Vater,
ich bitte Dich, so wie Du mich gelehrt hast:
Ich bitte um den Segen für alle Menschen die ich kenne und die ich nicht kenne;
ohne Erwartung, wie Du diesen Menschen den Segen spendest.
Ich bitte Dich nicht in Ritualen und Formeln.
Ich bitte Dich nur mit meinem Herzen:
Um Deine Liebe für alle Menschen die ich kenne und die ich nicht kenne;
ohne Vorstellungen davon, wie Du diese Liebe diesen Menschen gibst.
Manchmal habe ich noch Erwartungen,
dass meine Wünsche erfüllt werden –
doch nein, Dein Wille möge geschehen.
Ich bitte um den Geist der Geduld, der alles durchdringen möge,
was derzeit noch Ungeduld und Hast in sich trägt.
Möge dieser Geist unser Herz neu formen, es öffnen und offen halten
für alle Belange des Lebens auf dieser Erde.
Ich bitte, dass sich unser Verstand nicht mehr als Herrscher sieht,
sondern das Herz als den Sitz der Sehnsucht nach Leben akzeptiert.
Dass aus dieser Sehnsucht heraus der Glaube an das Morgen entsteht,
dieses Morgen, welches in Deiner Nacht ans Licht gehoben wird.
Ich bitte um den Geist des Erbarmens,
der unsere Ungeduld zudeckt mit Geduld
und unsere Hast in Stille und Frieden verwandelt.
Keinen äußeren Frieden, der den Schein wahrt,
sondern den Frieden der aus dem Inneren entsteht.
Geboren aus der Akzeptanz eines Schöpfers, welcher größer ist,
als wir je zu denken und zu empfinden vermögen.
Dieser Geist vor allem leite unsere Schritte Deinem Willen entgegen.
Dieser starke Wille, der eine ganze Schöpfung hält.
Möge sich unser ganzes Leben in diesem Willen widerspiegeln,
und nach langem zähen Ringen in uns Klarheit und Wahrheit aufscheinen.
Danke, Vater, dass Du diese Bitten ermöglichst und nach Deinem Willen erfüllst.
Denn Du sagtest: „Wer klopfet, dem wird aufgetan!“
Danke, Vater, dass ich klopfen darf.
M. M.