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Ein Neurochirurg erlebt das Jenseits: Bewusstsein braucht kein Gehirn

 

 

„Die bedingungslose Liebe und Akzeptanz, die ich auf meiner Reise

in eine andere Dimension erlebte, ist die wichtigste Entdeckung, die

ich je gemacht habe. Tief in meinem Herzen weiß ich, dass meine Auf­gabe

darin besteht, diese ganz einfache Botschaft so einfach, dass

die meisten sie bereitwillig akzep­tieren können anderen mitzuteilen.“

Eben Alexander

 

 

Berichte über das Leben nach dem Tod gibt es inzwischen „wie Sand am Meer“. Wer also suchen, fin­den und sich überzeugen lassen möchte, wird keine Probleme haben, auf mehr als genug Beweise zu stoßen. Jetzt ist die Literatur zu diesem Thema um ein Buch erweitert worden, bei dem es zwar auch um die Schilderung jenseitiger Erlebnisse geht, dessen Schwerpunkt aber auf einem anderen Aspekt liegt: Ein Arzt von internationalem Renommee erlebt während seines Komas etwas, das es nach seiner Auffas­sung nicht geben kann, nämlich die Existenz des Bewußtseins unabhängig von der Funktion des Ge­hirns.


*

 

Dr. Eben Alexander, Neurochirurg und Harvard-Dozent, war überzeugt: Nahtoderfahrungen sind nichts anderes als Fantasien, die während des Ringens mit dem Tod im Gehirn ausgelöst werden – so real sie auch erscheinen mögen.

Doch dann erkrankt er an einer äußerst seltenen Form bakterieller Hirnhautentzündung und fällt für sieben Tage ins Koma. Während seine Gehirnfunktionen nachweislich ausgefallen sind, taucht er ein in die tiefsten Ebenen außerkörperlicher Existenz, durchflutet von einem Bewusst­seinsstrom ohne Anfang und Ende. Die universalen Wahrheiten, die er dort erfährt, verändern seine Sicht auf die Welt, das Leben und den Tod für immer. Der Gehirnspezialist berichtet minuti­ös von seiner faszinierenden Reise in jene andere Dimension. Basierend auf eigenen wissenschaftli­chen Untersuchungen führt er den Beweis: Alles, was er während des Komas erlebte, war real. Seine Botschaft spendet Hoffnung und Zuversicht und wirft ein völlig neues Licht auf das Leben und Sterben: Der Tod ist nicht das Ende, sondern der Übergang in eine höhere Welt.

 

*

 

Dr. Eben Alexander schreibt über sich und seine Einstellung zum Tod:

Ich hatte mich ganz der Wissenschaft verschrieben. Es war meine Berufung, Menschen mit den Mitteln der modernen Medizin zu helfen, sie zu heilen und mehr darüber zu erfahren, wie der menschliche Körper und das Gehirn arbeiten. Ich pries mich unermesslich glück­lich, diese Berufung gefunden zu haben ...

Doch am 10. November 2008 – ich war damals 54 Jahre alt – schien mein Glück zu En­de zu gehen. Ich bekam eine seltene Krankheit und fiel sieben Tage lang ins Koma. In die­ser Zeit war mein gesamter Neokortex – die Hirnrinde, also jener Teil des Gehirns, der uns zu Menschen macht – stillgelegt. Außer Betrieb. Im Prinzip nicht mehr vorhanden.

Wenn Ihr Gehirn nicht mehr da ist, sind auch Sie nicht mehr da. Als Neurochirurg habe ich im Laufe der Jahre viele Geschichten von Menschen gehört, die Seltsames erlebt haben, in der Regel nach einem Herzstillstand; Geschichten von Reisen durch geheimnisvolle, wunderbare Landschaften, von Gesprächen mit verstorbenen Verwandten – sogar von Be­gegnungen mit Gott selbst.

Wunderbare Sachen, keine Frage. Aber meiner Meinung nach war all das reine Fantasie. Was rief die jenseitigen Erfahrungen hervor, von denen solche Leute so oft berichteten? Ich behauptete nicht, es zu wissen, aber was ich wusste, war, dass sie auf dem basieren, was sich im Gehirn abspielt.

