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Die bemerkenswerte Nahtod-Erfahrung der Anita Moorjani

 

Es gibt viele Aufzeichnungen von Menschen, die „gestorben‟ und dann auf wunderbare Weise wieder ins Leben zurückgekehrt sind, sogar nachdem sie erwiesenermaßen klinisch tot waren. Diese Erlebnisse sind als „Nahtod-Erfahrungen‟ (NTE) bekannt. Viele von ihnen wurden dokumentiert und zeigen eine große Übereinstimmung in fundamentalen Aspekten, z. B. in dem Gefühl, durch einen langen und hell erleuchteten Tunnel zu gleiten mit einem Licht an dessen Ende und schließlich der Begegnung mit diesem Licht, die mit bisher nicht bekannten Empfindungen von spiritueller Wärme und Liebe verbunden ist. Auch ist immer wieder die Rede von einer ungewöhnlichen Klarheit der Gedanken und davon, daß das gesamte Leben – einem Panorama gleich – vor den inneren Augen vorbeizieht.

Viele dieser Nahtod-Erfahrungen wurden in Raymond Moody‘s Bestseller-Buch „Leben nach dem Tod‟ wiedergegeben – inzwischen aber auch in einer nicht mehr überschaubaren Anzahl von Büchern unzähliger anderer Autoren. Sie alle berichten davon, daß der Tod nicht das endgültige Aus ist, wie viele Menschen immer noch annehmen.

Eine außergewöhnliche Nahtod-Erfahrung, die als Folge einer lebensbedrohenden Krebskrankheit entstand, hat Anita Moorjani aus Hong Kong gemacht. Sie hat davon in einem Interview erzählt. Wir geben hier Auszüge aus diesem Interview wieder.

Quellen: diverse im Internet

 

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Anita Moorjani hat dabei genau das erfahren, was der Geist Gottes seit Menschengedenken in unendlich vielen Offenbarungen Seinen Menschenkindern immer und immer wieder nahebringt: Es gibt keinen Tod, sondern nur Leben in vielfältiger Form, das mit dem Ende des irdischen Lebens – wenn die Seele den Körper wieder verläßt – auf einer anderen Daseinsebene fortgesetzt wird. Ihr Bericht ist aber nicht als Beweis dafür anzusehen, daß Gott „recht‟ hat – dieser Bestätigung bedarf es durch Menschen nicht, und erst recht nicht für Menschen, die an Ihn glauben und Ihn lieben –, sondern er kann Trost und Stärkung für diejenigen sein, die immer noch ein bißchen verunsichert sind, was denn nun wirklich nach dem sogenannten Tod folgt.

Diejenigen ihrer Aussagen, die sich – manchmal wortwörtlich – mit Göttlichen Offenbarungen oder Durchsagen aus der rein-geistigen Welt decken, haben wir fett dargestellt. Diese Deckungsgleichheit sollte aber niemanden wirklich verblüffen, denn die Wahrheit ist immer die gleiche – egal, wann und wo und unter welchen Umständen sie erkannt wird.

 

 

 

 

 

Frage: Können Sie mir mehr darüber erzählen, wie diese Art des Denkens die physische Realität beeinflußt?

 

Während der Nahtod-Erfahrung fühlte ich mich, als sei ich in einer anderen Realität aufgewacht – als ob ich aus der „Illusion“ des Lebens aufgewacht sei. Und aus dieser Perspektive sah es so aus, als sei mein physisches Leben nur eine Ansammlung meiner Gedanken und meiner Überzeugungen bis zu diesem Punkt. Es fühlte sich an, als ob die ganze Welt nur ein Kollektiv von Gedanken und Überzeugungen sei, das heißt der Gedanken und Überzeugungen aller. Es fühlte sich an, als sei eigentlich nichts real; wir haben es mit unseren Überzeugungen wahr werden lassen. Ich begriff, daß auch mein Krebs nicht real war, er war auch Teil der Illusion, so daß, wenn ich wieder in meinem Körper wäre, ich nicht mehr diesen Krebs haben würde.

Und dann war da noch dieses unglaubliche Verständnis dafür, wie wir alle miteinander verbunden sind. Ich spürte, daß ich das ganze Universum beeinflussen kann. Ich fühlte mich eins mit allem. Ich fühlte eine Verbindung mit jedem Lebewesen. Es fühlte sich an, als ob das gesamte Universum in mir sei. Solange ich glücklich bin, ist das Universum glücklich. Wenn ich mich selbst liebe, lieben mich alle anderen. Wenn ich im Frieden bin, ist das ganze Universum friedlich. Und so weiter.

