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Von der Schwierigkeit, das Gesetz von Saat und Ernte

vorbehaltlos akzeptieren zu können

 

 

An etwas zu glauben, das nie auf den Prüfstand gestellt wurde, ist eine relativ einfache Sache. Oder anders ausgedrückt: Der Wert einer Überzeugung zeigt sich erst dann, wenn die Umstände ihren Schein verlieren und die Realität uns herausfordert. Wenn Unangenehmes oder Schicksalsschläge gar uns persönlich oder unser Umfeld betreffen, dann geraten wir nicht selten in Versuchung, fünf eventuell doch einmal gerade sein zu lassen. Alles andere wäre schwer anzuerkennen oder würde Konsequenzen im Denken oder Handeln nach sich ziehen, wozu wir vielleicht nicht bereit sind.

Diese menschliche Schwäche wird deutlich erkennbar, wenn es um das Gesetz von Ursache und Wirkung geht; wobei der Begriff „Schwäche“ etwas relativ Harmloses suggeriert. In Wirklichkeit handelt es sich dabei um unser Unvermögen, ja um unsere Unwilligkeit, ein fundamentales geistiges Gesetz ohne Abstriche – das heißt ohne Wenn und Aber – in unser Leben einzubeziehen. Wäre uns die Bedeutung dieses Gesetzes bewusst, und wären wir bereit, dieses Prinzip zur Grundlage all unserer Erkenntnisse zu machen, daraus die jeweils nötigen Schlüsse zu ziehen und die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, dann hätte die seelische Entwicklung der Menschheit schon längst große und größte Fortschritte gemacht.

Aus Sicht der Gegensatzkräfte lag und liegt es nach wie vor auf der Hand, die zentrale Geltung von Saat und Ernte bis auf ein Minimum zu schmälern. Das ist vor etwa 1.500 Jahren geschehen, und zwar indirekt. Die unheilige Allianz von weltlicher und kirchlicher Macht erklärte die bis dahin vorherrschende Auffassung von wiederholten Erdenleben, die Reinkarnation, als Irrlehre. Dies geschah in mehreren Stufen, letztlich entscheidend auf dem V. Allgemeinen Konzil von Konstantinopel (553). Kaiser Justinian I., der sich als Oberherr der Kirche verstand, ordnete diese Synode an, Papst Vigilius unterzeichnete die Konzilsakte.

Damit wurde gleichzeitig der Satz „Was der Mensch sät, das wird er ernten“ seiner Schlüsselrolle beraubt und konnte nicht mehr zur Erklärung und Erkenntnis allen Geschehens herangezogen werden. Übrig geblieben ist diese Aussage lediglich als geflügeltes Wort, das wir zwar alle kennen, das aber in den allermeisten Fällen als eine Art Randbemerkung angesehen wird. Es dient nicht mehr dazu, das eigene Verhalten und auch das anderer – aber vorsichtig, um nicht zu bewerten oder zu verurteilen – zu ergründen, um zu verstehen, dass alles, was sich als Wirkung zeigt, seine Ursache in der Zeit davor gehabt haben muss, auch wenn es sich um viele Jahre, Jahrhunderte oder Jahrtausende handelt; denn Energie, und alles ist Energie, vergeht nicht einfach so von selbst. Die Mär vom Zufall würde sich mit dem Wissen um diese Wahrheit in Nichts auflösen.

Wenn dieser teuflische Schachzug nicht unendliche Not aufgrund der seitdem vorherrschenden Unwissenheit über die Menschheit gebracht hätte und weiterhin bringen wird, könnte man beinahe (aber nur beinahe!) fasziniert sein von der Raffinesse und Weitsicht, mit der die Gegenseite vorgegangen ist. Denn sie hat damit gleich „mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen“. Die größte „Fliege“ von allen:

Gott wird gänzlich abgelehnt, weil der Mensch keine Erklärung für das Leid hat, das Gott doch mildern oder beseitigen könnte, wenn es Ihn denn überhaupt gäbe. Oder ein scheinbar ungerechter Gott wird als die Liebe nicht erkannt und nicht verstanden, so dass man Seine Gebote auch nicht mehr beachtet. Oder Leid, Unglück, Schicksalsschläge und vieles mehr werden als Strafe Gottes angesehen, was ebenfalls darauf hinausläuft, dass man mit Ihm kein Liebesverhältnis aufbauen kann und schließlich an Seiner Allmacht zweifelt und Ihn links liegen lässt. Auch eine Kirchenzugehörigkeit ändert an einer inneren Ferne zu Gott nichts.

