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Aus Liebe zu Gott


vom 23. 7. 2024

 

 

 

 

                                                  Manchmal kann es hilfreich sein und gut,

                                                  sich hineinzudenken in des Teufels Lage.

                                                  Denn es ist doch sicher keine große Frage,

                                                 dass mit Fleiß er seine Arbeit tut.

 

                                                Was meinst du? Du heißt ja gar nicht Faust?

                                                Ach, ich glaub’, der Name ist ihm nicht so wichtig.

                                                Wenn man ihn nur unterschätzt, am liebsten tüchtig,

                                                reicht ihm das. Und dass du ihm vertraust.

 

                                                Seinen Vorteil nutzt er, wenn er spürt,

                                                dass da jemand ist, der hat sich nie betrachtet,

                                                der sich gar nicht kennt. Da hat er schon geachtet

                                                und ihn – kaum dass der’s bemerkt – verführt. 1)

 

 

 

Liebe Freunde und Freundinnen,

 

diesmal geht es um ein heißes Thema. Deshalb setze ich der heutigen Offenbarung eine Erklärung voran. In der letzten Durchgabe vom 9. Juli 2024 heißt es unter anderem:

„Mir liegt daran, dass ihr mehr und mehr zu einem selbstständigen Denken kommt. Denn nur dann könnt ihr Entscheidungen treffen, die nicht von der Angst diktiert sind und vielleicht auch auf der Grundlage der vielen falschen Informationen beruhen, die euch täglich erreichen.

Das Bewusstsein der Menschen hat einen äußerst tiefen Stand erreicht. Die Lehren, die Ich als Jesus von Nazareth brachte und vorlebte, sind zum Teil verfälscht worden und heute nur noch verkümmert als ein Buchstabenglaube vorhanden. Das war in den ersten Jahrzehnten und Jahrhunderten eurer Zeitrechnung anders. Da herrschte eine Aufbruchstimmung, die den negativen Kräften ein Dorn im Auge war.“

Es ist nicht das erste Mal, dass unser himmlischer Vater uns daran erinnert, dass wir Denken lernen sollen (ich sage sogar: müssen), weil es uns frei macht von dem, was man uns in puncto Glauben beigebracht hat. Ansonsten bleiben wir unfreie Marionetten an den Fäden, die die Gegner Christi auf eine raffinierte Weise geknüpft haben. Das, an was viele Menschen heute glauben und auf die Lehren unseres Bruders Jesus Christus zurückführen, ist im Verlaufe von 2.000 Jahren gravierend verändert und so von Ihm nicht gelehrt und vorgelebt worden.

Das Thema, den eigenen Verstand zu gebrauchen, zieht sich wie ein roter Faden durch viele Of­fenbarungen. Anscheinend ist dies auch sehr nötig, denn sonst würde unser Vater nicht immer Seinen Finger in diese Wunde legen. Wir haben nämlich nicht gelernt, aus dem, was wir – auch – durch Seine Offenbarungen erfahren haben, die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Darüber hinaus hängen sicher die allermeisten Menschen – und vielleicht auch nicht wenige von uns – noch an ihren alten, früher einmal gelernten, anerzogenen Vorstellungen. Oder es ist eine Art Kombination entstanden, die sowohl altes als auch neues Wissen enthält. Es ist ja auch nicht einfach, sich konsequent mit etwas Neuem vertraut zu machen, wenn im Hinterkopf noch immer das früher Geglaubte schlummert.

Nun will Er uns helfen, einen weiteren Schritt in die innere Freiheit zu tun.

 

Eingeleitet wurde dies dadurch, dass Er mich an ein Buch mit dem Titel „Die geheime Geschichte von Jesus Christus – Was uns bis heute verschwiegen wurde“ 2) herangeführt hat. Da heißt es unter anderem auf der Rückseite des Umschlags:

„Die Kirche hat über viele Jahrhunderte hinweg eine Jesus-Legende entwickelt, damit die eigenen, sehr weltlichen Interessen untermauert werden konnten … In diesem Buch erfahren Sie die ganze Wahrheit über Jesus Christus und die Gründe dafür, warum wir über viele Jahrhunderte hinweg mit Halbwahrheiten abgespeist wurden.“

Ich war natürlich gespannt. Und ich bin nicht enttäuscht worden, was die Fakten betrifft, weil alles gut recherchiert und belegt ist. Aber die Schlussfolgerung, dass Jesus – wenn es ihn denn überhaupt gegeben haben soll, so die abschließende Aussage des Autors – nicht mehr war als viele Propheten vor ihm und nach ihm, zeugt leider davon, dass der Autor kein geistiges Wissen hat und die einmalige Göttlichkeit des Wesens, das in den Menschen Jesus inkarniert war, und Seine Aufgabe nicht erkannt hat.

