Unsere Seelenkräfte:
Der Schlüssel zur Gesundheit
Unsere seelische und körperliche Gesundheit sind untrennbar miteinander verbunden. Leider wissen das die aller-allermeisten nicht. Dabei wäre es unter Einsatz von ein wenig „Herzenslogik“ ein Leichtes, die Zusammenhänge zu erkennen. Das bedeutet nun leider nicht, daß mit dieser Erkenntnis auch schon gleich die Lösung daherkommt. Die Antworten nach den wahren Ursachen von Krankheiten lassen sich nur in den seltensten Fällen auf Anhieb finden – was aber nicht bedeutet, daß es sie nicht gibt. Oftmals verstecken sie sich recht geschickt, manchmal werden sie geahnt, und hier und da liegen sie sogar (für Außenstehende eher zu erkennen als für den Betroffenen) auf der Hand. Aber das ist ein anderes Thema.
Hier soll uns nur interessieren, daß diese Zusammenhänge bestehen, wie sie sich gestalten, und wie uns dieses Wissen dazu verhelfen kann, uns besser kennenzulernen, indem wir ein wenig mehr in die „Tiefe“ schauen. Und uns dabei vielleicht auch des grandiosen „Schöpfungsuhrwerks“ bewußt werden, das fehlerfrei arbeitet, und in das alles eingeschlossen ist.
Der folgende Buchauszug (das 17. Kapitel, das sich Das Prinzip nennt, aus „Das letzte Wort hat die Liebe – Wie unsere Seelenkräfte unseres inneres und äußeres Heilsein bestimmen“) führt uns ein wenig in die oben erwähnte Tiefe.
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Man soll sich mehr um die Seele als um den Körper kümmern;
denn Vollkommenheit der Seele richtet die Schwächen des Körpers auf.
Demokrit, griech. Philosoph (460 - 370 v.Chr.)
Ein glücklicher Mensch stirbt nicht an einer Krankheit
Sprichwort der Indianer
Die Energie, die alles und jeder braucht um zu leben, muß einen Ursprung haben. Und dieser Ursprung muß das „Perpetuum mobile“ sein, nach dem wir Menschen schon lange vergebens suchen. Wir werden es im Materiellen nie finden, denn gegen seine Existenz sprechen alle wissenschaftlichen Erkenntnisse. Eine ständig aus sich selbst heraus entstehende und unaufhörlich strömende Energie gibt es nur im Geistigen, und sie ist einzigartig; wir gaben ihr den Namen „Gott“.
Jedes elektrische Gerät beispielsweise ist auf die konstante Zufuhr von Energie angewiesen, die hinsichtlich Qualität und Quantität möglichst geringen Schwankungen unterworfen ist. Nicht umsonst gibt es Normen für Strom, Treibstoff u.a. Kommt es zu Störungen oder Ausfällen bei der Zufuhr, sind Funktionsbeeinträchtigungen bis hin zum Ausfall die Folge.
Sollte dieses Prinzip für Lebewesen nicht gelten? Es gilt.
Damit ist aber jedes Lebewesen der Gefahr ausgesetzt, dann zu erkranken, wenn die zur Verfügung stehende Energie zur Aufrechterhaltung des Lebensprozesses mit all seinen Auswirkungen nicht ausreicht. Im weitesten Sinne gilt dies auch schon für das Mineralreich, das zwar nicht durch mangelnde Ernährung und Bewegung oder durch fehlenden Sauerstoff und negative Gedanken, wohl aber durch Umwelteinflüsse „krank“ werden kann. Je höher wir auf der Entwicklungsleiter über das Pflanzen- und Tierreich bis hin zum Menschen steigen, um so vielfältiger sind die Möglichkeiten, das Lebewesen krankmachend zu beeinträchtigen. Beim Menschen sind sie zweifellos am größten, nicht zuletzt deshalb, weil er das komplizierteste und anfälligste System darstellt. Aber gerade diese Tatsache befähigt ihn auch dazu, die negativen Einflüsse zu reduzieren oder ihnen aus dem Weg zu gehen oder dort, wo dies nicht möglich ist, seine Energiezufuhr (Heilbehandlungen, Urlaub usw.) zu erhöhen oder zumindest konstantzuhalten.
