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Aus Liebe zu Gott

Offenbarung vom 7. Mai 2023


 

Die Ansprache Gottes an den Menschen bzw. durch den Menschen vollzieht sich, wie alles in der Schöpfung, nach unumstößlichen, geistigen Gesetzmäßigkeiten. Die unterschiedlichen Schwerpunkte und Betrachtungsweisen in den Offenbarungen ergeben sich durch die göttli­chen Grundaspekte der Ordnung, des Willens, der Weisheit, des Ernstes, der Geduld, der Lie­be und der Barmherzigkeit, entsprechend auch der geistigen Mentalität desjenigen, der das Offenbarungswort aufnimmt. In und über allem aber wirkt die Liebe als Träger aller Offen­barungen, ohne die ein echtes Gotteswort nicht möglich ist.

 

Die schwerste Bitte: Dein Wille geschehe

 

„Dein Wille geschehe!“ So sprach ich gerne,

als Not und Trübsal und Sorge ferne.

 

Dann kamen Stunden, so bang und so schwer,

da wollt’ es kaum über die Lippen, o Herr.

 

Wenn das Herze blutet, die Seele weint,

wenn der helle Tag uns wie Nacht erscheint,

 

dann, dann ist es unsagbar schwer

zu sprechen: „Dein Wille geschehe, o Herr!“

 

Dann möchte ich rufen: „Herr, muss es denn sein?“

Nur das nicht, nur das nicht, o Vater, nein!“

 

Und das Herze sträubt sich, den Weg zu gehen,

es kann den Allmächtigen nicht verstehen,

 

und es ruft wohl in all dem Schmerz und der Pein:

„Mein Gott, mein Gott, soll das Liebe sein?“

 

Und wieder und wieder: O Vater vergib,

vergib meine Zweifel, Du hast mich doch lieb.

 

Verzehrt sich mein Herz auch in Weh und in Pein,

muss dennoch Dein Weg der rechte sein.

 

Dein Wille geschieht zwar, wenn ich’s auch nicht will,

doch macht dieses Wissen das Herz mir nicht still.

 

Herr, lehr Du mich rufen von Herzensgrund,

dass ich sprech mit dem Herzen, nicht nur mit dem Mund:

 

„Dein Wille geschehe! - Nicht, wie ich will!“

Nur so wird es in mir allmählich still.

 

Herr, wende mein Herz ganz ab von der Welt,

und führe Du mich, wie es Dir gefällt.

 

Sind rau auch die Wege und dornenvoll,

ich weiß, du führst mich dennoch wohl.

 

Dies soll meine tägliche Bitte sein:

Dass ich nichts mehr begehr, als Dich, Herr, allein.

 

Dein Wille geschehe, wenn die Sonne lacht,

Dein Wille geschehe in Trübsalsnacht,

 

Dein Wille geschehe, jetzt und ewiglich,

so nimm Herz und Hände und führe mich!

 

Wenn ich auch das Ziel Deiner Wege nicht seh’,

Du führst doch mich wohl Herr: DEIN WILLE GESCHEH


 

Die Antwort des Vaters auf dieses Gedicht:

 

 

 

Göttliche Offenbarung

 

 

Meine Geliebten, eines eurer größten Probleme, aus dem wiederum viele weitere erwachsen, ist das: Ihr seht euch immer nur als Mensch, als ein Gebilde aus Fleisch und Blut. Ihr wisst zwar, dass ihr eine See­le habt, dass euer geistiges Wesen unsterblich ist und nach den Jahren eurer Erdenzeit die Materie wie­der verlässt, um in anderen Welten weiterzuleben, aber: Euch ist dies nicht bewusst. Zwischen „um et­was wissen‟ und mit diesem Wissen „bewusst zu leben‟ ist ein Riesenunterschied.

Und weil ihr diese Unterscheidung nicht praktiziert, seid ihr in vielen Fällen zu einem Spielball der dunklen Kräfte geworden, die auch diejenigen immer wieder verunsichern und an Mir zweifeln lässt, die an Mich glauben und Mich lieben.

Der Finsternis ist es gelungen, Meine einfache Lehre der Liebe so zu verändern, dass sie im Grunde keinen Sinn mehr macht; denn durch die im Laufe der Jahrhunderte erfolgte schrittweise Veränderung ist nichts mehr logisch. Das ist unzähligen Menschen aufgefallen – sofern sie den Mut hatten und sich die Zeit genommen haben, darüber nachzudenken –, aber da gleichzeitig mit der Angst gearbeitet wur­de, hat sich kaum einer die Mühe gemacht und den Mut gefunden, eigenständig und eigenverantwortlich zu denken und zu entscheiden. Alle christlichen Religionen sind von den Folgen dieser satanischen Ein­flussnahme mehr oder weniger stark betroffen.