Doch selbst diejenigen, die an die Reinkarnation und das Gesetz von Ursache und Wirkung glauben, sind nicht gefeit davor, ihren Glauben dann infrage zu stellen, wenn sich die Auswirkungen in besonders drastischer Weise zeigen. Je umfangreicher die Gewalt weltweit zutage tritt, je grausamer die Schandtaten und je zahlreicher die Lügen sind, mit denen wir inzwischen tagtäglich durch die Medien konfrontiert werden, umso größer ist die Versuchung, zweifelnd nach der Gerechtigkeit Gottes zu fragen, die augenscheinlich mehr und mehr auf der Strecke bleibt.

Sofern wir diesen Gedanken, so verständlich sie auch in manchen Situation sind, Raum in uns geben, laufen wir Gefahr, in eine der zahlreich aufgestellten Fallen zu geraten. Da hilft uns nur eine konsequent angewandte Herzenslogik:

Wenn wir bereit sind, göttliche Gesetzmäßigkeiten, die auf der Grundlage ewiger Liebe basieren, anzuerkennen, dann dürfen wir sie nicht durch unsere eigenen Vorstellungen, wie und wann diese Regeln gelten sollen, ersetzen. Entweder gelten sie immer und ewig – oder sie gelten gar nicht bzw. es gibt sie gar nicht. Aber ein göttliches Gesetz, das hier wirkt und da nicht, das mal zur Anwendung kommt und mal nicht, ist ein Widerspruch in sich und öffnet der Willkür Tür und Tor. Wer das für möglich hält, der darf sich noch um ein tieferes Verständnis göttlicher Gerechtigkeit bemühen.

Die Wahrheit ist: Das Gesetz von Saat und Ernte arbeitet fehlerfrei und sorgt mit absoluter Präzision dafür, dass alles wieder in die ursprüngliche Ordnung und Harmonie zurückfindet. Das betrifft nicht nur den Engelsturz oder Fall, sondern auch das, was durch uns im Laufe unseres Daseins, das heißt im Laufe mehrerer oder vieler Leben, verursacht wurde. Zeit spielt im Geistigen keine Rolle. Wenn die Seele nach dem Leibestod in die feinstofflichen, jenseitigen Bereiche geht, lebt sie außerhalb von Zeit und Raum, und zwar so lange, wie dies ihr Wunsch ist. Sie entwickelt sich entweder „drüben“ weiter, was möglich ist, wenn sie in relativ lichten Sphären lebt, oder sie entschließt sich zu einer neuen Inkarnation, um hier auf Erden zu lernen; doch auch andere Gründe können dafür ausschlaggebend sein.

In jedem Fall bringt sie das – oder einen großen Teil davon – mit, was sie aufgrund ihres Verhaltens in ihrem oder ihren letzten Leben in sich trägt. Es ist das, was sie noch belastet. Das Gesetz der Anziehung, das ebenso exakt arbeitet wie alle anderen göttlichen Gesetze, sorgt dafür, dass in ihrer Inkarnation das auf sie zukommt, was ihr entweder als Lernaufgabe dient, oder was ihr als Abtragung einen nächsten Reifeschritt ermöglicht.

Die Tatsache, dass wir nicht wissen, was eine Seele aufgrund ihrer Vergangenheit zu lernen oder zu tragen hat, bringt uns oft dazu, an göttlicher Gerechtigkeit zu zweifeln. Wenn gar das Wissen um die Reinkarnation mit all ihren Aspekten fehlt, ist es nur ein kleiner Schritt, bis sich Unverständnis oder Unglaube breitmachen.

Wir sehen einem Neugeborenen nicht an, welche Seele sich da inkarniert hat und was sie mitbringt. Wir wissen es auch von uns selbst nicht. Gott sei Dank, möchte man sagen; denn es wäre sicher nicht immer leicht zu verkraften, um die Vergangenheit und auch um die Aufgaben zu wissen , die in diesem Erdenleben darauf warten, angepackt zu werden. Aber wir können sicher sein, dass das Gesetz der Anziehung uns nicht vergisst.

