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Gott oder Jesus Christus?

 

Heraus aus der theologisch-theoretisch-intellektuellen Sackgasse ...


 

 

 

Vereinfacht und auf den kleinsten Nenner gebracht, kann man alles, was ist – die Schöpfung, das Leben schlechthin – mit den Worten beschreiben: Energie und Empfindung.

Alles andere, das Sichtbare und Unsichtbare, leitet sich davon ab; unter anderem auch unser Ver­ständnis von Gott, das mit so vielen fal­schen Vorstellungen verbunden ist. Jedem Geschöpf – und uns erst recht – fehlt die Fähigkeit, göttliches Potential auch nur annähernd zu erfassen, und uns fehlen die Worte, es zu beschreiben. Das Bestreben der Menschheit, dies dennoch zu versuchen, sich trotzdem ein Bild zu machen von dem, was man nur erahnte, vor dem man sich gleichzeitig fürchtete, und von dem man sich doch angezogen fühlte, hat im Laufe vieler Jahrtausende wundersame Blüten getrieben.

Wir brauchen nur beobachten, wohin unsere Gedanken und oft genug auch unsere Blicke gehen, wenn vom „Himmel“ die Rede ist. Für die meisten ist das die unendliche Weite über uns, die wir nicht umsonst – das heißt: unserem Verständnis entsprechend – mit diesem Begriff belegt haben. Das blaue oder auch wolkenverhangene Firmament hat jedoch mit dem Himmel, von dem Jesus sprach, nicht das Geringste zu tun. Wer verbindet aber schon, wenn er Himmel hört oder sagt, damit einen nicht zu be­schreibenden Bewußtseinszustand außerhalb von Zeit und Raum? Dabei hat schon so mancher von uns in tiefer Stille oder Absenkung eine „außerirdische Abwe­senheit“ erlebt. Man tauchte in eine andere Di­mension ein, in einen Bereich, der eine andere Schwingung hatte, eine andere Energie aufwies – auch wenn dies noch nicht die himmlischen Sphären waren –, ohne daß man sich auf seinem Platz auch nur einen Millimeter bewegt oder ihn auch nur für eine Sekunde verlassen hat.

 

Die Idee einer Dreifaltigkeit

 

Gott war uns fremd geblieben, wir hatten uns immer weiter von Ihm entfernt, obwohl – oder besser: weil – wir uns viele unterschiedliche Bilder von Ihm machten und Ihm menschliche Züge und Charak­tereigenschaften zuschrieben. Durch Jesus von Nazareth haben wir Hilfe bekommen, mit der Er uns das Unerklärbare und Unfassbare hat näherbringen wollen, damit es uns nicht weiterhin nur abstrakt und un­begreiflich erscheint1). Er vermittelte uns Gott als den liebenden Vater. In unserer Unfähigkeit, umfas­sender denken und verstehen zu können, haben wir nun Gott auf den Begriff des Vaters reduziert (der Er natürlich auch ist) und uns damit selbst Schranken gesetzt, die wir kaum noch oder nicht mehr überwin­den können. Und wir sind viele Wege bei unserer Suche gegangen; einer davon mündete schließlich nach langen Diskussionen und Streitereien darin, daß ein „Sohn“ und ein „Heiliger Geist“ mit ins Spiel ka­men.

Die Idee einer „Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit oder Trinität“ war geboren und wurde zwischen 325 (Erstes Konzil von Nicäa) und 675 (Synode von Toledo) durch mehrere Konzile und Synoden weiterent­wickelt. Wer daher heute von einem „Sohn“ spricht, tut dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auf der Grund­lage katholischer Lehre, die als Dogma verbindlich zu glauben festgeschrieben wurde. Die Kon­sequenz der Leugnung eines Dogmas zieht übrigens die ewige Verdammnis nach sich, auch wenn dies aus nachvollziehbaren Gründen nicht an die große Glocke gehängt wird.2)