Auch fühlen sich Zeit und Raum ganz anders in dieser Dimension an. Es fühlt sich dort nicht linear an wie hier. Es fühlte sich an, als ob alles gleichzeitig passiert. Ich sah Geschehen, die man als vergangene Leben interpretieren könnte; ich sah, was gerade geschieht (mein Bruder im Flugzeug und Gespräche zwischen meiner Familie und den Ärzten), und ich sah die Zukunft aus diesem Lebensplan heraus. Aber es war, als ob alles auf einmal geschehe, und ich lebte alles gleichzeitig. Erst nach der Rückkehr fühlte ich, daß mein Verstand versuchte, das Geschehen in der linearen Zeit zu verarbeiten; aber hier, in dieser Dimension, spürte ich davon nichts. Auch wurde ich von Entfernungen und massiven Wänden nicht daran gehindert, alles gleichzeitig zu sehen und zu hören, was mich in dieser Zeit betraf.

In mein jetziges, dreidimensionales Leben zurückgekehrt, fühlt es sich wieder wie feste Wände an; diese können jedoch, wie auch Raum und Zeit, durch eine Änderung des „Zustands“ überwunden werden.

Kommen wir nun zu meiner NTE. Dieser Zustand verursachte eine riesige, interne Anhebung des Bewußtseins in mir. Es fühlte sich an, als ob ich in eine Realität jenseits meines Verstandes vorgedrungen sei, und daß das Leben im Verstand ein Leben in der „Illusion‟ bedeutete. Man kann den Zustand nicht beschreiben, aber es fühlt sich an, als ob wir diese Welt mit unserem Verstand erschaffen, und das ist die Illusion. Ich fühlte mich, als ob ich darüber hinausging. Und es war ein Gefühl, mit dem gesamten angeschlossenen Universum und allem und jedem eins zu werden. Ich war von einer allumfassenden, bedingungslosen Liebe-Energie überflutet. Es war eine Energie der bedingungslosen Liebe – eine Liebe, die nicht diskriminiert oder richtet. Diese universelle Liebe-Energie existiert für uns, egal was oder wer wir sind. Ich fühlte mich unglaublich kraftvoll und herrlich. In diesem Wachzustand traf ich die Entscheidung, zurück ins Leben zu gehen. Es war eine mächtige Entscheidung, zurückzukommen und das Leben in diesem Körper wieder zu erleben.

Sie sehen, sobald ich die Wahl zu leben oder zu sterben hatte, und ich die Entscheidung getroffen hatte, wurde sie wahr. Sobald ich die Entscheidung getroffen hatte, antwortete jede einzelne Zelle in meinem Körper darauf, und ich war fast sofort geheilt.

Die Ärzte fuhren mit den Tests fort, konnten jedoch nichts finden. Ich begriff, daß alles, was seither getan wurde – alle Tests, Biopsien, Medikamente usw. – der Beruhigung aller um mich herum diente; und obwohl viele davon sehr, sehr schmerzhaft waren, wußte ich, daß ich in Ordnung sein würde. Mein Höheres Selbst / meine Seele / mein göttliches Bewußtsein / meine Anbindung an die Quelle, wie auch immer Sie es nennen wollen, bedeutet, daß ein Teil von mir sich entschlossen hatte, auch weiterhin in diesem Körper zu leben, und nichts in dieser physischen, dreidimensionalen Welt konnte diese Entscheidung beeinflussen. Ich fühlte, daß jede Entscheidung der wahren Wirklichkeit bei weitem die in unserem Verstand konstruierte „Illusion‟ der 3D-Welt übertrifft.

Dies ist das unbesiegbare Gefühl, das Gefühl, daß mir von außerhalb nichts schaden kann.

 

 

Frage: Ja, wenn unsere Überzeugungen unsere Realität schaffen, dann ist es sicher wichtig, an positive Dinge zu glauben, und an Dinge, die uns dienen, anstatt gegen uns zu arbeiten. Aber wie machen wir das in einer Welt, die scheinbar voller Negativität ist?

