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Aus Liebe zu Gott

Offenbarung vom 16. August 2024


 

Die Ansprache Gottes an den Menschen bzw. durch den Menschen vollzieht sich, wie alles in der Schöpfung, nach unumstößlichen, geistigen Gesetzmäßigkeiten. Die unterschiedlichen Schwerpunkte und Betrachtungsweisen in den Offenbarungen ergeben sich durch die göttli­chen Grundaspekte der Ordnung, des Willens, der Weisheit, des Ernstes, der Geduld, der Lie­be und der Barmherzigkeit, entsprechend auch der geistigen Mentalität desjenigen, der das Offenbarungswort aufnimmt. In und über allem aber wirkt die Liebe als Träger aller Offen­barungen, ohne die ein echtes Gotteswort nicht möglich ist.

 

 

 

Göttliche Offenbarung

 

 

Meine geliebten Söhne und Töchter, heute möchte Ich zu euch über das Bewusstsein sprechen und darüber, wie ihr zu einem höheren Bewusstsein findet. Für die allermeisten Meiner Kinder ist Bewusstsein nicht mehr als ein Wort; doch es ist in Wirklichkeit viel, viel mehr. Es ist etwas so Umfassendes, dass ihr mit eurem begrenzten menschlichen Verstand nicht erfassen könnt, was sich dahinter verbirgt.

Das höchste Bewusstsein der Schöpfung Bin Ich!

Dieser Satz liest sich so einfach, und doch ist für euch Menschen nicht vorstellbar, was das bedeutet. Nichts kommt Meiner Größe, Meiner Kraft und – im positiven Sinne – Meiner Gewalt gleich. Und gleichzeitig ist Mein Wesen Liebe! Und diese Art von Liebe ist für euch – wie alles, was Mich betrifft – so lange nicht wirklich begreifbar, solange ihr noch nicht wieder bei Mir seid.

Und selbst dann wird Mich ein Geschöpf niemals vollkommen erkennen und erfahren können. Denn Ich Bin alles! Alles ist aus Mir hervorgegangen, und alles wird seit Ewigkeiten und für alle Ewigkeiten von Mir erhalten, weil das Leben, das euch zu Meinen Kindern macht, sich ununterbrochen in alles, was Ich einmal geschaffen habe und noch schaffen werde, verströmt.

Das ist der sichtbare Ausdruck Meiner Liebe zu Meinen Geschöpfen: dass Ich allen Meine Lebenskraft, die Liebe ist, schenke. Das gilt auch für das Böse, das sich in der Freiheit, die Ich jedem gab, einst gegen Mich gewendet hat.

Nun wird sich sicher der eine oder andere die Frage stellen, warum die Menschen dieses höhere Bewusstsein, das doch ihr Eigen ist, nicht oder nicht mehr haben? Und was zu tun ist, um durch eine seelisch-geistige Entwicklung wieder auf die Stufe zu gelangen, auf der ihr als geistiges Wesen einmal gelebt habt? Und auf der ihr auch wieder leben werdet, weil Ich nichts verloren gehen lasse oder vielleicht sogar verdamme, was Ich einmal geschaffen habe, wie es euch Irrlehren zu glauben vorgeben.

Weil ihr falsch belehrt worden seid und nach wie vor mit einem Glauben konfrontiert werdet, der nicht Meiner Wahrheit entspricht, sind so viele unter euch – es ist nicht übertrieben zu sagen: die überwiegende Zahl der Menschen – der Auffassung, Ich würde bei jeder Geburt eine „neue Seele“ schaffen. Diese Sicht konnte man im Mittelalter und in den Jahrhunderten davor den unwissenden Menschen nahebringen, die kaum eine oder keine Möglichkeit hatten, sich gegen diese, in einer Allianz von Kirche und Staat vorgeschriebene Aufassung zu wehren.1)

Heute wisst ihr es besser, aber es fällt euch dennoch schwer, ein anderes Denken zur Grundlage eures Strebens in diesem Erdenleben zu machen. Das hängt zum einen damit zusammen, dass in euren Seelen dieser falsche Glaube seit Inkarnation „gespeichert“ ist, oder ihr, ohne selbst nachzudenken, euren kirchlichen Obrigkeiten glaubt; und zum anderen mit der menschlichen Schwäche – die von den Gegensatzkräften gefördert wird –, eine Änderung im Denken und Umsetzen im Alltag vorzunehmen, wenn sich ein altes Denken als falsch erweist.