Oder er vertritt (nach eigenem Abwägen?) nicht die Lehre von der Dreifaltigkeit, sondern eine der unterschiedlichen Aussagen der Neuoffenbarungen zu diesem Punkt. Welcher gibt er dabei den Vorrang? Die All-Weisheit macht keine sich widersprechenden Aussagen. Hier müssen dann, bei aller grundsätzli­chen Richtigkeit und Wahrhaftig­keit der Durchgaben, bei dem einen oder anderen eigene Vorstellungen mit eingeflossen sein. Dieses Risiko be­steht immer, tut aber der Erfüllung der Aufgabe dann keinen Ab­bruch, wenn die Motivation ehrlich und das Herz bei Gott ist.

 

 

Für Gott gibt es immer eine Lösung

 

Gott ist die immerwährende Kraft, die alles auf ewig erhält. Er ist das einzige Perpetuum Mobile; Er ist die Ur-Kraft, aus der alles hervorging und -geht. Was immer in der Schöpfung ist, auch das Gegensätzli­che, hat seine Grundlage oder seinen Ursprung in dieser göttlichen Ur-Kraft, die reinste Liebe ist – weil es außer Gott niemanden gibt, der aus sich heraus Leben schaffen kann. Alles kann immer nur auf Ihm und Seiner Energie aufbauen. Man kann diese Energie mißbrauchen, man kann sie heruntertransformie­ren, man kann sie soweit verdichten, daß sie die Form der Materie annimmt, aber immer bleibt es Seine Energie.

Und Er kann und wird alles, was durch ungesetzmäßiges Handeln entstanden ist und dadurch eine niedrigere Schwingung als die göttliche aufweist, zurückführen in die höchste, die ursprüngliche Ener­gieform; wobei jedes Wesen seine Individualität behält. Das ist die Heimführung oder Rückführung aller Gefallenen.

Bevor es zum Fall oder Engelsturz kam mit der Folge, daß ein Teil der Engel unter Anführung Sad­hanas, die sich später Luzifer nannte, die Himmel verlassen mußte, lief das unendliche Schöpfungsge­schehen in völliger Harmonie ab. Die göttliche Ur-Kraft durchströmte alles, sie war (und ist!) der Motor einer jeglichen Evolution, alles entwickelte sich und reifte durch die sich ohne Unterlaß verschenkende Liebeenergie des Schöpfers.

Am tiefsten Punkt des Falls, nach einer ununterbrochen negativen Entwicklung, die schließlich in der Bildung der Materie endete, und an dem die Gefahr der Auflösung der Schöpfung bestand, griff Gott in Seiner Liebe ein. Aus eigener Kraft war es den außerhalb der Himmel lebenden Wesen nämlich nicht mehr möglich, den Weg zurück ins Vaterhaus anzutreten. Sie waren energiearm – zu energiearm – ge­worden. Die Bemühungen hoher Engelwesen, die mit dem Auftrag inkarniert waren, zur Umkehr zu er­mahnen, hatten nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Die Menschheit war nicht umkehrt, sie hatte nicht den Weg der gelebten Liebe eingeschlagen.

Doch Gott ist unter anderem auch die Weisheit, und Er verfügt über die Allmacht – alles eingebettet in Seine unendliche Liebe! Hätte Er an diesem Punkt nicht eingegriffen, so wäre ein Teil Seiner Kinder verlorengegangen. Denn das Bestreben der Fallwesen war, nachdem es ihnen nicht gelungen war, eine eigene Schöpfung aufzubauen, die bestehende Schöpfung an einen Punkt zu bringen, an dem sich Form und Individuum aufgelöst hätten und in die Ur-Energie zurückgegangen wären.

 

 

Erst der Fall machte die Erlösung erforderlich

 

Es bestand daher die Notwendigkeit, den schwachen und hilflosen Seelen und Menschen eine zusätzli­che Energie zu geben, sozusagen einen Energieschub, der die seelische Abwärtsentwicklung stoppen und damit gleichzeitig die Voraussetzungen für eine Heimkehr schaffen konnte.