Unendliches Leid ist durch die Menschen allein in den letzten Jahrhunderten und Jahrtausenden verursacht worden. Milliarden Menschen sind geknechtet, verfolgt und umgebracht worden. Ganze Völker wurden ausgerottet, Andersdenkende wurden misshandelt und getötet. Daran hat sich nichts geändert. Die Unterdrückung und das Morden gehen weiter. Wie vieles davon ist bereut und wiedergutgemacht worden? Wie viele Seelen tragen noch Zorn, Rachegedanken und Unverziehenes in sich? Wie viele sind nach wie vor uneinsichtig und warten auf die Möglichkeit, in einer erneuten Inkarnation ihre sündhaften Seiten voller Gier und Lust auszuleben?

Das Gesetz von Ursache und Wirkung führt über kurz oder lang Täter und Opfer (die zuvor vielleicht in umgekehrter Konstellation Opfer und Täter waren) zusammen, damit beide erkennen – so sie wollen –, dass sie sich ändern müssen. Ansonsten dreht sich das Rad weiter und weiter… Die Zeit spielt, wie schon erwähnt, keine Rolle.

Es ist nicht einfach zu verstehen, warum eine Seele zur Inkarnation geht, wenn sie stark belastet ist und vielleicht auch um die möglichen Schwierigkeiten weiß, die auf ihrem künftigen Lebensweg auf sie warten. Vielleicht kann hier ein kleiner Auszug aus „Herzenslogik“1) weiterhelfen:

 

Zum Verständnis der Zusammenhänge gehört, dass keine Seele zur Inkarnation gedrängt oder gezwungen wird. Jede kann in ihrer Welt bleiben oder diese für eine Weiterentwicklung, wenn eine solche ansteht, oder aus ande­ren Gründen verlassen. Wie es ihr beliebt. Manche sind, unsere Zeitrechnung zugrunde gelegt, schon seit Äonen an ihrem Platz, an­dere entschließen sich schon nach kurzer Zeit für eine erneute Inkar­nation. Ausschlaggebend für ihre Entscheidung ist, was die Seele mit einer Wiederverkörperung bezweckt …

An dieser Stelle taucht natürlich die Frage auf, was für einen see­lisch-karmischen Hintergrund denn die Menschen haben, denen nur ein kurzes Leben vergönnt ist, die durch Gewaltanwendung, Un­glücksfälle, Katastrophen, schwere Krankheiten, mangelnde Versor­gung und vieles mehr ums Leben kommen ...

Unsere Schwierigkeit besteht darin, dass wir uns nicht vorstellen können, dass so etwas a) im Willen Gottes sein soll, und b) die Seele dazu ihr „Ja“ gegeben haben soll, wenn auch vielleicht nur ein zöger­liches. Wieder muss uns die Herzenslogik helfen. Wir haben gar kei­ne andere Chance, als uns ihrer zu bedienen. Denn wenn wir es nicht tun, stecken wir in einer Sackgasse fest, müssen die Liebe Gottes in­frage stellen und unseren Glauben aufgeben, was leider viele Men­schen auch tun.

Man kann nicht beides gleichzeitig: An die Liebe glauben, aber nicht daran glauben, dass sich die Liebe wie die Liebe verhält.

Erinnern wir uns daran, dass es der Sinn der Erlösung war und ist, die Seelen von ihren Verschattungen zu befreien, damit sie als be­wusste Kinder Gottes wieder in die Himmel zurückkehren können. Einzig und allein zu diesem Zweck bildete sich die Materie. Sie ent­stand nicht, damit der Mensch eine schöne Bleibe hat, die es ihm er­laubt, sorgenfrei zu leben.

Ganz sicher ist es der Wunsch und Wille Gottes, den Seelen ihr Los auf der Erde zu erleichtern, wo immer dies möglich ist. Dennoch ist die Menschwerdung nur eine vorübergehende Sprosse auf der Leiter. Die Entwicklung der Seele hat Vorrang, denn sie wird geläu­tert als reiner Geist wieder in den Himmel zurückfinden und nicht der Mensch. Sich in erster Linie um ihr Wohl zu kümmern, indem ihr Gelegenheit ge­geben wird, an ihrer Wiedererstarkung mitzuarbeiten, ist Liebe pur ...

