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Nick Vujicic: ... und dabei vergißt du ganz, was du hast

 

 

Nicholas James „Nick“ Vujicic (geb. am 4. Dezember 1982 in Melbourne) werden nicht allzuviele kennen. Aber es lohnt sich, ihn kennenzulernen – und von ihm zu lernen.

Was ist das Besondere an ihm? Als Folge einer seltenen Fehlbildung, dem Tetra-Amelie-Syndrom, wurde er ohne Arme und Beine geboren. Nur ein kleiner Fuß mit zwei Zehen ist am Ansatz des linken Oberschenkels vorhanden. Nach der Geburt standen seine Eltern zunächst unter Schock. Nick äußerte später: „Meine Mutter war Krankenschwester, hat während der Schwangerschaft alles richtig gemacht, trotzdem gibt sie sich noch immer die Schuld.“

Die Eltern förderten den bis auf die körperlichen Fehlbildungen gesunden Sohn, um ihm ein weitgehend selbständiges Leben zu ermöglichen. Er besuchte der australischen Gesetzgebung folgend eine Schule für Behinderte. Er wurde gehänselt, litt unter Depressionen und versuchte als Kind, sich das Leben zu nehmen. Ebenso litt er unter existentiellen Zukunftsängsten: „Ich hatte Angst davor, was kommt, wenn meine Eltern mich nicht mehr unterstützen könnten.“

Heute berichtet Nick Vujicic in Interviews und in Vorträgen, er habe in seinem Leben aufgrund seiner Behinderung lange Zeit keinen Sinn und keine Hoffnung für sich gesehen. Das habe sich erst geändert, als er seine Behinderung nicht mehr als Strafe, sondern als Herausforderung und Auftrag Gottes begriffen habe. Er habe den Sinn seines Lebens schließlich darin gefunden, Menschen von der Liebe Gottes zu berichten und sie darin zu bestärken, ihre Träume zu erfüllen.

Er lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Kalifornien und arbeitet international als Redner überwiegend in Schulen, Kirchen und bei christlichen Kongressen. Er thematisiert dabei das Leben mit Behinderung, Lebensmut und Hoffnung und christlichem Glauben: „Vielleicht ist das meine Aufgabe, anderen Menschen Hoffnung zu geben.“

Wer eines seiner Videos gesehen hat, weiß, daß ihm das gelungen ist. Und der weiß auch, daß Nick Vujicic mit einem Humor gesegnet ist, der für eine Hand voll „Normalbürger“ reichen würde. Von seinen zahlreichen Videos haben wir eines ausgesucht, um es auf unserer Seite „Lesenswertes“ (müßte in diesem Fall eigentlich „Sehenswertes“ heißen) zu empfehlen. Unter der Überschrift „Betrachte dieses Video und dann dein eigenes Leben“ ist es bei YouTube zu finden. Der folgende Link führt direkt zum Video (sollte das nicht gleich klappen, bitte unter YouTube unter "Betrachte dieses Video ..." suchen): http://www.youtube.com/watch?v=Hxmlj8G1HIc

Ein paar seiner Aussagen – voller Erkenntnis, Weisheit und Vertrauen –, die sich auf dem Video finden, haben wir festgehalten. Als Erinnerungsstützen, wenn man beispielsweise mal wieder nicht so gut drauf oder gar „unten“ ist, sind sie Gold wert:

 

Es gab Zeiten, in denen ich mein Leben betrachtet habe und gedacht habe, ich kann dieses nicht und jenes nicht tun. Und damit konzentrierst du dich ständig auf das, was du wünschtest, daß du es hättest bzw. nicht hättest. Und dabei vergißt du ganz, was du hast.

Es ist eine Lüge zu glauben, daß du nicht gut genug bist. Es ist eine Lüge zu glauben, daß du nichts wert bist.

Und die ganze Kirche befand sich in Trauer und fragte: „Warum hat Gott das zugelassen, daß der Sohn des Pastors so geboren wurde?“

Meine Mutter wollte mich am Anfang nicht halten, nicht stillen und all das. Die ersten vier Monate fühlte sie sich sehr unwohl mit mir. Und es dauerte eine ganze Weile, bis sie das Vertrauen in Gott aufbringen konnte, daß Er keinen Fehler gemacht hat.

Ich habe die Wahl, entweder wütend auf Gott zu sein für das, was ich nicht habe, oder dankbar für das, was ich habe. Und meine Mutter sagte, Gott wird dich gebrauchen. Ich weiß nicht wie oder wann, aber Gott wird dich gebrauchen. Und diese Saat fing an, in meinem Herzen aufzugehen.

Zu dieser Zeit begann ich zu sehen, daß es keinen Sinn macht, äußerlich komplett zu sein, wenn du im Inneren zerbrochen bist.

Ich mußte die Wahrheit wissen: Wer ich war, warum ich hier bin, und wohin ich gehen würde, wenn ich nicht mehr hier bin. Und diese Wahrheit habe ich in niemand anderem gefunden als in Jesus Christus.