Direkt zum Inhalt springen

Druckversion (PDF)

Audio (MP3)


 

Aus Liebe zu Gott

Offenbarung vom 5. April 2024


 

Die Ansprache Gottes an den Menschen bzw. durch den Menschen vollzieht sich, wie alles in der Schöpfung, nach unumstößlichen, geistigen Gesetzmäßigkeiten. Die unterschiedlichen Schwerpunkte und Betrachtungsweisen in den Offenbarungen ergeben sich durch die göttli­chen Grundaspekte der Ordnung, des Willens, der Weisheit, des Ernstes, der Geduld, der Lie­be und der Barmherzigkeit, entsprechend auch der geistigen Mentalität desjenigen, der das Offenbarungswort aufnimmt. In und über allem aber wirkt die Liebe als Träger aller Offen­barungen, ohne die ein echtes Gotteswort nicht möglich ist.

 

 

 

Göttliche Offenbarung

 

Meine Geliebten, Ich spreche zu euch aus der Liebe des himmlischen Vaters. Ich richte Mein Wort an euch als euer Freund, als euer göttlicher Bruder Jesus Christus, an dessen Erlösertat ihr erst vor ein paar Tagen gedacht habt.

Mein Wunsch und Wille ist es, dass die Meinen mehr und mehr in eine geistige Freiheit hineinwachsen, die ihnen jetzt noch größtenteils fremd ist. Es geht nicht darum, noch intensiver zu glauben oder noch mehr Gebete zu sprechen, sondern darum, dass ihr erkennt, was für eine Kraft in euch liegt, und über was für Möglichkeiten ihr „im Prinzip“ verfügt. Und dass ihr beginnt, eure seelische Stärke – die Göttlichkeit, die in euch liegt – mehr und mehr in eurem Alltagsleben zum Ausdruck zu bringen, ohne dass dies einem Missionieren gleichkommt.

Aber auch, dass euch noch bewusster wird, dass der Weg an Mein Herz nur über euren Nächsten führt; und ihr, so ihr Mir darin folgt, vielleicht überlegt, welche Schritte ihr noch tun könnt, Schritte, von denen ihr in eurem tiefsten Inneren schon längst wisst, und die euer Mensch möglicherweise schon ahnt.

Die Zeiten haben sich verändert, und sie werden sich noch sehr viel mehr verändern. Wer davor die Augen schließt, der denkt entweder sehr oberflächlich oder ihm fehlt der Mut. Das aber ändert nichts daran, dass es schon sehr ernst geworden ist. Ihr braucht nur eine oder höchstens zwei Generationen zurückzudenken, um festzustellen, dass in wenigen Jahren und Jahrzehnten eine Veränderung eingetreten ist – allerdings nicht zum Guten hin –, wie es das zuvor noch nicht gegeben hat.

Das hat nicht ursächlich mit eurer rasanten technischen Entwicklung zu tun, obwohl sie mit zu den großen Umbrüchen beigetragen hat und in noch größerem Maße beitragen wird. Es hat einen anderen Hintergrund, den viele ahnen, um den der eine oder andere von euch auch schon weiß:

Nachdem die dunklen Kräfte haben erkennen müssen, dass es ihnen nicht gelingen wird, ihre Herrschaft auf der Erde auszubauen und zu festigen, haben sie etwas anderes als ihr Ziel erkoren. Dieses Ziel heißt „Zerstörung“. Die Verfälschung Meiner Lehre über viele Jahrhunderte hinweg hat die Menschheit in eine Unwissenheit geführt, die kaum zu überbieten ist. Gleichzeitig wurden über anscheinend notwendige Gebote und Verbote Äußerlichkeiten aufgebaut, die ein Hinterfragen und Selbstdenken mit Erfolg unterdrückten und nach wie vor unterdrücken.

So konnte es geschehen, dass das Gesetz von Ursache und Wirkung zwar dem Namen nach bekannt ist, aber der „normale Mensch“ keinen Zusammenhang sieht zwischen Geschehnissen der Vergangenheit und deren Hineinwirken in die Gegenwart und in die Zukunft.

