Direkt zum Inhalt springen

Druckversion (PDF)

 

 

 

Nachtrag: Gott nimmt uns notwendige Arbeit nicht ab


 

Die Offenbarung vom 17. 9. 2015 (Ich aber sage euch: Kündet von Meiner Liebe!) zum aktuellen Thema der beginnenden Völkerwanderung hat einiges an Echo hervorgerufen, unter anderem auch die Frage, wie es uns denn möglich sein soll, die Hilfsbedürftigen von denen zu unterscheiden, die die Flüchtlingswelle für ihre eigenen, aus geistiger Sicht ungesetzmäßigen Ziele nutzen.

Der Geist Gottes klärt zwar auf, gibt Hinweise zum besseren Verständnis und will damit unsere Wachsamkeit fördern, aber Er wird uns niemals „die Arbeit abnehmen“, die wir zur Erweiterung unseres Bewußtseins selbst tun müssen. Deshalb bleibt es uns nicht erspart, den oftmals großen Rahmen Seiner Hilfen und Fingerzeige mit unseren eigenen Überlegungen zu füllen und daraus die für uns nötigen Erkenntnisse und Schlüsse zu ziehen. So, habe ich Ihn verstanden, funktioniert die Herzenslogik, in die wir hineinwachsen sollen.

Ich versuche einmal, unter diesem Gesichtspunkt eine Antwort zu finden auf das, was der Vater im Detail nicht gesagt hat. Vielleicht kann das den einen oder anderen anregen, sich selbst weitere Gedanken zu machen.

 

 

Das, was seit Beginn des Falls abläuft, ist eine unendlich lange Kausal-Kette, in der sich lückenlos ein Glied an das andere reiht. Das gilt sowohl für den einzelnen Menschen als auch für Gemeinschaften, Völker usw. Kein Augenblick wird „neu und unbelastet geboren“. Er hat seine Vergangenheit – speziell das letzte Glied der Kette wirkt auf ihn ein –, und er prägt die Zukunft und damit das nächste Glied der Kette, das dann wiederum ein neues Glied gebiert. Und so weiter und so fort …

Weil wir, selbst wenn wir um die Reinkarnation wissen, uns mit unserem jetzigen Leben identifizieren (was ja auch gut und richtig und gewollt ist), vergessen wir gleichzeitig, daß alles, was wir sind, in Wirklichkeit die Summe all dessen darstellt, was wir bisher getan und erlebt haben. Das Bild, das diese Momentaufnahme zeigt, ändert sich dann nicht oder kaum, wenn wir uns nicht „bewegen“, wenn wir also in den Tag hineinleben, am Ende unseres Lebens eigentlich nicht wissen, was das Ganze sollte und aus dieser Inkarnation in etwa so gut oder schlecht hinausgehen, wie wir hereingekommen sind. Das Bild ändert sich aber gravierend – zum Guten oder zum Schlechten hin –, wenn wir unsere Kräfte dafür einsetzen, entweder einem höheren Ziel zuzustreben oder unseren egoistischen Interessen zu folgen.

Damit aber verändert sich auch gleichzeitig unser Bewußtsein, das immer zwischen „schon geweitet“ und „mehr oder weniger eingeschränkt“ angesiedelt ist.

Wir selbst sind also für unser Bewußtsein verantwortlich, und unser Bewußtsein ist dafür „verantwortlich“, ob wir bei der Betrachtung dessen, was mit uns und der Welt geschieht, an der Oberfläche bleiben oder in der Lage sind, tiefer zu schauen. Ist Letzteres bereits der Fall, dann haben wir schon gelernt oder lernen wir, die Spreu vom Weizen zu unterscheiden. Das gilt für alles; es gilt für die schwierige Flüchtlingssituation ebenso wie die unterschiedlichen Gottesvorstellungen, die uns angeboten werden, entsprechend dem Wort „Es ist nicht alles Gott, was glänzt“.

Dem Himmel und allem, was außerhalb unserer materiellen Welt aus tiefstem Herzen die Liebe bereits lebt und mehr oder weniger schon zur Liebe geworden ist, erschließt sich das innere Wesen eines jeden Geschöpfes von selbst. Wir Menschen würden von einem „totalen Durchblick“ sprechen. Damit weiß jeder, was gemeint ist. Diese Fähigkeit entwickelt sich aber nach und nach auch in jedem Menschen entsprechend seinem Bemühen, die Nachfolge Jesu zu praktizieren. Da keiner von uns schon vollkommen ist und dies hier auf Erden auch nie erreichen kann, stehen wir alle auf einer fiktiven Bewußtseinsskala irgendwo zwischen oben und unten. Das heißt, wir werden immer mit einer gewissen Blindheit geschlagen bleiben, wenn es um das innere Schauen und innere Hören geht. Der eine mehr, der andere weniger.