Der Autor hat sich darauf beschränkt, zu betonen, dass der Mensch Jesus nicht Gott war (was wohl vielfach so angenommen wird). Mensch bleibt Mensch, Seele bleibt Seele und Geist bleibt Geist. Den Ursprung der Seele und ihre Aufgabe hat er nicht erkannt und kam deshalb auch zu einem falschen Gedankenschluss.

Aber was die geschichtlichen Fakten betrifft: die bekannten und unbekannten Evangelien, die vielen anderen Heilsbringer und Propheten vor und nach Jesus, die christlichen Geheimlehren, die Anpassungen durch die Kirche und vieles mehr – höchst interessant, und manchmal zum Kopfschütteln oder gar zum Erschrecken.

Doch der Reihe nach. Und lasst uns doch einmal versuchen, durch Mitdenken, wobei wir streng in der Logik bleiben, zu eigenen, zu den richtigen Rückschlüssen zu kommen. Wird gar nicht so schwer sein.

 

Unser Ausgangspunkt sind die Himmel, zu einem Zeitpunkt, als dort noch Einheit und ungeteilte Liebe herrschten. Dann gab es die Rebellion durch Sadhana, die sich später Luzifer nannte und die Einmaligkeit Gottes und Seine Führung infrage stellte. Sie fand für ihre Idee viele Anhänger.

Wir wissen: Alles ist Energie. Das gilt sogar für unsere Materie, aber die gab und gibt es in den Himmeln ohnehin nicht. Und weiter: Gleiches zieht zu Gleichem, und Ungleiches stößt sich ab. Daraus ergibt sich, dass Sadhana mit Anhang die Himmel verlassen musste. Was gleichzeitig bedeutet: Es bildeten sich außerhalb der Himmel die ersten nicht-himmlischen Bereiche, die nicht mehr die hohe energetische Schwingung der Himmel hatten und haben. Gleichzeitig entstand um die Himmel eine Lichtmauer, die für alle, die nicht wieder die hohe himmlische Schwingung in sich trugen, nicht zu überwinden war. Solange es diese Lichtmauer gab, mussten die Aufrührerdraußen“ bleiben.

Wir wissen: Sadhana gab ihr Vorhaben nicht auf, sie sah ihr Unrecht nicht ein, sie bekehrte sich nicht, sondern suchte mit ihrem, für uns unvorstellbar großen Wissen nach Lösungen in ihrem Sinne. Aber die höchste Kraft der Schöpfung ist Liebe. Sie ist nicht zu besiegen, weil es etwas Größeres und Stärkeres als die Liebe nicht gibt. Also reduzierte sich Sadhanas Schwingung, sie „fiel“, was bedeutet: Es bildeten sich weitere außerhimmlische Bereiche, bis schließlich, am tiefsten Punkt des Falls, die Verdichtung einen solchen Grad aufwies, dass Materie entstand, die also nichts anderes ist als komprimierte Energie. Unsere Wissenschaftler haben das längst bewiesen.

Die Bildung der Materie, was schließlich auch zur Entstehung unserer Erde führte, war eine Zulassung unseres himmlischen Vaters, ein Gnadenakt, der es den gefallenen Seelen ermöglichen sollte, sich durch eine Inkarnation beziehungsweise durch mehrere Inkarnationen wieder „hochzuarbeiten“. Nach einem langen, langen Zeitraum inkarnierten schließlich auch die ersten Seelen und lebten als Menschen auf der Materie. Wir kennen das aus dem Gleichnis von Adam und Eva.

Wir überlegen: Sadhana/Luzifer, den ich der Einfachheit halber jetzt „Teufel“ nenne, hatte sein Unrecht nicht eingesehen. Das bedeutet doch: Er führte und führt seinen Kampf gegen alles, was Licht und Liebe ist, weiter. Er bekommt aber von Gott dafür keine Energie. Er und alle seine Anhänger werden lediglich mit einem Minimum an Erhaltungsenergie versorgt; ansonsten wären sie nicht (mehr). Aber unser Vater vernichtet nicht, was Er einmal geschaffen hat!