 

Erinnern Sie sich, daß ich vorhin sagte, ich fühlte das Universum in mir? Die äußere Welt ist nur ein Spiegelbild meiner inneren Welt!

Viele Menschen behaupten, die Welt sei sehr negativ, aber das ist nicht wirklich so. Schauen Sie sich um. Alles existiert gleichzeitig in diesem Universum, das Positive sowie das Negative. Es gibt Armut, es gibt Reichtum, es gibt Krankheit, es gibt Gesundheit, es gibt Liebe, und es gibt Haß und Angst, und es gibt Glück, und es herrscht Verzweiflung und so weiter. Es gibt nicht mehr Negatives als Positives. Es geht nur darum: Weil wir die Welt auf diese Weise sehen, erscheint sie in mehr negativer Natur. Und je mehr wir uns entscheiden, sie so zu sehen, je mehr wir darauf unseren Fokus und unsere Energie richten, um so mehr ziehen wir davon in unser Leben und erstellen daraus unsere persönliche Realität.

Denken Sie daran, ich glaube, daß diese Wirklichkeit durch unsere kollektive Unkenntnis geschaffen wird. Ich fühlte, wie ich dies während meiner NTE durchbrach. Jeder von uns Individuen hat immer die Wahl, und wir müssen immer entscheiden, was wir als Realität sehen und glauben wollen.

 

 

Frage: Also, wenn das Leben eines Menschen nicht funktioniert hat, was würden Sie ihm vorschlagen, um es zu verändern?

 

Einer der mächtigsten Eindrücke, die ich von meiner NTE habe, ist die Liebe. Ich werde bedingungslos geliebt. So fahre ich jetzt fort, mich selbst bedingungslos zu lieben. Ich empfehle dringend, die bedingungslose Selbstliebe zu üben.

Erinnern Sie sich, ich sagte, daß das Universum nur eine Reflexion von mir ist. Wenn ich mit der Art, wie das Leben für mich arbeitet, frustriert bin, ist es zwecklos, das Äußere zu verändern, ohne darauf zu achten, was im Inneren los ist. Viele von uns verhalten sich sehr negativ sich selbst gegenüber. Wir sind unsere eigenen, schlimmsten Feinde. Das erste, was ich vorschlage, ist, aufzuhören, sich selbst zu beurteilen und aufzuhören, sich selbst dafür zu bestrafen, was Sie in Ihrem Leben jetzt sind. Wenn ich sehe, daß ich ständig wegen Menschen frustriert bin und sie verurteile, dann weiß ich, daß ich mich die ganze Zeit selbst so behandele. Ich trage meinen eigenen inneren Dialog nur nach außen. Je mehr ich mich selbst bedingungslos liebe, desto leichter ist es für mich, die Schönheit in dieser Welt zu sehen und die Schönheit in dem anderen.

Wenn ich mich lieben kann und mich nicht verurteile und meine eigene Vollkommenheit sehe, dann sehe ich sie automatisch in den anderen! Und je mehr ich mich liebe, um so mehr Liebe werde ich für andere empfinden. Es ist nicht möglich, einen anderen mehr zu lieben als sich selbst. Ich widerspreche der landläufigen Überzeugung, es sei egoistisch, sich selbst zu lieben, das ist einfach nicht wahr. Wir können nicht geben, was wir nicht haben.

Egal wo Sie sich befinden, es ist nur die Anhäufung Ihrer Gedanken und Überzeugungen, die Sie bis zu diesem Punkt gebracht haben. Und Sie können es ändern. Denken Sie daran, es war fünf Minuten vor zwölf, als ich meinen Krebs umkehrte. Selbst als die Ärzte sagten, es sei zu spät, war es noch nicht zu spät. So muß man als erstes erkennen, daß es nie zu spät ist, etwas zu tun oder etwas zu verändern. Es ist wichtig, die Kraft zu erkennen, die der gegenwärtige Moment hat, um unser Leben umzudrehen.

Wenn Sie an das Gesetz der Anziehung glauben, ist es das absolut Beste, das anzuziehen, das für Sie am besten ist. Und das ist: Sich selbst zu lieben, bis Sie voller Liebe sind, und Sie werden in Ihrem Leben alles anziehen, das diesen Glauben bestätigt. Es ist eigentlich sehr einfach, wirklich.

Wenn Sie Ihre eigene Großartigkeit realisieren, werden Sie nur Pracht in Ihr Leben bringen. So sehe ich es.