Euch ist bekannt, dass ihr zurzeit als Seele in einem menschlichen Körper lebt. Das hört sich ein wenig anders an und ist es auch, als wenn ihr sagt: Ich bin Mensch mit einer Seele. In erster Linie seid ihr Kinder Meiner Liebe, und Ich habe euch nicht als Menschen geschaffen, sondern als geistige Wesen, ausgestattet mit einer Fülle, Herrlichkeit und Macht, die euer Begreifen übersteigt.

Dieses Geistwesen hat sich entschlossen – die Gründe dafür sind bei jedem unterschiedlich –, als Mensch für eine Zeit lang auf der Erde zu leben. Nachdem diese Erdenzeit abgelaufen ist, verlasst ihr die nicht mehr benötigte menschliche Hülle wieder und geht zurück in feinstoffliche Bereiche. Diese sind aber noch nicht euer wahres Zuhause, sondern sie stellen nur eine Zwischenstation dar auf eurer Reise in eure ursprüngliche und ewige Heimat bei Mir, die Himmel.

Meine ganze Liebe gehört dem, was Ich geschaffen habe; also auch dir, dir und dir. Deshalb setze Ich alles daran und gebe jedem alle Hilfe, die er benötigt, um sich wieder so weit zu entwickeln, dass eine Wiedervereinigung mit Mir möglich ist. Der „Abstand‟ zwischen Mir und euch ist aber – auch wenn Ich in euch lebe – so groß, dass wir nicht sogleich zusammenkommen können, wenn ihr die Erde wieder verlasst. Hier greift das Gesetz, dass Gleiches wiederum Gleiches anzieht und Ungleiches sich abstößt.

Es sind also Veränderungen, Umwandlungen erforderlich, die ihr als Lernprozesse bezeichnen könnt. Ihr seid sozusagen auf einer Reise, die euch von dort, wo ihr euch momentan befindet, Schritt für Schritt voranbringt, bis ihr wieder in der Ewigkeit und Glückseligkeit seid. Oder in einem anderen Bild ausge­drückt: Ihr seid wie Schüler, die ununterbrochen etwas lernen, um dem angestrebten Ziel auf diese Wei­se näherzukommen.

Ich kenne einen jeden. Ich kenne ihn durch und durch, also viel besser, als er sich selbst kennt. Ist das ein Wunder, wenn Ich das Leben in euch Bin? Ich weiß daher, was dem Einzelnen noch fehlt. Und, Mei­ne Geliebten, Ich habe alle Möglichkeiten und Ich Bin die Weisheit, wobei die Liebe über allem steht. Es ist mir also nicht nur möglich, sondern es ist Mein Hauptanliegen, jedem Kind alle nur möglichen Hilfen zu geben, damit es seine Reise möglichst bald zu Meiner und seiner Freude beenden kann. Auch ihr würdet als Vater und Mutter nicht anders handeln.

Wenn sich ein Geistwesen entschließt zu inkarnieren, tut es dies aufgrund eigener Entscheidung, denn keiner wird zu einer Inkarnation gezwungen. Ich Bin die Freiheit! Wer im Jenseits erkennt, dass er mit einer Inkarnation die Möglichkeit hat, sich weitaus schneller zu entwickeln als dort, wo er sich zurzeit aufhält, wird er diese Möglichkeit wahrnehmen, sofern im Irdischen die Voraussetzungen dafür ge­geben sind. Das wiederum hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Zur Zeit warten sehr viele Seelen auf die Chance zu inkarnieren, weil sie ahnen oder bereits wissen, dass dies bald nicht mehr so einfach sein wird wie in der Vergangenheit. Die Umstände, die dann auf der Erde herrschen, erschweren eine Inkarnation oder machen sie für eine Dauer, die noch nicht abzusehen ist, unmöglich.

Einfach so zu inkarnieren, weil zum Beispiel niedere Gelüste und Wünsche eine Seele dazu bewe­gen, diese auf der Erde auszuleben, ist kein guter Entschluss. Aber jede Seele ist auch in diesem Punkt frei und muss dem Rat ihres Schutzengels nicht folgen, der den Überblick über das hat, was auf die See­le zukommen kann.