Aus der für alle Zeit sprudelnden Ur-Quelle des Lebens schenkte Gott Seinen Kindern eine weitere Energie, der wir den Namen Christus- oder Erlösungsenergie, Christus- oder Erlöserfunke gege­ben haben. Sie ist untrennbar mit dem Namen Jesus verbunden, mit dem Menschen, in den sich die Lie­be Gottes inkarnierte, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen; und durch den wir Gott als Vater kennen­lernten, zu dem und mit dem wir sprechen und in dessen Arme wir uns jederzeit begeben können.

Die Erlösung wurde also erst durch den Fall erforderlich. Deshalb tragen auch nur Menschen und Seelen den Christusfunken, die zusätzliche „Heimkehr-Hilfe“, in sich. Die Wesen, die die rein-geistigen himmlischen Welten nicht verlassen und sich daher auch nicht belastet hatten, benötigten die Erlöseren­ergie nicht.

Gott ist reinste, höchstschwingende Energie, die sich in der Gestalt des Vaters eine Form gegeben hat. Aber Er ist eben mehr als nur die Form. Er ist, für uns unvorstellbar, liebende, aufbauende, erhalten­de Energie unbegrenzten Potentials. Aus dieser ewigen Kraftquelle sandte Er einen Zusatzstrahl, die Christusenergie, in alle Bereiche, die aufgrund des Falls außerhalb der Himmel entstanden waren, und die wir – sinnbildlich – als „Sohn“ bezeichnen, weil wir immer Bilder brauchen, um uns etwas verge­genwärtigen zu können. So entstand in unserer Vorstellung eine Art Hierarchie, was durch das Wort „Der Vater ist größer als ich“ ausgedrückt wurde.

Wir gebrauchen im übrigen oft solche Stilmittel, wenn wir etwas bildhaft ausdrücken wol­len, um es besser verständlich zu machen, oder weil es anders nur schwer zu beschreiben ist. Ein Mutter­konzern ist oder hat ebensowenig eine Mutter, wie eine Tochtergesellschaft eine Tochter ist oder hat!

Die Liebeenergie der Schöpfung haben wir, wie schon erwähnt, auf den Begriff des Vaters und später des Sohnes reduziert, weil wir es nicht besser verstanden und verstehen. Daß das nicht der Weisheit letz­ter Schluß sein kann, muß einleuchten, wenn wir gleichzeitig davon reden und auch davon überzeugt sind, daß Gott allgegenwärtig ist. Eine Person kann nicht allgegenwärtig sein, wohl aber die göttliche Energie, die sich in der Gestalt des Vaters ihren Geschöpfen zu erkennen gibt. Auch wenn Beispiele be­kanntlich hinken: Das Licht, das eine Lampe ausstrahlt, erhellt einen Raum überall, bis in den letzten Winkel; im übertragenen Sinne ist es „allgegenwärtig“. Die Lampe selbst ist es nicht. Aber beides ge­hört zur Beleuchtung.

 

 

An wen wendet man sich?

 

Das Vorhaben der Rückführung war über viele Jahrhunderte vorbereitet worden und fand seinen vorläu­figen Höhepunkt, als der Geist Gottes in den Menschen Jesus inkarnierte mit dem Ziel, die zur Heimho­lung erforderliche Energie – den Christusfunken oder Erlöserfunken – zu bringen. Dieser einmalige Vor­gang war dennoch „normal“, weil er den gleichen Bedingungen unterworfen war, die jede Inkarnation begleiten: In ein menschliches Wesen tritt ein geistiges Wesen ein, das nach dem Tod des Menschen die­sen wieder verläßt.