Dahinter steckt ein lange vorbereitetes und sorgfältig geplantes Vorgehen der Finsternis und ihrer Vasallen. Es hat, wie es aussieht, Erfolg gehabt. Aber es ist, aus Sicht der Ewigkeit, nur ein kurzer und kleiner Erfolg.

Die Wahrheit ist: Ihr seid Kinder Meiner Liebe, die ihre Entwicklung in den Himmeln genommen haben, die am Ende ihrer Entwicklung von Mir gesegnet worden sind, die in den Himmeln eine Aufgabe gefunden haben, die ihrer geistigen Mentalität entspricht, und deren ewige Heimat die Himmel sind.

Dass ihr im Moment außerhalb der Himmel lebt, ändert nichts daran, dass die Erde – auch nicht die sie umgebenden Astralbereiche – nur ein vorübergehender Aufenthaltsort ist. Euer jetziges Dasein gleicht einer Reise, die ihr aus unterschiedlichen Gründen angetreten habt. Keiner von euch käme auf die Idee, ein Reiseziel, und sei es noch so schön, als seine Heimat anzusehen. Erst recht dann nicht, wenn er weiß, wo und wie schön sein wahres Zuhause ist.

Und an diesem Punkt haben die Kräfte angesetzt, die gegen Mich und euch sind. Sie haben mit Halbwahrheiten eure Erdenexistenz als so von Mir gewollt dargestellt, wie ihr sie momentan empfindet. Und sie haben in Kauf genommen, dass damit viele Fragen aufgetaucht sind, wohl wissend, dass die allermeisten Menschen sich nicht die Mühe machen, nach zufriedenstellenden Antworten zu suchen oder die Konfrontation mit ihrer Religionsgemeinschaft scheuen.

 

*

 

 

Die Frage, warum die Menschen kein höheres Bewusstsein haben oder nicht mehr haben, obwohl es doch in ihrem tiefsten Inneren vorhanden ist, lässt sich dann leicht beantworten, wenn anerkannt wird, dass der Mensch eine Seele hat, und beide – Mensch und Seele – nicht zum ersten Mal auf dieser Erde sind. Das erklärt so vieles, sodass von kirchlicher Seite aus „ein Riegel“ davorgeschoben werden musste, damit an diese Tatsache unter keinen Umständen geglaubt werden durfte.2)

Was aber bedeutet „nicht zum ersten Mal“? Jedes geistige Wesen hat von Mir die absolute Freiheit geschenkt bekommen. Und ihr alle seid in eurem Urgrund geistiger Art. Das Gesetz von Ursache und Wirkung – in Kraft getreten durch den Aufstand gegen die Liebe durch Sadhana und ihren Anhang – sorgt dafür, dass sich ein gegensätzliches Denken und Handeln schlussendlich immer gegen den Verursacher selbst richtet.

Wenn eine Seele inkarniert, aus welchen Gründen auch immer, dann betritt sie den Herrschaftsbereich der Finsternis. Wer darüber in den geistigen Ebenen vor seiner Inkarnation informiert werden will, der weiß dies; was aber nicht gleichzeitig bedeutet, dass er nun geschützt ist. Er muss wachsam sein, denn auch die negativen Kräfte haben, ebenso wie ihr, die Freiheit, zu tun und zu lassen, was sie wollen.

Sie brauchen Energie, denn von Mir bekommen sie nur eine Minimalenergie, die gerade so ausreicht, um ihre Existenz aufrechtzuerhalten. Sie versuchen also, an zusätzliche Energie zu kommen. Von woher erhalten sie die? Von den Menschen, die sie an deren Schwachstellen angreifen und verführen können. Ein logisches Prinzip.