Dieses Minimum ermöglicht dem Widersacher aber nicht das Leben, welches er sich wünscht und vorstellt. Es ist im Gegenteil nicht mehr, als dass er und seine Anhänger gerade existieren. Und das in einer Welt, einer geistigen, in der es dunkel – und ohne irgendwelche positiven Aspekte – ist. Was macht er?

Was würden wir machen, um unser energiearmes Leben ein klein wenig erträglicher zu machen? Wir würden schauen, wo und wie wir an die so dringend benötigte Energie kommen. Glauben wir, dass der Teufel weniger klug ist?

Er braucht also Energie. Woher holt er sich die? Da er von Gott keine bekommt, bleibt ihm nur ein Weg: Er holt sie sich von den Menschen, und zwar von denen, die er beeinflussen kann. Und das gelingt ihm immer dort und dann, wo er Schwächen im Menschen findet, die er für seine Zwecke nutzt.

Und keiner von uns ist ohne Fehler und Schwächen.

Wir haben den Weg der Logik nicht verlassen. Das Ergebnis unserer Überlegungen ergab sich „wie von selbst“.

 

Wenn man heute jemandem sagt, dass der Teufel sich Energie von den Menschen holt, stößt man in aller Regel auf Unglauben und Unverständnis. Wie soll das vor sich gehen? Wo „arbeitet“ der Teufel? Wo hält er sich auf? Ja, gibt es ihn überhaupt?

Wer sich davor schützen will, dass man ihn erkennt, und dass man von ihm weiß, dem gelingt dies am besten, wenn die Menschen ein völlig falsches, ein verzerrtes Bild von ihm haben. Wenn es noch dazu widersprüchlich ist, umso besser. Wenn sich zudem keiner vorstellen kann, wie eine Einflussnahme durch negative Kräfte vor sich gehen soll – weil man ihn darüber mangels eigenen Wissens nicht aufgeklärt hat –, dann ist er demjenigen, der ihm Böses will, ausgeliefert.

Einverstanden?

Wenn ja, dann musste es das Bestreben des Teufels sein, das Wissen um seine Arbeit und seine Existenz den Menschen vorzuenthalten; oder ihnen alternativ ein Wissen zu liefern, das ihn persönlich mehr oder weniger ominös erscheinen lässt, sodass sich nur wenige ernsthaft mit der Frage befassen, ob es ihn gibt, und wenn ja, wie man sich seinen Einflüssen entziehen kann.

Wir überlegen: Ist dies geschehen? Wenn wir ehrlich sind, müssen wir die Frage bejahen. Denn weil wir so wenig über ihn und seine Manipulation wissen, hat er so großen Erfolg. Vor allem ein Blick in unsere Welt bestätigt, dass er überall auf dem Vormarsch ist. Ihm stehen praktisch, bedingt durch unsere Unwissenheit, Tür und Tor sperrangelweit auf.

Wie aber hat er es geschafft, für die Menschen nahezu unsichtbar zu bleiben, sodass nur sehr wenige auf die Idee kommen, dass er sehr real ist und das Verhalten jedes einzelnen und in großem Maße das Geschehen in der Welt mitbestimmt?

An dieser Stelle dürfen wir den Weg der Logik nicht verlassen und auch nicht einfach aufhören, weiterzudenken, auch und besonders dann nicht, weil gerade hier die Versuchung sehr groß ist, „auszusteigen“ nach dem Motto: Was geht mich das eigentlich an?

 

Zuvor aber müssen wir den Gedanken zu Ende bringen, wie das mit der Energiebeschaffung war und weiterhin ist. Wir sprechen hier von Zeiträumen, die wir mit unserem menschlichen Verständnis nicht überblicken können. Das macht die Sache ein wenig schwierig, aber nicht unmöglich.

Die ununterbrochene Einflussnahme und Verführung zum Negativen führte schließlich dazu, dass die Menschheit, was ihr Bewusstsein betrifft, an einem Tiefpunkt angelangt war. Da der Weg der schrittweisen Vervollkommnung durch die Liebe nur noch wenigen bekannt war und daher auch von den allermeisten nicht gelebt werden konnte und nicht gelebt wurde, entschied sich der Himmel, schon lange vor der Inkarnation durch Jesus Christus einzugreifen. Dies geschah dadurch, dass sich Geistwesen aus den Himmeln mit ihrem Seelenleib auf die Erde begaben, also inkarnierten. Ein „ganz normaler“ Vorgang. Ihr Ziel war stets, eine neues, im Sinne der Liebe besseres Verhalten den Menschen zu bringen, indem sie dies vorlebten und lehrten. Es gab viele solcher, im positiven Sinne „Heilsbringer“.

