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Eine unerschütterliche Basis: Wissen gepaart mit Vertrauen

 

 

 

Wenn auch die nachfolgenden Gedichte drei verschiedene Urheber haben – im Äußeren! –, so sind sie doch aus der gleichen Quelle allen Lebens. Und sie sagen, wenn auch mit anderen Worten und anderen Schwerpunkten, das gleiche aus. Sie sprechen von einer außerhalb jeder Vorstellung liegenden göttlichen Allmacht, die ihre Schöpfung fehlerfrei führt, von einem göttlichen Willen, der in allem wirkt, und von einer unfaßbaren Größe und einem Gesetz, das willens und in der Lage ist, alle und alles wieder in die Einheit zurückzuführen – auf der Grundlage ewig sich verschenkender Liebe.

 

 

 

 

daß Gott nie einen Fehler macht!

 

 

Erscheinen meines Gottes Wege

mir seltsam, rätselhaft und schwer,

und geh‘n die Wünsche, die ich hege,

still unter in der Sorgen Meer;

will trüb und schwer der Tag verrinnen,

der mir nur Schmerz und Qual gebracht,

dann will ich mich auf eins besinnen:

Daß Gott nie einen Fehler macht!

 

Wenn mir zu hoch des Herrn Gedanken,

zu tief der Brunnen seiner Huld,

wenn alle Stützen haltlos wanken,

die Kraft mir fehlt und die Geduld,

wenn gar mein Blick kein Ziel mehr findet

bei banger, tränenreicher Wacht,

ein Glaubensfünklein dennoch kündet:

Daß Gotte nie einen Fehler macht!

 

Wenn über ungelösten Fragen

mein Herz verzweiflungsvoll erbebt,

an Gottes Liebe will verzagen,

weil sich der Unverstand erhebt,

dann darf ich all mein müdes Sehnen

in Gottes Hände legen sacht

und dieses sprechen unter Tränen:

Daß Gott nie einen Fehler macht!

 

Drum still, mein Herz, und laß vergehen,

was irdisch und vergänglich heißt.

Im Lichte droben wirst du sehen,

daß gut die Wege, die Er weist.

Und müßtest du dein Liebstes missen,

ja ging‘s durch kalte, finstre Nacht,

halt fest an diesem sel‘gen Wissen:

Daß Gott nie einen Fehler macht!

 

von Herbert Sack (1902-1942/43) in Stalingrad niedergeschrieben

 

 

 

 

Ich schrie den Ruf nach Gott in alle Fernen …

 

 

Ich schrie den Ruf nach Gott in alle Fernen …

Als Flamme stieg er auf zu allen Sternen ...

Doch nirgends kam ein Echo mir zurück.

Die Fernen blauten, und die Sterne schwiegen,

und meiner Sehnsuchtsträume leere Wiegen

zerschlug die Axt des Alltags Stück um Stück.

 

Da kehrte meine Sehnsucht sich nach innen ...

Und siehe: Strömend Licht fiel in mein Sinnen ...

Ich wurde Gottes Gegenwart gewahr!

Er sprach zu mir: „Ich war es, Der dich lenkte,

durch jeden Menschen, der dir Liebe schenkte,

es bot dir jeder Meine Gaben dar.

 

Der war Mein Gruß – und jener Meine Rüge,

den sandt‘ Ich, daß im Spiegel fremder Züge

du deines Wesens Widerschein erkennst.

Ich bin im Sturm, Ich walte in der Stille,

das Stäubchen wie den Stern erhält Mein Wille. –

Mich rufst du an, wie immer du Mich nennst.“

 

aus „Ephides – Ein Dichter des Transzendenten“

 

 

 

 

Ich Bin das Gesetz, Ich Bin das Leben

 

 

Ich Bin das Gesetz, Ich Bin das Leben,

Ich Bin alles, wie du Mich auch heißt.

Ich Bin Liebe, Dienen, Schöpfen, Geben.

Alles werde Ich ins Licht erheben,

denn in allem lebt der gleiche Geist.

 

Eigenwille brach vor Ewigkeiten

Mein Gesetz, das unvergänglich gilt;

ließ vom eigenen Gesetz sich leiten,

floh des Himmels lichterfüllte Weiten

und erschuf sich selbst ein Weltenbild.

 

Seelendrängen will die Wahrheit finden,

weil Ich lockend ruf’ in jedem Herz.

Dauernd kann kein einziger erblinden,

denn in seinen noch so tiefen Gründen

zeige Ich Mich ihm als Seelenschmerz.

 

Meine Liebe ist nicht zu besiegen,

alles löse Ich in Meinem Licht.

Meiner Güte wird sich jeder fügen,

und er wird in Meinen Arm sich schmiegen

und Mir schauen in Mein Angesicht.

 

Will dein Glaube dich in Fesseln halten,

mach dich frei - und zögere nicht bang.

Laß die Glut in dir nicht ganz erkalten,

fach’ sie an, und laß uns neu gestalten.

Denn du bist von königlichem Rang.

 

Ich Bin das Gesetz für alle Zeiten,

und Ich rufe: Komm zurück zu Mir.

Streiche dein Gesetz, laß dich geleiten;

vor dir liegen deines Himmels Weiten.

Sie gehören - unermeßlich – dir.

 

aus „Verlasse dich auf deines Herzens leisen Klang‟ (Hans Dienstknecht)