, in Harmonie mit allen, in immerwährender Freude und einer Glückseligkeit, die kein Mensch je kennengelernt hat. Dann beginnt euer wahres Leben, das Ich als Jesus schon in Mir erschlossen hatte, über das Ich in vielen Bildern sprach. Und deshalb konnte Ich sagen „Ich Bin das Leben‟. Was ihr, wenn es euch gut geht und ihr zufrieden seid, auf der Materie für Leben haltet, ist auch nicht im Entferntesten mit dem zu vergleichen, was euch später erwartet. Es ist noch nicht einmal ein schwacher Abglanz …

 

*

 

 

Wenn es in eurer Schrift heißt, dass keiner zum Vater kommt denn durch Mich, so wird nach Meiner Erläuterung deutlich geworden sein, was damit gemeint ist: dass keiner in den Himmel eintreten kann, der nicht wieder die Liebe in sich erschlossen hat. Denn auch hier gilt wie überall, dass Gleiches wiederum Gleiches anzieht und Ungleiches sich abstößt.

Wenn und weil die gelebte Liebe das entscheidende Kriterium ist, kann man diese Wahrheit auch auf die schon oft erwähnte Kurzformel bringen: liebe – und sonst nichts! Das ist, zugegeben, leichter gesagt als getan. Aber nachdem alle Seelen und Menschen den Christusfunken in sich tragen, ist es nicht mehr unmöglich. Es gibt ohnehin keinen anderen Weg.

Wenn eure Seele – sofern sie sich ein entsprechendes Bewusstsein schon erarbeitet hat – nach dem Ablegen eures Körpers mit dem Tun und Lassen ihres „früheren‟ Menschen konfrontiert wird, werdet ihr selbst erkennen, was die nötige Seelenstärke für die nächsten Entwicklungsschritte gefördert hat und was nicht. Da bedarf es keines Richtens von übergeordneter Stelle. Ihr selbst werdet es sein, die mithilfe ihrer geistigen Freunde, zu denen auch der Schutzengel und unter Umständen sogar das Dual gehören, eine Bilanz ziehen (3).

Euch wird auch klar werden, dass euch Wissen und diverse geistige Übungen nicht wirklich vorangebracht haben oder voranbringen. Auch das Lesen oder Studieren heiliger Schriften kann zwar eine Grundlage für eine Entscheidung sein, ersetzt aber niemals das anschließende Tun. Wenn ihr die Umsetzung eures Wissens, also die Tat, mit Mir gemeinsam regelrecht übt, mögen alle theoretischen Anweisungen eine Hilfe gewesen sein, aber sie verblassen, weil sie durch die Praxis ersetzt werden.

Dann werdet ihr Vorbilder durch euer Leben, was euch nicht gelingt durch das Zitieren von Bibelstellen – und seien sie noch so richtig und wichtig – oder das Lesen von Weisheitsbüchern diverser Couleur.

Ich gebe euch ein Bild: Jede Seele, gleich ob inkarniert oder nicht, hat ein Ziel, ob sie nun darum weiß oder nicht. Damit gleicht sie einem Wanderer, der auf einem langen Weg ist. Im Gegensatz aber zu einem Wanderer, der sich korrekt an seine Wegbeschreibung, seine Karte oder seinen Kompass hält und auf diese Weise ohne große Schwierigkeiten sein Ziel erreicht, ist das bei Seele und Mensch nicht der Fall. Zwar ist vielen oder gar den meisten das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe bekannt, das Ich als Jesus verkündete, aber die Anwendung im Alltag ist eine ganz andere Sache. Wobei erschwerend hinzukommt, dass nicht wenige eurer Theologen und Schriftgelehrten die konsequente Umsetzung im täglichen Leben für nicht möglich halten.

Weil sich der Wanderer aber nicht entsprechend seines Wissens verhält, kommt er ständig vom Weg ab. Jeder von euch, sofern er den Weg des Bemühens mit Mir gehen möchte und sich selbst gegenüber wachsam ist, spürt immer über kurz oder lang, ob er vom Weg abgewichen ist und sich vielleicht sogar verirrt hat. Das macht sich durch vielerlei Umstände bemerkbar, die bei jedem unterschiedlich sind. Unzufriedenheit, Unruhe, Angst, Oberflächlichkeit und vieles mehr gehören zu diesen Merkmalen. Um auf die richtige Strecke zurückzufinden, kann ein Blick zurück sehr hilfreich sein. Dann wird der „Wanderer Mensch‟ bei einer ehrlichen Betrachtung den Punkt finden, an dem er den Weg, den er bis dahin mit Mir gegangen ist, verlassen und kleinere oder größere Schritte nach rechts oder links im Eigenwillen getan hat.

Wer nicht nur den Namen „Christ‟ trägt, sondern an Meiner Seite durch das Leben geht – so gut ihm das schon gelingt –, der kommt nicht umhin, sich immer wieder einmal zu hinterfragen, ob sein Verhalten dem entspricht, was Ich gelehrt habe. Ich weiß, dass viele von euch, die Ich als Meine Nachfolger betrachte, dies auch tun. Aber ihr werdet auch feststellen, dass es euch nicht immer gelingt, den Grund oder die Wurzel dafür zu finden, warum ihr so und nicht anders gehandelt habt.

Eine Möglichkeit ist, euch bewusst zu machen, dass das, was euch am anderen stört, ärgert, aufregt oder vielleicht sogar aggressiv werden lässt, in gleicher oder ähnlicher Weise auch in euch selbst anzutreffen ist. Wäre dies nicht der Fall, würdet ihr zwar registrieren, was euer Nächster sagt oder tut, aber es würde keine negativen Reaktionen mehr in euch hervorrufen.