Ebenso logisch ist es, dem vorzubeugen, indem der Mensch sich bemüht, Meine Gesetze zu leben. Dann nämlich ist seine seelische Schwingung in der Regel so hoch, dass es den finsteren Kräften nicht oder nur schwer möglich ist, ihn beeinflussen zu können.

Aber – auch das muss Ich euch sagen – das ist Theorie. Denn kein Mensch ist in der Lage, sich immer vor den Angriffen schützen zu können. Doch wer sich Mir zuwendet, wer sich bemüht, im Alltag mit Mir zu leben, dem kann Ich einen Schutz gewähren, in den das Böse nicht oder nicht so oft eindringen kann.

All das ist für viele von euch nicht neu. Doch darum nur zu wissen, ist nicht die Lösung, wenn ihr eure Inkarnation erfolgreich abschließen möchtet. Erfolgreich bedeutet in diesem Fall, dass ihr durch euer Bemühen, Mein Liebesgesetz zu leben, ein inneres Wachstum einleitet, das eure Seele nach dem sogenannten Tod des Körpers in helle, feinstoffliche Bereiche bringt. Das sind jenseitige Welten, in denen die Anziehung der Erde nicht mehr wirksam ist. Wer in seinem Seelenkörper in diese Sphären gelangt, hat sich befreit von der Notwendigkeit, seine weitere Entwicklung auf der Materie vornehmen zu müssen.

Wenn Ich davon spreche, dass es nicht die Lösung ist, lediglich um ein Leben nach dem Tod zu wissen, dann will Ich damit sagen: Es zählt immer nur das, was ihr getan, was ihr umgesetzt habt, und niemals das, was ihr wisst, was sich also in euren Köpfen angesammelt hat. Wissen kann dazu dienen, Erkenntnisse zu gewinnen und Entscheidungen zu treffen; aber wenn anschließend nicht zur Tat geschritten wird, ist Wissen nutzlos. Es bringt euch Meinem Herzen keinen Schritt näher und fördert nicht die Reifung eures Bewusstseins.

Euer Bewusstsein wächst mit jeder kleinen und großen Tat, die die Liebe zur Grundlage hat, mit jeder Bewältigung der Aufgaben, die euch der Tag zur Lösung vorsetzt. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, vergleichbar mit den vielen Schritten, die gemacht werden müssen, wenn ihr euer Ziel – den Gipfel – erreichen wollt. Meistens merkt ihr gar nicht, dass ihr durch das, was ihr gerade getan oder gelassen habt, wieder ein Stückchen vorangekommen seid auf eurem Weg zu Mir. Und doch summiert sich alles, und auf diese Weise wachst ihr, wächst euer Bewusstsein. Es weitet sich, wie ihr es ausdrückt.

Und das wiederum bedeutet, dass ihr feinfühliger werdet, dass ihr mehr wahrnehmt, also mehr seht und hört als in der Vergangenheit; dass ihr lernt, auch einmal an den „richtigen Stellen“ zu schweigen, aber auch Antworten zu geben, die immer öfter aus Meiner Weisheit kommen. Und dass sich die Liebe zu Mir und zu eurem Nächsten, aber auch die Liebe zu euch selbst, Schritt für Schritt entfaltet.

Es ist eine falsche Annahme, wenn ihr glaubt, dass über Nacht Wunder in und mit euch geschehen, und ihr am Morgen als ein „neuer Mensch“ aufwacht. Der Weg an Mein Herz muss schrittchenweise gegangen werden; und das, Meine Geliebten, bedeutet manchmal Arbeit, zumindest aber ein so ernsthaftes Bemühen, wie sich das mancher so nicht vorgestellt hat.

Das Tröstliche, das immer wieder Mut macht, wenn es gerade schwer zu werden scheint, ist das Wissen darum, dass Ich bei jedem Schritt, den ihr in Meinem Geiste tut, an eurer Seite Bin. Immer und ohne Ausnahme!

 

 

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Entscheidend – als eine Art Grundvoraussetzung – dafür, ob ihr in diesem Erdenleben einen wichtigen Schritt vorankommt, ist daher, dass ihr die Notwendigkeit einer Veränderung überhaupt erst einmal erkennt und anerkennt.