Lass uns mit dem Wissen, dass alles Energie ist und Energie nicht vernichtet werden kann, überlegen, ob es zwischen dieser Tatsache und der Gerechtigkeit Gottes und Seiner Barmherzigkeit einen Zu­sammenhang geben kann. Und wenn ja, welchen.

Die negative Energie, die durch ein gegen das Liebesgebot ge­richtetes Verhalten erzeugt worden ist, bleibt so lange als eine niedrig schwingende, zerstörerische Kraft bestehen, bis sie wieder ins Positi­ve umgewandelt wird. Das geschieht durch die Erkenntnis, die Reue, die Bitte um Vergebung dem Geschädigten gegenüber und die Wie­dergutmachung, was ein liebevolles Miteinander in aller Demut nach sich zieht. Erfolgt dies nicht, dann behält die Energie ihren destrukti­ven Charakter, auch noch nach -zigtausenden von Jahren und länger. Als eine weitere Möglichkeit der Umwandlung kommt die sogenann­te Abtragung hinzu, von der schon die Rede war.

Es fehlt uns die Phantasie, uns die energetischen Folgen der Krie­ge auszumalen, die die Menschheit seit Bestehen ihrer Geschichte gegeneinander geführt haben. Uns fehlt das Vorstellungsvermögen, was diese Gräueltaten – einschließlich oder vornehmlich derer, die im Namen Gottes verübt worden sind – in den Abermilliarden Seelen für verheerende Spuren hinterlassen haben.

Was noch nicht wiedergutgemacht und umgewandelt worden ist, besteht noch als Rache, Wut, Schmerz und Unversöhnlichkeit in den Seelen der Geschädigten; und es ist noch als Gewaltbereitschaft und Lust zur Unterdrückung und Unterwerfung in den Seelen vorhanden, die ihr falsches Handeln noch nicht eingesehen haben.

Mit Sicherheit ist eine große Anzahl von ihnen schon oftmals in­karniert mit der Absicht, ihre negativen Gefühle durch die Auseinan­dersetzung mit ihren Feinden während eines Erdenlebens zu befriedi­gen, und zwar ohne Rücksicht auf weitere Verstrickungen in das Kausalgesetz. Das eingeschränkte Bewusstsein lässt in solchen Fäl­len nur den Wunsch nach Vergeltung und Vernichtung des anderen zu. Unsere heutige weltweite Situation lässt das nicht nur vermuten, sondern ist eine Bestätigung dafür.

Opfer und Täter wechseln auf diese Weise immer wieder die Sei­ten und setzen dadurch ständig neue Ursachen. Das und noch viel mehr schwingt unsichtbar in unserer Atmosphäre. Wäre Gott gerecht, wenn Er nur einer Seite vergibt, ohne das Leid der anderen zu be­rücksichtigen? Erst dann, wenn auch die Opfer vergeben, die zuvor selbst Täter waren ohne es zu wissen – denn ohne Opfer gibt es keine Täter –, wird der Ausgleich wiederhergestellt.

Aber auch diesen Seelen-Kindern gilt Seine Liebe in gleichem Maße. Wer dazu bereit ist, darf einen in unseren Augen schweren Weg über die Materie nehmen und damit in einem Erdenleben mehr gutmachen durch Abtragung, als ihm dies in einem vergleichbaren Zeitrahmen in den Astralbereichen möglich ist. Viele Seelen sehen darin eine Chance. Die Alternative für sie wäre, in einem als zeitlos empfundenen Zustand in ihrem Seelenschmerz, der schlimmer ist als ein körperlicher, zu verbleiben.

So stellt manche Inkarnation, die vielleicht nur Stunden, Tage oder Wochen dauert, in unseren Augen einen „Fehler Gottes“ dar, während es für die Seele eine Möglichkeit ist, einen Teil ihrer Schuld auszugleichen. Oder es kann ein letzter Schritt sein, um in die schon sehnsüchtig erwartete nächste Sphäre zu gelangen, in der geliebte Verwandte oder Freunde auf sie warten.