Doch es gibt noch eine andere Möglichkeit, wobei ihr vielleicht überrascht sein werdet, dass ihr nicht selbst darauf gekommen seid.

Ich sprach zu Anfang davon, dass es dort, wo Friede, Harmonie, Eintracht und Selbstlosigkeit herrschen, und wo das Gesetz der Liebe gelebt wird, zu keinerlei negativen Wirkungen kommt, ja gar nicht kommen kann, weil dafür die Voraussetzungen fehlen. Als Beispiel zeigte Ich euch in groben Umrissen das Leben in den Himmeln auf.

Auf der Erde und auch in den Astralbereichen kommt es zwangsläufig zu negativen Auswirkungen. Ein jeder von euch kann, wie ihr es ausdrückt, „ein Lied davon singen‟, denn kein Erdenleben verläuft ohne Störungen vielfältiger Art. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass eine entsprechende Saat ausgebracht worden sein muss, wann und wo auch immer, denn ohne eine solche Saat erfolgt auch keine ihr entsprechende Ernte. Zwar ist es schwer und sehr oft auch nicht möglich, von der Ernte auf die Saat zu schließen; aber die Tatsache, dass es eine Saat gegeben haben muss, besteht und wird fast nie bedacht oder sie wird ignoriert.

Es geht bei dieser Überlegung nicht darum, euch einen Spiegel vorzuhalten oder euch gar auf eure Fehler hinzuweisen, ohne dass ihr darum bittet oder dies wünscht. Ihr habt den freien Willen, und nichts liegt Mir ferner, als in irgendeiner Weise Druck auf Meine Menschenkinder auszuüben. Wer mit Mir lebt und seine Erfahrungen mit Mir gemacht hat, der weiß, dass so etwas von Meiner Seite aus niemals geschehen wird.

Aber für diejenigen unter euch, die sich bemühen, mit Mir ihre Fehler nach und nach zu erkennen und abzulegen, kann das Wissen um die Zusammenhänge Gold wert sein. Dabei geht es nicht nur um das, was als Handlung nicht zu Meinem Liebesgebot passt. Die vor oder unter einer Handlung liegenden Empfindungen, Gedanken und Worte sind es, die euch oftmals dazu bringen, den Weg zu verlassen. Wenn ihr wollt, schenkt dem künftig eine größere Beachtung als bisher.

Ich habe euch mit dem Anstoß, über mögliche Ursachen nachzudenken, ein überaus wichtiges Werkzeug zur Erkenntnis an die Hand gegeben. Wenn es euer Wille ist damit zu arbeiten, werde Ich an eurer Seite sein und mit Mir viele eurer geistigen Freunde und Helfer. Das Wichtigste aber, sofern ihr darangehen wollt, dieses oder jenes in eurem Leben zu verändern:

Nehmt Mich in euer Bemühen mit hinein! Erinnert euch immer wieder daran, dass Ich in euch lebe und sonst niemand; und dass Ich auf euch warte. Lasst euch dabei nicht beeinflussen von Kräften, die kein Interesse daran haben, dass sich Meine Kinder Mir zuwenden und ihr künftiges Leben anders gestalten wollen als bisher. Seid vorsichtig und prüft das, was euch von verschiedenen, besonders esoterischen Seiten angeboten wird, um ein angeblich glücklicheres und weniger sorgenvolles Leben führen zu können. Nicht immer enthält ein Paket auch das, was die bunte, gut gemachte Verpackung verspricht. Auch dann nicht, wenn „Christus‟ darauf steht.

Aus Liebe zu Mir dein Leben zu überdenken und dann mit Mir das zu verändern, was du als verbesserungswürdig erkennst, das ist Innere Arbeit pur. Meine Freude über jedes Kind, das sich zu einem solchen Schritt entschließt, ist mehr als groß.

Amen

 

 

 

(1) Luzifer ist der lateinische Name für „Lichtträger‟

 

(2) Dann geh nach innen – und schon bist du da

 

 Dein rastlos Herz sucht Gott – und das seit Jahren.

 In vielen Kirchen schautest du dich um.

 Die halbe Welt hast du dabei befahren.

 Kein Gott zu finden? Fremd bleibt Er und stumm?

 

 Du meintest, jede Lehre sei zu prüfen.

 Sie alle mahnten: Tue dies, tu’ das.

 Du eiltest, jedes Wissen zu vertiefen.

 Auf welche Richtung ist denn nun Verlass?

 

 Mein Freund, du bist so oft und weit gegangen.

 Du suchtest fern, dabei war Er so nah.

 Nun höre: Willst du an dein Ziel gelangen,

 dann geh’ nach innen – und schon bist du da.

  

                    aus: Verlasse dich auf deines Herzens leisen Klang

 

 

(3) Wer holt dich ab?

 

 Dir wird kein Petrus gegenübertreten,

 nicht Hörner werden tönen noch Trompeten,

 wenn du die Erde hinter dir gelassen hast.

 Du ahnst es ja auch schon: So kann’s nicht gehen.

 Du trautest selber kaum noch deinem Flehen.

 Vielleicht ist deine Illusion auch schon verblasst?

 

 Was wird dir neue Heimat sein dort drüben?

 Wer wird Gerechtigkeit an dir verüben?

 Wer holt dich ab? Wer lädt dich ein? Wo gehst du hin?

 Auf was du immer triffst: Es ist dein Leben,

 dein Ja, dein Nein, dein Nehmen und dein Geben.

 Und du bist – ungewollt? – auf einmal mittendrin.

 

                     aus: Verlasse dich auf deines Herzens leisen Klang