Wir überlegen: Das Ziel der Finsternis war, ihren Einfluss auf der Erde, also unter den Menschen, zu halten und zu stärken. Jetzt kommen lichte Wesen mit der Aufgabe und dem Anspruch, den Menschen zu sagen und zu zeigen, dass sie anders leben sollen, und zwar im Sinne der Liebe. Frage an uns alle: Wären wir in der Position der Gegensatzkräfte, hätten wir dann stillschweigend zugesehen?

Die Frage beantwortet sich von selbst: Wir hätten nicht zugesehen, und wir können mit absoluter Sicherheit davon ausgehen, dass auch der Teufel samt Anhang nicht tatenlos geblieben ist. Was hat er getan? Was hätten wir getan? Er hat versucht, fast immer mit Erfolg, die in bester Absicht inkarnierten Geschwister aus den Himmeln zu Fall zu bringen. Das erwähnte Buch ist voll von Berichten, die dies bestätigen.

Weil sich, geistig gesehen, die Situation auf der Erde immer mehr verschlechterte, beschloss unser himmlischer Vater, selbst einzugreifen: Sein Aspekt der Liebe inkarnierte in den Menschen Jesus von Nazareth!

Ein Aufschrei ging durch die Reihen des Bösen, als sie bemerkten, was dort geschehen war. Sie versuchten, Jesus schon als Kleinkind zu töten, was misslang. Jesus wuchs heran und wurde sich schließlich seiner Aufgabe bewusst, die lautete: Den Menschen und gefallenen Seelen die nötige Energie und die Wahrheit zu bringen, sodass sie den Heimweg erfolgreich wieder antreten konnten.

Dabei musste Er gewisse Zugeständnisse machen, was beispielsweise Seine Ausführungen über das Jenseits betrifft, also über eine Welt, von der die Menschen keine, kaum oder eine falsche Vorstellung hatten; was sich bis heute nicht geändert hat. Dennoch war Seine Lehre revolutionär und stellte vieles bis alles auf den Kopf, an das bis dahin geglaubt wurde.

Die Finsternis sah schließlich nur noch einen Ausweg, dies zu verhindern. In Unkenntnis dessen, was dann – nach dem Tod Jesu – geschah, brachte sie ihr hörigen Menschen, das waren Schriftgelehrte, Pharisäer und deren Anhänger, dazu, den Leib des Herrn zu töten, also das Äußere zu vernichten, in dem Glauben, damit abwenden zu können, was auf sie zukam. Wir wissen, dass es anders kam.

Wir überlegen: Die Lehre der Liebe war in der Welt, die zusätzliche Kraft – der Erlöserfunke – war in den Menschen verankert, in der Nähe des Herzens. Welche Möglichkeiten blieben dem Teufel, in dieser für ihn nicht einfachen Situation zu agieren? Haben wir einmal darüber nachgedacht?

Wir wissen: Gegen die Kraft Christi im Menschen konnte er nicht angehen, die erfolgte Erlösung konnte er auch nicht beeinflussen. Konnte er überhaupt etwas unternehmen, um die Menschen daran zu hindern, die Lehre der Liebe zu leben? Sie ständen ihm und seinen Anhängern dann nämlich immer weniger und schließlich gar nicht mehr als Energielieferanten zur Verfügung, und seine Macht würde nach und nach bröckeln und schlussendlich schwinden.

Ihm blieb nur eine Möglichkeit: Die Lehre schrittchenweise so zu verändern, dass sie nicht mehr dem Original entsprach, nicht mehr dem, was Jesus gelehrt hatte; und ihr damit einen großen Teil ihrer Kraft zu rauben, was ansonsten ganz ohne Zweifel dazu geführt hätte, die Menschen zu einem liebevolleren Verhalten zu bewegen. Das war ja schließlich die Absicht von Jesus.

Ist dem Verführer dies gelungen?

Ein klares Ja!

Wie konnte er dies anstellen? Wo konnte er Einfluss nehmen? Auch diese Frage lässt sich ohne langes Nachdenken beantworten: Er musste bei denen ansetzen, die auf ihre Fahnen geschrieben hatten und auch heute noch haben, für die „rechte“ Lehre zuständig zu sein – bei den Schriftgelehrten, den Theologen, den Kirchenmännern. Genauer gesagt: Bei denen, die er aufgrund ihrer Seelenbeschaffenheit erreichen konnte. Das zu erkennen, war und ist auch heute für ihn kein Problem. Wie schon erwähnt: Wir unterschätzen ihn gewaltig.