Folgt sie aber diesem Rat, sind die Weichen gut gestellt. Dazu gehört unter anderem die Familie, in die sie inkarniert und mit deren Mitgliedern sie unter Umständen schon lange auf die eine oder andere Weise verbunden ist. In einer solch vorbereiteten Inkarnation weiß die Seele, was sie in etwa erwartet. Es ist ihr eigener Wunsch, weil sie lernen und dadurch reifen möchte.

Mit dem Eintauchen in die Materie hat zwar die Seele nicht alles vergessen, aber dem Menschen ist seine Vergangenheit und das, was seine Seele zu ihrer Inkarnation veranlasst hat, verborgen. Das ist gut so, denn er soll unvorbelastet seinen neuen Lebensweg antreten. Für ihn tun sich allerdings oftmals viele Fragen auf, selbst für diejenigen, die an Mich und daran glauben, dass Ich keinen Fehler mache.

Entsprechend des Prinzips, dass Gleiches zu Gleichem zieht, wird der Mensch im Verlaufe seines Le­bens nun mit dem konfrontiert – das heißt: Es kommt auf ihn zu –, was es zu bearbeiten, zu lernen oder auch zu ertragen oder abzutragen gilt. Denn seine Seele ist ja nicht mehr „taufrisch‟; sie hat entweder schon Inkarnationen hinter sich oder sie hat bei ihrem Abstieg aus den Himmeln durch die verschiede­nen Seelenbereiche bis hin zur Erde so einiges in ihren Seelenkörper aufgenommen, das der Umwand­lung bedarf.

Daran sind so gut wie immer auch andere Menschen aus früheren Zeiten beteiligt, mit denen sie ent­weder gut ausgekommen ist, die sie vielleicht sogar geliebt hat. Aber natürlich wird sie auch auf solche treffen, denen sie Unrecht getan hat, mit denen es zu Streitereien, eventuell auch zu Feindschaften ge­kommen ist und vieles mehr. Der Möglichkeiten sind unzählige. Es sind alles Belastungen, die „aus der Welt geschafft‟ werden müssen, damit die Seele wachsen und reifen und an Licht und Strahlkraft zuneh­men kann.

Vieles, was es zu erkennen oder zu tragen gilt, wird dem Menschen im Laufe seines Lebens begeg­nen. Dass ihm alles entgegentritt, würde Meiner Liebe und Gnade nicht entsprechen, weil das kein Mensch ertragen könnte.

 

 

*

 

 

Bevor Ich Mich entschloss, in Jesus von Nazareth zu inkarnieren, hatte der Großteil der damaligen Menschheit ein durch und durch egoistisches Verhalten entwickelt oder war noch gar nicht über die Ent­wicklungsstufe der Ichbezogenheit hinausgewachsen. Auf ein Unrecht oder ein angeblich erlittenes Un­recht kannten die Menschen in der Regel nur eine Antwort: auf die gleiche oder ähnliche Weise zurück­zuschlagen. Dadurch luden sie Schuld über Schuld auf sich. Von einer Läuterung ihrer Seele als Voraus­setzung für den Wiederaufstieg in lichte Welten waren die allermeisten weiter entfernt denn je.

Die 10 Gebote, die Ich durch Moses übermittelte, wurden von den allermeisten nicht befolgt.

Die höchstschwingende Energie, die selbstlose Liebe, ist das Instrument, das in der Lage ist, alles Niederschwingende umzuwandeln. Aber sie muss gelebt werden! Deshalb kam Ich in die Welt, lehrte sie und lebte sie bis zu Meinem bitteren Ende vor. Doch nicht nur das: Ich senkte Meine Christus-Energie in jede Seele und jeden Menschen. Sie dient nun jedem als eine zusätzliche Kraftquelle – zusätzlich zu Meiner ewigen Gegenwart in allem – und stellt seitdem sicher, dass alle, die aus welchen Gründen auch immer die Himmel verlassen haben, mit absoluter Präzision wieder heimfinden. Denn Ich verliere nicht, was Ich einmal geschaffen habe!

