Wer holt dich ab?
Dir wird kein Petrus gegenübertreten,
nicht Hörner werden tönen noch Trompeten,
wenn du die Erde hinter dir gelassen hast.
Du ahnst es ja auch schon: So kann’s nicht gehen.
Du trautest selber kaum noch deinem Flehen.
Vielleicht ist deine Illusion auch schon verblaßt?
Was wird dir neue Heimat sein dort drüben?
Wer wird Gerechtigkeit an dir verüben?
Wer holt dich ab? Wer lädt dich ein? Wo gehst du hin?
Auf was du immer triffst: Es ist dein Leben,
dein Ja, dein Nein, dein Nehmen und dein Geben.
Und du bist – ungewollt? - auf einmal mittendrin.
Hans Dienstknecht aus:
Verlasse dich auf deines Herzens leisen Klang
Denk Dir ein Bild
Denk Dir ein Bild.
Weites Meer.
Ein Segelschiff setzt seine weißen Segel
und gleitet hinaus in die offene See.
Du siehst, wie es kleiner und kleiner wird.
Wo Wasser und Himmel sich treffen, verschwindet es.
Da sagt jemand: Es ist gegangen.
Ein anderer sagt: Es kommt.
Der Tod ist ein Horizont, und ein Horizont ist nichts anderes,
als die Grenze unseres Sehens.
Wenn wir um einen Menschen trauern,
freuen sich andere, ihn hinter der Grenze wieder zu sehen.
Peter Streiff
Weltenwanderer Mensch
Du ringst und rufst nach Glück!
Kaum zeigt es sich,
so läßt es dich
in Einsamkeit zurück.
Denn es ist eine Sprosse nur auf unsrer Leiter,
komm weiter!
Das Leid, wie es dich schreckt!
Schon hat’s den Arm gereckt,
dich zu erfassen –
und muß dich lassen!
Es ist ja eine Sprosse nur auf unsrer Leiter,
komm weiter!
Das Werk, das du erstrebtest,
dem du, dich opfernd lebtest –
kaum hast du es getan,
gehört es andern an.
Ach, es ist eine Sprosse nur auf unsrer Leiter,
komm weiter!
So läuft der Erde Zeit.
Erst scheint der Tod dir weit,
dann ist er nah,
auf einmal ist er da!
Doch er ist eine Sprosse nur auf unsrer Leiter,
komm weiter!
Und neuer Fähigkeiten frische Kraft
in andern Leben neue Werte schafft,
und ein Erkennen löst das andre ab;
Erfahrung wird des früh’ren Wissens Grab.
Auch Wissen ist nur eine Sprosse auf der Leiter,
komm weiter!
Auch wir im Geistessonnenlicht,
auch wir im andern Land erschauen nicht
das Ende unsrer Leiter
und streben weiter.
Ephides