Ist dem Verführer dies gelungen?

Ein klares Ja!

Wir haben den Weg der Logik an keiner Stelle verlassen, und die Antworten auf die Fragen, die wir uns gestellt haben, ergaben sich „wie von selbst“. Was eigentlich auch kein Wunder ist, denn sie liegen vor uns. Sie lagen schon immer vor uns, wir haben uns nur nicht getraut, sie zu suchen. Hat uns der Mut gefehlt? Wären wir mit den Antworten, die uns ein gesunder Menschenverstand beinahe ohne großen Denkaufwand präsentiert, überfordert gewesen? Oder unruhig geworden, weil lange Geglaubtes auf einmal viele Fragezeichen aufgewiesen hätte?

Wie oft schon hat uns unser himmlischer Vater daran erinnert, dass das Wichtigste ist und bleibt: liebe – und sonst nichts! Denn gerade darin lag und liegt für die Gegenseite die große Gefahr, sofern dieses Gebot von den Menschen befolgt wird.

Sie machte sich also daran, nutzloses und überflüssiges Beiwerk in die Lehre des Herrn einfließen zu lassen, was ihr nach und nach auch gelang. Zwar brauchte sie dafür viele Jahrhunderte, und ihre „hohe Zeit“ hatte sie im Mittelalter, doch die Unwissenheit der Menschen kam ihr dabei ebenso entgegen wie die Angst vor kirchlichen Obrigkeiten, bei abweichenden Glaubensvorstellungen gefoltert zu werden und auf dem Scheiterhaufen zu landen.

Lässt sich heute noch feststellen, was in die einfache Lehre des Herrn eingeflossen und somit überflüssig ist? Ja, gerade heute haben wir die Möglichkeit, vieles zu rekonstruieren und aufzuarbeiten, um zu erkennen, was nicht mehr dem Original entspricht.

In dem erwähnten Buch „Die geheime Geschichte von Jesus Christus“ geht der Autor der Frage nach, wie das mit Jesus eigentlich war. Und das gut recherchiert, aber wie schon gesagt: aufgrund eigenen Nichtwissens mit einer falschen Schlussfolgerung. Er schreibt:

Aber was lehrte er wirklich? Und vor allem: Wie sah sein Leben tatsächlich aus – abseits aller religiösen Legenden? Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass wir unglaublich wenig über die vielleicht wichtigste Person der Geschichte wissen.“

Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, im Detail auf die vielen Punkte einzugehen, mit der der Autor seine Ansicht begründet. Ich beschränke mich daher auf die wichtigsten. Dazu gehören die Fragen, durch wen und warum überhaupt Veränderungen vorgenommen wurden. Teilweise wurden sie schon beantwortet:

Die treibende Kraft dahinter war geistiger Art, sie war satanisch. Aber sie brauchte Menschen, die – oftmals gar nicht in böser Absicht und vielfach ohne zu wissen, was sie da taten – über die Möglichkeiten und die Macht verfügten, Änderungen und Abweichungen vom Original auch „unters Volk zu bringen“. Für die christlichen Gläubigen waren das die Männer der Kirche, die nicht selten eng mit Königen und Kaisern zusammenarbeiteten. Die wiederum hatten häufig deshalb daran Interesse, weil dadurch auch ihre eigene Position gestärkt wurde. 3)

Der sich nach und nach herausbildenden Kirche 4) war sehr daran gelegen, ihren Jesus nicht wie jemanden unter vielen erscheinen zu lassen. Das war Er ja auch nicht. Aber Seine Einzigartigkeit, Seine Einmaligkeit und Seine Göttlichkeit hätten sehr wohl dadurch zum Ausdruck kommen sollen und können, dass sich vieles schrittweise zum Besseren hin verändert hätte durch das Leben, das Seine Nachfolger in Seinem Sinne führten. Das aber war nicht im Sinne des Widersachers.