Ich sage euch nichts Neues, wenn Ich euch daran erinnere, dass man Energie nicht vernichten kann, was eure Wissenschaftler schon längst bestätigt haben. Sie kann umgewandelt werden, und dazu sollte Meine Inkarnation, Meine Lehre und die Kraft Meiner Erlösung beitragen. Es ist durch eine intensive und höchst raffinierte Vorgehensweise der Gegensatzkräfte anders gekommen, was aber nicht gleichzeitig bedeutet, dass die Finsternis gesiegt hat. Sie hat Teilerfolge erzielt, aber auch sie ist eingebunden in Mein ewiges Gesetz, das allem übergeordnet ist.

Ich Bin der Schöpfer, Ich Bin der Urquell allen Lebens, außerhalb von Mir existiert nichts. Es ist Mein Wille, und Ich habe die Macht dazu, die geteilte Schöpfung wieder zu einen. Daher wird es auch so sein. Doch der Weg dorthin ist noch sehr lang, was aber nichts daran ändert, dass es so geschehen wird!

Zwar gibt Meine Geduld über lange, lange Zeiträume jedem Verursacher von gegensätzlichen Handlungen die Gelegenheit zur Erkenntnis und Wiedergutmachung, aber da es Mein Wunsch ist, dass jeder wieder zu Mir zurückfindet, werde Ich „zu gegebener Zeit“ Dinge in Bewegung setzen, die Anstoß sein sollen und können, über Verstöße gegen Mein Liebesgesetz nachzudenken. Gleichzeitig tritt das Gesetz von Ursache und Wirkung auf den Plan, und die schlechte Ernte einer zuvor erfolgten schlechten Saat wird sichtbar und muss „eingefahren“ werden. Ihr habt dafür den Begriff „Karma“ geprägt.

Das ist nicht – niemals – als Strafe oder Vergeltung gedacht, sondern dient ausschließlich der Erkenntnis und Umkehr. Beides ist erforderlich, um den Prozess der Heimkehr zu Mir in die Wege zu leiten. Diese Zeit ist gekommen! Ihr würdet es mit den Worten ausdrücken: „Das Fass hat begonnen überzulaufen.“ Mit welchen Folgen und in welchem Ausmaß, darüber ist damit noch nichts gesagt.

 

 

*

 

 

Für die allermeisten von euch ist es noch nicht zu einer Selbstverständlichkeit geworden, mit dem Wissen zu leben, dass ihr nie alleine seid; dass eine unsichtbare, feinstoffliche Welt um euch ist, die ihr zwar nicht seht, aus der heraus ihr aber gesehen und gehört werdet. Die unterschiedlichen Bereiche – von der Materie bis hin zur höchsten Feinstofflichkeit der Himmel – sind lediglich getrennt durch ihre Schwingung. Alles Höherschwingendes kann Niederschwingendes wahrnehmen, nicht jedoch umgekehrt.

Der Himmel weiß daher über alles Bescheid, andere Bereiche entsprechend weniger. Könnt ihr euch vorstellen, dass eure Geschwister aus den Himmeln und aus den angrenzenden hellen Welten einfach nur zuschauen, wenn sie sehen, was sich auf der Erde anbahnt? Wer im Licht sein Zuhause hat, der hat die selbstlose Liebe – im Himmel vollständig, außerhalb weitgehend – erschlossen. Auch ihr tragt diese große Liebe in euch, wenn ihr sie als Mensch gegenwärtig auch noch nicht in ihrer späteren Strahlkraft empfinden könnt.

Es hat sich daher eine unüberschaubar große Schar von Geistwesen entschlossen, in einen Erdenkörper zu inkarnieren, um in dieser und in der kommenden Zeit zu helfen. Viele sind schon da, viele warten noch, bis für sie der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um dort mitzuarbeiten, wo sie es sich vorgenommen haben.