Und das gilt für das gesamte Bewusstsein. Wenn man kein funktionierendes Gehirn hat, kann man nicht bewusst sein. Das liegt daran, dass das Gehirn die Maschine ist, die das Be­wusstsein überhaupt erst erzeugt. Wenn diese Maschine ihre Funktion einstellt, kommt auch das Bewusstsein zum Erliegen. So ungemein kompliziert und mysteriös die tatsächliche Mechanik der im Gehirn ablaufenden Prozesse auch sein mag, im Prinzip ist es einfach: Wenn man den Stecker zieht, geht der Fernseher aus. Die Vorstellung ist zu Ende, wie sehr sie Ihnen auch gefallen haben mag.

So oder ähnlich hätte ich es Ihnen erklärt, bevor mein eigenes Gehirn abstürzte.

Während ich im Koma lag, arbeitete mein Gehirn nicht etwa unzureichend, es arbeitete überhaupt nicht. Mittlerweile glaube ich, dies könnte ein Grund für die Tiefe und Intensität des Nahtoderlebnisses gewesen sein, das ich hatte, während ich im Koma lag. Viele der Nahtoderlebnisse, von denen berichtet wird, passieren, während das Herz des Betreffenden für eine Weile stillsteht. In diesen Fällen ist der Neokortex zeitweise inaktiviert, nimmt aber in der Regel nicht zu viel Schaden, wenn der Durchfluss von sauerstoffreichem Blut durch Herz-Lungen-Reanimation oder Reaktivierung der Herzfunktion innerhalb von etwa vier Minuten wiederhergestellt wird. Aber in meinem Fall war der Neokortex vollständig ausge­schaltet. Ich machte Bekanntschaft mit der Realität einer Bewusstseinswelt, die völlig frei von den Beschränkungen meines physischen Gehirns existierte.

Ich erlebte regelrecht einen ganzen Ansturm von Nahtoderlebnissen. Als praktizierender Neurochirurg, der jahrzehntelang geforscht und praktisch im Operationssaal gearbeitet hat, bin ich in einer überdurchschnittlich guten Position, um nicht nur die Realität zu beurteilen, sondern auch die Tragweite dessen, was mir passiert ist.

Diese Tragweite ist so gewaltig, dass es sich nicht beschreiben lässt. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass der Tod des Körpers und des Gehirns nicht das Ende des Bewusstseins ist – dass die menschliche Erfahrung über das Grab hinausgeht. Und was noch wichtiger ist: Es dauert unter dem Blick eines Gottes fort, der jeden von uns liebt, der sich um uns alle kümmert und darum, wohin das Universum selbst und alle Wesen in ihm letztendlich gehen.

Der Ort, an den ich ging, war real. Real in einer Weise, die das Leben, das wir hier und jetzt führen, im Vergleich dazu wie einen Traum erscheinen lässt. Das bedeutet allerdings keineswegs, dass ich das Leben, das ich jetzt führe, nicht zu schätzen weiß. In der Tat schät­ze ich es mehr als je zuvor. Ich schätze es, weil ich jetzt alles in seinem wahren Zusammen­hang sehe.

 

Er schreibt dann über seine Krankheit und über die Bemühungen seiner Ärzte-Kollegen, die richtige Diagnose zu stellen:

Aber mir aus dem Nichts eine schwere E.-coli-Meningitis zuzuziehen war nicht die einzige merkwürdige medizinische Meisterleistung, die ich an diesem ersten Tag im Krankenhaus vollbrachte. In den letzten Momenten, bevor ich die Notaufnahme verließ, und nach zwei geschlagenen Stunden, in denen ich nur ein gutturales Tiergeheul und eine Stöhnen von mir gegeben hatte, wurde ich still. Dann, wieder aus dem Nichts, schrie ich drei Worte. Sie wa­ren kristallklar, und alle anwesenden Ärzte und Schwestern hörten sie …:

Gott, hilf mir!“

Alle eilten zu meiner Bahre. Aber als sie dort ankamen, war ich schon wieder vollkom­men teilnahmslos.