Daher statteten sie die Person des Jesus von Nazareth im Verlaufe vieler Jahrzehnte und Jahrhunderte mit immer mehr Attributen aus, die Ihn gegenüber vielen anderen besonders auszeichnen sollten. Oder die Ihn zumindest auf die gleiche Stufe hoben. Ein Beispiel: Das Problem – ein Problem von vielen – für die Kirchenmänner war, dass man schon vor Jesus an jungfräuliche Geburten glaubte, bei denen man den Neugeborenen eine wie auch immer geartete Göttlichkeit zusprach. Das betraf unter anderem Zarathustra, Pythagoras, Buddha und Konfuzius, um nur einige zu nennen. Konnte Jesus dahinter zurückbleiben?

So sind zum Beispiel auch das Lamm, die Taube und der Fisch Symbole, die bereits in diversen heidnischen Kulturen verschiedene Bedeutungen besessen haben.

Es existierten neben den von der Kirche zugelassenen vier Evangelien eine ganze Reihe anderer Schriften, darunter unter anderem ein Evangelium des Jakobus, des Thomas, des Petrus und des Nikodemus. Sie sind allerdings voll von Unlogiken und Widersprüchlichkeiten und wurden deshalb abgelehnt. Sie zeigen uns aber, wie schon frühzeitig versucht wurde, Unstimmigkeiten und Unruhe in das noch im Entstehen begriffene Christentum zu bringen.

Und dass der Verführer bei seinem Vorgehen die Bibel außer Acht gelassen hat, ist wohl kaum anzunehmen ...

Es gab nach Frank Fabian in der Geschichte zahlreiche Heilsgestalten, die man als „Heiland“, „Erlöser“ oder „Messias“ bezeichnete. Buddha (der Erleuchtete, der Erwachte) war eine davon. Im Buddhismus entwickelten sich Gebräuche, Gesetze und Glaubenssätze, die eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Christentum haben; allerdings bestanden sie schon lange vor Christus. Hier einige davon:

die Reliquienverehrung,

der Gebrauch von Weihwasser,

der Rosenkranz,

Mönche und Nonnen,

das Zölibat,

die Beichte,

die Heiligsprechung,

geistliche Gewänder,

das Fegefeuer

und vieles mehr.

Die Parallelen sind frappierend …

 

Die Folge des kirchlichen Eingriffs in die einfache Lehre der Liebe war, dass durch die beschlossenen Gesetze und die vielen Äußerlichkeiten, die im Laufe der Jahrhunderte immer umfangreicher wurden, der Schwerpunkt nach und nach darauf gelegt wurde, sich im Sinne kirchlicher Vorstellungen „richtig“ zu verhalten. Das Mittelalter, auch wenn die Anwendung der damaligen Methoden heute nicht mehr zur Debatte steht 5), war der beste Beweis dafür. Liebe – und sonst nichts, trat vollkommen in den Hintergrund. Die gehorsame Befolgung der Kirchengesetze war das oberste Ziel. Hat sich da vieles geändert?

Als Folge der satanischen Einflussnahme entstanden zudem unzählige kleinere und größere Reli­gionsgemeinschaften. Ihre Vielzahl ist heute nicht mehr zu überschauen. Sie alle gingen aus der einen Liebeslehre unseres göttlichen Bruders Jesus Christus hervor; und sie alle glaubten und glauben, die Wahrheit zu kennen und zu besitzen, ansonsten würden sie sie ja nicht lehren.

Man ist fast versucht, zu sagen: „Gut gemacht.“ Aber nur fast ...

Damit ging zwar nicht grundsätzlich der Glaube an Jesus als „Sohn Gottes“ verloren, aber der Widersacher hatte es verstanden, den Schwerpunkt des Christseins auf eine Mitgliedschaft und die Einhaltung von Verfügungen und Vorschriften zu reduzieren. Das war die einzige Möglichkeit, die ihm blieb, nachdem für alle nun der Weg in die Himmel wieder offen und gangbar war und ist. Und er hat sie genutzt: Die vom Teufel gelegte Saat ging auf. Das fehlende Wissen um die Geistigkeit des Menschen, verbunden mit einem entsprechend niedrigen Bewusstsein, ist inzwischen weltweit anzutreffen.

Resümee: In Jesus von Nazareth war ein geistiges Wesen, wie in jedem Menschen. Dieses Wesen ist maßgebend dafür, wie der Mensch auf Erden lebt, welche Aufgabe er zu erfüllen hat – oder auch nicht. Es gibt eine geistige Welt – richtiger: Es gibt unzählige geistige Welten –, die um uns ist, von der wir aber nichts bemerken. Sie ist „bevölkert“, und von dort aus wird ständig versucht, im Guten wie im Schlechten, Einfluss auf die Menschen zu nehmen. Wer beispielsweise an Schutzengel glaubt, der akzeptiert damit automatisch das Vorhandensein geistiger Bereiche, die wir jedoch, weil sie feinstofflich sind, mit unseren irdischen Augen nicht sehen können.