Mehrere Faktoren müssen wir in diesem Fall berücksichtigen: die Energie selbst, ihre Wirkungsweise und unsere Möglichkeiten, richtig mit diesem kostenlos zur Verfügung gestellten, kostbaren Gut umzugehen.
Wir haben die Seele als unseren feinstofflichen Körper bereits kennengelernt. Über sie fließen unserem materiellen Körper ein Leben lang göttliche Kräfte zu, ohne die wir nicht lebensfähig wären, ohne die es uns gar nicht gäbe. Diese Kräfte allein reichen aber für ein Leben auf der Erde nicht aus; hier unterliegt jeder Körper zusätzlich den Gesetzen der Materie, was besagt, daß zur Aufrechterhaltung eines gesunden, irdischen Lebens der Körper richtig beatmet, ernährt, bewegt und von schädlichen Einflüssen freigehalten werden muß. Darüber ist genug gesagt und geschrieben worden. Daß wir dennoch so viel falsch machen, steht auf einem anderen Blatt. Aber steht es das wirklich? Ist nicht auch dieses Blatt – wenn wir damit die Seele meinen – ein Teil von uns?
Obwohl oft von „seelischen Krankheiten“ gesprochen wird, ist die Existenz unseres immateriellen Körpers doch weitgehend unbekannt und bleibt entsprechend unberücksichtigt. Das gilt sowohl für die Diagnose und Therapie von Krankheiten als auch für die verschiedenen Aspekte unserer Persönlichkeit. Von Bewußtsein oder Psyche zu sprechen reicht nicht aus, nicht bei der Betrachtung von Krebs und auch nicht von anderen Krankheiten. Die feinstoffliche Seele und der grobstoffliche Leib bilden von der Geburt an bis zum Tod eine untrennbare Einheit. Beide beeinflussen sich unablässig zum Positiven und zum Negativen hin. Dafür liefert die Seele die Programme, mit denen der Mensch sie ausgestattet hat. Es gibt keinen Augenblick unseres Lebens, in dem nicht ein Energie- und damit Informationsaustausch zwischen beiden erfolgt. Gänzlich falsch wäre es, die Seele als etwas anzusehen, was nicht wirklich zu uns gehört, nur weil sie als unsichtbarer Energiekörper unserem Bewußtsein nicht präsent ist. Wer sich nur mit seinem Körper identifiziert und ausschließlich dort sein „Ich“ sieht, lebt ein bißchen gefährlich. Meine Seele „bin ich“, und zwar ebenso unentrinnbar, wie ich dies von meinem Körper annehme.
Man könnte den seelischen und den körperlichen Anteil eines Menschen auch als die beiden Seiten ein und derselben Medaille bezeichnen.
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Wir hatten schon gesagt, daß sich außerhalb der Himmel um jedes reingeistige Wesen „verdichtete Hüllen“ legen, die in ihrer Gesamtheit die Seele genannt werden. Tritt nun bei der Inkarnation die Seele (das sind wir, die wir aus den feinstofflichen Bereichen zur Inkarnation kommen) in den menschlichen Körper ein, dann wird sie eins mit ihm und versorgt ihn künftig mit Lebensenergie. Nun kommen wir ja als Seele nicht taufrisch und unschuldig wie eine Rose in dieses Leben. Wir bringen aus früheren Leben, die in aller Regel schon hinter uns liegen, das mit, was wir damals nicht gelernt haben und deshalb noch als Lernaufgabe in uns tragen. Wir bringen aber auch das in die neue Inkarnation mit ein, was von uns an Charakterstärken bereits erarbeitet worden ist. Entsprechend vielfältig ist unser Wesen. Wenn wir später zum bewußten Leben erwachen und uns mit anderen und uns selbst auseinandersetzen, haben wir keinen Grund, unser Verhalten den Genen unserer Vorfahren, dem Zufall oder einem ungerechten Gott anzulasten. Wir begegnen immer nur uns selbst.