Das ist die eine Seite. Die andere ist, dass auch die Gegenseite ihre „Spieler aufs Feld“ geschickt hat und noch schickt, um ihre Interessen durchzusetzen, die da lauten: Streit, Krieg, Zerstörung, Feindschaft und vieles mehr.

Es stehen sich also nicht nur im Sichtbaren, sondern ebenso im Unsichtbaren zwei Gruppen gegenüber, was nicht wörtlich gemeint ist, was euch aber als Erklärung für das dienen soll, was ihr hört und seht, wenn ihr die Nachrichten verfolgt. Es geht also nicht nur darum, dass augenscheinlich manches „schlechter“ wird, sondern das Geschehen hat einen geistigen Hintergrund immensen Ausmaßes. Vorbereitungen sind auf beiden Seiten getroffen, um zu gegebener Zeit das zu vertreten und durch ein entsprechendes Handeln zum Ausdruck zu bringen, was als Mission in den Seelen eingeschrieben ist.

Die Aufgabe für eine Seele, die bewusst und mit einem „Plan“ inkarniert, besteht immer darin, sich geistig-seelisch zu entwickeln. Dabei wird sie automatisch zu einer Art Vorbild, zumindest fällt so manchem anderem auf, dass dieser Mensch gelassener wird und mehr und mehr in sich ruht. Der Mensch baut dann, ohne es selbst im Einzelnen zu wissen, auf dem auf, was sich bereits an Positivem in seiner Seele befindet. Was immer es auch ist: Schlussendlich läuft es stets darauf hinaus, dass die Liebesfähigkeit gestärkt wird, auch wenn das nicht immer gleich so gesehen oder erkannt wird.

Das Überwinden einer schlechten Angewohnheit, ein anderes, richtiges Reagieren in einer Situation, in der ihr früher aufbrausend wart, ein Zurückstellen eigener Bedürfnisse, ein Sich-Hineinfühlen in den Nächsten – all das und vieles mehr sind Schritte auf Mich zu. Gleichzeitig werden Seele und Mensch freier, Bindungen an frühere Verhaltensweisen werden nach und nach gelöst, und der Mensch verspürt eine sich mehr oder weniger langsam oder rasch entfaltende Freiheit. Diese Freiheit führt dann schließlich dazu, die tiefe Wahrheit in den Worten zu erkennen: liebe – und sonst nichts!

 

*

 

 

Nun komme Ich zu einem Punkt, dem nicht alle sogleich in vollem Umfang zustimmen werden, und zwar zu Meinem Gebot, das in der Kurzfassung lautet: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben und deinen Nächsten wie dich selbst.“

Ich sehe in die Herzen Meiner Kinder, und in vielen sehe Ich eine große Liebe zu Mir. Das erfüllt Mich mit Freude und veranlasst Mich immer wieder, euch Mut zu machen, euch zu trösten, euch Zuversicht zu schenken und natürlich in vielerlei Form Meine Liebe. Es gibt nichts Schöneres für Mich, als wenn Ich sehe, wie sich ein Herz aufschließt und die Liebe zu Mir darin wächst.

Doch manchmal ist bei aller Freude und aller Liebe ein kleiner Wermutstropfen mit dabei, was euch vielleicht verwundern wird. Ich will es euch erklären.

Mein Gebot beinhaltet auch die Aufforderung, dass du deinen Nächsten lieben sollst, und zwar nicht irgendwie, sondern wie dich selbst. Ich weiß, dass dies eine schwere Aufgabe ist, eine der schwersten. Denn dein Nächster fordert dich heraus, er kratzt an deinem Ego, er will partout nicht so wie du, er arbeitet gegen dich, entspricht nicht deinen Vorstellungen und, und, und … Er ist anders, denkt anders, will anders.

Er darf das, Mein geliebter Bruder, Meine geliebte Schwester. Er hat das Recht dazu, genauso wie es dein Recht ist, so zu sein und zu leben, wie du es möchtest. Es ist ganz sicher nicht immer einfach, hier zu einer Lösung zu kommen. Wenn die Umstände sehr „vertrackt“ sind, ist unter den Gegebenheiten vielleicht auch gar keine unmittelbare Lösung möglich. Möglicherweise liegen aber auch Gründe in dir selbst vor, so dass dir die Lösung einer solchen Aufgabe im Moment zu schwer erscheint.

