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Wer könnte uns besser die wahren Hintergründe für die Inkarnation des Gottesgeistes in den Menschen Jesus von Nazareth erklären, als der Herr selbst.

 

Unter dem Titel „Buch des wahren Lebens“ (Libro de la Vida Verdadera) hat die spiritualistische Bewegung in Mexiko von 1940 bis 1950 in zwölf Bänden von je rund 450 Seiten einen Großteil der Kundgaben und Offenbarungen gesammelt, die der Herr durch mehr als 100 berufene Stimmträger gab. (Mehr dazu siehe auf unserer Homepage unter „Mexiko“ und dort unter „Kleine Einführung – des bes­seren Verständnisses wegen“.) Aus 366 Unterweisungen in rund 25.500 Versen wurden verschiedene Kompendien [kurzgefaßte Lehrbücher] zusammengestellt. Davon ist vor allem das Kompendium „Das Dritte Testament‟ zu nennen, aus dem wir nachstehend auszugsweise zitieren.

Die Unterweisungen sind einfach und klar und für jedermann verständlich. Sie sind vom Geist und der Gesinnung Christi und der Liebe und Barmherzigkeit des Himmlischen Vaters durchdrungen. Ihre Weisheit und Tiefgründigkeit verhelfen den Menschen zu einem besseren Verstehen Gottes, ihrer selbst, des Sinns ihres Daseins auf Erden und der Geschehnisse in ihrem persönlichen Leben.

 

 

Prophetische Weissagungen

 

Euer Vater bereitete alles vor, damit das „Wort“ Gottes unter den Menschen wohne und ihnen an den erhabenen Beispielen seiner Liebe den Weg ihrer Wie­dergutmachung zeige.

Zuerst inspirierte Er die Propheten, die die Form anzukündigen hatten, in wel­cher der Messias zur Welt kommen würde, welcher Art sein Werk, seine Leiden und sein Tod als Mensch sein würden, damit, wenn Christus auf der Erde er­schiene, derjenige, der die Prophetien kannte, Ihn augenblicklich erkennen wür­de.

Jeder meiner Propheten kündigte mein Kommen an, bereitete die Wege und gab genaue Merkmale, damit, wenn der Tag kommen würde, niemand sich irrte.

 

 

Die Messiaserwartung im jüdischen Volk

 

Die Welt war in der gegenwärtigen Zeit nicht bereit, Mich so zu erwarten, wie Mich das Volk Israel in jener „Zweiten Zeit“1 erwartete. Meine großen Prophe­ten hatten einen Messias angekündigt, einen Heiland, den Sohn Gottes, welcher kommen würde, um die Unterdrückten zu befreien und die Welt durch das Licht des „Wortes“ zu erleuchten. Je mehr jenes Volk litt, desto mehr sehnte es das Kommen des Verheißenen herbei; je mehr es vom Kelch der Erniedrigung und der Unterdrückung trank, desto mehr sehnte es sich nach der Gegenwart des Messias, und überall suchte es nach Hinweisen und Zeichen, die zu ihm von der Nähe der Ankunft ihres Erlösers sprechen würden.

Von Generation zu Generation und von Eltern auf die Kinder wurde die göttli­che Verheißung weitergegeben, die das auserwählte Volk des Herrn lange Zeit hindurch zum Wachen und Beten veranlaßte.

Endlich kam Ich zu meinem Volke, aber nicht alle vermochten Mich zu erken­nen, obwohl Mich alle erwarteten: die einen taten es in vergeistigter Weise und die anderen in einer materialistischen Auslegung.

Aber Mir genügte die Lauterkeit und die Liebe derer, die meine Gegenwart fühlten und im Lichte meines Wortes das Himmelreich erblickten und an meine Kundgebung glaubten. Mir genügten jene, die Mir getreulich nachfolgten und in Mir ihren geistigen Erlöser sahen, denn sie waren es, die meine Wahrheit be­zeugten, nachdem Ich von dieser Welt geschieden war.

Obwohl meine Botschaft für alle Völker der Erde bestimmt war, ging mein Ruf an das Herz des Auserwählten Volkes, damit es hernach zum Sprachrohr meines Wortes würde. Dennoch – nicht nur jenes Volk fühlte meine Gegenwart, auch in anderen Nationen vermochten die Menschen die Zeichen meiner Ankunft zu entdecken und erahnten die Zeit meiner Gegenwart auf Erden.

In jedem Zeitalter und bei jeder göttlichen Offenbarung erscheint Elias bei den Menschen.