Je nachdem, was wir also mitbringen und/oder in diesem Leben selbst gestalten, fließen uns die seelischen Kräfte zu, die wir zusätzlich zu den Energien aus Stoffwechsel, Atmung usw. benötigen. Was uns erhält, ist daher eine Kombination verschiedener Anteile seelischer und irdischer Energie, die zusammen unsere Gesamtenergieversorgung ausmachen. Diese Tatsache ist leider kaum bekannt. Das ist der Grund dafür, warum üblicherweise versucht wird, eine Krankheit – die nichts weiter als einen Energiemangel darstellt – direkt oder indirekt durch äußere Zufuhr von Energie zu „heilen“. Dazu zählen auch Medikamente, die zwar im Körperinneren, aber nicht im „Inneren des Menschen“ wirken a. Dabei weiß man jedoch vielfach nicht, was den Energiemangel auslöst hat, und – noch wichtiger – warum dies geschehen ist. Wenn überhaupt, wird im Äußeren gesucht.
Liegt der Grund für eine Erkrankung jedoch in der Verringerung der Seelenenergie, die damit nicht in ausreichendem Maße dem Körper zur Verfügung steht, wird eine wirkliche und dauerhafte Heilung durch ausschließlich äußere Maßnahmen nicht zu erzielen sein.
Die Verbindung, die der seelische Bewußtseins- und Energiekörper mit dem menschlichen Körper eingeht – wobei die Seele als die feinstoffliche Substanz die materielle des Leibes völlig durchdringt –, läßt an sieben Stellen die Lebensenergie in den Körper einfließen.
Wo etwas fließt und aufgenommen wird, muß es eine Schnittstelle geben. Beim Menschen sind diese Schnittstellen die Pforten, an denen die göttliche Lebenskraft eintritt: die sogenannten Chakren. Es sind kreisförmige Energiewirbel, die sich im Körper befinden, aber nicht als materieller Teil davon, sondern als „übermaterielle“ Kraftform. Das Wort Chakra bedeutet in Sanskrit „Rad“ oder „Kreis“. Diese Kreiswirbel ziehen kosmische Energien in den Körper, unsere Lebenskraft.
Es gibt sieben Hauptchakren (neben weiteren, wovon einige Religionen und Anschauungen ausgehen), die von unten nach oben gezählt werden, und die ihre eigenen Namen haben – vom Basis-Chakra in der Steißbeingegend bis zum Scheitel-Chakra. Oder aus christlich-mystischer Sicht vom Chakra der Ordnung bis zum Chakra der Barmherzigkeit. In den Worten C.G. Jungs sind Chakren „Tore zum Bewußtsein des Menschen“. Deshalb werden sie manchmal auch als „Bewußtseinszentren“ bezeichnet. Die Wirbelsäule bildet die Hauptachse, um die herum oder auf der sie angeordnet sind. Jedes unserer Organe und jede unserer Funktionen sind einem dieser Bewußtseinszentren zugeordnet und erhalten darüber ihren Anteil geistiger Energien ...
Viele Abbildungen der Chakren haben einen östlichen Charakter. Das hängt damit zusammen, daß diese Erkenntnisse im Osten schon seit langer Zeit vorhanden sind. Der traditionell-christliche Raum tut sich nicht nur schwer damit, er lehnt diese Auffassung ab, wobei er damit seiner Linie vom weitgehenden Nichtwissen um die Seele treu bleibt. Symbolisch muß allerdings ein wenig von ursprünglichen Kenntnissen erhalten geblieben sein, weil beispielsweise bei der Taufe, die eine symbolische Form der Reinigung darstellen soll, das Scheitelchakra mit geweihtem Wasser benetzt wird. Oder denken wir an die segnende Hand des Priesters und an die Hand der Mutter oder des Vaters, wenn sie den Scheitel eines Kindes berührt.
Daß man vornehmlich Darstellungen der östlichen Mythologie findet, bedeutet natürlich nicht, daß die Lebensenergie nur bei den Menschen im asiatischen Raum über die sieben Chakren fließt. Sie fließt überall auf der Welt nach gleichen Gesetzmäßigkeiten. Hellsichtige Menschen haben im übrigen schon immer diese Chakren beschrieben und vielfach Zeichnungen von ihnen angefertigt. Heutzutage ist man sogar in der Lage, sie fotografisch abzubilden. So unterschiedlich sie sich dabei auch zeigen, eines ist allen Auffassungen gemeinsam: Je mehr Energie fließt, um so strahlender sind diese Zentren, um so schöner rotieren sie – und um so gesünder ist der Mensch.