Der endgültige Höhepunkt war allerdings erst erreicht, als der Mensch Jesus in der Erkenntnis seines geistigen Wesens und in dem Bewußtsein, was nun geschehen wird, auf Golgatha die Worte sprach: „Es ist vollbracht.“

Damit war der Fall gestoppt und die drohende Auflösung der Schöpfung, wie sie als Nirwana in den östlichen Religionen vor der Zeit der Erlösung gesehen wurde, abgewendet. Die Himmel hatten sich wie­der geöffnet. Die Rückführung konnte beginnen und wurde sofort von denen wahrgenommen, die be­reits die innere Stärke, ihr inneres Licht, so weit entwickelt hatten, daß sie die restlichen Stufen ihrer Himmelsleiter erklimmen konnten.

Es kann deshalb nicht die Frage sein, ob Christus im Fleisch wiederkommen wird. In welchen Men­schen, der dann welchen Namen trägt, sollte Er erneut inkarnieren? Die Erlösung ist vollzogen, die Leh­re der Liebe ist in der Welt. Seitdem geht es nur noch darum, das uns Gelehrte und Vorgelebte auch um­zusetzen.

Trotz der Anerkennung der Erlösung herrscht bei vielen Menschen eine Unsicherheit darüber vor, wer denn nun die gefangenen Seelen aus dem Gefängnis der dunklen Kräfte befreit hat. War es Jesus, war es Christus, war es Jesus Christus oder Gott selbst. Wer ist nun der Retter? Zu wem betet man? An wen wendet man sich, wenn man Hilfe braucht?

Die Antwort ergibt sich beinahe von selbst, wenn wir beginnen, zwischen dem Menschen Jesus und dem Christus-Gottesgeist, der sich in ihm inkarnierte, zu unterscheiden. In jedem Menschen lebt eine feinstoffliche Seele, die für eine Inkarnation einen materiellen Leib benötigt. Bei mehreren Inkarnatio­nen wechselt jeweils das „irdische Fahrzeug“, die Seele bleibt, wenn auch in unterschiedlichen Entwick­lungsstufen, dieselbe. Jeder Mensch legt bei seinem körperlichen Dahinscheiden den materiellen Leib ab; der wird für das Weiterleben in jenseitigen Bereichen nicht mehr benötigt.

Bei Jesus war es aber keine Seele – also kein belastetes Geistwesen –, die sich inkarnierte, sondern es war der Geist Gottes, es war die Liebe, es war der Christus.

Auch im Fall der Inkarnation des Christusgeistes diente der Körper des Menschen lediglich dazu, den Geist aufzunehmen. Dieser Geist lehrte durch den Menschen Jesus die Liebe – der sie auch gleichzeitig als Vorbild für uns vorlebte – und übertrug der Menschheit und der Gesamtheit der Seelen mit dem „Voll­bracht“ den Erlöser- oder Christusfunken.

Es gab also auch hier, den göttlichen Gesetzmäßigkeiten entsprechend, sowohl einerseits den Men­schen als auch andererseits den in ihm wohnenden Geist.

Die „Unschärfe“ bei unserer Hinwendung an Gott oder Jesus Christus ist unter anderem dadurch ent­standen, daß wir den uns geläufigen und vertrauten Namen „Jesus“ nach wie vor verwenden, obwohl der Körper, der diesen Namen trug, nicht mehr existiert. Er vergeistigte sich, was, im Gegensatz zur Ver­wesung, die höchste Form der Umwandlung des Grobstofflichen ins Feinstoffliche darstellt.

 

 

Ist dieses Wissen für uns wichtig? J-ein

 

An dieser Frage kommen wir nicht vorbei; sie hat zwei Aspekte, deshalb auch das J-ein.

Ja, sie ist wichtig, weil uns die sich daraus ergebenden Antworten, wenn wir sie denn annehmen kön­nen, davor bewahren können, uns schwerpunktmäßig auf der Verstandesebene zu bewegen, uns an die­ser Frage festzubeißen. Zu leicht ist der eine oder andere geneigt, eine intellektuelle Antwort oder Lö­sung zu suchen, die ihn jedoch vom Kern des Geschehens weit wegbringt und ihn möglicherweise da­von abhält, den tiefen und viel wichtigeren Sinn des Erlösungsgeschehens zu erfassen. Wer so han­delt, der gleicht einem Sucher nach dem „Heiligen Gral“, der vielleicht nach erfolgloser Suche im Äuße­ren am Ende seines Lebens feststellen muß, daß er seine Zeit und Energie verschwendet hat, weil sich das gesuchte Objekt in ihm selbst befindet.