Der Geist in Jesus war die Liebe unseres himmlischen Vaters, inkarniert mit dem Ziel, uns vorzuleben und zu lehren, wie ein irdisches Leben aussehen sollte, und uns die bis dahin verschlossenen Himmel wieder zu öffnen. Das ist Ihm gelungen, bis zum letzten Atemzug. Durch Ihn wissen wir, ergänzt durch die vielen Offenbarungen der letzten Jahrzehnte und auch Jahrhunderte, dass es der zahlreichen Äußerlichkeiten nicht bedarf.

Zurück zu den Wurzeln!“, möchte man rufen. Tun wir’s. Was hindert uns daran? Heute haben wir durch die Offenbarungen die Möglichkeit, den „echten“ Jesus Christus kennenzulernen – frei von all dem, was man Ihm und Seiner Lehre im Verlaufe von 2.000 Jahren hinzugedichtet hat.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Hans

 

 PS: Es war doch gar nicht so schwer, die „Technik“ der richtigen Fragestellung einmal zu üben. Oder? Sie lässt sich ohne Schwierigkeiten auch auf andere geistige Themen anwenden.

 

 

1) Aus dem Gedichtband: „Verlasse dich auf deines Herzens leisen Klang“ (Hans Dienstknecht)

2) Autor: Frank Fabian

3) Das wohl am häufigsten zitierte Dogma, das die Einmaligkeit des Lebens unterstreichen soll, wurde im

543 auf der Synode der Ostkirche in Konstantinopel verkündet. Der Hintergrund: Es ging um einige Lehren des Origenes (185 – 254 n. Chr.), dem einflussreichsten Theologen der griechischen Kirche und wohl der bedeu­tendste der Gesamtkirche vor Augustinus. Ewige Strafen, wie sie in der später vorherrschenden Vorstellung einer Hölle vorkommen, kannte Origenes nicht. Selbst der Teufel wird nach seiner Auffassung irgendwann einmal erlöst. Diese als Apokatastasis a) bezeichnete Lehre wurde zum ersten Mal 543 verworfen, als die Gegner Origenes‘ bei Kaiser Justinian I. ein Edikt erreichten, das in zehn Punkten nicht-orthodoxe Lehren von Origenes auflistete, die das Konzil von Konstantinopel 553 dann verurteilte und deshalb Origenes als Ketzer verdammte. Dieser Verdammung stimmten alle Bischöfe des Reiches, auch der damalige Papst Vigilius, zu.

(Neuner-Roos: Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung. Lehrsatz Nr. 325)

a) Apokatastasis = Allversöhnung, Heimkehr Sadhanas (Satan, Luzifer, Teufel) einschließlich aller Engel, die mitgefallen sind.

4) Jesus hat im Übrigen nie von der Notwendigkeit einer „amtlichen“ Kirche gesprochen.

5) Nach wie vor aber gilt das Dogma der katholischen Kirche, auch wenn die allermeisten das nicht wissen:

Wer sagt oder daran festhält, die Menschenseelen hätten ein Vorleben gehabt, d. h. sie seien zuvor Geister und Gewalten gewesen, sie seien aber der göttlichen Anschauung satt geworden, hätten sich dem Bösen zugewandt, seien deswegen in der Liebe Gottes erkaltet, hätten so den Namen ‚Seelen‘ bekommen und seien zur Strafe dafür in die Körper gebannt worden, der sei ausgeschlossen“ – was gleichbedeutend ist mit auf ewig verflucht.(Neuner-Roos: Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung. Lehrsatz Nr. 325)

 

 

 

 

 

Göttliche Offenbarung


 

Meine geliebten Söhne und Töchter, Ich Bin, der Ich Bin! Wer es fassen kann, der fasse es!

Ich Bin alles, außer Mir gibt es nichts. Alles ist aus Mir hervorgegangen, alles wird durch Meine Liebeskraft erhalten, und alles, was im Moment noch von Mir getrennt ist, wird zu Mir zurückkeh­ren. Dies wird so geschehen, weil es Mein Wille ist, und weil Ich – bei aller Freiheit, die Ich jedem Geschöpf lasse – die Macht dazu habe.