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Bisher sind wir noch nicht von unserer Annahme abgewichen, daß die gesamte Evolution einzig dem Ziel dient, uns auf den Weg zurück in unsere himmlische Heimat zu bringen. Und dies – für mich der wichtigste Aspekt – ausschließlich mit Mitteln der Liebe und unter Beachtung unseres freien Willens. Wir kommen damit zu einem Punkt, der uns bis zum Schluß des Buches begleiten wird: dem Gesetz von Ursache und Wirkung, das hier allerdings nur in seinen Grundzügen erläutert wird.
Auch wenn sich das Ineinandergreifen der vielen Zahnräder der Schöpfung mit einer unvergleichlichen Präzision vollzieht, bedeutet das nicht, daß die Gesetze, die dies bewirken, ebenso unvergleichlich kompliziert sind, zumindest nicht in dem, was sie im Grundsatz aussagen ...
Uns geht es ja auch nicht um das Erfassen des letzten und kleinsten Details, sondern um das Verstehen der großen Zusammenhänge. So, wie uns der Sinn der Evolution klargeworden ist, auch ohne daß wir die Veränderungen in atomaren Strukturen nachvollziehen mußten (was wir gar nicht können), ebenso klar und verständlich sind die anderen Prinzipien, die den fehlerfreien Lauf der Schöpfung und das Miteinander regeln. Auch der Erkenntnisprozeß, der die Voraussetzung für eine freiwillige Umkehr und Hinwendung zu Gott ist, unterliegt einer göttlichen Gesetzmäßigkeit.
Gottes Gesetze sind einfach in ihrer Struktur, und ihre Vermittlung uns Menschen gegenüber darf nicht schwieriger sein. Das ist sie auch nicht, sondern klar und verständlich. Sie muß es sein, um den geistigen Fähigkeiten aller Kinder gerecht werden zu können.
Wieder einmal möchte ich Sie bitten, einen Gedanken Gottes nachzuvollziehen und sich dafür in die Rolle eines Elternteils zu versetzen, der sich vor folgende Aufgabe gestellt sieht: Liebe und Freiheit (dem Alter entsprechend) sollen die obersten Grundsätze in der Erziehung der Kinder sein. Außerdem müssen Drohung und Strafe als Erziehungsmittel wegfallen. Gleichzeitig jedoch muß sichergestellt sein, daß die Kinder etwas lernen, und daß sich ihr Verhalten nach und nach zur Liebe Ihnen gegenüber entwickelt, weil sie erkennen, daß sie von Ihnen sehr geliebt werden. Die Zeit würde bei diesem Vorhaben keine Rolle spielen. Wie würden Sie vorgehen?
Für uns Menschen scheint das eine unlösbare Aufgabe zu sein. Für Gott war sie das nicht. Die Lösung, die Er gefunden hat, ist einfach genial oder genial einfach, was auf das gleiche hinausläuft:
Um zu erkennen, was gut und richtig ist, was dem anderen geschadet und was ihn verletzt hat, muß das Kind – ohne daß Sie eingreifen müssen – genau das erleben und erleiden, was es, vielleicht sogar gegen besseres Wissen, falsch gemacht und sich und anderen zugefügt hat. Es muß mit der Ernte seiner eigenen Saat konfrontiert werden und sie selbst verspüren. Genau dieses Prinzip hat Gott in dem Gesetz von Ursache und Wirkung, auch Gesetz von Saat und Ernte genannt, ausgedrückt. Da bedarf es keiner wie auch immer gearteten drohenden und strafenden Instanz. Im Gegenteil: Die göttliche Instanz lehrt die Liebe – und weist gleichzeitig auf die Folgen hin, die bei einem Verstoß gegen das Liebegebot durch das Kind selbst ausgelöst werden. Mit der Einschränkung, daß die Folgen aufgehoben oder gemindert werden, wenn das Kind seinen Fehler erkennt, bereut, wiedergutmacht (soweit das möglich ist) – und damit wieder einen Ausgleich herstellt für das energetische und möglicherweise auch materielle Ungleichgewicht, das es ausgelöst hat.