Angenommen, Du wärest die Liebe: Würdest Du diesen Seelen eine Inkarnation verweigern, mit der sie sich von einem Teil ihrer Belastungen befreien können?(Endes des Auszugs)

 

Wie und wann soll das alles jemals enden? Die Frage ist berechtigt, weil es nahezu unmöglich erscheint, diesen seit Menschengedenken aktiven Kreislauf zu unterbrechen, denn Gewalt bringt wiederum Gewalt hervor und Böses wiederum Böses. Das war und ist ja auch die Absicht der Finsternis: Keinen Frieden bei Zwistigkeiten zuzulassen. Ihr Kalkül ist aufgegangen, und das fehlende Wissen darüber, dass nichts „zufällig“ auf einen Menschen zukommt, hat es ihr leichtgemacht, ihr Vorhaben durchzuführen und voranzutreiben.

Die Antwort auf die Frage, wann das Rad aufhört, sich zu drehen, ist da, und zwar seit 2.000 Jahren. Dass wir nicht sogleich darauf kommen, zeigt uns, wie weit wir uns davon entfernt haben, die Liebeslehre des Jesus von Nazareth zu verstehen, geschweige denn zu leben. Die Lösung heißt: „Liebe deine Feinde.“ Feindesliebe, die höchste Form selbstloser und bedingungsloser Liebe! Wer hält es überhaupt für möglich, dass man diese Art der Liebe praktizieren kann?

Die Liebe, die im Menschen wohnt, reicht jedem ununterbrochen die Hand, um ihn zu bewegen, das Rad der ständigen Vergeltung und des sich immer wieder neu Versündigens aufzuhalten. Einer von beiden Kontrahenten muss sich dazu durchringen und aufhören, zurückzuschlagen. Und nicht nur das: Er muss bereit sein, zu vergeben, und er muss seinerseits selbst um Vergebung bitten. Ohne geistige Unterstützung, ohne die Bitte um Hilfe wird er es aber kaum alleine schaffen.

Einen anderen Weg, Frieden zu schaffen als den, den Wunsch nach Rache aufzugeben, gibt es nicht.

Die Überlegung, „wenn ich nicht für eine ausgleichende Gerechtigkeit sorge, dann kommt der Täter ja ungeschoren davon“, beinhaltet einen Denkfehler. Der Täter hat sich belastet, Entsprechendes hat sich in seine Seele eingeprägt. Damit hat er sich selbst gezeichnet. Das Schicksal hat unendlich viele Möglichkeiten, einen Ausgleich zu schaffen, ohne dass es eines menschlichen Racheaktes bedarf, der das Rad namens „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ in Bewegung hält.

Die Menschheit hat noch einen langen und schweren Weg vor sich. Dort, wo dieser Weg beschritten wird, zeigen sich schon bald die ersten positiven Früchte. Wo nicht, schaukeln sich Egoismus und Gewalt hoch. Auf die Idee, dass es dafür Gründe geben muss, und der Mensch nur erntet, was er zuvor gesät hat, kommen die wenigsten. Und da jeder nur für sich selbst entscheiden kann, muss auch jeder bei sich selbst anfangen.

Die Frage, ob und wann der andere einem guten Beispiel folgen wird, sollte keinen davon abhalten, den ersten Schritt zu tun. Es gibt ein Gotteswort, das uns helfen kann, unseren Teil zu einem guten Gelingen beizutragen, ohne dass wir wissen müssen, wie und wann die Gegenseite auf unsere Handreichung und unseren Verzicht auf Vergeltung reagiert. Gott spielt nach Regeln, die wir nicht erfassen. Es ist daher sinnlos, Seine Wege ergründen zu wollen, und es bringt absolut nichts, das eigene Bemühen davon abhängig zu machen, ob die Früchte möglichst schnell sichtbar werden oder nicht.

Seine Weisheit lautet:

Sorge du für eine gute Saat, die Ernte überlass Mir.

 

Hans Dienstknecht

 

 

 

 

1 ) Herzenslogik oder Die gottgewollte Benutzung des Verstandes –

In Liebe selbstverantwortlich und eigenständig denken und leben lernen