Nein, sie ist nicht wichtig, wenn wir uns eine kindlich-vertrauensvolle Beziehung zu Gott, unserem Vater, erarbeitet haben oder dabei sind, dies zu tun; wenn wir verstanden haben, daß Er in die Welt ge­kommen ist und Seinen Kindern die Heimkehr wieder ermöglicht hat; wenn wir begriffen haben, daß es nur eine Möglichkeit gibt, unser himmlisches Ziel zu erreichen: indem wir nämlich das leben, was Er uns in Jesus von Nazareth vorgelebt hat; wenn wir uns der Liebe-Kraft bedienen, die seit Golgatha in uns ist; wenn wir damit beginnen, unserem Verstand und unserem eigenen Wollen weit weniger Priorität einzuräumen als in der Vergangenheit, uns dafür aber bemühen, mehr aus dem Herzen heraus zu leben.

 

 

Energie und Empfindung, die beiden Säulen der Schöpfung

 

Alles in der Schöpfung kommuniziert miteinander. Wer mit der höchsten Energie, der Liebe, kom­munizieren will, tut dies am erfolgreichsten über die Empfindung, denn auf diesen beiden Säulen ist die Schöpfung aufgebaut. Worte können helfen, aber wirksam werden immer nur die darunterliegenden Empfindungen.

Spielt es deshalb eine Rolle, welchen Namen wir demjenigen geben, mit dem wir über unser Gebet in Kontakt treten? Durch unseren Glauben, unsere Ehrlichkeit und unsere Ernsthaftigkeit kommt die Kom­munikation mit der Kraft der Liebe zustande. Ob man sie, die einzigen Kraftquelle des Universums, mit Gott anspricht, mit Christus, mit Jesus Christus, mit ihrem „irdischen Namen“ Jesus oder sogar mit ei­nem uns fremden, nicht geläufigen Namen: Wenn wir damit die Absicht verfolgen, uns mit der Liebe zu verbinden, findet unser Gebet – sei es als Dank, Bitte oder Hilferuf – immer den richtigen, den einzigen Adressaten.3)

Was nicht bedeutet, daß man sich auf Gott berufen, gleichzeitig die Erlösung durch den Christusgeist aber leugnen oder unterschlagen kann. Erst die Befreiung aus den Fesseln des Bösen macht die Wieder­vereinigung aller geistigen Wesen mit ihrem Ursprung, der Liebe, möglich.

 

 

Kurzfassung

 

Die Kurzfassung dieser ausführlichen Erläuterung lautet: Gott begegnet Seinen Geschöpfen zwar als Va­ter, aber Er ist viel mehr. Er ist reinste, höchstschwingende Liebeenergie. Mit Energie aber kann man nur auf der Ebene der Empfindungen „erfolgreich“ kommunizieren. Worte sind da zweitrangig, weshalb es auch keine Rolle spielt, welche Begriffe wir verwenden. Sind Worte nicht von unseren ehrlichen Empfindungen getragen, bewirken sie ohnehin wenig oder nichts. Kommen wir aber auf der Empfin­dungsebene zu Ihm, ist es egal, welche Form und welche Anrede wir wählen. Wer sich an dieser Frage festbeißt, muß aufpassen, daß er den Weg und das Ziel nicht verfehlt.