 

 

Frage: Sie haben dieses Gefühl der Einheit schon erwähnt – die Anbindung an alles und alles was ist, welches Sie während des NTE-Zustands fühlten. Können Sie ein wenig näher auf dieses Gefühl eingehen?

 

In diesem NTE-Zustand fühlte ich mich mit allem verbunden. Ich war alles, und alles war ich. Es ist etwas, das so schwer zu erklären ist, da die richtigen Worte einfach nicht existieren.

Man weiß, daß es keine Trennung gibt, bis wir in das physische Leben zurückkehren und die Welt durch den Verstand oder den Intellekt sehen. Tatsächlich fühlte ich, daß der Verstand die Trennung ist.

Es war so viel Klarheit in diesem Zustand, aber irgendwie spürte ich, es war nicht die Klarheit, die aus dem Verstand kommt. Es ist, als ob etwas anderes das Verstehen übernimmt, und daß etwas anderes den Verstand als etwas Getrenntes identifizieren konnte, und daß er die Ursache für die Trennung von allem ist. Ich spürte, daß das Ego und der Verstand eins sind. Somit gibt es in dem Zustand, der jenseits des Verstandes liegt, kein Ego und keine Anhaftung. Und alles war eins. Ich fühlte die Verbindung mit allem. Es gab keine Diskriminierung und kein Urteil gegen irgend jemanden oder irgend etwas. Ich spürte, als ob das Leid in unserem eigenen Verstand entsteht, der sich gegen sich selbst richtet. Ich spürte, daß es bei allen – ob wir ein Verbrecher oder ein Krebspatient sind – aus derselben Quelle kommt. Es entspringt aus einer Krankheit der Trennung, verursacht durch den Verstand bzw. wie der Verstand die Trennung interpretiert.

Wenn wir nur wüßten, wie perfekt und prächtig wir sind, gäbe es keine Krankenhäuser und Gefängnisse. Es fühlt sich an, als ob die Unvollkommenheit den Verstand erschaffen hat. Auch die Verurteilung. Alles! Als Menschen mit einem Körper müssen wir die Informationen durch unsere Köpfe verarbeiten. Und alles, was wir wahrnehmen, ist Trennung, denn das ist es, wie unser Verstand die Informationen verarbeitet. Jedoch über den Verstand hinaus sind wir eins, sind wir total miteinander verbunden. Wir sind eigentlich nicht unser Verstand. Wir sind viel, viel mehr.

Obwohl ich in diesem Zustand war, und obwohl ich eins war mit allem, was war, schien ich mich dennoch als separates Wesen, getrennt von der Einheit zu erkennen, als wenn ich meine eigene Evolution habe. Es war, als ob ich diesen Verstand, der nicht ich war, sondern eine Art … (?) pflichtgemäß „entwickeln“ sollte, so gut ich konnte, aber ich befand mich außerhalb meines Verstandes und schaute auf ihn. Auf der physischen Ebene befinden wir uns innerhalb unseres Verstandes und sehen nach draußen. Und die Trennung zwischen allem wird noch krasser und offensichtlicher.

Es fühlte sich an, als ob alle Probleme und die Probleme der Welt aus dem eigenen und dem kollektiven Gedächtnis stammten. Es war, als ob der kollektive Verstand die „Illusion“ erzeugt, in der wir leben, mit all ihren kollektiven Gedanken und Überzeugungen.

Aber ich glaube, wir haben immer die Wahl, dies zu durchschauen und sie anders zu erschaffen. Wenn ich mich dafür entscheide, werden die anderen um mich herum beeinflußt.

Wir können in dieser Welt leben, wenn wir nicht die Illusion wählen, die von jemand anderem erschaffen wurde.

 

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Anita Moorjani wurde als Tochter indischer Eltern in Singapur geboren und lebte die meiste Zeit ihres Lebens in Hongkong. 2002 wurde bei ihr Krebs diagnostiziert. 2006 hatte sie ein Nahtoderlebnis, in dessen Folge sich ihr Krebs zurückbildete. Anita Moorjani ist heute eine viel gesuchte Rednerin auf Kongressen zu Nahtoderfahrung, Sterben, Tod und Spiritualität. Sie ist verheiratet und arbeitet als interkulturelle Beraterin in einem multinationalen Unternehmen.