Es ist unmöglich für euch, ebenso unmöglich für jedes geistige Wesen in den Himmeln, Mich je­mals erfassen zu können. Ihr könnt Mir aber immer näherkommen, wenn sich eure „Wellenlänge“, eure Schwingung, euer geistiges Potenzial verändert, was dann der Fall ist, wenn euer Verhalten mehr und mehr von der selbstlosen Liebe bestimmt wird.

Dann werdet ihr in aller Demut erkennen, dass Ich das Leben schlechthin Bin, und dass ihr lebt, weil Ich euch – jeden einzelnen von euch – ins Leben gerufen habe; denn das war Mein Wille. Und Mein Wille ist und bleibt, dass ihr ewig lebt, durch Meine Kraft. Und dass ihr wieder zur Liebe wer­det und in der Gemeinschaft mit allen im Lichte lebt.

Eure Erde ist nicht mehr als ein Staubkorn im All, und euer irdisches All, das irgendwann einmal wieder vergehen wird, ist nicht mehr als ein Staubkorn innerhalb Meiner Schöpfung. Mit eurem menschlichen Verstand, der nichts ist im Ver­hältnis zu dem, was an geistiger Substanz in der euch innewohnenden Seele vorhanden ist, könnt ihr die nicht zu beschreibende Größe und Tiefe nicht einmal annähernd erfassen. Deshalb versucht es erst gar nicht. Glaubt und vertraut Mir.

Dass euer Bewusstsein nicht in der Lage ist, Mich wirklich erkennen zu können, hat sich Mein und euer Gegenspieler zunutze gemacht. Er hat euch mit Vorstellungen überhäuft, die allesamt dar­auf hinauslaufen, dass ihr euch ein falsches Bild, oftmals auch gar keines, von Mir macht. Und nicht nur von Mir, ebenso von euch selbst und von dem Grund, warum ihr überhaupt auf Erden seid.

Die gesamte Schöpfung wird von Meinen Gesetzen diktiert. Könnt ihr euch vorstellen, dass Ich diesen oder jenen Menschen oder dieses oder jenes Volk anders behandle als die Übrigen, indem Ich willkürlich etwas gebe oder verweigere, aber eben nicht allen? Ich Bin auch die Gerechtigkeit! Also kann dies nicht sein.

Bei den unterschiedlichsten Ansichten, die sich allenthalben im Verlaufe von vielen Jahrtausen­den herausgebildet haben, hat immer auch die Gegenseite ihre Hände mit im Spiel gehabt. Sie woll­te und will nach wie vor Unruhe, Uneinigkeit und Trennung, was oft verbunden ist mit einem Streit, wer denn nun über die „Wahrheit“ verfügt.

Es gibt nur eine Wahrheit – Meine. Und diese Wahrheit erschließt sich mehr und mehr in eurem Inneren, wenn ihr das beachtet, was Ich euch in Jesus von Nazareth gelehrt und vorgelebt habe:

Ihr seid unendlich geliebte Kinder eures himmlischen Vaters.

Ihr seid mit einer Seele ausgestattet, die unsterblich ist, auch wenn das Äußere, die menschliche Hülle, vergeht.

Ihr tragt die Liebe Gottes in euch, sie wird euch – sie kann euch! – niemals verlassen.

Ihr werdet wieder vereint mit allen sein.

Ich kam, weil den Menschen die innere Kraft zur Umkehr fehlte, in Jesus auf die Erde. Ich erfüllte Meinen Auftrag. Die Macht des Bösen war gebrochen, der Weg in die Himmel wieder frei. Wie sieht dieser Weg aus? Da Ich alle Meine Kinder gleich liebe, also keinen bevorzuge oder benachteilige, musste es ein Weg sein, den alle Wesen in der gesamten Schöpfung wählen und beschreiten können.

Es gibt nur diesen einen Weg, wenn euer Bemühen Erfolg versprechend sein soll. Es ist der Weg der Liebe, und zwar der gelebten Liebe im Alltag; wobei Mir, wie ihr wisst, euer ehrliches Bemühen reicht. Mehr braucht es nicht. Den Rest macht „der Himmel“, indem er euch in einem Maße unterstützt, das ihr noch nicht einmal abschätzen könnt.

Wer diese Richtung einschlägt und sich auch nicht ernsthaft von den vielen Steinen, die ihm dann „natürlich“ von den negativen Kräften in den Weg gelegt werden, irritieren lässt, der findet heim. Das ist Mein Versprechen.

Amen