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Die Thymusdrüse: ein Bindeglied zwischen Seele und Körper

 

 

Kinesiologie ist eine Methode, bei der mit dem Muskeltest gearbeitet wird. Die Rückmeldung, die der Körper gibt, bietet die Möglichkeit, die Energieebene zu überprüfen und Veränderun­gen so­fort sichtbar und spürbar zu machen. So können energetische Ungleichgewichte oder Störungen mit Hilfe des Muskeltests aufgespürt und mit geeigneten Korrekturen und Mitteln ausgeglichen werden.

WIKIPEDIA – Die freie Enzyklopädie“ ist allerdings der Meinung: „Die Kinesiologie ist nicht durch anerkannte naturwissenschaftliche und medizinische Erkenntnisse begründet; ein Wirk­samkeitsnachweis existiert nicht. Sie wird daher den Pseudowissenschaften zugerech­net.“

Nun, das darf jeder sehen wie er möchte. Tatsache ist, daß die Kinesiologie längst aus dem Schatten des Nebulösen, Mysteriösen und Geheimnisumwitterten herausgetreten ist. Unzähligen Menschen hat sie geholfen – auch zu einem besseren Verständnis ihres eigenen Innenlebens –, und ebenso unzählige Ärzte und Heilpraktiker arbeiten erfolgreich damit. Daß es auch hier Halb-Könner und Scharlatane gibt (wie in allen Bereichen), ändert nichts daran, daß sie eine große Hilfe sein kann, wenn seriös mit ihr umge­gangen wird.

 

 

Was Empfindungen und Gedanken auslösen

 

Es macht immer einen großen Unterschied, ob man etwas einfach glaubt, weil es einem erzählt wird, oder ob man sich in der Lage sieht, durch entsprechend weiterführende Informationen zu einer eigenen Meinung zu kommen. Die steht dann meistens auf festen Füßen, weil sie „erarbeitet“ wur­de, weil man selbst dahintergekommen ist, daß 2 x 2 = 4 sein muß. Es sei denn, man ist bereit, den Weg der Logik zu verlassen und, im Falle des kleinen Rechenbeispiels, damit die ganze Mathematik über den Haufen zu werfen.

Es gibt viele gute Bücher über die Kinesiologie. Für diesen Artikel zitieren wir ein paar Ab­schnitte aus „Der Körper lügt nicht“ *) von John Diamond **), nicht, um das Buch zum Kauf zu empfehlen (das mag jeder selbst entscheiden, auch, ob das alles überhaupt ein Thema für ihn ist), sondern weil wir dar­in ein paar Fakten gefunden haben, die mehr sind als nur Gedanken, Theorien oder Ansätze; die sich naht­los einreihen in das, was wir schon seit Jahren aus dem Geiste ge­schenkt bekommen, was wir inzwis­chen also wissen, und was viele Menschen erfahren haben. Manchmal leider auch erfahren mußten, wenn es denn nicht anders ging.

Die Rede ist von körperlichen Auswirkungen, die durch unsere Empfindungen und Gedan­ken – so­wohl positive wie negative – ausgelöst werden.

Dr. Diamond schreibt, daß er die Psychiatrie immer als eine Form von präventiver Medizin angeseh­en habe, „ ...denn wenn psychischer Streß gelindert wird, können sich physische Krankheiten nicht so schnell entwickeln.“ Er erkannte aber schon bald, daß die meisten seiner Patienten lediglich den Wunsch hatten, von den ihnen Schwierigkeiten bereitenden Symptomen befreit zu werden, nur um sich dann ih­ren krankmachenden Gewohnheiten wieder zuwenden zu können. Nur wenige schienen wirklich Verlan­gen nach Veränderung und dauerhaftem Wohlbefinden zu haben.

