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Hinter offenem Fenster ,gefangener‘ Schmetterling

 

Das Fenster ist weit offen,

doch er begreift es nicht,

die Dummheit lässt ihn hoffen,

er käm‘ durchs Glas zum Licht.

 

So fliegt er immer wieder

ins harte Glas hinein,

nur manchmal sitzt er nieder,

verzagt in Müh‘ und Pein.

 

Möcht‘ ihm die Freiheit geben,

wie fang ich es nur an?

Will ihn vom Fenster heben

hin auf die rechte Bahn.

 

Doch Sträuben ist sein Wille,

er flattert, was er kann,.

So halt doch endlich stille,

du dummer Flattermann!

 

Schließlich nach langem Streiten,

für ihn mit Angst und Pein,

kann er die Flügel breiten,

schwebt frei im Sonnenschein.

 

Hätt‘st du gleich still gesessen,

du lieber Schmetterling,

wärst du schnell frei gewesen

und Müh‘ und Schmerz gering.

 

So ist es auch mit mir,

möcht‘ auch ins Licht gelangen,

bin wie ein dummes Tier

in Irrtum tief befangen.

 

Er reicht mir Seine Hände,

und ich begreif‘ es nicht,

stoß‘ mit der Stirn an Wände

und finde nicht zum Licht.

 

Mein Herz, lern‘ stillzuhalten

in Müh‘ und Angst und Pein,

lass Ihn nur immer walten,

dann wird Er dich befrein.

 

 

 

 

Nimm mein Stammeln an

 

Herr, nimm mein Stammeln an,

kann‘s halt nicht besser sagen,

führ‘ mich nur Deine Bahn

an allen meinen Tagen.

 

Ich bin doch nur Dein Kind,

wie sollt‘ ich Worte finden,

die Deiner würdig sind,

wie könnt‘ ich Dich ergründen?

 

Doch eines Tages wirst Du

mir Deine Stimme leihen,

dann werd‘ ich immerzu

mich Deinem Lobe weihen.

 

Nur – möcht‘ ich jetzt schon singen,

weil ich nicht warten kann,

mein Herz Dir nah zu bringen,

drum nimm mein Stammeln an.

 

 

 

 

An Gott

 

Du hast mich in der Seele angerührt,

nun muss ich ständig Dein gedenken,

hast mich aus Dunkelheit zum Licht geführt,

nun möcht‘ ich alle Schritte zu Dir lenken.

 

So wie vom warmen Kuss der Sonne

die Knospe rasch zur Blume auferblüht,

so hast Du mich mit hehrer Wonne

erfüllt und lässt erblühen mein Gemüt.

 

Lass mich von Deiner ew‘gen Liebe trinken

und meine Seele tief in Deine sinken.

Lehrst mich der Seele weite Schwingen breiten,

darf glückerfüllt in neue Welten gleiten.

 

 

 

Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Eckhard Moog aus seinem kleinen Gedichtband „Absolut relativ“, den es leider nicht mehr gibt.

 

 

PS: Noch‘n Gedicht von ihm

 

 

An unsere Waschfrau

 

Hab Dank, du liebe Wäschefee,

die Wäsche wurde weiß wie Schnee,

dank deinem Fachinteresse

verlor sie alle Stresse.

Wie leicht ist doch das Unterfangen

als Hemd Erleuchtung zu erlangen.