Irgendwann wird es bei jedem ein Innehalten auf dem scheinbar endlosen Weg des Kummers und der Katastrophen geben, denn keiner setzt sich gerne ununterbrochen den Widrigkeiten oder Schicksalsschlägen aus. Irgendwann wird jeder von uns mit Blick auf seine Ernte auf die Suche nach seiner Saat gehen. Die ersten Fragen werden aus dem Inneren auftauchen, vielleicht ist es ein kleines Gebet oder die Bitte um das Verständnis dafür, was das alles soll. Auf diese Weise wird jeder Mensch über kurz oder lang fündig werden und dann eine Änderung herbeiführen. Oder würden Sie nicht, wenn Sie auf dem Weg in Ihren Garten jedesmal den Kopf schmerzhaft anstoßen, auf die Suche nach der Ursache gehen um festzustellen, welcher Ast oder was immer Ihnen ständig im Weg ist? Und würden Sie dann nicht das Hindernis beseitigen, wenn Ihnen die Kopfschmerzen und Beulen zuviel werden? ...
So einfach funktioniert das Gesetz von Ursache und Wirkung. Es wirkt im übrigen nicht nur von jetzt in die Zukunft, sondern auch aus der Vergangenheit ins Hier und Jetzt hinein. Im übertragenen Sinne heißt das: Was ich heute säe, werde ich morgen ernten. Und was ich heute ernte, habe ich gestern gesät.
„Ephides“ 1 hat die Wahrheit von Saat und Ernte in ein wunderbares, kleines Gedicht gefaßt:
Jeder Gedanke ist Saat.
Einst, über kurz oder lang,
führt durch dies Feld dich dein Gang.
Jeder Gedanke ist Tat.
Einst, über lang oder kurz,
wird er dein Sieg oder Sturz.
Wie dir das Schicksal auch naht,
nenn es nicht fremde Gewalt:
Du bist’s in eigner Gestalt!
Bei aller Einfachheit und Logik fällt es vielen Menschen schwer, daran zu glauben. Da ist ihnen dann doch der Glaube lieber, daß ein Gott die Krankheiten, Nöte und Schicksalsschläge als Strafen schickt. Ansonsten hätten ja sie – ausschließlich sie und sonst keiner – die Verantwortung für das zu tragen, was ihnen widerfährt! ... Dies zu akzeptieren würde eine lange Kette von Konsequenzen nach sich ziehen und bedeuten, sein Leben ändern zu müssen, wollte man nicht ständig mit den Folgen eigener Fehler und Schwächen konfrontiert werden.
Wer unvoreingenommen ein bißchen nachdenkt wird dahinterkommen, daß diesem Prinzip die allumfassende Liebe zugrunde liegt, die das Kind aus der Fremde in die ewige Heimat zurückholen möchte.
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Gott hat kein goldenes Buch, in das Er alle unsere guten Taten einschreibt. Ebensowenig hat Er ein schwarzes, das unsere Verfehlungen enthält. Irgendwo aber muß unser gesamtes Leben mit allen Höhen und Tiefen festgehalten werden, damit das Gesetz auch zum Tragen kommen kann. Als „Aufzeichnungsstelle“ dient unser feinstofflicher Seelenkörper. Wir registrieren selbst, was wir tun und lassen, Gutes und Böses. Jeder Gedanke, jedes Wort und jedes Tun, das am Gesetz der Gottes- und Nächstenliebe orientiert ist, verstärkt die energetische Schwingung unserer Seele. Aber als Schatten, als Belastungen fließen hier auch unser negatives Fühlen, Denken, Reden und Handeln ein. In unserer Seele gestalten wir unser Schicksal selbst! Jeder für sich ganz allein. Damit ist auch sichergestellt, daß nichts auf uns zukommen kann, was ein anderer als Belastung in sich trägt! Das ist die gute Nachricht. Die weniger gute lautet: Das, was uns (be)trifft, hat auch ursächlich mit uns selbst zu tun.
Daher muß – als Schlußfolgerung – alles, was auf einen Menschen persönlich, auf eine Gemeinschaft oder auch eine Nation zukommt, selbst verursacht sein. Es sei denn, man nimmt an, A hat etwas zu tragen, dessen Ursache von B gesetzt worden ist. Eine solche Betrachtungsweise aber leugnet indirekt die Existenz Gottes, weil sie unterstellt, daß in der Schöpfung Willkür herrscht.