 

 

Die Bedeutung der Thymusdrüse

 

Im Verlaufe seiner medizinischen Tätigkeit kam er mit der „Angewandten Kinesiologie“ nach Dr. Good­heart in Kontakt. In der Folge führten ihn seine eigene Forschung und Praxis zur Behavi­oralen Kinesiol­ogie (BK), s. Fußnote. Sie konzentriert sich mehr auf die Fakten der Umwelt des Pa­tienten und seines Lebensstils, da diese auf die Körperenergien stärkend oder schwächend einwir­ken, wie z. B. die Körper­haltung, die Fähigkeit, mit Streß umzugehen oder zwischenmenschliche Beziehungen. Entschei­dend sei zum richtigen Verständnis, „ ...daß man die Bedeutung der Thymus­drüse im kine­siologischen Test und ihren Bezug zur Körperenergie, zu unserer Lebensenergie, kennt.“

Es hat jahrzehntelang viel falsche Auffassungen betreffend die Thymusdrüse und ihre Wichtig­keit ge­geben. Man weiß aber, daß der Thymus bis ins hohe Lebensalter Hormone produziert und T-Zellen „ausbildet“ und „exportiert“. Zwar nimmt nach der Pubertät der Thymus an Größe ab, da dann seine Funktion als Wachstumsdrüse entfällt; aber jede weitere Schrumpfung ist eine Folge von Streß. „In sei­ner Aufgabe als ,Ausbilder‘ bereitet der Thymus die T-Zellen auf ihre Arbeit vor: kör­pereigene von kör­perfremden Stoffen zu unterscheiden, Freund vom Feind, und fremde Zellen zu zerstören. Sie sind also für die immunologische Überwachung verantwortlich und bilden die Kör­perabwehr gegen Infektio­nen und Krebs“, schreibt Dr. Diamond. Es gäbe viele Testpunkte an den verschiedenen Körper­muskeln, aber allein der Testpunkt „Thymus“ gäbe schon genügend Auf­schluß darüber, von welchen Faktoren im tägli­chen Leben wir positiv oder negativ beeinflußt wer­den.

Ein Test dieses Punktes zeigt an, ob der Mensch über viel oder wenig Lebensenergie verfügt. „Der Thymus kontrolliert den Energiestrom im Körper. Er überwacht und reguliert ständig unsere Lebens­energie. Wenn die Drüse nicht richtig arbeitet und Unausgeglichenheiten entstehen, wird letztlich ein be­stimmtes Organ physisch geschädigt.“ Und zusammenfassend: „Der Thymus ist, wie wir gesehen ha­ben, das erste Organ, das von Streß beeinflußt wird. Er ist auch das erste Organ, des­sen Energieniveau von einem emotionalen Zustand beeinflußt wird. Er kann daher als Bindeglied zwischen dem Geist und dem Körper angesehen werden.“

 

 

Entscheidungen treffen, Veränderungen einleiten

 

Die Beeinflussung auf der Energieebene, ausgelöst durch die seelische Verfassung, ist leicht zu de­monstrieren, weil der Effekt sofort eintritt. Dazu heißt es: „Lassen Sie jemanden, dessen Thymus­punkt sich im Test als schwach erweist, an eine Person, die er liebt, oder an etwas Angenehmes wie z. B. ein Sonnenbad am Strand denken. Was auch immer die Testperson sich vorstellt, das ge­dankliche Bild stärkt den Thymus sofort. Bitten Sie dann Ihren Partner, an eine Person, die er haßt oder an et­was Un­angenehmes wie z. B. Krankheit zu denken; der Thymus wird wieder schwach[Hervorhebun­gen durch mich]. Wir haben hier also eine weitere Aktivität, die Sie in Ihre Ener­giepause einbauen kön­nen oder auf die Sie bei Angstzuständen, Aufregungen sowie Streß zu­rückgreifen können. Prüfen Sie, wel­cher Gedanke am effektivsten Ihren Thymus stärkt. Das ist Ihr Ziel­gedanke, zu dem Sie oft zurück­kehren sollten.“