Ich Bin der Letzte, der so etwas nicht versteht. Und Ich Bin der Erste, der dir zur Seite steht, wenn du ein solches Problem anpacken und lösen möchtest, ganz gleich, ob es sich dabei um euren Nachbarn, euren Arbeitskollegen, um Ehepartner oder sonst jemanden handelt. Es hat auch nicht selten etwas mit der Vergangenheit zu tun, so wie Ich es zuvor kurz erwähnt habe.

Jemanden zu lieben, der wie Ich – dein Gott in Jesus Christus – selbst die Liebe ist, der einem die Freiheit lässt, der einen über und über beschenkt, ist relativ „leicht“. Bitte versteht das richtig! Herausforderungen annehmen zu müssen, erkennen zu müssen, dass man eventuell einen eigenen Anteil an der Nicht-Übereinstimmung hat, ist nicht ganz so leicht; es ist zweifellos der schwierigere Teil. Wie sollte Ich das nicht verstehen? Aber es kann und wird niemals eine Lösung sein, zu denken oder zu sagen: „Diesen Menschen lasse ich nicht oder noch nicht in mein Herz.“

Diesen Prozess anzugehen, ist Innere Arbeit. Es ist der Grund, warum ihr hier seid. Die Innere Arbeit wird euch so lange begleiten, bis ihr – das heißt eure Seele – lichte Welten erreicht habt. Dann werdet ihr im Rückblick oft nicht verstehen, was daran eigentlich so schwer war. Aber noch, Meine Geliebten, ist es nicht so weit. Noch werdet ihr mit euren Entsprechungen konfrontiert, wenn ihr auf Denk- oder Verhaltensweisen eures Nächsten trefft, die so gar nicht zu euch passen.

Hier ist jetzt nicht die Zeit und der Ort, um näher darauf einzugehen, um euch zu erläutern, wie ihr lernen könnt, damit umzugehen. Über die Bewältigung solcher Schwierigkeiten habe Ich ohnehin schon oft zu euch gesprochen. Grundsätzlich bedenkt, wenn ihr euch ein wenig selbst erforschen wollt, dass alles, was euch an eurem Nächsten stört, ärgert, aufregt und so weiter in gleicher oder ähnlicher Form auch – noch – in euch vorhanden sein muss. Sonst würdet ihr es zwar bemerken, aber es würde in euch keine negativen Reaktionen mehr hervorrufen.

Als eine kleine hilfreiche Erklärung dafür, warum die Liebe zu Mir die Liebe zu deinem Nächsten voraussetzt, mag folgendes Bild dienen:

Im Himmel später, bei Mir, liebst du alle, und du wirst von allen geliebt. Ohne Ausnahme. Wäre es anders, wärest du noch nicht im Himmel. Auf dem Weg dorthin werden sich also nach und nach alle Unstimmigkeiten im wahrsten Sinne des Wortes „in nichts“ auflösen beziehungsweise werden mit Meiner Hilfe umgewandelt.

Wenn deine Liebe zu Mir schon sehr groß ist, dann ergänze sie – sollte dies nötig sein – um die Liebe zu deinem Nächsten. Sorge dich nicht, dass sich durch die Liebe zu deinem Nächsten etwas zwischen uns ändert: Ich bleibe dennoch dabei an erster Stelle, Ich bleibe dennoch dabei deine große Liebe. Und du Meine.

Die Versuchung ist allgegenwärtig – und auch dahinter verbirgt sich manchmal raffiniert getarnt ein Versuch der Finsternis, euch unsicher zu machen –, dass man euch, falls nötig, daran hindern will, tiefer in eure Beziehungen zu eurem Nächsten hineinzuschauen. Nun wisst ihr es besser.