Damit ist die Christus-Energie, die in der Nähe des Herzens eines jeden ihren Platz hat, zu einem – zu dem – Schlüssel geworden, der euch hilft, mit den in dieses Leben mitgebrachten „Altlasten‟ auf die rechte Art und Weise umzugehen. Sie ist der Garant dafür, dass vieles, was als Lernprozess oder als not­wendige Abtragung auf euch zukommt, leichter zu ertragen ist. Doch nicht nur das: Über Meine liebe­volle, brüderliche Unterstützung hinaus kann sie vieles schon im Vorfeld „neutralisieren oder gar auflö­sen, sodass es gar nicht erst in euer Leben tritt. Allerdings müssen in einem solchen Fall Voraussetzun­gen gegeben sein, die weit hinausgehen über ein schnell dahingesprochenes Gebet oder ein oberflächliches „Es-tut-mir-leid, Herr‟.

Ihr sprecht oft von einer „Lebensschule‟, wenn es um Fragen eures Daseins geht. Meistens gebraucht ihr dabei diesen Begriff voreilig, ohne über seine tiefe Bedeutung und Wahrheit nachzudenken. In einer Schule lernt ihr etwas, das neu für euch ist, das ihr noch nicht beherrscht. Wenn es notwendig ist, wird euch der Lehrstoff oder die Aufgabe so oft vorgesetzt, bis ihr schließlich darangeht, euch mit dem The­ma ernsthaft zu beschäftigen.

Das Leben macht es nicht anders. Es baut eure Befähigung zu lieben schrittweise auf und aus. Dabei bedient es sich eurer schon erworbenen Fähigkeiten, eures Wissens und eurer mehr oder weniger großen Bereitschaft, den nächsten Lernbaustein auf die bereits vorhandenen zu setzen. Es kommt also ständig etwas Neues hinzu, das euch präsentiert wird, und zwar durch euren Nächsten und durch die Umstände, in denen ihr lebt. Der große, unsichtbare Regisseur eures Lebens ist das Prinzip, dass nichts auf Dauer so bleibt wie es ist, weil alles ständige Entwicklung ist. Und diese Entwicklung hat ein Ziel: die Wieder­vereinigung aller mit Mir!

Könnt ihr darin Meine Liebe erkennen? Eine Liebe, die so groß ist, dass Ich selbst in die Welt kam und Mein Leben für euch hingab? Eine Liebe, die bereit ist, jede Schwierigkeit und jeden Lernprozess, alle deine Abneigungen, deinen Unmut, alles Widerwärtige und wenig Schöne mit dir zu teilen, indem sie deine Sorgen und Schmerzen lindert oder sie dir unter Umständen gar abnimmt, wenn du dich ihr zu­wendest? Gibt es etwas Größeres und Schöneres als den nicht anzugreifenden Willen eures Schöpfers, eures Himmlischen Vaters, der in der Lage ist, alle wieder an Sein Herz zu ziehen?

Wenn dies auch dein Wunsch ist: Was spricht dann dagegen, innig und voller Überzeugung die Worte emporsteigen zu lassen „Dein Wille geschehe an mir‟? Und es ist in der Tiefe deiner Seele dein Wunsch, Mein geliebtes Kind! Denn Ich habe diese Sehnsucht unauslöschlich in dich hineingepflanzt.

In dem von euch erwähnten Gedicht heißt es:

„Dann möchte ich rufen: ,Herr, muss es denn sein?‛

Nur das nicht, nur das nicht, o Vater, nein!“

Kennst du nun, Mein geliebtes Kind, die Antwort?

Wenn euch also etwas Unangenehmes entgegentritt, euch etwas „zwickt‟, etwas nicht in eure Vor­stellungen oder Planungen hineinpasst, weil es euch auffordert, einmal genauer hinzuschauen, euer Ver­halten in diesem Punkt zu überdenken und vielleicht zu ändern, ist dies von Mir nicht nur zugelassen, sondern beabsichtigt. Es soll euch zur Entwicklung, Reifung und Veredelung eurer Seele verhelfen, die Ich bald wieder in Meine Arme schließen möchte.

Falls ihr darin nicht – noch nicht – Meine Liebe erkennen könnt, so ihr dies aber wünscht, dann bittet Mich darum, euch bei diesem Prozess zu helfen. Seid gewiss, dass ihr diese Hilfe erhaltet.

Amen

 

 

PS: Ihr bedenkt zu wenig, dass dieses Erdenleben eine Schule ist und in dieser Schule Aufgaben zu er­füllen sind. Das Wissen um diese Zusammenhänge ist zu wenig, es gehört auch in den Alltag umgesetzt. Und das bedeutet Arbeit. Diese Arbeit kann Ich euch nicht abnehmen, aber Ich kann euch dabei helfen, das setzt wieder eure Hingabe zu Mir voraus. (EVO, November 2009)