Ich habe keine Erinnerung an meine Zeit in der Notaufnahme, auch nicht an die drei Worte, die ich geschrien habe. Aber es waren die letzten Worte, die ich in den nächsten sie­ben Tagen sagen würde.

 

„Drüben“ begegnet er einer jungen, schönen Frau:

Die Kleidung der jungen Frau war einfach, aber die Farben – Puderblau, Indigo und ein zar­tes Pfirsich-Orange – hatten die gleiche überwältigende, plastische Lebendigkeit wie alles andere, wovon wir umgeben waren. Sie schaute mich an. Und hätten Sie diesen Blick nur wenige Momente sehen können, hätte er Ihnen das Gefühl gegeben, dass sich Ihr ganzes Leben bis zu diesem Zeitpunkt gelohnt hat, wie immer es bisher auch verlaufen sein mag. Es war kein romantischer Blick. Es war kein freundschaftlicher Blick. Es war ein Blick, der irgendwie über all das hinausging … über all die verschiedenen Arten von Liebe, die wir hier auf der Erde kennen. Es war etwas Höheres, das all die anderen Arten von Liebe in sich trug und gleichzeitig echter und reiner war als sie alle zusammen.

Ohne auch nur ein Wort zu sagen, sprach sie zu mir. Die Botschaft ging durch mich hin­durch wie ein Wind, und ich verstand sofort, dass sie wahr war. Ich wusste es auf dieselbe Weise, wie ich wusste, dass die Welt um uns herum real war – keine Fantasie, nichts Flüch­tiges und Substanzloses.

Die Botschaft bestand aus drei Teilen, und wenn ich sie in eine irdische Sprache überset­zen müsste, würde ich sagen, dass sie in etwa so lauteten:

Du wirst für immer zutiefst geliebt und geschätzt.

Du hast nichts zu befürchten.

Du kannst nichts falsch machen.

Die Botschaft durchflutete mich mit einem gewaltigen, verrückten Gefühl der Erleichte­rung. Es war, als würden mir die Regeln für ein Spiel ausgehändigt, das ich mein ganzes Leben lang gespielt hatte, ohne es jemals ganz zu verstehen.

„Wir werden dir hier viele Dinge zeigen“, sagte die junge Frau – wieder ohne tatsächlich diese Worte zu gebrauchen, sondern indem sie mir ihre Kernbotschaft direkt einflößte. „Doch am Ende wirst du zurückkehren.“

 

Auf die Kernaussage, die Liebe betreffend, die der zentrale Punkt seines Erlebens überhaupt war, kommt er an anderer Stelle des Buches noch einmal zurück:

Wenn ich die gesamte Botschaft in einem Satz zusammenfassen müsste, würde er lauten:

Du wirst geliebt.

Und wenn ich ihn auf ein einziges Wort reduzieren müsste, hieße es einfach:

Liebe.

 

Er beschreibt seine jenseitigen Eindrücke, und man spürt die Unvollkommenheit des Versuchs, das Er­lebte in Worte zu fassen:

Sehen und Hören waren nicht voneinander getrennt an diesem Ort, an dem ich mich nun aufhielt. Ich konnte die sichtbare Schönheit der silbrigen Körper jener funkelnden Wesen über mir hören und die wogende, freudvolle Vollkommenheit dessen, was sie sangen, sehen. Es schien, als könne man sich in dieser Welt nichts anschauen oder anhören, ohne ein Teil davon zu werden – ohne sich auf irgendeine mysteriöse Weise damit zu verbinden. Wieder­um aus meiner jetzigen Perspektive möchte ich behaupten, dass man in dieser Welt über­haupt nicht auf etwas schauen beziehungsweise sich etwas anschauen konnte, weil allein die Wörter auf und an eine Trennung implizieren, und die gab es dort nicht. Alles war deut­lich und ausgeprägt, aber auch Teil von allem anderen wie die reichen und eng miteinander verflochtenen Muster eines Perserteppichs ... oder eines Schmetterlingsflügels …