 

Hans Dienstknecht

www.aus-liebe-zu-gott.de

 

 

 

 

 

1) siehe Offenbarung „Unendliche Liebe“ vom 13. 8. 2017

 

2) Viele werden gerade bei diesem Dogma den Standpunkt vertre­ten: „Das lasse ich einfach außen vor; für meinen Weg zu Gott ist dies nicht entscheidend.“ Wie wahr; doch dieser Einstellung wurde ein Riegel vorgeschoben. Denn: Diese definierten Glaubenswahr­heiten [Dogmen] muß ein Katholik glauben, wenn er gerettet werden will. [Einfügung durch mich: Nicht-Katholiken werden aufgrund diverser Dogmen ohnehin nicht gerettet. Das letzte Dogma zum Thema der Nicht-Rettung von Nicht-Katholiken wurde beschlossen auf dem II. Vatikanischen Konzil 1962 – 1965.] Ein unfehlbares Dogma der Kirche zu leugnen, ist gleichbedeu­tend damit, Gott als Lügner zu be­zeichnen“ (www.herzmariens.de/Kirche/Sonstiges/fatima.htm). Im Rundbrief von „actio spes unica“ ist zu lesen: „Wer direkt ein Dogma leugnet, kann nicht subjektiv guten Willens sein. Er muß wissen, wenn anders er normalen Verstandes ist, daß er nicht mehr katholisch ist“ (Rundbrief vom 15. 8. 1981 von Pfarrer Milch, Gründer der actio spes unicas, www.spes-unicas.de). Er hat sich der Häresie [Synonym für für ketzerisch, abweichle­risch und ver­dammenswert] schuldig gemacht, weil er „direkt einem Artikel des Glaubens zuwiderhandelt.“ (www.netzwelt.de/lexikon). Er ist ein Häretiker geworden und zieht sich damit nach Can. 1364, § 1 des Codex Ju­ris Canonici die Exkommunikation als Tatstrafe zu, was heißt, daß sie – die Exkom­munikation – durch die Tat von selbst eintritt.


3) Dazu paßt das Gedicht aus „Verlasse dich auf deines Herzens leisen Klang“

 

 

 

Nimm dir, geliebtes Kind, für Mich ein wenig Zeit

- Ich Bin in jedem Fall des Beters Adressat -

 

 

Nimm dir, geliebtes Kind, für Mich ein wenig Zeit,

setz dich zu Mir, und laß uns überlegen.

Du mußt nichts tun. Sei einfach still, doch sei bereit;

dann kann Mein großer Geist sich in dir regen.

 

Du siehst Mich als den Schöpfer aller Dinge an;

damit sind alle Seelen, alle Menschen Mein.

Du ahnst ein wenig schon, daß das, was Ich ersann,

auf ewig nicht verstoßen ist in Schmach und Pein.

 

Ich liebe jedes Meiner Kinder allezeit

mit einem Vaterherzen, das nicht wägt noch trennt,

das immer da ist, für den kleinsten Ruf bereit,

und das für euch in unerkannter Größe brennt.

 

Auf dieses Feuer trifft dein innigliches Fleh’n.

Alleine dieser Brand zieht wie magnetisch an,

was du ihm anvertraust als deines Herzens Weh’n.

Dort hör’ Ich dein Gebet - sofort, nicht irgendwann.

 

Wer immer hilfesuchend greift nach Meiner Hand,

braucht nicht zu wissen, wo Ich wohne, wie Ich heiß’.

Er hat Mich, da er glaubt, als seinen Gott erkannt,

auch wenn er mehr von Mir und Meiner Kraft nicht weiß.

 

Weil dem so ist, Mein Kind, bedarf es keiner Form.

Es zählt die Vorschrift nicht, es zählt allein die Tat.

Auch ohne Regeln, Namen, Riten, Schrift und Norm

Bin Ich in jedem Fall des Beters Adressat.

 

So du nun hörst und siehst, da ruft Mich jemand an,

auch wenn er fern der rechten Gläubigkeit erscheint,

schau nicht aufs Wort, schau ihm, wie Ich, ins Herz. Denn dann

erkennst du, was euch beide tief in Mir vereint.