Das hört sich gut und richtig an, ist für die allermeisten Menschen aber leider keine Selbstverständlichkeit. So sind sie nämlich nicht belehrt worden. Bei ihren, das heißt bei euren Belehrungen ging und geht es doch nach wie vor in erster Linie darum, Gebote einzuhalten und Verbote zu beachten. Eine Veränderung im Sinne der selbstlosen Liebe …? Um Mir, der Ich die Liebe Bin, im Inneren nahe- und näherzukommen …? Und wenn: Wie soll das geschehen? Wem ist der Weg der Selbsterkenntnis bekannt, der immer am Beginn einer jeden Veränderung steht? Und wer lehrt ihn?

Bevor ihr die Menschen in eurer engeren Umgebung betrachtet und Meine Worte als richtig erkennen werdet, solltet ihr allerdings zuerst euch selbst anschauen. Das ist etwas, was übrigens überall und immer gilt!

Ist euch wirklich in der Tiefe klar, dass ihr auf Erden seid, um eine Veränderung in eurer Seele anzustreben? Und möglicherweise dabei gleichzeitig einiges an Belastungen abzutragen, was sich in der Vergangenheit, das heißt in früheren Leben, angesammelt hat? Und selbst, wenn ihr diese Frage mit Ja beantworten könnt, wenn ihr also darum wisst: Ist dies mehr oder weniger regelmäßig in eurem Bewusstsein? Bestimmt es also euer Tun und Lassen?

Die Erde bietet vielfältige, ja geradezu ideale Möglichkeiten, um eine Entwicklung einzuleiten und zu fördern. Wenn sich ein Geistwesen für eine Inkarnation entschließt mit dem Gedanken und dem Wunsch, auf der Materie zu lernen, sind dies gute Voraussetzungen für ein Gelingen. Aber es steht jeder Seele frei, auch aus anderen Gründen in die Materie zu gehen: zum Beispiel, um eigennützige Interessen zu verfolgen.

Ich urteile niemals über die Beweggründe, und Ich verurteile nichts und niemanden. Und wenn auch Meine Hilfe einem jeden gilt – Ich lebe auch in denen, die Mich bekämpfen –, so können doch diejenigen, die sich bemühen, mit Mir zu leben, weitaus mehr von Meiner Nähe und Meinem Beistand profitieren als die, die Mir skeptisch gegenüberstehen oder Mich gar ablehnen.

Warum gerade die Erde ein idealer Ort für die seelische Entwicklung Meiner Kinder ist, lässt sich leicht erklären. Und wenn ihr mitdenkt, was Ich Mir wünsche, dann werdet ihr diese Frage – die Frage nach dem „Warum?“ – auch auf euch selbst beziehen und darüber nachdenken, warum ihr gerade in der Situation seid, in der ihr euch zurzeit befindet; und warum ihr mit den Menschen zusammen seid, die ihr – noch – mehr oder weniger liebt.

In den Himmeln, eurem ewigen Zuhause, ist, wie ihr es ausdrücken würdet, alles „eitel Sonnenschein“. Wer in den Himmeln lebt, hat außer den anderen Eigenschaften, die von der Ordnung bis hin zur Barmherzigkeit reichen, auch die Liebe in sich erschlossen. Ansonsten wäre er kein „Bewohner“ Meiner ewigen, himmlischen Schöpfung. Denn auch hier gilt, wie überall, dass Gleiches wiederum Gleiches anzieht.

Was die Heranwachsenden, denn auch die gibt es bei Mir, noch zu lernen und noch zu entwickeln haben, wird ihnen durch viele Helfer und Freunde im Verlaufe ihres Reifeprozesses beigebracht. Dies ist eine Art zu lernen, die nicht mit eurem Lernen zu vergleichen ist. Dieser Weg wird voller Freude und Eifer angegangen. Und Mein Segen, den Ich jedem Heranwachsenden gebe, der von seinen himmlischen Eltern vor „Meinen Thron“ gebracht wird, stärkt Mein Kind und verhilft ihm dazu, zu einem Engel in einer Schönheit und Pracht zu werden, die für euch Menschen unvorstellbar ist.