Dr. Diamond schreibt dann, daß bei 95 % der von ihm getesteten Patienten der Thymus leider schlecht funktioniert, woraus man folgern könnte, daß die meisten von uns mit zu vielen unange­n­ehmen Aspekten und haßerzeugenden Situationen und mit zu wenig angenehmen und liebevollen Si­tuationen konfrontiert werden: „Kurz gefaßt: zu viele Probleme, zu wenig Sonnenbaden; zu viele Leute, die wir hassen; nicht genug Leute, die wir lieben.“

Kein Mensch, so meint er, könne ständig positive Gedanken haben, aber jeder könne sie zumind­est die meiste Zeit haben, denn es wäre vorwiegend eine Frage des Wollens, dessen Bedeu­tung in der heuti­gen Psychiatrie leicht übersehen würde.

Ich dagegen glaube“, führt er weiter aus, „daß wir nur dann von unserem Unterbewußtsein re­giert werden, wenn wir es auch so wollen. Haben uns aber einmal die BK-Tests davon überzeugt, daß haßer­füllte und destruktive Gedanken unsere Lebensenergie (thymos) schwächen, während po­sitive Gedanken sie stärken, dann liegt die Entscheidung darüber, welchen Weg wir einschlagen, allein bei uns. Das soll aber nicht heißen, daß wir unsere negativen Gedanken unterdrücken, son­dern daß wir sie in positive um­wandeln. Sicherlich ist dies schwierig, aber es sollte unser Ziel sein ..., daß solche Veränderungen einen heilsamen Einfluß auf die Thymus­aktivität ausüben. Es kommt darauf an, unsere Einstellungen zu än­dern, und das machen wir zu unserem eigenen als auch zum Wohle anderer. Selbst zu lieben wirkt sich ebenso positiv auf uns aus wie geliebt zu wer­den. Wenn wir anderen gegen­über Haß verspüren, wird un­sere Lebensenergie geschwächt; Liebe weckt sie dagegen. Überprüfen Sie es selbst. Es ist nicht leicht, Haßgefühle in Liebegefühle umzu­wandeln, aber es ist ein Schritt zur Ge­sundheit.“

Aber nicht nur zur Gesundheit, sondern auch ein Schritt in die innere Freiheit, zu innerem Frie­den und zur Harmonie. Wenn man diese Erkenntnisse, die ja schon die „halbe Miete“ darstellt – Dr. John Diamond sei Dank! – nun auch noch kombiniert mit dem Wissen, daß der Himmel uns bei die­ser Um­wandlung, dieser Inneren Arbeit, hilft …

 

 

Soforthilfe bei akutem Streß

 

Die Thymusdrüse sitzt etwa 4 Finger breit in der Körpermitte unterhalb der Halskuhle. Man kann sie auf zweierlei Art stimulieren:

1. Methode: Geklopft wird mit den Fingerspitzen oder auch leicht mit der Faust, Dauer zwischen 30 Se­kunden und 1 Minute, und das mehrmals am Tag, so es gewünscht oder notwendig ist.

2. Methode: Die Zungenspitze gegen den Gaumen legen, und zwar mit der Spitze an den Punkt, den man den „zentrierenden Knopf“ nennt. Mit dieser Technik sind im Wettkampfsport schon be­achtliche Ergebnisse erzielt worden. Der Grund: Man hat festgestellt, daß sich die Gehirnhälften im Gleichge­wicht befinden, wenn die Zunge an dieser Stelle liegt.

 

 

 

 

 

*) erschienen bei VAK Verlags GmbH, 79199 Kirchzarten, ISBN 978-3-924077-00-6

**) John Diamond (geb. 9. August 1934) ist ein australischer Psychiater und Autor. Diamond nennt seine Methode "Be­haviorale Kinesiologie" (kurz BK), die er als "Integration von Psychiatrie, psychosomatischer Medizin, Kinesiologie, präventiver Medizin und den Geisteswissenschaften" verstanden wissen will.