 

 

*

 

 

Viele von euch, die ihr Mein Wort lest oder hört, gehören zu denen, die „oben“ ihr Ja gegeben haben, bei dieser nicht leichten Aufgabe mitzuwirken. Dann ist eure Seele ins Fleisch gegangen, ein neues Menschenkind = Gotteskind hat die Welt erblickt und hat gleichzeitig nichts mehr von dem gewusst, was es sich vorgenommen hat.

Aber ihr seid genau an dem richtigen Platz, genau in der richtigen Familie und genau mit den richtigen Menschen zusammen. Denn es gibt keinen Zufall, und der Himmel macht keine Fehler. Was nicht bedeutet, dass es leicht ist – auf eurem Erdenweg.

Viele wissen nicht oder denken nicht daran, dass sie sich im Herrschaftsbereich der Finsternis befinden. Auch das habt ihr vorher gewusst, und deshalb seid ihr – jeweils entsprechend eurer Aufgabe – auch ausgestattet mit Fähigkeiten, die ihr an der Stelle braucht, wo ihr jetzt steht. Das weiß die Gegenseite natürlich auch, doch das hindert sie nicht daran, euch zu versuchen. Unterschätzt sie nicht! Denkt daran, dass der Satan auch Mich versucht hat …

Da auch die Gegensatzkräfte ihre Vertreter in den Kampf geschickt haben, bleibt es gar nicht aus, dass ihr euch begegnet. Ihr habt es alle schon vielfach am eigenen Leib erfahren. Weil sich das verstärken wird, ist es gut, um die Hintergründe zu wissen, so dass ihr, wenn ihr wachsam seid, nicht mehr so oft in ihre aufgestellten Fallen lauft.

Denn Fallen lauern überall; weshalb Ich euch immer wieder daran erinnern muss, damit ihr nicht zu blauäugig und leichtgläubig durch euren Tag geht. Die Versucher bedienen sich dabei, wie schon oft erwähnt, eurer Schwächen und Fehler. Und deshalb ist es neben der Wachsamkeit so wichtig, dass ihr eure Schwachstellen kennt. Und dass ihr euch entscheidet, sie mit Meiner Hilfe in Stärken umzuwandeln.

So und nur so seid ihr in der Lage, ein Gegengewicht aufzubauen, das es dem Bösen schwer macht, sein Vorhaben durchzusetzen. Ihr werdet lernen müssen, an Meiner Hand Schritt für Schritt noch mehr zur Liebe zu werden. Denn das ist die einzige Antwort, der Mein und euer Gegner nichts entgegenzusetzen hat.

Ihr seht, wie sich der Kreis immer wieder schließt, und wie es schlussendlich immer wieder darauf hinausläuft, seinen Nächsten lieben zu lernen wie sich selbst, um damit Meine Liebe in euch noch intensiver leben und erleben zu können.

Bewusste Kinder Gottes verfügen über eine innere Kraft, die sie in ihrer Größe noch gar nicht abschätzen können. Sicher habt ihr sie in so manchen Momenten schon erlebt, aber was sie wirklich kann, ist euch noch fremd. Es ist ein unvergleichliches Abenteuer, wenn ihr euch darauf einlasst, sie mit Meiner Hilfe und Unterstützung wachsen und wachsen zu lassen.

Kommen Unsicherheiten oder gar Ängste in euch hoch, wenn ihr daran denkt, euch Mir hinzugeben? Mir, der brüderlichen und unendlichen Liebe, die ihresgleichen nicht hat? Wenn ja, dann versucht, das Bild, das ihr irgendwo „im Hinterkopf“ habt, zu korrigieren.

Ich nehme euch nichts, was ihr Mir nicht freiwillig gebt. Ich verändere euch nicht gegen euren Willen. Aber Ich räume die Steine weg, die noch auf deinem Weg liegen. Ich lege Meinen Schutz um dich, hülle dich in Mein Christus-Licht ein und Bin und bleibe auf ewig, spürbar und jederzeit sichtbar, bei dir, wenn dies auch dein Wunsch ist.