Wenn ein himmlisches Wesen seine ewige Heimat verlässt, hat es seine Gründe dafür. Ich werde, wie schon erwähnt, niemals dreinreden, auch wenn Ich versuchen werde – wie es bei dem Aufstand Sadhanas, die sein wollte wie Gott, der Fall war –, Meine Kinder zur Einsicht zu bewegen, wenn sich eigennützige Gedanken einschleichen, was aufgrund der Freiheit auch in den Himmeln möglich ist; nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch, wie es das Geschehen um den Fall zeigt.

Aber alle haben daraus gelernt, sodass so etwas nie wieder geschehen wird.

 

 

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Wenn sich ein himmlisches Wesen für eine Inkarnation entscheidet, dann weiß es – wenn es denn darum wissen will –, was in etwa das vor ihm liegende Erdenleben bringen wird. Die Gründe, warum es sein himmlisches Zuhause verlässt, können unterschiedlicher Art sein. Entweder hat es sich von Sadhana verführen lassen oder es gehört zu denen, die aus Liebe zu ihren Erdengeschwistern inkarnieren, um ihnen bei ihrer „Heimreise“ zu helfen.

Nach dem Verlassen der Himmel betritt das Geistwesen Bereiche oder Welten, die zwar auch feinstofflich sind, aber nicht mehr die hohe Schwingung der früheren Heimat aufweisen. Das materielle Universum ist der tiefste Punkt des Falls, entstanden, weil Meine Liebe dies zuließ, um den Gefallenen eine Basis zu geben, von der aus sie sich wieder emporarbeiten konnten. Denn das dies, wenn auch in ganz ferner Zukunft, geschehen würde, war in Meinem Willen so vorgesehen, weil Ich nicht verliere, was Meine Liebe einmal ins Leben gerufen hat.

Diese außerhimmlischen Bereiche muss ein Geistwesen in der Regel durchlaufen, es muss in ihnen leben, wenn auch nicht in allen, ehe es durch eine menschliche Mutter ins materielle Leben gebracht werden kann.

So weit in aller Kürze noch einmal ein Blick in eure Vergangenheit, der euch helfen soll, zu verstehen, warum eine Seele beziehungsweise der Mensch nicht taufrisch ins Leben kommt. Ihr alle habt schon so manches hinter euch. Das gilt für die freiwillig Inkarnierten ebenso wie für die Gefallenen. Nun geht es darum, sich daran zu erinnern und anzuerkennen, dass ihr nur vorübergehend Kinder dieser Welt seid, und dass euer wahres Zuhause bei Mir ist.

Wie? Indem das Gebot gelebt wird – falls erforderlich, auch intensiver als bisher –, das Ich den Menschen als Jesus gebracht habe, und das in seiner kürzesten Fassung lautet: „Liebe – und sonst nichts.“

Ich habe bewusst euch schon Bekanntes wiederholt, weil es wichtig und entscheidend ist, dass ihr das Gesagte auch verinnerlicht. Denn erst dann werdet ihr freiwillig und mit einem offenen Herzen eine Entscheidung für Mich treffen können und dies nicht deshalb tun, weil es so vorgeschrieben ist.

 

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Es geht also darum, Meine geliebten Söhne und Töchter, dass sich der Mensch als ein Wesen erkennt, das in Wirklichkeit in seinem ewigen Inneren geistiger Art ist, und dass er den Entschluss fasst, sich auf den Heimweg zu machen. Dazu schließlich soll seine Inkarnation dienen, dazu soll sie ihm verhelfen.

Vor jedem Menschen liegt daher die gleiche Aufgabe, sie ist nur nicht für jeden gleich leicht oder gleich schwer zu bewältigen, was mit der Vergangenheit eines jeden einzelnen zusammenhängt.

Der Rückweg ist zu vergleichen mit einer Reise, deren Ziel klar definiert ist. Es heißt: Ich möchte heim. Ich möchte wieder in die Liebe eintauchen und in ihr und mit ihr leben, die auf ewig mein ist.