Noch war der Messias nicht zur Erde gekommen – nicht mehr lange, so würde er als Mensch geboren werden –, und schon war die Seele des Propheten in Jo­hannes inkarniert, welcher später der Täufer genannt wurde, um die Nähe des Himmelreiches anzukündigen, welches die Gegenwart des „Wortes“ unter den Menschen sein würde.

 

 

Maria, die Leibesmutter Jesu

 

Schon in der „Ersten Zeit“ begannen die Patriarchen und Propheten von der Ankunft des Messias zu sprechen. Doch der Messias kam nicht nur im Geiste – er kam, um aus einer Frau geboren zu werden, um Mensch zu werden, um von einer Frau einen Körper zu erhalten.

Der mütterliche Geist Gottes mußte gleichfalls Mensch werden, zur Frau wer­den, als eine Blume der Reinheit, damit ihrer Blütenkrone der Duft des „Wor­tes“ Gottes entströme, welches Jesus war.

In Nazareth lebte eine Blume der Reinheit und Zärtlichkeit, eine verlobte Jung­frau mit Namen Maria, welche gerade die vom Propheten Jesaia Angekündigte war, weil aus ihrem Schoße die Frucht des wahren Lebens hervorgehen sollte.

Zu ihr kam der Geistige Bote des Herrn, um ihr die Mission zu verkündigen, die sie zur Erde mitgebracht hatte, indem er sprach: „Sei gegrüßt, du Hochbe­gnadete, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeit2 unter den Frauen.“

Die Stunde, da das göttliche Geheimnis offenbart werden sollte, war gekom­men, und alles, was über die Gegenwart des Messias, des Heilands, des Erlö­sers gesagt worden war, sollte nun unmittelbar in Erfüllung gehen. Aber wie wenige Herzen waren es, die meine Gegenwart fühlten, wie wenige Seelen, die vorbereitet waren, um im Lichte meiner Wahrheit das Himmelreich zu erken­nen.

 

 

Die Anbetung des Jesuskindes

 

Die Menschheit gedenkt heutzutage jenes Tages, an dem einige Weise aus dem Morgenland zur Krippe von Bethlehem kamen, um das göttliche Kind anzube­ten. Heute fragen Mich einige Herzen: „Herr, ist es wahr, daß jene mächtigen und weisen Herren sich vor Dir verneigten und Deine Göttlichkeit an­er­kann­ten?“

Ja, meine Kinder, es waren die Wissenschaft, die Macht und der Reichtum, die vor meiner Gegenwart niederknieten.

Auch waren dort die Hirten, ihre Frauen und ihre Kinder mit ihren bescheide­nen, gesunden und schlichten Gaben, mit denen sie den Erlöser der Welt emp­fingen und begrüßten, und auch Maria als Verkörperung himmlischer Zärtlich­keit. Sie repräsentierten die Demut, die Unschuld, die Schlichtheit. Doch jene, die in ihren Pergamentrollen die Prophetien und Verheißungen besaßen, die vom Messias sprachen, schliefen tief, ohne auch nur zu ahnen, wer zur Welt ge­kommen war.

 

 

Das Band der Liebe zwischen Jesus und Maria

 

Jesus verbrachte seine Kindheit und Jugend an der Seite Marias, und auf ihrem Schoße und an ihrer Seite genoß er mütterliche Liebe. Die zur Frau gewordene Göttliche Zärtlichkeit versüßte dem Heiland die ersten Jahre seines Lebens auf der Welt, da Er, als die Stunde gekommen war, so große Bitternis trinken muß­te.

Wie ist es möglich, daß jemand meinen kann, daß es Maria, in deren Schoße sich der Körper Jesu bildete und an deren Seite der Meister lebte, an seelischer Erhebung, an Reinheit und Heiligkeit hätte mangeln können?

Wer Mich liebt, muß zuvor all das Meine lieben – alles, was Ich liebe.

 

 

 

 

 

 

 

 

1 „In der Ersten Zeit ließ Ich Mich auf einem Berg nieder und sandte euch von dort aus mein Gesetz, in Stein gemeißelt [Moses]. In der Zweiten Zeit stieg Ich ins Tal hinab, um unter euch zu leben [Jesus]. In der Dritten Zeit mache Ich eure Herzen zu Meiner Wohnung, so daß Ich Mich kundtun und mit euch sprechen kann von eurem innersten Herzen aus [Inneres und Prophetisches Wort].“

2 gebenedeit (aus dem Lateinischen) = gesegnet, auch gepriesen