Doch die Liebe war das Herzstück von ihnen allen. Auch das Böse war in jedem anderen Universum präsent, aber nur in winzigen Mengen. Das Böse war notwendig, denn ohne es war die Ausübung des freien Willens nicht möglich. Und ohne freien Willen konnte es kein ­Wachstum geben – keine Vorwärtsbewegung und keine Chance für uns, das zu werden, was sich Gott für uns ersehnte. So schrecklich und allmächtig das Böse in einer Welt wie der un­seren manchmal auch zu sein schien, insgesamt betrachtet war die Liebe von überwälti­gender Dominanz und würde letztlich triumphieren … [Hervorhebungen durch uns]

Ich werde den Rest meines Lebens und noch viel mehr brauchen, um verarbeiten zu kön­nen, was ich dort oben gelernt habe. Das Wissen, das ich erhielt, wurde mir nicht so vermit­telt, wie es etwa im Geschichtsunterricht oder bei einem mathematischen Lehrsatz üblich ist. Die Einsichten stellten sich unmittelbar ein und mussten nicht beschworen und einge­ordnet werden. Das Wissen wurde ohne Auswendiglernen gespeichert, sofort und für im­mer. Dieses Wissen verblasste auch nicht, wie das bei gewöhnlichen Informationen der Fall ist. Es steht mir bis zum heutigen Tag zur Verfügung und ist sehr viel klarer und deutlicher als alles Wissen, das ich während meiner Schulzeit erworben habe.

 

Tiefste Weisheit findet sich in der Erkenntnis:

Unser wahrstes, tiefstes Selbst ist absolut frei. Es ist nicht durch frühere Handlungen gelähmt oder gefährdet und kümmert sich auch nicht um Identität oder Status. Es begreift, dass es die irdische Welt nicht fürchten muss und es daher nicht nötig hat, sich durch Ruhm, Reichtum oder Eroberung selbst aufzubauen.

Dies ist das wahre spirituelle Selbst, das wir alle eines Tages zurückgewinnen werden, wie es uns bestimmt ist. Doch bis dieser Tag kommt, sollten wir, wie ich glaube, alles in unserer Macht Stehende tun, um in Kontakt mit diesem wunderbaren Aspekt von uns zu kommen und ihn zu pflegen und ans Licht zu bringen. Dies ist das Wesen, das gera­de jetzt in uns allen lebt, und es ist in der Tat genau das Wesen, das wir nach dem Wil­len Gottes wirklich sein sollen.

Wie können wir diesem wahren spirituellen Selbst näherkommen? Indem wir Liebe und Mitgefühl bekunden. Warum? Weil Liebe und Mitgefühl sehr viel mehr sind als die abstrak­ten Konzepte, für die viele von uns sie halten. Sie sind real. Sie sind konkret. Und sie bilden das eigentliche Gefüge des spirituellen Bereichs.

Um in den spirituellen Bereich zurückkehren zu können, müssen wir wieder wie die Bewohner jenes Bereichs werden, selbst wenn wir in diesem feststecken oder uns schwer­fällig durch ihn hindurchbewegen.

 

Gegen Ende seines Buches schreibt er:

Habe ich also direkt mit Gott kommuniziert? Absolut. So ausgedrückt klingt es prachtvoll. Aber als es passierte, fühlte ich mich nicht so. Vielmehr hatte ich das Gefühl, dass ich etwas tat, was jede Seele tun kann, wenn sie ihren Körper verlässt, und was wir alle schon jetzt mithilfe verschiedener Arten von Gebeten oder tiefer Meditation tun können. Mit Gott zu kommunizieren ist die außergewöhnlichste Erfahrung, die man sich vorstellen kann. Aber es ist gleichzeitig die natürlichste Erfahrung von allen, weil Gott jederzeit in uns allen ist. All­wissend, allmächtig, persönlich – und er liebt uns bedingungslos. Wir sind eins mit Gott – an ihn angeschlossen durch unsere göttliche Verbindung.

 

Auszüge aus:

Blick in die Ewigkeit – Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen

von Dr. med. Eben Alexander, erschienen bei ANSATA