Auf deinem Entwicklungsweg wirst du all das wieder lernen, was du „im Prinzip“ schon in dir trägst. Nur kommst du nicht so ohne Weiteres da dran, weil es verschüttet ist, wie man es ausdrücken könnte. Aber dein Erdenleben bietet dir an jedem einzelnen Tag eine Fülle von Möglichkeiten, dich, dein Denken und dein Verhalten kennenzulernen, so du dazu bereit bist.

Dabei kann dir das Gesetz der Entsprechung eine große Hilfe sein. Man kann es als einen wichtigen Schlüssel zur Selbsterkenntnis bezeichnen. Es besagt, dass alles, was dich noch stört, ärgert, aufregt, unruhig macht und negative Reaktionen in dir auslöst, in gleicher oder ähnlicher Weise in dir vorhanden ist. Es muss so sein, denn ansonsten würdest du die in deinen Augen unschönen Dinge zwar bemerken, könntest aber gelassen mit ihnen umgehen. Was besonders wichtig ist, wenn es deine Mitmenschen und deren Verhalten betrifft, das so leicht und so schnell zum Urteilen über sie verführt.

So gesehen ist der Tag tatsächlich ein guter Freund. Aber er wird dir nur dann eine Hilfe sein, wenn du nicht vorschnell über das hinweggehst, was er dir zeigt; und wenn du – nach erfolgter Erkenntnis – mit Meiner Hilfe darangehst, nach und nach ein neues Denken und Handeln zu üben und schließlich zu praktizieren.

Auf diese Weise gehst du Schritt für Schritt den Weg zurück, den du zuvor – das kann unter Umständen schon sehr lange zurückliegen – gegangen bist, als du die Höhe verließest, um die Tiefe zu erkunden. Es ist wie in einer Schule: Keine Klasse kann ausgelassen werden, wenn die Arbeit schließlich von Erfolg gekrönt sein soll.

Mit der Bewältigung jeder einzelnen Stufe, die von der Ordnung bis hin zur Barmherzigkeit reichen, und von der keine einzige ausgelassen werden kann, kommst du deinem angestrebten Ziel näher, was auch für den Fall gilt, dass du nicht im Einzelnen um die Dinge weist, die Ich hier erläutere. Wenn deine Motivation ist, dich zum Guten hin verändern zu wollen, weil du Mir und Meinem Wort glaubst, das Ich vor 2.000 Jahren als Jesus gab, und weil die Sehnsucht in dir aufgebrochen ist, Bin Ich derjenige, der dich an die Hand nimmt und mit dir geht.

Veränderung also ist angesagt. Und das ist etwas anderes, als sich an Regeln und Vorschriften einer Religionsgemeinschaft zu halten. Es ist gelebte Liebe im Alltag. Es ist ein Arbeiten mit Mir und Meiner Energie.

Die egoistischen Aspekte, die jeder in unterschiedlicher Ausprägung in sich trägt, lösen sich auf dem Weg, den Ich den Inneren Weg nenne, nach und nach auf. Es tritt eine Verwandlung ein, die vom Ich immer mehr zum Du führt. So kann, ja so sollte es nach Möglichkeit geschehen, dass sich der Mensch schon während der Zeit seines Erdenlebens zu wandeln beginnt und von einem Nehmer mehr und mehr zu einem Geber wird. Die Eintrittskarte in die Himmel steht ihm ohnehin erst dann zur Verfügung, wenn vom Nehmer nichts mehr übrig ist, und der Geber in voller Größe hervorgetreten ist.

Mit dem Wissen, dass Gleiches wiederum Gleiches anzieht, beantwortet sich die Frage von selbst, wohin die Seele nach dem Leibestod geht: Sie geht dorthin, wohin sie gehen „muss“; denn sie wird angezogen von den jenseitigen Welten, die ihrer Schwingung, ihrer Entwicklung entsprechen. Und für die ist kein anderer verantwortlich als der Mensch selbst. Das ist Gerechtigkeit pur, weil nicht Ich bestimme, was nachtodlich mit ihm geschieht. Ich war zu Lebzeiten für den Menschen da; und Bin, wenn seine Seele die „Seiten wechselt“, in gleicher Weise in seiner Existenz als geistiges Wesen in ihm und bei ihm in seinem neuen Zuhause.