Leider haben viele Menschen nicht nur keine Ahnung vom Wirken dieses Gesetzes, sie halten es noch nicht einmal für möglich, daß das, was ihnen widerfährt, in irgendeiner Form etwas mit einem göttlichen Ordnungsprinzip zu tun haben könnte. Die Unmittelbarkeit Gottes in allem, was geschieht – Seine Allgegenwart – ist den meisten nicht bewußt.
Dazu habe ich eine kleine Geschichte gefunden aus der Sammlung von Salcia Landmann 2, die diese Haltung auf eine humorvolle Weise deutlich macht:
Der Rabbi fährt mit seinem jüdischen Kutscher über Land. An einer menschenleeren Stelle steigt der Kutscher ab, sieht sich vorsichtig nach allen Seiten um, dann packt er einen Bund Heu von der frisch abgemähten Wiese am Wegrand ...
„Man sieht es!“ warnt der Rabbi.
Der Kutscher läßt das Heu fallen, steigt auf den Kutschbock und jagt mit dem Wagen wild davon.
Nach einer Weile fragt er: „Wer hat mich gesehen?“
Der Rabbi: „Gott.“
„Pfui“, ruft der Kutscher entrüstet, „und ich dachte, es sei der Bauer!“
Wenn ich von Verfehlungen, Sünden, Schwächen und Fehlern spreche, so ist damit niemals eine Bewertung oder Verurteilung verbunden. Landläufig aber wird dies miteinander gekoppelt, nicht nur im Hinblick auf andere Menschen, ebenso mit Blick auf die eigene Person. Vielleicht hat gerade aus diesem Grund so mancher Angst, bei sich selbst genauer hinzuschauen, weil er von diesen Seiten seines Wesens lieber nichts wissen möchte und bei ihrem Kennenlernen Minderwertigkeitskomplexe und Schuldgefühle befürchtet.
„Bin ich also ‚selbst schuld‘, wenn ich krank werde?“ schreibt Walter Weber 3. „Das ist eine heikle Frage, denn die Begriffe Schuld, Schuldgefühle, Scham, schlechtes Gewissen, Versagen, Fehler wirken sich negativ auf uns aus, bedrücken, wecken Ängste und können uns lähmen. Daher befürworte ich den Begriff der Verantwortung.“
Ich stimme ihm zu, wenn wir auch eines Tages lernen werden, uns trotz unserer Fehler zu lieben. Wie sollten wir je unseren Nächsten mit seinen Fehlern und Schwächen lieben können, wenn wir gleiche Eigenschaften an uns verurteilen, oder sie uns negativ stimmen? Aber wie man dies auch dreht und wendet, oder wie man es nennen oder anschauen mag, ein Fehlverhalten – zumal ein massives – wirkt sich auf unsere Seele und damit früher oder später auf unseren Körper aus (es sei denn, es wird korrigiert; aber darauf kommen wir noch).
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Seele und Körper stehen unablässig in Wechselwirkung zueinander. Durch unsere freie Willensentscheidung bestimmen wir daher die Schwingung oder Strahlkraft unseres Seelenkörpers. Von dort aus fließt uns entsprechend mehr oder weniger Energie zu. Unser Bewußtsein, dem unser Empfinden, Denken und Handeln unterstellt ist, dient somit als Bindeglied zwischen Körper und Seele. So, wie wir uns verhalten, prägen wir unsere Seele. Und so, wie unsere Seele geprägt ist, verhalten wir uns.
Das scheint auf den ersten Blick ein Teufelskreis zu sein. Das ist es auch, im wahrsten Sinne des Wortes; doch beim genaueren Hinsehen tun sich Möglichkeiten auf, dieses Sich-im-Kreise-Drehen zu durchbrechen.