Der Bewußtseinsgrad des einzelnen ist also nichts, das „von oben verordnet“ wurde. Da wurde und wird nicht einfach was geschenkt, und es wird auch nichts verweigert. Es wächst – oder auch nicht – durch unser eigenes Bemühen oder Unterlassen. Das bedeutet auch, daß der eine schon etwas erkennt, was dem anderen noch verborgen ist. Anders ausgedrückt: Wer schon gelernt hat, ein bißchen zu schauen, sieht mehr und tiefer als derjenige, dem sich diese Empfindung in sich noch nicht oder kaum erschlossen hat. Er kann daher eher hinters Licht geführt und somit Opfer der Verführer werden.

Genau davor will uns der Vater bewahren; deshalb auch in Seiner Offenbarung vom 17. 9. 2015 zum wiederholten Male der entsprechende Hinweis (siehe u. a. auch die Offenbarung vom 13. 4. 2013 „Schauen lernen – Bindungen lösen“). Deshalb immer wieder seine unzähligen Mahnungen und Bitten und seine vielfältigen Hilfen. Sie haben nicht das Ziel, uns das Schauen als eine erlernbare Technik nahezubringen, sondern das Schauen stellt sich als Folge ein, wenn wir an Seiner Hand bleiben und mit Ihm unsere geistig-seelische Entwicklung nicht vernachlässigen. Auf diese Weise stellt sich nicht nur ein immer stärker werdender Schutz ein, sondern wir werden Schritt für Schritt von Blinden zu Sehenden.

Ein praktisches Beispiel, ein grundsätzliches, das nicht auf die aktuelle Situation bezogen ist: Ich glaube nicht, daß es mit mangelnder Nächstenliebe zu tun hat, wenn ich jemanden, der mich bestehlen will, und den ich als Dieb oder Einbrecher erkenne, an seinem Tun hindere. Also muß er sich, um Erfolg zu haben, tarnen und versuchen, mich zu täuschen. Gelingt ihm die Täuschung, kann ich in Gewissenskonflikte geraten: Habe ich einen Hilfesuchenden abgewiesen? Erkenne ich jedoch seine Absicht, bin ich nicht verpflichtet, ihm „aus Nächstenliebe“ mein Geld zu geben. Auch dann nicht, wenn er mich hartherzig und sonstwas nennt.

Da wir nun alle noch fehlerhafte Menschen sind, wird es nicht ausbleiben, trotz einer Bitte um geistigen Beistand und auch nach einer guten Gewissens getroffenen Abwägung Entscheidungen zu treffen, die sich im Nachhinein in unseren Augen als nicht so gut darstellen. Das gilt im übrigen immer und für alle Lebenssituationen und nicht nur für die aktuelle. Mit solchen Risiken müssen wir leben. Aber auch da gibt es Möglichkeiten, den Schaden zu begrenzen, indem man nämlich den Himmel bittet, das, was durch unsere Unzulänglichkeit falsch gemacht wurde, zu korrigieren. Und ich kann mir nicht vorstellen, daß der Himmel dem seine Unterstützung verweigert, der etwas gutmachen oder richtigstellen will, das er in guter Absicht „falsch“ gemacht hat.

Schließlich glaube ich, daß wir es uns nicht zu kompliziert und ein philosophisches Problem daraus machen sollten. Ein offenes Herz, eine offene Hand, ein tiefes Vertrauen – und dann wird, entsprechend dem Gesetz der Anziehung, das auf uns zukommen, was uns als Lernaufgabe dienen kann, unserem Nächsten Hilfe ist und natürlich auch ihm etwas sagen will.

 

Hans D.

 

PS: Man kann die Unterscheidungsgabe im übrigen ganz gut „trainieren“, wenn man mal auf Aussagen der sogenannten aufgestiegenen Meister und ihres Anhangs trifft, die nicht sofort als falsch und verführerisch zu erkennen sind, weil da auch von Liebe und Entwicklung die Rede ist. Ein bißchen hineinspüren, ob einem da der persönliche, liebende Vater oder der Bruder Christus begegnet, kann die Empfindung dafür schärfen, ob man hier an der richtigen Adresse ist.