Hat sich während seiner Erdenjahre durch sein ehrliches Bemühen sein Bewusstsein verändert, wird seine neue Heimat entsprechend schön, leicht, hell und sehr feinstofflich sein. Aber auch dann wird sein Bewusstsein sich noch weiten müssen, denn alle Stufen müssen erschlossen sein, ehe sich die Himmel wieder öffnen, um ein heimkehrendes Kind zu empfangen.

Für alle Zeiten Bin Ich in dir. Ich Bin dein Leben, denn sonst gäbe es dich nicht. Doch auch die Finsternis weiß um jeden einzelnen von euch, auch wenn dies nicht in dem Maße und in der Tiefe der Fall ist, wie bei Mir und euren Engeln, die euch begleiten. Das Böse hat den Kampf um Energie nie aufgegeben, und deshalb ist es für euch so wichtig, nicht nur „einfach so“ in den Tag hineinzuleben.

Und dies ganz besonders unter dem Gesichtspunkt, dass der Menschheit eine schwere Zeit bevorsteht! Schaut, Meine Geliebten, dass ihr so oft und so gut, wie es euch schon möglich ist, in eurem Inneren bei Mir seid. Sonst könnte es sein, dass ihr unvorbereitet mit Ereignissen konfrontiert werdet, die euch in großem Maße ängstigen. Denn die Gegensatzkräfte haben angefangen, auf allen Gebieten verstärkt tätig zu werden.

Seid also wachsam und lasst euch nicht überraschen. Mit dem Wissen, an das ihr euch immer wieder erinnern sollt, dass Ich in einem jeden lebe und gleichzeitig mit einem jeden gehe, der Mich darum bittet, habt ihr das beste innere Fundament, das ihr euch wünschen könnt.

Amen

 

 

 

 

1) Das wohl am häufigsten zitierte Dogma, das die Einmaligkeit des Lebens unterstreichen soll, wurde im Jahre 543 auf der Synode der Ostkirche in Konstantinopel verkündet. Der Hintergrund: Es ging um einige Lehren des Origenes (185 – 254 n. Chr.). Ewige Strafen, wie sie in der später vorherrschenden Vorstellung einer Hölle vorkommen, kannte Origenes nicht. Selbst der Teufel wird nach seiner Auffassung irgendwann einmal erlöst. Diese als Apokatastasis bezeichnete Lehre wurde zum ersten Mal 543 verworfen, als die Gegner Origenes‘ bei Kaiser Justinian I. ein Edikt erreichten, das in zehn Punkten nicht-orthodoxe Lehren von Origenes auflistete, die das Konzil von Konstantinopel 553 dann verurteilte und deshalb Origenes als Ketzer verdammte. Sie lautet:

Wer sagt oder daran festhält, die Menschenseelen hätten ein Vorleben gehabt, d. h. sie seien zuvor Geister und Gewalten gewesen, sie seien aber der göttlichen Anschauung satt geworden, hätten sich dem Bösen zugewandt, seien deswegen in der Liebe Gottes erkaltet, hätten so den Namen ‚Seelen‘ bekommen und seien zur Strafe dafür in die Körper gebannt worden, der sei ausgeschlossen.“

Dieser Glaubenssatz hat nach wie vor Gültigkeit.

(aus „Die Spielregeln oder das Ende der Vernebelung“ von Hans Dienstknecht)

 

2) Die Katharer waren zusammen mit den geistesverwandten Bogomilen die größte Ketzerbewegung des Mittelalters. Die Glaubenslehre der Katharer beherbergte viele urchristliche Elemente. Dazu gehörte auch die Reinkarnation. Sie lehnten die Existenz einer jenseitigen Hölle ab, in die ein angeblich strafender Gott die Sünder auf ewig verdammt, denn jeder Mensch sei sein eigener Richter im Gesetz von Saat und Ernte. Auch im sündigsten Menschen sei das Licht Gottes wirksam, das ihn in das Reich des Guten zurückführen würde.

(aus „HerzensLogik oder Die gottgewollte Benutzung des Verstandesvon Hans Dienstknecht)