Jeder aufbauende Gedanke, jedes positive Wort, jede selbstlose Handlung und jede Korrektur eines früheren Fehlers – was alles letztlich nichts anderes bedeutet als „liebe – und sonst nichts“ – lassen im gleichen Augenblick verstärkt Seelenkräfte fließen (manchmal spüren wir das regelrecht). Wir sind in einem solchen Fall dem Gebot der Liebe gefolgt, haben uns dabei – willentlich oder nicht – als Hilfe der Kraft Christi in uns „bedient“. Die „Antwort“ folgt unter Umständen umgehend. Doch auch dann, wenn wir sie nicht sofort wahrnehmen, hat sich in unserer Seele etwas getan. Wir haben das Prinzip der Liebe angewendet, haben damit, auch wenn wir es gar nicht wußten, ja gesagt zu dem, der die Liebe ist. Und als Folge gewinnen wir ein Stückchen Harmonie, Vertrauen, Glücksgefühl, Geborgenheit und anderes mehr. Wenn die Motivation unseres Tuns die Liebe zu Gott und unserem Nächsten war, ernten wir gleichsam automatisch die Früchte unseres Tuns. Stand der persönliche Vorteil oder eine eigennützige Energiegewinnung im Vordergrund unseres Handelns, wird es zu keiner echten und dauerhaften Steigerung der Lebensenergie und damit nicht zu einer wahren Heilung kommen.
Eine erhöhte Seelenschwingung bedeutet vermehrte körperliche Energie, ein Abfall der seelischen Strahlkraft hat eine Reduzierung der Energie zur Folge. Auf diese Weise bestimmen unsere Seelenkräfte unser inneres und äußeres Heilsein.
Da mit einem Bemühen um rechtes Tun auch immer eine Befreiung von alten Lasten und ein Erstarken der inneren Kraft einhergeht, kann dies nicht im Sinne dunkler Mächte sein. Denn jeder Mensch, der sich nach und nach von früheren, negativen Ansichten, Programmen und Gewohnheiten löst, bedeutet für sie einen Energielieferanten weniger. Also setzt die Finsternis alles daran, die Menschen auf einem Niveau zu halten, auf dem sie zwar nicht wirklich glücklich sind, auf dem sie sich aber daheim fühlen und eingerichtet haben, und auf dem keine „Arbeit“, das heißt keine Veränderung von ihnen verlangt wird.
Dagegen stehen nun die Bemühungen des Geistes, jedes Seiner Kinder früher oder später „in Bewegung“ zu setzen. Dazu dient unter anderem das Gesetz von Ursache und Wirkung. Das, was einzig durch eigenes Verschulden auf uns zukommt, und was uns Anstoß sein will, wird nur leider in den seltensten Fällen als eine Tat der heimholenden Liebe erkannt. Nimmt der Mensch diesen Wink des Schicksals nicht als einen solchen wahr, das heißt, geht er zur Tagesordnung über, weil er alles dem sogenannten Zufall zuschreibt, dann hat er eine Chance nicht erkannt und somit verpaßt.
Die Gegenseite freut sich; noch mehr freut sie sich, wenn es ihr gelingt, im Betroffenen das Bild eines ungerechten Gottes entstehen zu lassen. Dann hat sich, bildlich gesprochen, der Abstand zur Quelle der Liebeenergie vergrößert.
Doch die Liebe wird keine Ruhe geben und den nächsten Anstoß vorbereiten. „Schicksal“ kann in diesem Sinne sehr wohl definiert werden mit „was mir geschickt wird“ zur Erkenntnis. Gabriela Vetter 4 gibt ein sehr treffendes Zitat von Fritz Zorn wieder: „Ich bin froh, daß ich Krebs bekommen habe, denn nur er konnte mich auf etwas viel Schlimmeres aufmerksam machen, meinen psychischen Krebs ...“
Es braucht tiefe Selbsterkenntnis, um zu so einer Aussage zu kommen. Mit dem Wissen um die eigenen Fehler und Schwächen steht und fällt unsere weitere Entwicklung, unsere seelische und körperliche Gesundheit. Der Volksmund sagt nicht umsonst: „Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.“
(aus „Das letzte Wort hat die Liebe‟ von Hans Dienstknecht)
a Homöopathische Mittel, vor allem, wenn sie höher potenziert sind, können da eine Ausnahme bilden, weil sie als Informationsträger im energetischen Bereich wirksam sind, aber natürlich keine „innere Arbeit“ ersetzen, sondern höchstens Anstoß dazu sein können.
1 Ephides – Ein Dichter aus dem Transzendenten, Bürger-Verlag, Hardthausen
2 Der jüdische Witz, Patmos Verlag, Düsseldorf
3 Hoffnung bei Krebs, Herbig Verlagsbuchhandlung, München
4 Krebs und Seele, Oesch Verlag, Zürich