So wirst du, entsprechend deinem Wunsch und Willen, zu einem Licht, das die Welt dort, wo du bist, ein wenig heller macht, und das in der kommenden Zeit für so manchen zum Trost und zum Halt werden kann. Mein Geschenk an dich ist ein Hineinwachsen in eine innere Freiheit, die du nie wieder hergeben wirst.

Ich liebe dich!

Amen

 

 

Die Ballade vom Gottsucher und dem Räuber

 

In Indien, im Land der heil’gen Kühe

verzehrte sich ein junger Mensch nach Gott.

Er opferte und fastete voll Mühe,

ertrug der einen Neid, der andern Spott.

 

Da traf es sich, dass ihm ein Fremder sagte,

der nie zuvor gesehen ward im Land,

er hätte, wo der höchste Gipfel ragte,

in Einsamkeit den Schöpfergott erkannt.

 

Voll Freude nahm der Jüngling diese Worte

und setzte sie am selben Tag noch um.

Er stieg hinauf und suchte nach dem Orte;

er fand ihn nicht nur still, er fand ihn stumm.

 

Denn hier hoch droben war die Welt zu Ende,

kein Strauch, kein Baum, kein Leben weit und breit.

Er faltete in Dankbarkeit die Hände –

jetzt war der Himmel nicht mehr allzu weit.

 

Er meditierte täglich viele Stunden,

er aß nur wenig, und er schlief nicht viel

und hoffte so, er habe bald gefunden

den Schöpfergott und wäre dann am Ziel.

 

Und so vergingen an die fünfzehn Jahre,

das Sehnen war noch immer nicht gestillt,

doch aufzugeben – niemals, Gott bewahre! –

dazu war er noch lange nicht gewillt.

 

Er hatte allen Freuden abgeschworen,

er war alleine und sich selbst genug.

Die Menschenliebe hatte er verloren,

doch diese schien ihm ohnehin Betrug.

 

In einer Nacht, da fiel er in Entzücken

und wusste endlich: Jetzt war es gescheh’n.

Ihm war, als sei in kurzen Augenblicken

der Schöpfergott am Himmelszelt zu seh’n.

 

Es ist erreicht, der Himmel ist erschlossen,

rief er und ging den langen Weg zurück.

Mit frohem Mute schritt er unverdrossen

und freute sich an seinem großen Glück.

 

Da fiel ihn, halb verhungert und erfroren,

ein Räuber an und forderte Tribut.

Da er nichts hatte, schien er schon verloren,

denn solches steigerte des Räubers Wut.

 

Doch dieser ließ ihn schließlich weiterziehen,

er fragte noch: Bist du ein heil’ger Mann?

Dann sage Gott, er soll sich mehr bemühen,

damit auch ich zufrieden leben kann. –

 

Voll Groll, den Schrecken noch in seinen Gliedern,

rief jener: Ja, ich habe Gott gesucht

und weiß, er wird dir Narr zu Recht erwidern,

du seist mit deiner bösen Tat verflucht! –

 

Du hast gesucht, doch hast du auch gefunden?,

vernahm er da im Inneren das Wort.

Sag, lohnten sich die vielen stillen Stunden,

die du geschmachtet in den Bergen dort?

 

Wo sind die guten Früchte deines Strebens?

Hat deine Einsamkeit sie dir verwehrt?

Den Himmel suchst du fern der Welt vergebens,

auch wenn dir scheint, du hättest Mich verehrt.

 

Du glaubst, für dich war schon der Himmel offen?

Dann sage Mir, was ist mit dir passiert?

Kaum hast du einen Menschen angetroffen,

da hat dein eit’ler Hochmut dich verführt.

 

Willst du Mir dienen, willst du Mich ergründen,

so liebe – und du weißt, was dir noch fehlt;

Ich lasse Mich in deinem Nächsten finden,

und du erkennst, jetzt hast du gut gewählt.

 

aus dem Gedichtband „Verlasse dich auf deines Herzens leisen Klang‟ (Hans Dienstknecht)